Maik's Sicht

Ich wusste es. Sie liebt ihn. Wieso sonst war sie kurz vor den Tränen. Elias du kleiner Schwuchtel, was machst du mit fremden Mädels rum obwohl du jemanden liebst.

Einmal sieht er Alina mit einem Jungen und will sich gleich rächen. Aber das war Karma. Karma is a bitch, but that bitch is fair.

Er ist selbst Schuld, sowie Alina es gesagt hat.

Ich lief wieder in den Club rein und suchte Elias.

Er saß auf dem Barhocker. Ein Wunder, ohne eine Schlampe. Ich setzte mich links neben ihn.

Er war wütend. Man sah es ihm an. Er ist eifersüchtig.

"Du bist ein Idiot" zischte ich, da ich auch wütend auf ihn war.

"Und wieso" blickte er mir wütend in die Augen.

"Du rächst dich, weil du eifersüchtig bist. Du verletzt sie nur" zischte ich.

Andere wären jetzt abgehauen. Ich habe diese Situationen wieder mal öfter durchlebt und ich kann eins sagen, man muss sich durchsetzten.

"Du hast Recht, ich bin eifersüchtig auf eine Schlampe" lachte er wütend auf.

"Und seit wann liebst du Schlampen?" das 'Schlampen' betonte ich.

Er sagte nichts. Er blieb still.

Halt Stop. Er gibt es zu. Er liebt sie. Er widerredet mir nicht.

Er stand auf und lief raus. Ich ihm hinterher. Er setzte sich in sein Auto und blickte einfach aus der Scheibe. Dieser Junge ist echt verzweifelt und wütend.

Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und blieb erstmal still. Der Motor lief nicht, es war einfach nur eine unangenehme Stille.

"Wieso bist du eifersüchtig?" fragte ich 'ahnungslos'.

Er fuhr sich verzweifelt durch die Haare und schnaufte.

"Bruder, egal wo ich hingucke, seh ich immer sie. Einmal ist sie mit einem Typ, anderen Mal gucken sie alle Jungs an. Ich... Ich will am liebsten jeden umbringen. Weißt du noch bei der Veranstaltung?" guckte er mich fragend an.

Ich nickte.

"Da war dann dieser Ashton oder wie er auch immer hieß. Ich wusste das sie nichts von ihm wollte und nur aus Wut mit ihm getanzt hat, trotzdem war ich kurz vor einem Massaker. Ich hatte noch nie diesen Willen Typen zusammenzuschlagen, wenn sie ein Mädchen anfassen, bis sie kam. Verstehst du mich?" blickte er mir erwartungsvoll in die Augen.

"Das gleiche ist bei mir auch. Nur mit Emilia" gestand ich ihm. Zwei beste Freunde haben beste Freunde verzaubert.

Er öffnet sich. Das macht er nicht sehr oft. Wenn er es macht, dann aber richtig.

"Wie auch immer. Sie tanzten eng beieinander, während ich einen Wutausbruch hatte. Als er sie dann noch begrapscht hat, ist mir die Sicherung durchgebrannt. Ich wollte ihn schlagen, hab mich aber noch zurückgehalten da ich wusste, die Gäste würden falsch von mir denken. Ich hab sie an diesem Tag auch verletzt. Nicht nur seelisch, auch körperlich, ihr Handgelenk..." er bekam eine Gänsehaut.

Langsam krieg ich Angst. Wieso erzählt er mir das alles?

"Dann ist da noch die fast Vergewaltigung. Es war meine Schuld. Wir haben uns davor gestritten... Ich hab mir den ganzen Abend Vorwürfe gemacht, i-ich war seelisch kaputt. Als sie dann in unserer Firma war, könnte ich die ganze Firma in Brand stecken. Ich dachte wirklich sie wäre bei einem anderen Typen. Als du mir dann die Augen geöffnet hast, wollte ich den Typen nur noch tot sehen. Wirklich, ich wollte ihn tot sehen. Egal was ich mache, ich verletzte sie. Ich will das aber nicht. Ich will das sie der glücklichste Mensch ist... neben mir. Das waren ja nicht mal alle Geschichten. Am ersten Tag als ich sie kennengelernt habe und Danis Vater sie schlagen wollte, sagte mir mein Gefühl das ich sie beschützen soll. Bei anderen hätte ich vielleicht nur zugesehen, doch bei ihr... Ich weiß nicht..." sagte er verzweifelter als ich ihn je gesehen habe.

