09
Es klingelte an der Tür. „Wenn Jimin jetzt wieder nach Details fragt, dann ...", grummelte ich vor mich hin nur um gleichzeitig die Tür zu öffnen. Sollte er den Rest meiner Drohung ruhig mitbekommen, den überlegte er es sich vielleicht anders. Obwohl wir beide wohl wussten, dass ich ihm nie etwas antun konnte. Da war es wieder. Segen und Fluch einer Freundschaft.
Anders als in meiner Vorstellung fand sich aber ein Jungkook vor meiner Tür. „Kook?", konnte ich nur noch fragen während er mich zurückschob und die Tür hinter sich mit seinem Fuß schloss. Mein Rücken fand die nächste Wand an die er mich pinnte. Seine Zähne malträtierten seine untere Lippe und in seinen Augen gaben verschiedene Gefühle wieder. Was auch immer er vorhatte. Ich sah Unsicherheit in ihnen, deswegen legte ich ihn meine Hände, welche meine zwar hielten aber nicht stoppten, gegen seine Brust.
„Was tust du?", fragte ich sachte. Egal, welche Lust auch in seinen Augen lag. Er sollte nichts tun was er nicht wirklich wollte. Dadurch trafen sich unsere Blicke endlich richtig und ich konnte mich auch einen Moment von seinen Lippen lösen, die davor schon immer von seinen Augen ablenkten. Wusste er denn nicht, was er mit so einem Verhalten anrichten konnte? Ich hörte ihm atmen und nahm das schnelle schlagen seines Herzens unter meinen Hände wahr.
„Nicht. Reden. Nur. Genießen.", bat er mich plötzlich und setzte seine Lippen gegen meine. Seine Hand fand meine Hüfte und ich konnte gar nicht anders, als in diesen Kuss zu seufzen noch bevor einer von uns beiden überhaupt seine richtig in Bewegung setzte. Den kaum verstärkte er seinen Druck auf meinen Lippen setzte mein Körper von ganz allein auf Autopilot um und erwiderte diesen Kuss. Ich hatte das Gefühl, dass seine Lippen damit in jede Faser meiner Körpers vordrangen und meinen Verstand in mitten von einem Feuerwerk gefangen hielt.
„Hyung?", hauchte er in den Kuss und verlor dadurch ein wenig seiner mitgebrachten Dominanz. Hoffnungslos, noch immer gefangen von seinen süßen Lippen, brummte ich nur. „Darf ich bei dir bleiben?", fragte er dann mit dem unschuldigsten Lächeln überhaupt. Mein armes Herz setzte einen Moment aus, bevor es wieder schneller Schluck. Er konnte wirklich verdammt niedlich sein, trotz diesen muskulösen Körper, der sich so schön hart unter meinen Berührungen angefühlt hatte.
Trotzdem schüttelte ich den Kopf. Seine Überraschung konnte er dabei genauso wenig verstecken, wie seine Enttäuschung die kurz darauf ihr Gesicht zeigte. „Warum bist du hier, Jungkook?", fand ich meinen Verstand dann doch endlich wieder. Die ängstliche Stimme in meinen Kopf warnte mich förmlich davor ihm das zu erlauben. Ich würde mich nicht von ihm fernhalten können, wenn er so Offenkundig Nähe wollte. Wieder bearbeiteten seine Zähne diesen hübschen Mund. „Ich dachte, dass du mich willst, Hyung.", zerstörte dieser hübsche Mund mich mit seinen Worten.
„Nicht so, Bunny.", schüttelte ich zur Bestätigung meinen Kopf. Er brachte mich um und wenn nicht das dann wenigstens um den Verstand. Nur wenn ich jetzt nicht Stellung bezog, dann wurden meine schlimmsten Befürchtungen wahr. Ich hatte seinen Körper, aber nicht sein Herz. Seine Augen wurden ein wenig größer bei meiner Abfuhr. „Es hat dir nicht gefallen?", fragte er ängstlich und brach mir damit ein wenig mehr das Herz.
Sofort griff ich mir sein Kinn, da er den Blick abwenden wollte. Ich wollte ihm bestimmt nicht wehtun, aber konnte nicht riskieren mich selbst du verlassen. „Denk das nie wieder! Ich genieße immer jeden Moment mit dir und der Moment in dem ich dich genießen konnte, war der schönste in meinem ganzen Leben. Nie werde ich zulassen, dass jemand diese Erfahrung schlecht redet. Auch du nicht.", wurde ich ernst und meine feste Stimme sollte ihm zeigen, dass ich enttäuscht davon war, dass er überhaupt so eine Frage stellte.
Er nickte nur Wortlos und vermied es weiter, dass sich unser Blick traf. Wahrscheinlich war das für uns beide auch gut so. „Ich bin müde und du solltest auch schlafen gehen.", schmiss ich ihn fast raus. Ich brauchte Zeit für mich. Das alles war einfach ein wenig zu viel. „Es tut mir leid.", entschuldigte er sich, als er zur Türklinke griff. Es war wirklich das letzte was ich wollte. „Sag das nicht, Kookie. Es muss dir gar nichts leid tun. Es ist meine Schuld, dass du denkst, dass ich das so will." Nie hätte ich ihn in mein Bett holen sollen ohne ihn meine Gefühle zu erklären. Es wunderte mich überhaupt nicht, dass er nun so von mir dachte.
Ich allein hatte ihn dieses Bild von mir gegeben. Wenn ich nur dran dachte, dann hatte ich nicht mal mit einen Kuss angefangen. Ich war mehr als ein schlechter Hyung. Ich war ein ganz mieser Mensch, der sein Herz in der Hose getragen hatte und nicht auf der Zunge. Ich hatte mit diesem Verhalten die ganze Basis genommen, die nötig wäre. Unschuldige erste Küsse inklusive. Er hatte mehr verdient, als meine Hormone.
Wütend über mich selbst schlug ich meinen Kopf an die Wand hinter mir. Überrascht sah er von der offenen Tür zu mir. Ich konnte ihn nicht sagen, was in meinem Kopf vor sich ging. Ich schaffte es ja nicht mal zu sagen was in meinem Herzen vor sich ging. „Ich habe dich und Jimin gehört.", hörte ich ihn noch, bevor ich wahrnahm, dass die Tür hinter im zugegangen war.
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