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Kapitel 6

Die Nacht verlief angenehmer als vermutet, trotz der ganzen Kabel an denen sie angeschlossen war.

Die Krankenschwestern kamen schon in aller Herrgottsfrühe in ihr Zimmer gestürzt, um Jane und vor allem Rosanna, bei der Morgenpflege zu unterstützen. Hannah war auch wieder da.

Jane hatte sich genervt die Decke über den Kopf gezogen, in der Hoffnung, in Ruhe gelassen zu werden. Jedoch hatte sie nicht mit den übermotivierten Pflegerinnen gerechnet, die unentwegt auf sie einredeten.

Sie hatte sich letzten Endes doch überreden lassen, auf zu stehen.

Da sie immer noch wackelig auf den Beinen war, wurde ihr angeboten, dass man sie beim Duschen begleiten würde.

Am heutigen Tag war ihr Verlangen nach einem heißen Schauer sogar noch größer, aber wieder lehnte sie ab. Es kam ihr falsch vor, jemanden neben sich stehen zu haben, während man sich den Körper einschäumte. Nicht einmal mit Max hatte sie das Wasser geteilt. Eine Katzenwäsche musste genügen. Sie würde ohnehin nicht noch eine weitere Nacht bleiben. Sie wollte so schnell es geht wieder auf die Beine kommen.

Sie behauptete gegenüber den Schwestern, sie würde gar keinen Schwindel oder ähnliches mehr empfinden und es würde ihr gut gehen. Jedoch entsprach das nicht ganz der Wahrheit. Es ging Jane zwar schon deutlich besser als am vorherigen Tag, sie traute sich dennoch nur langsam vorwärts. Sie griff nach wie vor jede Halterungsmöglichkeiten die sich ihr bot, versuchte angestrengt ihre Haltung zu bewahren um niemanden einen Verdacht schöpfen zu lassen. Mit mäßigem Erfolg. Trotz ihrer Schmerzen, die sie nach wie vor im Nacken verspürte, verlangte sie nicht nach ihrer Schmerzmitteln. Einmal bekam sie mit, dass Hannah sie mit einem besorgten Blick beobachtete. Als Antwort bekam sie von Jane ein übertriebenes Lachen zu sehen und ein Kopfschütteln, welches sie direkt bereute. Erstens, weil es höllisch im Nacken weh tat und zweitens, weil sie beinahe umgekippte wäre durch die plötzliche Bewegung.

Nun saß sie, frisch gemacht, so gut es eben ging, am kleinen Tisch und versuchte ihr Frühstück runter zu würgen. Rosanna saß munter auf der Bettkante und zappte durch das Frühstücksfernsehen. Jane scrollte an ihrem Smartphone durch die Sozialen Medien. Las Kommentare durch, beantwortete einige oder verteilte Herzen. Die Anteilnahme des Volkes rührte sie nach wie vor. Aber damit hatte sie eigentlich schon gerechnet und es war gute Publicity für sie! Es wurde noch mehr über sie berichtet als damals vor ein einhalb Jahren...

Die Tür wurde aufgerissen und Dr. Abraham kam, gefolgt von Hannah, zur Visite rein. Sie zogen einen großen Wagen hinter sich, auf dem ein Ordner voller Akten gestapelt waren. Sie klappten einen auf und blieben dann vor Rosannas Bett stehen.

Neugierig wie sie war, hört Jane während sie vor gab auf ihrem Handy etwas zu lesen, zu.

"Frau Westfeld, ich muss Ihnen leider mitteilen, dass sie weiterhin vom Monitor überwacht werden müssen. Die letzte Laborkontrolle hat ergeben, dass ihr Entzündungswert nach wie vor deutlich höher liegt und auch ihr Blutdruck schwankt noch sehr. Es wäre nur zu ihrem Besten." Rosanna stieß hörbar die Luft aus.

"Wenn Sie das sagen Doktor, habe ich ja keine andere Wahl."

