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Kapitel 5

Wie immer bereitete ich die Utensilien fürs Styling vor und diesmal auch das Make-up, dass sich in einer Tasche um meine Hüfte befand. Heute musste ich den anderen beim Make-up unter die Arme greifen, denn es war weniger Personal da, als eigentlich nötig. Das würde noch stressig werden und ich hatte noch nicht mal Felix oder Innie als Unterstützung, weil diese bei einem Fotoshooting eingeteilt wurden. Die beiden hatten es erfahren, als wir den Sonntag bei mir zu Hause zu dritt ausklingen ließen.

Mein Kater war vorgestern nach fettigem Essen, genügend Wasser und einer Schmerztablette erträglich geworden und so konnte ich meinen Freunden von meiner komischen Begegnung berichten. Sie waren ganz aus dem Häuschen und hatten mich immer wieder „Star-Magnet“ genannt, hatten dabei die Arroganz und das verwirrende Verhalten des Typen komplett ignoriert.

Wie oft ich auch darüber nachdachte, ergaben seine widersprüchlichen Worte und Handlungen keinen Sinn. Deswegen hatte ich einfach beschlossen das alles zu vergessen, denn selbst Wooyoung hatte mich darum gebeten verschwiegen zu sein.

Mich selbst ermahnend unterbrach ich meine Gedankengänge, ich wollte schließlich meine kostbare Zeit und Gedanken nicht an einen Typen verschwenden dessen bloße Anwesenheit ich nicht „verdiente“.

Ok, vielleicht war ich noch immer etwas beleidigt deswegen.

Eher gezwungen lenkte ich meine Gedanken zu einem unverfänglicheren Thema.

Ich hatte von dieser Variety-Show schon mal gehört, sie aber noch nie geguckt. Ich war generell nicht so von Idol Content besessen, wenn dann schaute ich diesen nur von Ateez und das auch nur manchmal. Vielleicht war ich deswegen ein bisschen ein Hinterwäldler in Sachen Idole und Gruppen erkennen, denn meistens kannte ich nur deren Lieder. Ironisch wenn man bedachte, dass es mein Job war mit oder besser an Idolen zu arbeiten.

Ich hatte gehört, dass die Gruppe die heute bei dieser Show zu Besuch war auch international ziemlich bekannt war und einige Stylisten tuschelten deswegen schon aufgeregt. Und damit meinte ich alle.

Ich ließ meinen Blick umherwandern und musste feststellen, dass ich so gut wie niemanden hier kannte. Einige hatte ich schon mal gesehen und wir hatten uns schon ein paar Mal begrüßt, aber wir standen uns nicht so nah, dass ich mich einfach zu ihnen stellen und mich an ihrer Unterhaltung beteiligen konnte. Wahrscheinlich redeten sie sowieso nur über diese Boygroup. Darauf hatte ich in diesen Moment, weniger Lust, hatte mich dieses arrogante Idol schon allein bei dem Gedanken an ihn wütend gemacht, da konnten mir die anderen gerade auch gestohlen bleiben.

Wieso hatte ich eigentlich so verschreckt reagiert? Ich hatte normalerweise nie Probleme meinem Gesprächspartner auch mal Kontra zu geben, auch wenn man das bei meinem für andere meist als niedlich empfundenen Aussehen nicht erwarten würde. Hatte sein gutes Aussehen mich etwa eingeschüchtert? Ich meine er sah schon gut aus, aber das hat keine Bedeutung, wenn er so selbstzentriert und unsympathisch war. Warum machte ich mir eigentlich Gedanken darüber?

Seufzend erklärte ich die Mission Themawechsel offiziell für gescheitert.

Auf ein Mal erblickte ich einen Haarschopf in dem Menschenmeer, der mir bekannt vorkam. Ziemlich sicher, dass ich die Person kannte bewegte ich mich mit großen Schritten in ihre Richtung. Sanft legte ich meine Hand auf ihre Schulter, weswegen sie kurz zusammenzuckte und über ihre Schulter zu mir blickte. Als mich die junge Frau erkannte, breitete sich ein Lächeln auf ihren Lippen aus.

„Hi, Jisung!“ „Hey, Yeji“ Sie drehte sich nun zu mir um und wandte sich von ihren Make-up Pinseln ab, die sie soeben akribisch nach Größe geordnet nebeneinandergelegt hatte.