Er muss sie wirklich lieben.

"Wieso erzählst du mir das alles?" sagte ich leise und mitfühlend. Man wir werden ja zu Frauen.

"Ich will dir erzählen, wie ich angefangen habe sie zu lieben. Es hat alles in einem Aufzug angefangen, kannst du es mir glauben?" lachte er auf. "Du bist mein bester Freund, also sag mir, kann man jemanden so sehr lieben und das noch in so einer kurzen Zeit?" sagte er wieder verzweifelt.

Er will es nicht glauben. Er will einfach nicht glauben, das er kopf über fuß in sie verknallt ist. Beide sind einfach so stur.

"Was würdest du alles für sie machen?" stellte ich ihm die bedeutendste Frage.

"Ich..." er überlegte. "Ich würde für sie eine Kugel fangen, ich würde wenn ich könnte ihr die Welt zu Füßen legen, ich würde sie mein ganzes Leben lang tragen wenn sie es wollen würde, ich würde für sie mein eigenes Herz rausreißen..."

Ich unterbrach ihn.

"Ja" sagte ich.

"Was ja?" fragte er sichtlich verwirrt.

"Man kann einen Menschen in so einer kurzen Zeit, so sehr lieben. Du bist das beste Beispiel dafür" sagte ich die Wahrheit.

Er liebt sie wirklich. Er hat durch seine Familie die familiäre Liebe kennengelernt, doch durch Alina, hat er die wahre Liebe kennengelernt.

"Egal wie mädchenhaft ich mich anhöre, du liebst sie und solltest für sie kämpfen und dich nicht rächen, indem du mit anderen Mädels rummachst. Du hast es selber gesagt, du willst sie nicht verletzten, also mach es auch nicht. Egal was sie dir angetan hat, bleibe ihr treu. Auch wenn ihr nicht zusammen seid" gab ich meine Meinung von mir.

"Du hast Recht, das weißt du auch. Aber wie soll ich denn für sie kämpfen, sie hasst mich. Auch wenn sie mich nur mögen würde, würde sie mich nie so lieben, wie ich sie liebe" sagte er wütend und schlug auf die Hupe.

Er umklammerte das Lenkrad so fest es ging. Das macht er immer wenn er wütend ist. Er muss seine Hände immer fest zusammendrücken, sei es eine Faust oder ein Lenkrad.

"Das tut sie schon."

"Was?!" wendete er gleich seinen Blick zu mir.

"Sie liebt dich und das mehr als du denkst. Das merkt jeder außer ihr."

Er grinste nur. Ja, jetzt kann er Grinsen oder was? Aber die Tatsache ist, er glaubt mir. Alina würde mir niemals glauben. Sie glaubt es ja nicht mal selbst.

"Und versuch mal deine Wut zu kontrollieren und sie nicht immer gleich rauszulassen. Versuch Alina nie anzuschreien und wenn du dich nicht halten kannst, denk an ihr lachen" grinste ich.

Ich weiß das er ihr Lachen liebt. Wenn sie lacht, grinst er immer.

Sein Grinsen wurde noch breiter. Nach paar Sekunden verschwand es jedoch wieder und er guckte hasserfüllt.

"Und was ist mit diesem Marco und dem Typen im Club?!" zischte er. Seine Wut übernimmt ihn wieder. Boahh.

Sollte ich es ihm sagen? Ihm würde ein Stein aus dem Herzen fallen.

"Die sind schwul" gab ich knapp von mir. "Marco ist jetzt sowas wie Alinas bester Freund" grinste ich.

Er machte große Augen, grinste dann wieder und startete den Motor.

"Du hast sie verletzt, mach das wieder gut" erinnerte ich ihn.

"Das werde ich. Ich will ihr nur bisschen Zeit geben."

Ich weiß nicht wieso, aber das ist bis jetzt mein Lieblingskapitel. Props an mich😂