Mehr kam nicht von ihr, was sehr ungewöhnlich war.

"Wir würden morgen nochmal eine Blutabnahme bei Ihnen machen und dann weiter sehen."

Jane konnte nun nicht mehr anders und blickt von ihrem Smartphone auf. Dr. Abraham schrieb etwas in die Akte. Rosanna jedoch überraschte sie. Sie lächelte. Lächelnd biss sie in ihr Brot, als ob jemand einen Witz erzählt hätte, den Jane nicht mitbekommen hatte. Sie verabschiedeten sich und fuhren mit dem Wagen im schlepptau zu Jane, blieben vor ihr stehen und schlugen eine weitere Akte auf. Dr. Abraham sah kurz darauf, und richtete dann seinen Blick auf sie.

"Na Frau Miller, wie geht es Ihnen heute? Sie sehen besser aus, das freut mich!"

"Danke ich fühle mich auch schon deutlich besser!" Sie schenkte ihm ihr bezaubernstes Lächeln.

"Ja das ist Ihnen wirklich anzusehen. Auch Ihre Werte sind einwandfrei."

Jane lächelte. Gleich würde er ihr verkünden, dass sie nach Hause gehen dürfe.

"Wie sieht es aus mit anderen Beschwerden? Schwindel oder Übelkeit?"

"Absolut nicht.", log sie weiter.

"Heute morgen wirkten Sie noch recht wackelig auf den Beinen. Sie müssen uns nichts vorspielen, wenn es Ihnen nicht gut geht", warf Hannah ein. Sie lächelte sie freundlich an. 'Was für eine blöde Kuh', dachte sich Jane.

"Ach das war nichts, nicht der Rede Wert. Es war noch früh, ich war noch nicht ganz wach."

Der Arzt schaute während ihres kurzen Schlagabtausches immer wieder von ihr zu Hannah. Dann sah er wieder zu seinen Akten, nahm seinen Kugelschreiber und kritzelte  etwas in ihre Akte. Danach schaute er Jane direkt ins Gesicht.

"Frau Miller ich würde empfehlen, dass sie ebenfalls eine weitere Nacht bleiben."

"Nein, das ist wirklich nicht nötig. Ich fühle mich bereit nach Hause zu gehen. Ich werde dort auch die Bettruhe einhalten." Verzweifelt versuchte sie Kompromisse zu finden.

"Frau Miller ich kann nachvollziehen, dass Sie so schnell wie möglich nach Hause möchten. Im Endeffekt ist es Ihre Entscheidung. Sie müssen uns dann etwas unterschreiben und sich somit gegen Ärztlichen Rat entlassen lassen, aber im Hinblick Ihres Unfalls und Ihrem Stand in der Öffentlichkeit würde ich Ihnen wirklich ans Herz legen eine weitere Nacht bei uns zu verbringen."

Er endete mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Jane hatte keine Wahl. Er hatte recht und das wusste sie.

Widerwillig stimmte sie zu.

"Können denn dann wenigstens die Kabel ab?"

Er nickte es ab, Hannah entfernte Blutdruckmanschette, den Klipper vom Finger und die drei  Klebchen von ihrem Oberkörper. Danach wünschte sie Jane einen schönen Tag und zogen dann weiter ins nächste Zimmer.

"Es war klar wie Kloßbrühe, dass wir beide noch eine weitere Nacht hier bleiben sollen." Rosanna trank einen Schluck von ihrem Kaffee, tupfte ihren Mund an einer Serviette ab und schob anschließend das Essenstablett von sich.

"Wie kommen Sie darauf?", wollte Jane wissen.

"Ganz einfach. Ich gehe mal stark davon aus, dass Sie ebenfalls Privat Versichert sind. Und, nun ja, Privatpatienten bringen den Krankenhäusern bekanntlich mehr Geld. Deswegen kerkern sie uns so lange wie möglich hier ein. Vorgeben tun sie jedoch, dass es Ihnen um unsere Gesundheit geht.", wieder setzte sie ihr verschmitzels Lächeln auf.