Wir kannten uns seit wir vor knapp 2 Monaten in meinem Lieblingscafé ineinandergelaufen waren und festgestellt hatten, dass wir den gleichen Kaffee tranken. Das hatte die Sympathie füreinander geweckt und so kamen wir ins Gespräch. Es stellte sich am Arbeitsplatz dann heraus, dass wir beide Stylisten waren, wir hatten es bei unserem ersten Gespräch nämlich aus Vorsicht beide nicht erwähnt. Schließlich ist das Café in dem wir uns begegnet sind ein Treffpunkt für Super-Fans und die existierten bekanntlich auch in der verrückten Version. Von da an unterhielten wir uns immer, wenn wir uns bei der Arbeit begegneten und tranken in der Pause unseren heißgeliebten Americano zusammen.

„Ich dachte schon ich kenne hier niemanden und muss alleine in den Pausen rumsitzen und meinen Americano einsam und gelangweilt trinken!“, gab die etwas größere junge Frau vor mir von sich. „Ich auch. Aber jetzt habe ich ja dich gefunden und kann mit dir quatschen während der Pause. Aber bitte über was anderes als diese Boygroup, die heute kommt. Die anderen reden sich schon ihren Mund fusselig. Ist die irgendwie besonders?“

Meine Neugier wurde irgendwie doch geweckt, denn es war schon etwas ungewöhnlich, dass wirklich alle über eine Band redeten. Schneller als gedacht war meine Wut auf Mister Ich-bin-besser-als-du in den Hintergrund gerückt.

Yeji zuckte nur mit den Schultern und sah sich um, betrachtet die Grüppchen, die sich gebildet hatten und ausschließlich über eine Sache redeten – diese Boygroup. „Ich habe keine Ahnung. Ich kenn mich da auch nicht so aus, ich weiß nur, dass sie aus 5 Mitgliedern besteht und die anscheinend alle total hübsch sein sollen. Und erfolgreich. Aber das hast du bestimmt auch schon gehört“ Sie machte eine Handbewegung die den ganzen Raum einbegreifen sollte, einschließlich der tratschenden Leute. Ich nickte.

„Sie waren noch nie bei so einer Show, weil ihr Debut so gut in Übersee ankam, dass sie für Monate in den USA waren. In Korea haben sich alle Fans dann über die sozialen Medien beschwert, dass die koreanischen Fans einfach ignoriert werden, sodass sie für ihr nächstes Comeback viele Veranstaltungen, Shows und Konzerte hier in Südkorea machen werden.“

Yeji und ich drehten uns zu der jungen Frau, die nicht weit entfernt von uns eine andere Frau, etwas zu laut, in alles einweihte und so auch uns erleuchtete.

„Die scheinen ja richtige Überflieger zu sein.“ Yeji schaute nun wieder zu mir.

„Und das besondere ist, dass sie alle ihre Songs selbst produziert haben! Sie schreiben alles selbst!“ Dieselbe junge Frau hatte nun noch euphorischer auf ihr „Opfer“ eingeredet, das wiederum sehr überfordert mit der Situation wirkte. Eingeschlossen von wilden Handbewegungen und dem vor Begeisterung lodernden Blick ihrer „Belagerin“ suchten die Augen der ebenfalls ziemlich jungen Frau nach einem Retter.

„Das scheinen nicht nur Überflieger zu sein, sondern echte Wunderknaben.“, gab ich murmelnd von mir, was Yeji schmunzeln ließ. „Interesse geweckt“, erwiderte sie, allerdings wusste ich nicht ob das an mich gerichtet war oder sie, genauso wie ich, zu sich selbst gesprochen hatte.

Wir wurden schließlich von einer lauten Stimme unterbrochen, die uns mitteilte, dass die Boy-Group nun eintreffen würde. Wie immer stellten sich das ganze Personal zu einem Halbkreis auf, damit die Band nach vorne treten konnte. Yeji und ich hatten uns ziemlich weit hinten platziert, wir hatten nämlich wenig Lust herumgeschubst zu werden, da die vorderen Reihen heute anscheinend besonders heiß begehrt waren.

