Kapitel 53
Nervös spielte ich mit meinen Händen. Elias lächelt mich hoffnungsvoll an und will mir mit seinen Blicken sagen, das ich es schaffe. Das werde ich aber nicht.
Hätte ich jetzt jemanden neben mir, dann wäre es viel einfacher.
Von meinen tiefen Augenringen, wegen gestern, will ich gar nicht erst anfangen.
Okay, beruhig dich. Du muss nur deine Idee vorstellen und die Männer damit begeistern, falls nicht, kannst du wieder von vorne anfangen.
Das schaffe ich. Nein, Hilfe.
Neben Elias sitzt Maik, der sich gerade mit den drei Geschäftsmännern unterhielt. Jeder wird seine Meinung abgeben, doch mich interessiert nur die Meinung von Elias. Die ist mir sehr wichtig. Ich hoffe ich kann ihn mit meiner Idee überzeugen. Ich bin ja nicht umsonst Mediengestalterin. Diese Werbung wird der Klassiker. Hoffentlich.
"Nun Frau Percy, sie können anfangen" kam der molligere Geschäftsmann zu Wort.
Hat Elias nicht das sagen?
Tief ein- und ausatmen.
Ich schaltete meine PowerPoint an und fing an.
"Hallo erstmals." Scheiße verkackt.
"Ähm, heute stelle ich Ihnen meine Idee, die Ihnen hoffentlich gefallen wird, zu einer selbsterstellten Werbung für die TD Firma, vor." Das klappte doch einigermaßen.
Als ich dann in das Gesicht von Elias blickte, und sein ermutigendes strahlendes Lächeln sah, konnte ich nur dahinschmelzen und konnte ein zucken meines Mundwinkels nicht verhindern.
"Eigentlich stände ich hier mit meinem Partner Sean, doch es gab einen kleinen... Zwischenfall" sagte ich bisschen kleinlaut, worauf die Geschäftsmänner anfingen zu kichern. Okay?
Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen.
"Wie auch immer. Unsere Idee war es eine Kampagne mit Männern zu machen, da der Großteil der Käufer Frauen sind. Natürlich kaufen hier auch Männer ein, aber für sie soll es als Inspiration dastehen. Unser Model haben wir schon ausgewählt, fehlen nur noch die Dreharbeiten. Um Kulissen und sonstiges habe ich mich gekümmert." Ich legte eine kleine Pause ein, um gleich daraufhin weiterzureden. "Zu meiner rechten sieht ihr die Darstellungen des Werbevideos, sozusagen unsere Skizzen. Wir haben jeden einzelnen Schritt geplant und entworfen, für den Kontrast haben wir für Blautöne entschieden. Hier sehen sie das fertige Ergebnis unserer Zeichnungen, die dann im Schnelldurchlauf das Werbevideo ergeben" beendete ich meine Rede und zeigte ihnen das besagte Video.
Sie guckten gespannt auf die Leinwand und ich wurde immer nervöser. Was ist wenn Ihnen unsere Idee nicht gefällt?
Das Video neigte sich dem Ende zu und ich stellte mich wieder aufrecht hin.
"Wie sie gerade gesehen haben wird unser Model in der Mitte des Raumes stehen. Er weiß nicht wo er ist und läuft verirrend rum. Er blickt in die Ferne und sieht etwas auf ihn zufliegen. Verschiedene Autoteile fliegen auf ihn zu, die er fängt und zusammenbaut. Nachdem liegt vor ihm das zusammengebaute Auto der TD Firma, mir dem er weg braust. Sie müssen es sich wie bei Iron Man vorstellen, der seinen Anzug immer Zukunft sich ruft und einzelne Teile auf ihn zu fliegen, worauf sich der Anzug bildet" kicherte ich, was die anderen zum schmunzeln brachte.
Diese Männer benehmen sich nicht wie Geschäftsmänner, sondern wie meine Freund. Na gut zwei davon sind meine Freunde, einer davon sogar mein fester Freund.
Lautlos lauschten sie mir immer noch zu, worauf ich weiterredete.
"In diesem Werbevideo kann man dann nicht nur das umwerfende Auto sehen, sondern auch die verschiedenen Autoteile die vorhanden sind und die Firma herstellt. Die Plakate werden so ähnlich aussehen, nur das man dann unser Model wieder in der Mitte sieht und alle Autoteile außen rum schweben" zeigte ich Ihnen unsere Skizze vom Plakat.
Erleichtert atmete ich die Luft die ich gerade angehalten hatte aus, da ich mit meiner Präsentation fertig war.
"Das wars dann auch von mir. Ich hoffe euch gefällt unsere Idee. Haben sie noch Fragen?" fragte ich höflich.
Die ganze Zeit habe ich 'unser Projekt' gesagt, da Sean die Hälfte der Arbeit gemacht hat und er mir eine große Hilfe war. Auch wenn er uns hintergangen hat, hat er das mit mir aufgebaut.
Elias schenkte mir ein beeindruckendes Lächeln, worauf ich rot anlief und er sich ein Lachen verkneifen musste.