"Oh, das wusste ich nicht.", war alles was Jane sagte. Sie hatte immer nur gedacht, durch ihre Privatversicherung, die sie abgeschlossen hatte nachdem ihr Gehalt nur so zu fließen begonnen hatte, würde sie schneller an Arzttermine kommen.

Jane sah gelangweilt auf den Fernsehr ohne wirklich mitzubekommen was gerade lief, als die Tür aufgerissen wurde und zwei Personen reingestürmt kamen. Hailey und Juls.

"Oh mein Gott Jane, wie siehst du denn aus!"

"Herzchen, wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht!" Sie stürzten sich auf ihr Bett und ließen sich in ihren Armen fallen.

"Aua ihr beiden, ihr tut mir weh.", stieß Jane nur hervor. Feingefühl waren nicht ihre Stärken.

"Oh Entschuldigung, stimmt ja, dein Nacken!" Schnell setzten sie sich aufrecht hin und Hailey legte ihr fürsorglich die Hand auf den Arm und streichelte sie vorsichtig.

"Entschuldige Jani, ich freu mich nur, dass es dir besser geht!", sagte sie ehrlich.

"Ich freu mich auch, euch wieder zu sehen. Es ist schön jemanden vertrauten um sich zu haben."

Sie lächelte die beiden an.

"Ich freue mich auch riesig. Wir hätten dich gerne gestern dabei gehabt, es war total doof ohne dich. Wobei Hailey ganz schön für Stimmung gesorgt hat." Er grinste sie blöd an und wackelte mit den Augenbrauen, wofür er sich einen Schlag auf den Oberarm von Hailey einfing.

"Tja, kann ich ja nichts für, wenn sie mir immer wieder Alkohol bringen." Unschuldig zuckte sie mit den Achseln. Jane begann nun auch zu kichern.

"Wieso? Was hat sie dieses Mal angestellt?"

"Es geht nicht darum was sie getan hat, sondern mit wem!"

Jane riss die Augen auf. Es war zwar allgemein bekannt, dass sich Hailey das ein oder andere Mal auf einen One- night- Stand einließ- bei ihr konnte man sich aber nie sich sein. Vor allem um welches Geschlecht es sich dabei handelte.

"Rate.", sagte Hailey bloß und lächelte selbstgefällig.

"Wie soll ich denn sowas erraten? Es gibt viel zu viele Menschen und deine Entscheidungen sind viel zu vielseitig, dass ich da auch nur ansatzweise richtig liegen könnte!"

Jane fing an zu lachen. Es war ein unbeschwertes Lachen.

"Touché." Schrie Juls und stimmte in ihr Lachen ein.

Jane sah aus dem Augenwinkel, dass Rosanna auch leise in ihr Lachen einstimmte. Hailey folgte ihrem Blick und blieb bei Rosanna hängen. Obwohl sie wusste, dass es nichts bringen würde, stand sie auf und zog den dünnen unscheinbaren Vorhang zwischen den beiden Betten zu.

"Muss ja nicht jeder mitbekommen was in meinem Leben abgeht." Danach warf sie sich wieder auf Janes Bett.

"Also," begann sie, nun leiser als vorhin, "es handelt sich um mehr als eine Person."

Das war neu. Jane riss die Augen erneut auf.

"Was?", keifte sie, wobei sie die Buchstaben in die Länge zog.

"Ich hab doch gesagt sie wird überrascht sein." Juls stieß Hailey mit dem Ellenbogen in die Seite. Sie zwinkerte ihm zu. Verwirrt schaute sie abwechselnd zu Hailey und dann zu Juls.

"Ihr beide habt doch nicht..."

"Würg! Nein Jane, Ih. Denk doch mal nach, niemals." Er schüttelte energisch mit dem Kopf, dass seine Locken heftig mit wippten.