Es wurde noch etwas getuschelt und alle versuchten den besten Blick auf die Fläche zu haben, auf der in Kürze das Gesprächsthema eins stehen würde. Dann öffnete sich die Tür an der gegenüberliegenden Wand und nacheinander traten fünf Männer in den großen Raum. Dieser Raum ähnelte eher einer großen Halle mit direktem Zugang zum Filmset.

Gespannt musterte auch ich die Idole, die sich nebeneinander aufgestellt hatten und alle noch eine Maske trugen.

Dort standen nacheinander ein großer Schlanker Typ mit schulterlangen blonden Haaren, daneben ein kleinerer braunhaariger, dann folgte ein dunkelhaariger, der auf mich wie der Leader wirkte, danach der kleinste von allen, der jedoch ziemlich trainiert aussah und zuletzt noch ein Dunkelhaariger.

Beim letzten blieb mein Blick hängen, kam er mir bekannt vor. Bei näherer Betrachtung fielen mir seine Augen auf, seine Statur und dann erkannte ich ihn.

Er war der Typ den ich vor dem Stalker-Mädchen gerettet hatte nur, dass er heute selbstbewusst wirkte anstatt gehetzt und wie auf der Flucht.

Schockiert und mit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an und war dabei sehr erleichtert weiter hinten zu stehen, sodass die Idole meine Reaktion nicht bemerkten. Im Augenwinkel nahm ich wahr wie Yeji sich zu mir drehte und mich besorgt musterte.

„Alles okay?“, flüsterte sie bemüht keine Aufmerksamkeit zu erregen. Doch ich konnte ihr nicht antworten, war zu geschockt. Ich versuchte gerade meine Erkenntnis zu verarbeiten, da nahmen die Idole ihre Maske ab.

Was zum…?

Ich hatte mich kaum von dem ersten Schock erholt, da wurde mir gleich wieder der Boden unter den Füßen weggerissen. Erneut betrachtete ich geschockt das Gesicht des dunkelhaarigen Idols und erkannte eine gerade Nase und klar definierte Gesichtszüge, so scharf, dass ich glaubte mich daran schneiden zu können. Sie wirkten aber gleichzeitig auch anmutig und sanft.

Augenblicklich war er in meinen Augen nicht nur der Typ dem ich geholfen hatte zu flüchten, er war auch der Mann, der sich zu mir ins Bett gelegt hatte und sich dann bei mir beschwert hatte ich verdiene es nicht neben ihm zu liegen! Will das Leben mich eigentlich verarschen?

„Come in, we are Bc1!“

Mein Blick schnellte zu dem Mann in der Mitte den ich von Anfang an für den Leader gehalten hatte und nun die Vorstellung der Band übernahm. Der Leader ergriff nach einer Verbeugung wieder das Wort. „Unsere Namen sind…“ auffordernd sah er zu dem großen blonden Typ ganz links, der die stumme Aufforderung zu verstehen schien.

„Hwang Hyunjin“ Schnell schlossen sich ihm seine Bandmitglieder der Reihe nach an. „Kim Seungmin“ „Bang Chan“ „Seo Changbin“

Ich hielt die Luft an als ich gespannt auf den Namen von Mister Ich-bin besser-als-du wartete. Warum war ich so aufgeregt? Soll er mir doch gestohlen bleiben, ermahnte ich mich selber. Mir doch egal.

Trotzdem achtete ich viel konzentrierter auf seinen Namen als auf die der anderen.

„Lee Minho“

Der Name passte irgendwie zu ihm, ließ ihn sanft und entschlossen wirken, so wie sein Äußeres. Doch ich wusste ja, dass er anders war.

„Auf gute Zusammenarbeit!“

Der Leader hatte wieder gesprochen. Das Personal erwiderte die Floskel und bevor ich mich versah löste sich die Menschenmenge vor uns auf und verteilte sich zu den verschiedenen Styling-Bereichen.

Panisch zog ich Yeji an ihrem Handgelenk hinter mir her, weg von der Boy-Group, weg von Minho. An meinem Platz angekommen ließ ich ihr Handgelenk los. Warum hatte ich sie eigentlich mitgeschleppt?

