Kapitel 52
Zwei Wochen sind nun schon vergangen. Zwei Wochen die, zu meinem Glück, ereignislos verliefen. In denen ich nur bei Elias übernachtet habe, weil er Angst um mich hatte und mich bei sich haben wollte. Ich wohne jetzt sozusagen schon bei ihm, bis sich die Lage verändert.
Elias' sein Onkel ist nicht in mein Blickfeld geraten, wofür ich ihm echt dankbar bin. Nicht das er am Ende vor mir steht und meine Kehle aufschlitzen will.
Diese Wochen habe ich nur mit der Arbeit und Elias verbracht. Okay, meistens auch mit Emilia und Maik aber sonst nur mit Elias.
Das Projekt habe ich selber fertiggestellt, fehlt nur noch das präsentieren, was ich schon morgen machen muss. Das Projekt lief länger als erwartet, da ich jetzt alleine arbeiten musste, dafür aber die doppelte Arbeit hatte. Ich bin aufgeregt, da sehr viele Geschäftsmänner anwesend sein werden und seine Meinung abgeben, darunter auch Elias.
Die ganze Zeit lief ich im Wohnzimmer auf und ab und fasste mir an den Kopf. Wir haben 21 Uhr und ich kriege gleich einen Herzstillstand. Kleine Tränen liefen mir schon über die Wange. Ich fasste mir verzweifelt an den Kopf und beschleunigte meine Schritte.
Ich hörte das Klimpern der Türe, wodurch ich sofort stehen blieb und hoffnungsvoll auf die Türe blickte.
Elias trat durch die Tür und schmiss seine Schlüssel rechts auf die Kommode. Mit großen Schritten lief ich auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch.
"Willst du mich komplett verarschen? Willst du das ich vor Sorge sterbe? Tut dir etwas weh? Geht es dir gut? Was ist passiert? Wo wars-" bevor ich ihn noch weiter mit Fragen bombardieren konnte, legte er seine großen Hände auf meine Wangen, wischte mir meine Tränen weg und küsste mich leidenschaftlich. Ohne zu zögern erwiderte ich.
Lösend legte er seine Stirn auf meine und begutachtete mich.
"Keine Sorge, mir geht es gut. Es war nur ein... kleiner Autounfall. Siehst du ich lebe noch und habe keinen eigenen Kratzer" beruhigte er mich und drehte sich einmal um seine Achse.
"Weißt du was ich mir für Sorgen gemacht habe? Ich dachte dir sei etwas zugestoßen. Ich..." ohne es zu verhindern liefen mir wieder Tränen über die Wange.
"Hey psh" nahm er mich wieder in seine Arme. "Es war nichts schlimmes. Mein Auto wurde auch nicht sonderlich beschädigt" strich er mir behutsam den Rücken. "Ich würde dich niemals alleine lassen" küsste er meine Stirn.
Langsam fing ich an mich zu beruhigen.
"Wie ist das passiert?" fragte ich besorgend.
Er schnaufte einmal und zog mich mit sich auf die Couch.
"Ich... habe keine Ahnung. Plötzlich ist einfach ein Auto auf mich zu gerast, aber ich konnte noch ausweichen und fuhr gegen eine Barriere. Mir geht es gut Alina" versuchte er auf mich einzureden, weil ich wieder Tränen verlor.
"Ich... Ich" stotterte ich rum.
"Komm legen wir uns ins Bett, schließlich muss du morgen noch was präsentieren. Geh schonmal hoch und zieh dich um, ich gehe kurz ins Bad" raunte er mir ins Ohr.
Ich nickte doch blieb an den Treppen stehen und beobachtete ihn, da er gleich sein Handy rausrückte.
Ich setzte mich auf die Treppe und lauschte ihm. Mir ist bewusst das es falsch ist, aber ich brauche Antworten.
'Maik?' flüsterte Elias leise, sodass ich es eigentlich nicht hören sollte. 'Hast du mit der Polizei geredet?'
Das ergibt Sinn. Maik war derjenige der mir gesagt hat das Elias ein Autounfall hat, ich aber zu Hause bleiben soll, da es ihm gut ginge. So wie ich nun mal bin, bin ich in Panik ausgebrochen.
Eine Zeit lang blieb es im Raum still. Elias lief, wie ich vorhin, die ganze Zeit im Wohnzimmer rum.