Hailey schlug sich die Hand vor die Stirn.

"Oh mein Gott Jane! Nein niemals! Es geht um Britta, unter anderem!"

Bitte nicht, dachte sich Jane, zog jedoch gespielt die Augenbrauen empor.

"Die steht auf Frauen?"

"Nein tut sie nicht, sie steht auf mich."

Kokett zwinkerte sie ihr zu.

Jane verdrehte die Augen, grinste jedoch zurück.

"Oh man und wer war die dritte Person?" wollte Jane wissen, obwohl sie fast schon Angst vor der Antwort hatte.

"Kein geringerer als Giuseppe, der Designer, dem der Shop gehört!"

"Na, der hatte definitiv eine schöne Einweihung." Jane kicherte und versteckte ihr Gesicht in ihren Händen. Hailey war doch immer für eine Überraschung gut.

Während sie weitere schlüpfrige Details der vergangene Nacht von Hailey erfuhren, die sie eigentlich lieber gar nicht wissen wollten, wurde Janes Mittagessen gebracht. Sie schaute auf die Mitleids erregende Tomatensuppe und Juls schlug vor, einfach Pizzen zu bestellen.

Keine halbe Stunde später kam auch schon der Lieferdienst und nachdem sie das perfekte Foto geschossen hatten, um dieses dann selbstverständlich anschließend zu posten, konnten sie endlich anfangen zu essen.

"Wie lange musst du noch hier bleiben?", fragte Hailey mit vollem Mund.

"Ich gehe stark davon aus, dass ich morgen gehen darf. Wenn nicht unterschreiben ich, dass ich mich selber entlasse.", antworte Jane ungeniert.

"Kann ich total nachvollziehen, Herzchen!", pflichtet Juls ihr zu. "Hier stinkt es nach Pipi und alten Menschen!" Er nickte mit seinem Kopf in Rosannas Richtung.

"Ihr wisst gar nicht wie sehr ich mich auf eine warme Dusche freue." seufzte Jane theatralisch.

"Das wird auch langsam Zeit Jani, ich wollte es nicht so hart sagen, aber du stinkst.", sagte Hailey und hielt sich demonstrativ die Nase zu.

Jane fing an zu lachen um so ihre Scham zu überspielen.

"Herzchen nein das stimmt nicht, lass dir nichts von dieser blöden Kuh einreden!", sagte Juls, warf Hailey einen spielerisch bösen Blick zu und knuffte Jane in die Seite.

Danach plauderten sie noch ein bisschen weiter über dieses und jenes.

Gegen Nachmittag kam eine Pflegerin vom Spätdienst ins Zimmer und bat die beiden zu gehen.

"Frau Miller braucht jetzt Ruhe. Morgen können Sie, wenn alles glatt geht, zuhause weiter quatschen."

Sie warf Jane einen vielversprechenden Blick zu.

"Das werden wir!", pflichtete Jane ihr zu. Sie warfen sich gegenseitig Luftküsse zu und dann verschwanden die beiden. Zurück blieb eine, den Umständen entsprechend glückliche Jane und eine mittlerweile schnarchenden Rosanna. Jane bat die Pflegerin, dessen Namen sie nicht wusste, die Pizza in einem Kühlschrank aufzubewahren. Trotz der Kalorien zog sie alles dem Abendessen aus dem Krankenhaus vor.

Als sie wieder alleine war, zückte sie ihr Smartphone und scrollte durch Instagram. 50 Tausend likes hatte sie bereits für ihren Pizza- Post bekommen. In den Kommentaren las sie wie froh das Volk war, dass es ihr besser zu gehen schien.