„Gibt es einen Grund warum du so geschockt aussiehst und geradezu vor diesen Idolen geflüchtet bist?“ Unsicher biss ich auf meine Unterlippe, unschlüssig ob und wie ich ihr die Sache erklären sollte. Ihr durchdringender Blick nötigte mich gewissermaßen dazu ihr die Wahrheit zu sagen.

„Sagen wir es so: Ich hatte eine eher unangenehme Begegnung mit einer Person aus der Band und er darf nicht wissen, dass ich ein Stylist bin“

Ich wollte mir gar nicht ausmalen was passieren würde, wenn er erfahren würde, dass ich ein Stylist bin und auf einer Idol Party war. Ob er es verraten würde?

Yeji verstand die Situation anscheinend komplett falsch denn sie hob anzüglich ihre Augenbrauen und zwinkerte mir zu. Zugleich verstört und panisch schüttelte ich den Kopf. „Nein, nicht das was du denkst, es ist einfach-“

„Yeji!“

Ich wurde von einer lauten Stimme unterbrochen, die bestimmend und ohne ein Widerwort zu erlauben nach Yejis Anwesenheit verlangte. Entschuldigend blickte sie zu mir, aber bevor sie ging fragte sie noch schnell etwas.

„Wer ist es?“

„Minho“

Sie nickte mir noch hastig zu, als Bestätigung, dass sie es verstanden hatte, dann machte sie sich auf den Weg dahin, wo sie gebraucht wurde. Innerlich hoffte ich, dass ich es schaffte Minho in diesem riesigen Raum aus dem Weg zu gehen  und Yeji dabei meine Verbündete sein würde.

Ich hatte es tatsächlich geschafft. Ich konnte bis jetzt eine Begegnung mit Minho verhindern und ihm erfolgreich aus dem Weg gehen. Meine Zeit hatte ich damit verbracht die Haare von dem Leader Chan, dem blonden Hyunjin und dem durchtrainierten Changbin zu stylen und hatte es dabei auch geschafft jegliche Gespräche mit ihnen zu vermeiden.

Sie hatten wahrscheinlich alle meine Anspannung gemerkt, aber das führten sie bestimmt darauf zurück, dass ich nervös war sie zu sehen, so wie alle anderen Stylisten hier. Dass das nicht der Grund war musste ja keiner wissen. Ich versuchte so gut es ging meine Angst erkannt zu werden, zu verstecken und erledigte meinen Job.

Ich war schon fast stolz auf mich diesen Tag überstanden zu haben, da kam eine gestresste Yeji auf mich zu gerannt.

„Es tut mir so leid Jisung, aber du musst mir helfen! Dieser Hyunjin hat sich gerade mit seinem Americano beschüttet und dabei wurde das Make-up auch erwischt. Übrigens war es derselbe den wir immer trinken, aber das ist jetzt egal“ mit einer fuchtelnden Handbewegung erinnerte sie sich selbst daran sich auf das Wichtige zu konzentrieren. Ich hörte ihr nur weiter mit einem unguten Gefühl im Bauch zu. Was hatte das mit mir zutun?

„Jedenfalls sind alle anderen Make-up Artists gerade beschäftigt und ich muss jetzt das Make-up von Hyunjin retten. Aber jetzt kommt der Punkt der dir wahrscheinlich nicht gefallen wird.“ Nervös wich sie meinem Blick aus und knetete unsicher ihre Hände. Das mulmige Gefühl in meinem Magen wurde stärker.

„Das Make-up von einem Mitglied ist noch nicht fertig und es wäre wirklich eine Erleichterung, wenn du das übernehmen könntest. Ich weiß nicht ob ich das noch rechtzeitig schaffen würde. Es geht auch ganz schnell!“ Ihre Unsicherheit schien nach diesen Worten allerdings nicht abzunehmen, so wie man es erwartet hätte, nein, eher stieg sie weiter an.

So langsam verstand ich worum sie mich bitten würde.

Yejis unruhiger Blick fand nun endlich den meinen und ich konnte den Namen des Mitglieds schon aus ihren Augen lesen.

Verdammt.

Sie schien ebenfalls begriffen zu haben, dass ich wusste wen sie meinte. „Du musst nur kurz Minhos Liedschatten machen… und die Lippen. Es geht ganz schnell und ich wäre dir wirklich dankbar. Du hast auch was gut bei mir!“
Fast schon verzweifelt hing sie sich an meinen Arm und versuchte mich zu überzeugen.

