Kapitel 60
Elias' Sicht
Geschockt weiteten sich meine Augen. Vor Wut fing ich an zu zittern. Das würde er nicht machen?!
Die Tränen liefen bei Alina nun in Strömen und man konnte ihre Schluchzer durch das Band hören.
Ich zappelte die ganze Zeit auf meinem Stuhl herum und schrie gegen das Band, was sich wie ein lautes Summen anhört.
Sein Todesurteil ist gefallen, wenn er das wirklich durchzieht, dann werde ich als Mörder aus diesem Haus gehen und es wäre mir scheiß egal.
Mit meinem Trampeln versuchte ich Aufmerksamkeit zu gewinnen, was so gar nicht klappte. Bitte Gott, helfe mir.
Er schritt zu Alina vor und riss ihr das Stoffband aus dem Mund.
"N-ein. Bitte n-nicht" wimmerte sie, was mir ein Stich ins Herz brachte.
Ich will heulen.
Herumzappelnd und schreiend, versuchte ich mein Glück weiter. Wieso kippt dieser Stuhl nicht um?
Alina's Schluchzer erfüllten wieder den Raum.
"Sch, nicht weinen. Ich werde sanft sein und das wichtigste, wir haben sogar einen Zuschauer dabei" lachte er.
Miese Missgestalt.
Sie wird kaputt sein. Sie ist doch unschuldig.
Kraftlos sackte mein Kopf nach unten.
Ich werde verlieren. Eine Träne rollte mir die Wange herunter und tropfte auf meine Hose.
Ich will sie nicht verlieren. Wie oft ich diese Worte gesagt habe. Wie oft ich wegen ihr geweint habe. Sie ist mein Schwachpunkt. Wo bleibt meine Männlichkeit? Mein Stolz? Meine viel zu große Klappe?
Alles was ich gerade brauche taucht nicht auf. Ich kann nicht wieder jemanden verlieren. Sowohl seelisch als auch körperlich.
Maik bitte komm. Ich flehe dich an, komm.
Ich will das nicht sehen.
"Na gut, dann fangen wir mal an. Einen schönen Körper hast du, Kleines" berührte er sie sanft an der Schulter.
'Fass sie nicht an!', versuchte ich die ganze zeit zu schreien.
Wie kann man nur so widerwärtig sein? So ekelhaft? Wie kann man so tief sinken, wie dieser Mann vor mir?
Sie ebenfalls zappelte die ganze Zeit rum.
Er befreite sie aus den Seilen und hievte sie hoch. Sie drohte gleich umzukippen und konnte nicht mehr auf ihren eigenen Beinen stehen, weshalb er sie in den Arm nahm.
Langsam und schmerzlos fing er an ihr Oberteil auszuziehen.
"Nein" flüsterte sie immer wieder und schluchzte. Sie hatte keine Kraft mehr.
Mein Gezappel und mein Geschrei wurde lauter. Jedes verdammte mal versuchte ich diese Seile zu lösen, doch es funktionierte nicht.
Merkt er denn nicht das sie schon halb tot ist? Sie muss ins Krankenhaus, verdammt nochmal!
Ihr Oberteil schmiss er in irgendeine Ecke. Sein dreckiges Grinsen erschien wieder und er beobachtete jeden einzelnen Punkt ihrer Oberweite und ich, ich musste zusehen.
Ich will sterben.
"Hör auf" flüsterte sie. Sie lebt gerade wie in einer Art Trance. Sie kapiert nicht mal was hier gerade vor sich geht.
Meine Onkel war fertig mit spannen und beschäftigte sich nun mit ihrer Hose.
Ich fühle mich nutzlos. Wie ein Stück Elend.
Meine Augen brannten und nun erfüllten meine Schluchzer auch den Raum.
Immer lauter und stärker wurde mein Gezappel, man würde denken ich hätte eine Panikattacke.
Langsam zog er auch ihre Hose aus. Ich werde seine Familie auslöschen.
Nur in Unterwäsche stand sie vor ihm und sackte immer wieder auf den Boden. Ihre Augen waren nur noch halb offen und kleine Schluchzer waren noch zu hören, im Gegensatz zu meinen lauten.
"Ich lass dich kurz hinsetzten, irgendwie muss ich mich ja auch ausziehen Schätzchen" raunte er ihr ins Ohr.
Überall durchzog mich blanke Angst.
Er setzte sie auf den Stuhl, wobei sie leblos da saß. Sie starrte die ganze Zeit nur auf einen Punkt. Keine Emotionen. Ist sie in einer Art Trauma?
Er knöpfte lustvoll die Knöpfe seines Hemdes auf und grinste die ganze Zeit.
Regungslos saß ich nur noch da und ließ meine Tränen immer noch fließen. Ich bin am Ende. Das ist mein Ende. Vielleicht sogar unser Ende.
Sie wird fix und fertig sein. Sie wird psychisch fertig sein und das alles nur wegen mir.
Das Seil bohrte sich in meine Handgelenke ein doch ich spürte den Schmerz nicht. Ich spürte nur das Blut durch meine Finger rinnen. Sonst spürte ich null.
Keine jegliche Emotion, wie sie. Es wäre so als ob wir immer das selbe fühlen. Ich will das es aufhört.
In Gedanken versuchte ich an die schönen Zeiten mit ihr zu denken, doch dann sah ich sie halb tot vor meinen Augen.
Der Hund war gerade an seinem letztem Knopf angekommen, den er auch gleich aufknöpfte und das Hemd halb durchs Zimmer schmiss.
Mit einem weißen Unterhemd stand er vor ihr. Seine Hände legte er an die Enden des Hemdes und zog es ihm über den Kopf. Zum Vorschein kam sein Bierbauch.
Die Realität traf mich wieder wie ein Schlag und meine Schreie ertönten wieder. Dieses verdammte Stoffband!
Mit seinen Händen fuhr er gerade zu seinem Reisverschluss als plötzlich mit Ruck die Türe aufgetreten wurde.
Männer in Uniformen traten herein und hinter ihnen Maik, der gleich zu mir angerannt kam und mir die Seile abband.
Danke Gott. Danke.
Mein Onkel wurde an die Wand gepresst und mit Handschellen verseht.
Schnell riss ich das Stoffband ab und rannte zu Alina, die zusammengekauert auf dem Stuhl saß und leise wimmerte.
Ohne groß zu überlegen zog ich mein T-Shirt aus und zog es ihr über den Kopf. Kräftig zog ich sie auf die Beine und nahm sie in den Arm.
Ihr Kopf auf meiner nackten Brust, ihre Schluchzer wie ein Albtraum für meine Ohren und meine Tränen auf ihren Haaren.
His biggest Nightmare.👻 Meinungen?
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