Trotz der vielen netten Rückmeldungen fühlte sie sich auf einmal sehr einsam. Zu dem Zeitpunkt als ihre Freunde da waren, hatte sie kurz alles herum um sie vergessen. Jedoch hatte sie die Realität schnell wieder eingeholt, als Juls und Hailey gingen. Als hätten sie die Wärme und Zuneigung die sie ihr schenkten mit ihrem Verlassen und dem zuziehen der Tür mitgenommen. Es war schön gewesen, zu wissen, dass die beiden hinter ihr standen. Selbst dann, wenn sie unangenehm roch.

Sie beschloss Max eine Nachricht zu schreiben.

"Hallo mein Schatz. Ich hoffe es geht dir gut! Ich wollte nur kurz fragen, wann du heute vorbeikommst? Juls und Hailey waren gerade da und jetzt fühle ich mich sooooo alleine.
Love you, Jane"

Keine zwei Minuten später kam bereits die Antwort.

"Hallo Süße, natürlich werde ich heute noch kommen. Es wird jedoch etwas später, habe viel zu tun. Ich hoffe ihr drei hattet Spaß zusammen.
Ich dich auch"

Jane war gekränkt. Sie war traurig darüber, dass er nicht sofort kam. Aber es war klar gewesen. Sonntag hin oder her, Max stand in den Vorbereitungen für die Fashion Week, da wurde auch am Ruhetag gearbeitet.

Sie schaute auf die Uhr. Es war kurz nach vier. Sie beschloss ein kurzes Schläfchen zu halten um die Zeit zu überbrücken.

Schweiß gebadet wachte sie wieder auf. Sie atmete schnell. Sie hatte von einem dunklen Haus geträumt. Es war kein Haus, sondern ein Schloss und sie war darin gefangen gewesen. Jede Tür, die sie geöffnet hatte, hatte zu einem anderen Raum mit weiteren Türen geführt. Es gab kein Entrinnen aus dem prachtvollen Schloss. Und sie saß ganz alleine darin fest.

Keuchend und schluckend sah sie auf die Uhr gegenüber von ihr an der Wand. Es war gerade mal sieben Uhr. Sie nahm ihr Handy, um zu sehen, ob sie eine Nachricht von Max bekommen hatte. Aber es war nichts eingegangen. Enttäuscht entschied sie sich eine der Schwestern zu rufen, um sich die Pizza aufwärmen zu lassen.

Sie kam wie bestellt und stellte ihr das Abendessen auf den kleinen Tisch.

Jane schlüpfte aus dem Bett und setzte sich auf den gepolsterten Stuhl davor. Überrascht stellte sie fest, dass ihr kaum schwindelig dabei gewesen war. Sie lächelte.

"Guten Appetit.", flötete Rosanna von ihrem Bett aus. Sie lag ausgestreckt im Bett und hielt eine Zeitung in der Hand, über die sie jetzt zu Jane sah.

"Danke." antworte Jane ihr bloß und richtet ihre volle Aufmerksamkeit auf ihr Abendessen.

"Ihre Freundin scheint ziemlich von sich überzeugt zu sein.", stieß Rosanna plötzlich hervor. Verdutzt schaute Jane sie an.

"Entschuldigung wie bitte?"

Rosanna faltete die Zeitung und legte sie auf der Bettdecke ab.

"Meinen Sie der dünne Vorhang würde ihre Gespräche demmen? Nein, das tun sie nicht. Ich empfand sie als sehr unhöflich."

Jane schluckte schwer. Sie wusste ganze genau, was Rosanna meinte, war jedoch dennoch empört darüber, wie sie über ihre Beste Freundin sprach.

"Nichts für ungut, aber ich wüsste nicht was Sie das angeht."

"Nichts. Es geht mich gar nichts an, bis zu dem Punkt an dem sie mir frech den Vorhang vor der Nase zu gezogen hat. Auch wie der andere gesprochen hat, über den Geruch alter Menschen. Ich muss Ihnen sagen, dass das höchst beleidigend war. Ich achte stehts auf meine Körperpflege, habe ich immer und werde ich auch noch mit 90 machen, so wahr mir Gott helfe." Rosanna sprach nicht wie sonst immer mit ihrer natürlichen Leichtigkeit auf den Lippen. Sie schien wirklich bestürzt.