Die verschiedensten Gedanken schossen durch meinen Kopf und doch konnte ich keinen davon wirklich festhalten. Mein Kopf war ein Chaos. Bin ich meinen Job los, wenn er es erfährt? Würde er mich verpetzen? Aber was würde ihm das bringen?

Doch dann bildete sich endlich ein klarer Gedanke in meinem Kopf. Er wollte auch nicht, dass sein Aufenthalt bei der Party ans Licht kam. Also habe ich etwas gegen ihn in der Hand, dazu würde er sich eigentlich nur selbst in eine verfängliche Situation bringen, wenn er mich verpetzen würde.

Warum war mir das erst jetzt aufgefallen?

Selbstbewusster und mit festerer Stimme als ich es für möglich gehalten hätte, antwortete ich Yeji endlich. „Na gut. Aber die nächste Runde Americano geht auf dich“

Mit einem Schmunzeln versuchte ich ihr schlechtes Gewissen zu beseitigen und sie zu beruhigen. Verdutzt, aber sehr glücklich sprang sie mir in die Arme und hüpfte gemeinsam mit mir auf und ab.

„Danke, Danke, Danke, Jisung! Du bist ein Engel!“

Kaum hatte sie ihren kurzen Freudetanz beendet hastete sie schon zurück zu ihrem Tisch an dem Hyunjin schon auf sie wartete. Dann würde ich mich wohl um Minho kümmern müssen.

Ich musste gar nicht lange nach ihm suchen, schließlich hatte ich ihn immer im Auge behalten um eine Begegnung mit ihm zu vermeiden. Die ganzen Bemühungen waren für umsonst gewesen, wie mir in dem Moment auffiel. Egal, solange ich Yeji helfen kann, opfere ich mal ein bisschen Stolz, denn ich hatte ja aus meiner Sichtweise nichts zu verlieren.

Ich entdeckte Minho schließlich an einem Tisch etwas weiter entfernt von Yeji. Schnell überprüfte ich noch ob sich alles Nötige in meiner Tasche um meine Hüfte befand und ging dann auf Minho zu, der ganz in sein Handy vertieft war. Ich entschied mich dafür ihn einfach direkt anzusprechen und diese Begegnung so schnell wie möglich hinter mich zu bringen.

Auch wenn ich nichts zu verlieren hatte, war es mir schon unangenehm mit ihm zu reden und hier auf der Arbeit konnte ich ihn nicht wegen seines Verhaltens maßregeln. Vorausgesetzt ich hätte den Mut dazu, schließlich funktionierte mein Körper augenscheinlich nicht richtig in seiner Nähe.

„Wie ich hörte hast du noch keinen Liedschatten und Lippen Make-up“

Er schaute nicht sofort auf, brachte noch kurz zu Ende was er da auf seinem Handy tat. „Ja… Sorry, ich musste das noch kurz schrei-“

Er richtete seinen Blick nun endlich vom Handy auf mich. Sofort erkannte ich den Schock und Unglauben in seinem Blick, so wie ich es ebenfalls verspürt hatte als ich ihn erkannt hatte.

Seine Augen wanderten in kleinen, schnellen Bewegungen über mein Gesicht, verweilten nie lange an einer Stelle, so als könnte er nicht glauben, dass ich es wirklich war. Nacheinander beäugte er meine Augen, meine Nase und Wangen. Dann bildete ich mir ein, seinen Blick etwas länger auf meinen Lippen zu spüren, doch es ging alles so schnell, dass ich mich auch getäuschte haben könnte.

Nachdem er meine Lippen betrachtet hatte, wanderten seine Augen hektisch zurück zu den meinen. Er war wie in eine Schockstarre verfallen, hielt aber konsequent den Blickkontakt mit mir, zu dem er die Initiative ergriffen hatte.

Nach einer Weile schloss er seinen Mund wieder, der bei meinem Anblick einfach aufgeklappt war. Er versuchte schließlich wieder das Wort zu ergreifen, musste sich aber erst räuspern bevor er einigermaßen gefasst sprach.

