Kapitel 50
Alina's Sicht
"Nichts" sagte er.
Nichts? Ist das sein Ernst?
"Nichts?!" langsam wurde ich wütend. "Willst du mir etwa wieder etwas verheimlichen?"
Er seufzte einmal.
"Es ist nur zu deinem besten" versuchte er mich zu beruhigen.
Nicht das es genug ist das der Betrieb vielleicht erfährt das wir zusammen sind wegen einer kleinen Diva die die Sekretärin von Elias ist oder das Sean einfach mal so gekündigt hat und die ganze Arbeit jetzt auf mir liegt, kommt jetzt auch noch ein verletzter Elias und will mir nicht sagen was passiert ist.
"Verdammt nochmal, du bist mein Freund! Wir sollten keine Geheimnisse voreinander haben. Wir sollten uns Vertrauen, was wir beides anscheinend nicht machen" sagte ich aufgebracht und legte meine Hände an den Kopf.
Elias blieb in seiner Bewegung stehen und stand auf. Enttäuschend blickte er mir in die Augen.
"Du vertraust mir nicht?" hauchte er.
Maik der dies still beobachtete, versuchte mir mit Gesten deutlich zu machen nichts falsches zu sagen.
"Nein. Nein ich vertraue dir nicht" sagte ich kleinlaut.
Ich weiß nicht ob es die Wahrheit oder gelogen war. Ich bin einfach nur verwirrt. Mein Kopf will nicht mehr funktionieren. Hat er sowieso nie aber gerade bräuchte ich ihn am meisten.
Man konnte ihm ansehen das er schmerzen hatte. Die waren aber nicht mehr zu sehen. Anstatt dessen konnte man Enttäuschung und Wut sehen.
"Wieso führen wir dann eine Beziehung?" fragte er mich leise sodass ich mich beschissen fühlte. Er sollte sich doch beschissen fühlen, nicht ich. Schließlich ist er derjenige der mir alles verschweigt.
Er war mir gerade so nah, aber mit seinen Gedanken so weit weg.
"Ist ja nicht so das ich nur Angst um dich habe. Das mein Onkel und Sean dich verletzten wollen und ich dich nur beschützen will. Das ich will das du so wenig wie möglich erfährst, aber damit sicher bist. Das ich nicht wieder einen Menschen, den ich liebe, verlieren will. Aber so wie es aussieht siehst du das alles anders. Hier hast du deine Antworten, aber dafür keinen Elias mehr. Ich... Ich muss nachdenken. Es wäre das beste wenn du dich von mir fern hältst, nur so bist du sicher" sagte er gefühllos und stürmte aus seinem Büro.
Eine warme Träne lief mir über die Wange, gefolgt von mehreren. Hat er gerade mit mir indirekt Schluss gemacht?
Wieso? Wieso auch muss ich immer meine Fresse aufmachen. Er wollte nur das beste für mich und ich? Ich dummes Huhn habe ihm kein einziges Wort geglaubt und nur darauf rumgehackt.
Meine Schluchzer wurden lauter. Maik löste sich aus seiner Schockstarre und lief zu mir, um mich in seine Arme zu nehmen.
"Pshh" flüsterte er mir beruhigend zu.
Er weiß selber nicht was er tun soll. Ich will zu Elias. Meinem Freund. Er hat nicht mit mir Schluss gemacht. Bitte.
"H-Hat er g-erade mit m-mir Schluss gema-cht?" schluchzte ich.
"Nein, das hat er nicht" sagte er liebevoll. Ein 'Hoffentlich' murmelte er noch dazu.
"Ich l-liebe ihn doch" heulte ich noch heftiger.
"Hör mir zu Alina" sagte er und packte mein Gesicht in seine Hände. "Er hat nicht Schluss gemacht, das würde er nie. Er kann ohne dich nicht mehr. Du bedeutest ihm die Welt, was denkst du wieso er jeden zweiten Tag aufgebracht hier her kommt. Er macht sich Sorgen, er will nicht das dir was passiert."
"Ich habe ihm gesagt das ich ihm n-nicht vertraue. Was soll er denn von mir denken?
E-ine Beziehung ohne Vertrauen ist wertlos, das weiß er ganz genau" beruhigte ich mich langsam.
"Weißt du was du jetzt machen wirst" guckte er mir erwartungsvoll in die Augen.
Ich schüttelte zaghaft meinen Kopf.
"Du wirst jetzt zu ihm fahren und mit ihm reden. Wenn er nicht da ist dann wartest du, verstanden?" grinste er.