Ich habe das Gefühl das unser Leben wie ein Dart Spiel ist. Man will immer den Mittelpunkt treffen, aber zielt manchmal daneben und die Punktzahl schwankt immer wieder.
Immer wenn wir glücklich sind, geschieht immer was, was nicht sein sollte.
'Ich könnte schwören das es einer von Daves Männern war' sagte er verzweifelt und fuhr sich durchs Haar. Sein Nacken legte er weit nach hinten und blickte starr die Decke an.
Ein eiskalter Schauder lief mir den Rücken entlang. Sein Onkel würde wirklich so weit gehen und Elias sein Leben nehmen. Was wird er dann machen wenn er mich hat? Was wird er machen wenn er das hat, was er erreichen wollte?
'Ich bin mir sicher Maik! Dieser Mistkerl legt es wirklich darauf an. Er hätte mich fast zu Tode gefahren, hätte ich es nicht bemerkt' zischte er bedrohlich, aber noch leise genug.
Als er seinen Blick von der Decke abwandte und sich im Raum umsah, fiel sein Blick gleich auf die Treppe. Eher gesagt zu mir. Ich blieb immer noch still sitzen, da ich erst einmal diese Information verdauen muss.
Mir war zum heulen zumute. Elias ist knapp dem Tode entkommen. Hätte er nicht aufgepasst dann-
'Maik, ich lege auf. Wir reden Morgen. Bye' sagte er schnell in Normalton und kam schnell zu mir angerannt.
Vor mir blieb er stehen, hob mich hoch und trug mich in seinen Armen in sein Zimmer. Sanft legte er mich ins Bett und nahm seufzend neben mir Platz.
"Ich dachte es sei nichts schlimmes" flüsterte ich enttäuscht.
"Lass uns morgen reden, bitte" stemmte er seine Arme an seinen Knien ab und fuhr sich verzweifelt durchs Gesicht.
"Okay" sagte ich leise, nahm mir meine Schlafsachen und lief ins Bad.
Im Bad angekommen heulte ich mich erstmal aus. Alle Emotionen lies ich raus. Sei es Wut, Trauer oder Enttäuschung.
Heulend zog ich mich um, machte meine Abendroutine und setzte mich schließlich wieder heulend auf den Klodeckel.
Nach einer Zeit vernahm ich ein Klopfen wahr.
"Alina, bitte weine nicht" hörte ich Elias aufgewühlt hinter der Türe.
"Alina, bitte. Ich kann es nicht ertragen wenn du weinst. Ich flehe dich an, komm da raus, bitte" wurde er immer leiser.
Wie lange sitze ich hier schon? Mit langsamen Schritten lief ich zur Türe und öffnete diese.
Das erste was ich vernahmen waren zwei Starke Arme die sich um meinen Körper schlingen.
"Wieso verheimlichst du mir wieder was" sagte ich schluchzend.
"Ich wollte es dir morgen sagen, weil du so aufgewühlt warst" sagte er leise und selbsthassend.
Wieso selbsthassend? Ich löste mich aus seiner Umarmung und ging einen Schritt nach hinten.
"Was ist los? Wieso hörst du dich so selbstenttäuschend an?"
"Weil ich es bin" sagte er wütend. "Sag mir Bitteschön was bin ich für ein Freund? Ich bringe dich zum weinen, mache dich gar nicht glücklich und bringe dich nur in Gefahr. Wegen mir verlassen deine Tränen diese wunderschönen Augen. Wegen mir will dich jemand verletzten und ich habe keine Ahnung, ob ich dich beschützen kann. Wenn ich dich verliere dann..." eine Träne verließ sein Auge, gefolgt von einer zweiten.
Er weint? Wegen mir?
"Sag sowas nicht" sagte ich schluchzend und zog ihn zu mir. "Du bist ein Traumfreund, du bist perfekt für mich. Auch wenn ich in Lebensgefahr stecke, würde ich dich nicht aufgeben."
Ich habe was vergessen. Ich stecke ja schon in Lebensgefahr.
Elias und ich haben eine starke Bindung zueinander. Wir können nicht ohne einander und das in so einer kurzen Zeit.
"Verlass mich nicht, bitte. Ich brauche dich" drückte er mich stark zu sich.
"Nur über meine Leiche."
Könnt ihr mir welche Bücher vorschlagen?
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