„Du bist Stylist.“

Es war keine Frage, sondern eine Feststellung, das wussten wir beide. Seine Augen verdunkelten sich ein Stück und wirkten nun irgendwie undurchdringlich und abweisend. Ich versuchte aus seinen Gesichtsregungen abzulesen was ihm durch den Kopf ging, scheiterte jedoch kläglich. Dieser Mann verwirrte mich mit allem was er tat nur noch mehr.

Seine vor Sekunden noch so geschockte Miene glich nun einem Eisblock mit stechendem Blick. Er wirkte wie ausgewechselt. Unser Augenkontakt hatte sich erst fast schon vertraut angefühlt, aber nun baute er eine Fassade um sich und verwehrte mir einen Blick zu seiner Seele.

Ich beschloss mir meine Verwirrtheit und Planlosigkeit nicht anmerken zu lassen und sprach die erstbesten Worte, die mir in den Sinn kamen, aus. „Ja, und diesmal möchte ich dich um etwas bitten. Ich verrate niemanden, dass du auf der Party warst, im Gegenzug erzählst du niemanden, dass ich ein Stylist bin und ebenfalls dort war.“

Perplex blinzelte er und nun schien seine Fassade schon wieder zu bröckeln. War die aus Sand oder was? Naja, mir solls recht sein, dann wirkt er nicht wie ein arroganter Idiot.

Noch immer schauten wir uns an und so vernahm ich die winzige Kopfbewegung seinerseits, die wohl ein Nicken darstellen sollte.
„Ok“

Ich lächelte ihn an, versuchte die Begegnung etwas angenehmer zu gestalten, indem ich die Konversation nur auf arbeitsbedingte Kommunikation beschränkte und so widmete ich mich gleich meinem eigentlichen Job.
„Ich fange mit dem Liedschatten an“

Es war ganz entspannt, wir redeten nicht und ich konnte ihn in Ruhe schminken. Nachdem ich mit seinem Augen-Make-up fertig war, wandte ich mich seinen Lippen zu. Wie immer trug ich erst Lippenbalsam auf und dann den Lippenstift mit einem Pinsel, damit die Farbe nicht so intensiv war.

Doch da war etwas, was mich aus dem Konzept brachte.

Er starrte mich die ganze Zeit an.
Genauer gesagt musterte er die ganze Zeit jeden Zentimeter meines Gesichts. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus.

„Gibt es einen Grund, warum du mich anstarrst?“ Ich wendete meinen Blick von seinen zugegebenermaßen ziemlich verführerischen Lippen ab und erwiderte den seinen. Seine braunen Augen funkelten mich verspielt an.

„Nein“
Er hauchte diese Worte mit halb geöffnetem Mund und dachte nicht mal daran seine Augen abzuwenden oder verunsichert zu wirken, weil ich ihn gerade ertappt hatte.

Etwas aus der Fassung zuckten meine Mundwinkel verkrampft nach oben, brachte aber vor Nervosität nur ein „Ok“ raus. Was zum Teufel war mit meiner Schlagfertigkeit und meinem Sarkasmus passiert?

Von mir selbst verwirrt senkte ich meinen Blick wieder auf seine Lippen, die immer noch leicht geteilt waren und ein Stück seiner weißen Schneidezähne offenbarten.
Scheiße, hier läuft gerade etwas gewaltig schief.

Nun war ich wohl derjenige, der gestarrt hatte, denn seine auch ohne Lippenstift rosafarbenen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Versucht wieder zu Sinnen zu kommen, blinzelte ich ein paarmal und schnappte mir dann einen kleinen Pinsel und einen Lippenstift. Ok, Jisung er hat zwar verdammt weiche Lippen und sieht wie ein Gott aus, aber lass dich nicht ablenken. Du schaffst das, du musst einfach nur fokussiert bleiben.

Immer wieder dieses Mantra in meinem Kopf aufsagend hob ich den Pinsel an seine Lippen. Ich konnte noch immer seinen Blick auf mir spüren, was mich nicht weniger nervös machte.

Nach ein paar Minuten unter seinem intensiven Blick, hatte ich es endlich geschafft seine Lippen fertig zu schminken. Ohne Make-up sahen sie aber noch besser aus… Die herzförmige Oberlippe und die volle Unterlippe waren auch ohne Make-up einfach atemberaubend.