"Ich finde die Idee Klasse" meldete sich einer der Männer zu Wort, worauf die anderen zustimmten.
Ich zeigte ihnen mein breitestes Grinsen. Ich hätte nie gedacht das unsere Idee so gut ankommt. Ein Glück habe ich Iron Man angeguckt.
"Wer ist für diese Idee der meldet sich" sagte Maik.
Alle Hände flogen nach oben und somit war es entschieden.
"Wir warten auf einen Termin für die Dreharbeiten" sagte der andere.
Das wars? So läuft ein Meeting ab oder was? Wie in der Schule.
Verwirrt guckte ich jeden an, die begannen aufzustehen und den Raum zu verlassen, außer Elias.
"Das wars?" fragte ich verwirrt.
"Sieht wohl so aus" lachte er und kam auf mich zu, um mir einen liebevollen Kuss zu geben den ich natürlich erwiderte.
"Die Präsentation war sehr gut. Du warst umsonst nervös. Außerdem warst du wunderschön. Dein Chef hatte Recht, du bist die beste Mediengestalterin, aber auch die heißeste" grinste er mich vielsagend an.
"Schleimer" murmelte ich, grinste danach aber auch.
"Komm gehen wir was essen" sagte er.
"Ja warte, lass mich erst alles zusammenpacken."
Gesagt, getan.
Zusammen liefen wir raus, worauf alle Gesichter zu uns flogen und das tuscheln begann.
Hab ich irgendwas im Gesicht? Elias' Hand halte ich auch nicht, also was haben die?
Verwirrt guckte ich zu Elias, den das aber gar nicht interessiert. Er lief, mit mir im Schlepptau, einfach weiter.
Ich versuchte den Gesprächen zuzuhören, was mir gar nicht gelang.
Elias, dem das zu viel wurde, wendete seine Aufmerksamkeit dem ganzen Raum, worauf alle Gespräche eingestellt wurden.
"Kann mich bitte mal einer aufklären, wieso jeder so einen Aufstand macht?" fragte er den ganzen Raum.
Sein Anzug steht ihm angegossen, fiel mir auf. Heiß.
Eine Stille umschloss den Raum, bis einer hervortrat und sich räusperte. Ich hätte nie gedacht das jemand uns wirklich sagen will, was hier los ist.
"Es geht das Gerücht um, das sie beiden" dabei zeigte er auf Elias und mich "eine Beziehung führen" sagte er kleinlaut.
Meine Augen weiteten sich und als ich neben mich zu Elias blickte, sah ich das er tatsächlich versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen. Trottel.
Seine Assistentin hat es wirklich weiter erzählt. Schlampe.
Ich wollte Antworten, wusste aber nicht was ich sagen soll.
Die neugierigen Blicke hafteten auf uns.
Elias räusperte sich nun auch und trat auch einen Schritt vor.
"Ja. Ja es stimmt, Alina Percy ist meine Freundin, die ich über alles liebe" sagte er ernst.
Er hat es wirklich zugegeben. Jetzt weiß es jeder. Davor hatte ich mich befürchtet. Meine Augen wurden noch größer und fast jede Frau, erdolchte mich mit Ihren Blicken. Bei anderen konnte ich ein Grinsen erkennen.
"Hat irgendjemand ein Problem damit, das diese Dame" dabei zeigte er auf mich "meine Freundin ist?" vergewisserte er sich.
Ich hasse Aufmerksamkeit.
Jeder schüttelte den Kopf. Ich denke die meisten machen es nur weil sie Angst vor ihm haben, dabei ist mein Schatz nicht mal so schlimm. Habe ich gerade wirklich Schatz gesagt?
"Gut" sagte er und murmelte ein "diejenigen würde ich sowieso feuern" was wohl nur ich hörte und mir ein Grinsen verkneifen musste.
So schlimm war es nicht mal. Ich hatte Angst vor den Reaktionen der Mitarbeiter, doch Elias hat sie alle gut im Griff. Braver Kerl. Ich habe umsonst so ein Drama daraus gemacht.
"Komm" sagte Elias sanft zu mir und zog mich mit zu den Aufzügen.
Wer weiß wie viele Frauen gerade an meiner Stelle sein wollten. Vielleicht sogar Männer?
Bei diesem Gedanken, musste ich mir wieder ein Lachen verkneifen.
Schnell drückte er auf den Knopf und zusammen warteten wir auf den Aufzug.
Alle Blicke spürte ich hinter meinem Rücken auf uns liegen. Haben die nichts besseres zu tun?
"Jetzt kann ich dich wo und wann ich will küssen" murmelte er und nahm mein Gesicht in seine Hände.
Sanft legte er seine Lippen auf meine, vor aller Menschen. Ein Grinsen konnte ich mir während des Kusses nicht verkneifen.
Ich löste mich von ihm.
"Naja, das mit dem wann überlege ich mir noch" kicherte ich und lief in den Aufzug rein, der angekommen ist.
I'm bored.
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