"Das ging ja auch nicht gegen Sie! Sondern allgemein über die Gerüche im Krankenhaus.", versuchte Jane vergeblich die aufgebrachte Dame zu besänftigen.

"Und wie genau ändert das die Tatsache? Sie jungen Menschen vergessen häufig, dass auch Sie eines Tages altern und Hilfe benötigen werden."

Bestürzt musste Jane zugeben, dass sie Rosanna recht geben musste. Sie hatte nie über das älter werden, beziehungsweise das älter sein, nachgedacht.

Betroffen nahm sie sich ein weiteres Stück Pizza.

"Und dabei habe ich gedacht Sie wären anderes."

Jane ließ vor schreck ihr Pizzastück fallen. Es landete zuerst auf ihrer Brust, wobei die Spitzen ihres Haares einmal durch die Tomatensoße gezogen wurden und anschließend auf der nackten Haut ihres Oberschenkels, die die Shorts nicht mehr bedeckte. Diesen Satz hatte Jane lange nicht mehr gehört. Er tat weh. Obwohl er nur so wenige Wörter beinhaltete, hatte er eine hohe Aussagekraft.

Schockiert schaute Jane an sich hinunter.

"Ach du liebe Zeit, hier nehmen Sie Taschentücher." Rosanna warf ihr im hohen Bogen ein Päckchen Taschentücher zu, die Jane, perplex wie sie war, dennoch auffing.

"Danke." murmelte sie, und versuchte die Tomatensoße vergeblich ab zu wischen. Vor allem ihre Haare waren nicht mehr zu retten. So wollte sie nicht auf Max treffen. Sie musste wohl oder übel doch noch duschen gehen. Im Krankenhaus. Sie stoß einen tiefen Seufzer aus.

"Entschuldigen, ich wollte Ihnen nicht zu nahetreten." Rosannas Stimme wirkte nun wieder weicher. Jane schaute auf. Sie hatte sich aufgesetzt und schaute mütterlich zu ihr rüber.

"Schon Ok.", gab Jane knapp zurück.

"Nein ist es nicht. Ich habe mich so über die Worte anderes aufgeregt, dass ich gar nicht meine eigenen Bedacht habe. Sie sind anderes als ihre Freunde. Sie sind höflich und nett und selbst wenn sie von mir genervt sind, versuchen Sie es immer zu überspielen, was Ihnen auch fast immer gelingt." Sie zwinkerte Jane aufmunternd zu. Jane wusste ihre Worte zu schätzen, sie war jedoch mittlerweile tief in ihrem Gedankenkarussell eingedrungen.

Ruckartig erhob sie sich.

"Ich glaube ich gehe jetzt duschen.", kündigte sie an.

"Machen Sie das. Nehmen Sie sich Zeit. Danach können wir gerne weiterreden." Rosanna lächelte und sie zwang sich es zu erwidern. Rosanna war gut. Sie war herzlich und sie besaß anscheinend doch mehr Taktgefühl wie vorerst angenommen.

Jane suchte ihre Duschutensilien zusammen und machte die Tür auf.

"Vergessen Sie nicht den Schwestern bescheid zu geben damit sie Sie unterstützen. Ansonsten hängt auch eine Klingel in der Dusche."

"Danke, werde ich.", antworte Jane und marschierte los. Stehts mit einer Hand am Geländer, welches an beiden Seiten des Flures der Station angebracht war, kam sie nur mäßig voran. So weit war sie bisher noch nicht alleine gegangen, sie fühlte sich aber gut dabei. Auch der kleine anfängliche Schwindel, den sie verspürt hatte, würde sie nicht davon abhalten können, weiter zu gehen. Sie war froh darüber, dass die Tür vom Schwesternzimmer verschlossen war, so dass niemand ihr heimliches Duschen mitbekommen würde. Das bedeutete sie konnte sich ungehindert, ohne dass sie ständig von den Pflegerinnen dabei betreut werden würde, frisch machen. Eigentlich war ihr Verhalten albern, das wusste sie. Man hatte ihr ja nur Unterstützung angeboten, um sicher zu stellen, dass sie nicht umkippt oder ähnliches passierte. Dennoch kam sie sich gerade wie ein Bond girl vor, die in einer Nacht und Nebel Aktion verbotene Dinge tat.