Bevor ich mir dem bewusst wurde, hatte ich wie in Trance mit dem Zeigefinger über seine Unterlippe gestrichen. Ihn schien es nicht im Geringsten zu stören, vielmehr genoss er die Berührung und nahm meine Fingerspitze dann sanft zwischen seine Lippen. Unsere Augen trafen sich und es fühlte sich auf eine seltsame Art und Weise intim an. Seine warmen braunen Augen, die scheinbar nichts zu verstecken hatten, nahmen mich ein und sorgten dafür, dass sich eine berauschende Wärme in meinem Inneren ausbreitete. Seine warmen Lippen, die sich sanft um meine Fingerspitze schlossen und jedes Mal, wenn er etwas mehr Druck auf diese ausübte ein Kribbeln von meinem Finger aus durch meinen ganzen Körper schickten.
Es fühlte sich... gut an.

Auf einmal traf mich die Realität wie ein Schlag.

Wir waren hier bei einer Variety-Show mit bestimmt hundert Leuten um uns und ich konnte den Typen noch nicht Mal leiden. Was tat ich hier?

Geschockt und von der Zärtlichkeit seiner Geste und seines Blicks überrascht entzog ich ihm meinen Finger und flüchtete mit den letzten Worten „Dein Make-up ist fertig“ vor ihm. 

„Wie war es?“ Yeji setzte sich mit einem zugleich entschuldigenden und neugierigen Blick neben mich und hielt mir meinen Kaffee entgegen. Sie hatte sich sofort auf den Weg gemacht um den besten Americano in der Nähe zu kaufen, als sie mit Hyunjin fertig war und kam vor ein paar Sekunden schweratmend an. Anscheinend hatte sie sich ziemlich beeilt. Yeji hatte mir aber bereits mitgeteilt, dass das nur eine Beruhigung für meine Nerven war und sie mir noch immer einen Gefallen schuldete.

Dankend nahm ich das Wundergebräu entgegen und nippte kurz daran. „Es war irgendwie verwirrend“ Ich dachte zurück an die fragwürdige Konversation. Wenn man es überhaupt Konversation nenn konnte, schließlich haben wir kaum geredet.

Dabei glitt mein Blick von Yeji, nachdenklich zu meinem Getränk und dann zum Set, dass etwa zwanzig Meter von uns entfernt war. Die Dreharbeiten hatten soeben begonnen und die MCs stellten gerade die „Wunder-Rookies“ vor. Deren Worte, nicht meine.

„Ich weiß, dass ich eigentlich nicht fragen sollte…“

„ABER“
Ich unterbrach sie schmunzelnd, denn ich konnte verstehen, dass sie es wirklich interessierte was ich mit Minho zu tun hatte. Immerhin war es nicht alltäglich, dass ein Freund Kontakt zu einem erfolgreichen Idol hatte. Ok, Kontakt haben ist übertrieben, schließlich sind wir uns zwei, nein, dreimal begegnet und haben nicht wirklich eine Unterhaltung geführt. Aber man versteht was ich meine.

Yeji sah mich aus großen Augen an. „Sorry, du musst es natürlich nicht erzählen, wenn du nicht willst…“ „Wir sind uns dreimal begegnet. Das erste Mal habe ich einen „Super-Fan“ verscheucht, die von ihm Fotos gemacht und ihn verfolgt hat. Dort habe ich aber sein Gesicht nicht gesehen.“

Kurz überlegte ich, wie ich das mit der Idol-Party sagen sollte. 

„Unsere zweite Begegnung war auf einer Party. Es war eine Party auf der relativ viel Promis waren. Ich bin dort nur wegen einem Bekannten reingekommen, der die Party geschmissen hat. Naja, jedenfalls habe ich mich zu sehr betrunken und musste dort übernachten.“

Belustigt verzogen sich Yejis Lippen zu einem Lächeln. „Du trinkst?“ Es war offensichtlich kein Geheimnis, dass ich selten was trank und Alkohol auch nicht gut vertrug.

Beleidigt zog ich einen Schmollmund. „Ist ja gut, ist ja gut!“ Nun lachend tätschelte sie mir meine Schulter. Wirklich sehr tröstend.