Wie kann er bei solch einer Situation grinsen? Wie Elias. Er wird jetzt die ganze Zeit in meinen Gedanken sein. Wieder einmal habe ich es geschafft, schlecht dazustehen.
Ich nickte flüchtig.
"Verstanden." versuchte ich auffordernd zu lächeln.
Gerade wollte ich aus der Türe laufen da hielt mich Maik wieder mit einem 'Alina' auf.
Fragend drehte ich mich zu ihm um. Meine Augen brennen und ich habe das Gefühl gleich umzukippen.
"Vertraust du ihm?" fragte er sanft.
Ohne zu zögern nickte ich.
"Und wie ich das tue. Ich war vorhin nur enttäuscht und wütend das er mir soviel verheimlicht. Mein Kopf war einfach nur leer" sagte ich schuldbewusst.
Ich hasse Schuldgefühle. Besonders bei Elias.
"Er wollte dich nur beschützen."
"Das weiß ich. Danke Maik, für alles. Ich verstehe immer mehr wieso Elias dich so sehr schätzt" sagte ich mit einem ehrlichen lächeln.
"Kein ding" lächelte er auch.
Wieder wollte ich die Türklinke nach unten drücken, bis mir wieder was einfiel.
"Ach fast hätte ich es vergessen, kriege ich heute frei?" lachte ich. Yupp, eindeutig Stimmungsschwankungen. Innerlich geht es mir beschissen.
Ein herzhaftes Lachen ertönte von ihm.
"Natürlich. Obwohl du schon sooft frei bekommen hast. Aber egal, schließlich gehört die Firma Elias und mir" grinste er.
Ich versuchte wieder einmal mein bestes Grinsen zu zeigen und verschwand mit einem Winken.
Ich rannte zu den Aufzügen, damit mich niemand so sieht. Die ganze Zeit starrte ich auf den Boden, als ob ich den Boden mit Löchern durchbohren könnte.
Elias, Maik und ich haben die Arbeit ziemlich vernachlässigt. Am meisten Elias. Ich weiß das man ihn früher fast als Workaholic bezeichnen könnte. Er hat seine Trauer in die Arbeit investiert. Er hat sich alles selber aufgebaut. Aber seitdem ich hier arbeite, läuft alles schief.
Eifersucht, Wut und jetzt noch Bedrohungen. Was will der Onkel eigentlich von mir? Bin ich etwa seine Rache? Man sagt ja Rache ist süß, aber ich bin heiß.
Tolle Gedanken Alina.
Wieder schweiften Elias seine Worte in meinem Kopf herum.
'Hier hast du deine Antworten, aber keinen Elias mehr.'
Meinte er das wirklich Ernst? Tränen wollten wieder aufsteigen die ich aber noch unterdrücken konnte. Wenn ich so weiter mache, habe ich keine Tränen mehr.
Ohne es überhaupt zu merken stieg ich in mein Auto ein. Wann bin ich denn hierher gekommen?
Ich startete den Motor und brauste davon. Auf zu Elias.
Die ganze Fahrt lang überlegte ich was ich sagen soll. Klar ist, das ich ihm sagen muss das ich ihm vertraue.
Vor dem Haus von Elias parkte ich und stieg fast schon in Zeitlupe aus.
Mit kleinen Schritten lief ich auf das Haus zu.
Vor der Türe war ich wieder überfordert. Man.
Augen zu und durch. Schnell klingelte ich, bevor ich es bereue.
Gefühlte zwei Stunden machte niemand die Türe auf. Ich zappelte was das Zeug hielt.
Es kann und wird nicht vorbei sein. Wir sind erst am Anfang der Beziehung. Das ist noch nicht das Ende.
Immer noch machte niemand die Türe auf. Niemand ist zu Hause. Dann muss ich wohl vor der Haustüre warten.
Langsam lehnte ich mich gegen die Haustüre und ließ meinen Körper auf den Boden sinken. Ich werde solange warten bis er kommt. Mir egal wie lange es dauert.
Wie lange kommt ein Mensch nochmal ohne Wasser klar? 3 Tage?
Ich war erschöpft. Meine Augenlider wurden immer schwächer, sowie mein Körper. Mein Kopf lehnte ich gegen die Kante und schloss langsam meine Augen. Ich warte Elias.
Vielen lieben Dank für 10K!
Ps.: Was denkt ihr welche Nationalität ich habe? + eure Nationalität?
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