"Ich bin so eine lächerliche Rebellin.", sagte Jane leise zu ich.

Im Badezimmer angekommen, legte sie alle Waschutensilien griffbereit und zog sich aus. Sie betrachtete sich kurz im Spiegel. Weder ihre zerzausten Haaren, die nun leicht rot gefärbt waren durch die Tomatensauce, ihre blauen Flecken über ihren Rippen noch die Tatsache das ihre unreine Haut nun in voller Blühte zu sprießen begann, hatte sie noch immer eine schöne Ausstrahlung. Nur das mit der Haut war wirklich ärgerlich. Ihr Manager hatte vergessen ihr ganzes Gesichtswasser und all ihre Cremes einzupacken.

Sie lächelte ihrem Spiegelbild zu. Dennoch, nichts würde sie so schnell verunstalten.

Unter der Dusche war es gar nicht so schlimm wie vermutet. Sie war jedoch etwas verärgert über die Tatsache, dass Collin ebenfalls vergessen hatte die Flip- Flops einzupacken. Und so stand sie nun mit nackten Füßen in einer rutschigen Dusche, in der alte Menschen bestimmt schon Wasser gelassen hatten. Aber jetzt stand sie sowieso schon drin.

Langsam, so weit es ging, um auch ihren Nacken nicht zu sehr zu belasten, ließ sie sich Zeit beim shampoonieren ihrer Haare und ihres Körpers. Anschließend blieb sie noch weitere Minuten einfach regungslos unter der Dusche stehen und genoss das langsam, vor sich hin plätschernde Wasser, das über ihren Körper floss.

Sie malte sich aus wie es werden würde, wenn Max gleich wiederkommen würde. Wie sie zusammen den Abend kuschelnd im Bett verbringen und einfach die Zeit zu zweit genießen würden. Seufzend und in freudiger Erwartung drehte sie das Wasser ab, um aus der Dusche zu steigen. Sie hatte ganz die Zeit vergessen. Was wenn er ihr geschrieben hatte, dass er jetzt auf dem Weg oder er bereits da sei? Sie hatte ganz vergessen ihr Handy mit zu nehmen während sie so vertieft in ihre Gedanken gewesen war. Sie wusste das Rosanna keine bösen Absichten mit ihren Worten gehabt hatte, dennoch traf sie unbewusst direkt ins Schwarze. Sie hatte ja nicht ahnen können, wie oft sie ihn in Kapitel 1 ihres Lebens gehört hatte.

Jane wickelte sich ein Handtuch um die Haare und ein zweites um den Körper. Dann trat sie aus der Dusche raus.

Wie vor eine Wand geprallt kam ihr plötzlich die Kälte entgegen, die sie nun verspürte da die wohlige Wärme des Wassers und des Dampfes sie nicht mehr umgab. Benommenheit umgab sie plötzlich. In ihrem Kopf drehte sich alles und sie sackte auf dem Boden zusammen. Sie spürte, wie sie gegen etwas hartes mit dem Rücken aufprallte.

Sie blieb am Boden liegen. Unfähig sich zu bewegen. Ihre Lider schlossen sich und sie fiel in eine tiefe Besinnungslosigkeit.

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Sooo, ab hier beginnt nun die eigentliche Geschichte los.
Es wird spannend, Janes Wandel beginnt. Zwar mit einem Schritt vorwärts und zwei wieder zurück, aber es wird spannend wie ihre Reise weiter geht.

Stay tuned 😘

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