„Jedenfalls bin ich aufgewacht und Minho lag neben mir. Dann hat er mir Sachen an den Kopf geworfen wie „du verdienst es nicht neben mir zu liegen“, obwohl er derjenige war, der sich zu mir gelegt hatte.“ Mich an seine Aussage zurückerinnernd schnaubte ich und zog meine Oberlippe abschätzig nach oben.

„Er kam mir nicht wie eine arrogante Person vor. Er hat sich viel mit seinen Bandmitgliedern unterhalten und ich hätte ihn anhand seines Verhaltens nicht für egoistisch und selbstzentriert eingeschätzt“ Yeji zog ihre Augenbrauen nachdenklich zusammen und schien zu überlegen, ob der ihr beschriebene Minho und der Minho den sie zu Gesicht bekommen hatte ein und dieselbe Person waren.

Ich zuckte lediglich mit meinen Schultern, machte mir selber ein Bild von ihm, welches allerdings durch unsere zweite Begegnung stark beeinflusst wurde.

„Allerdings wusste ich dort auch noch nicht wer er war. Bis heute zu unserer dritten Begegnung“ Yeji schien ein Licht aufzugehen, denn ihre Augen weiteten sich und ihr Beine wippten wie energiegeladen auf und ab.

„Deswegen warst du so schockiert, stimmts? Du hast ihn in dem Moment erkannt.“

Ich nickte ihr zu und nahm einen Schluck von meinem Americano, den ich in den letzten Minuten vernachlässigt hatte.

„Ja und das ganze zweimal. Erst als den Typ den ich gerettet hatte und dann als den Mann, den ich nicht „verdiente““ Genervt verdrehte ich meine Augen. Wie soll er denn wissen was ich verdiene?

Nun wieder eingeschnappt schlürfte ich etwas aggressiver an meinem Kaffee, was mir mahnende Blick des um uns herumstehenden Personals einbrachte.

Yeji kicherte amüsiert. „Das scheint dir ja richtig mitzuspielen, dass du ihn nicht verdienst“ Ich bedachte sie durch meine zusammengekniffenen Augen mit einem gereizten Blick, der sie nun komplett in Gelächter verfielen ließ.

„Ruhe dort drüben!“ Eine harsche Stimme die im Flüsterton sprach ließ sie letztendlich verstummen.

„Und wie ist nun die dritte Begegnung gelaufen?“

Interessiert und bemüht nicht erneut erwischt zu werden lehnte sie sich näher zu mir heran. Kurz überlegte ich und entschied mich dann für die Variante ohne Minhos verführerischen Lippen um meine Fingerspitze. „Wir haben abgemacht, dass wir niemanden erzählen, dass wir auf der Party waren und dann habe ich still sein Make-up gemacht“ Sie nickte verstehend und schien sich damit zufrieden zu geben.

Stolz klopfte ich mir innerlich auf die Schulter, ihre Neugier gestillt zu haben. Wir sahen die Unterhaltung nun beide für beendet an und so wendeten wir uns dem Set zu und lauschten, über was dort geredet wurde.

„Euer Name Bc1 hat doch bestimmt eine Bedeutung, nicht wahr?“ Der MC, der die Frage gestellt hatte blickte den Leader Bang Chan an. Der schien die stumme Aufforderung zu verstehen.

„Genau. „Bc“ ist eine gängige Abkürzung für das englische Wort „because“. Zusammen mit der eins in unserem Bandnamen bedeutet es also so viel wie: weil wir Nummer eins werden wollen. Es hat aber noch eine weitere Bedeutung unzwar, dass wir ein perfektes Team werden wollen. Dann steht das „Bc“ für „become“ und die eins für „one Team““

„Und wegen der eins ist dann auch euer Fandom Name „First of all“ entstanden?“

Nun ergänzte Minho etwas.

„Richtig. Wir nennen sie aber immer unsere „Firsties“. Das ist kürzer und klingt niedlicher“

Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, bildete sich ein atemberaubend schönes Lächeln auf seinen Lippen, dass mein Herz schneller schlagen ließ.

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Heyyyy
In Kapitel 5 gibt's endlich mal Minsungaction ;)

Ich wollte hier schon mal eine süße Interaktion einbauen aber es ist irgendwie awkward...

Stellt euch vor eine fremde Person, die euch auf die Nerven geht nimmt einfach euren Finger in den Mund (Wow wenn ich das so schreibe, klingt es noch viel komischer :') )

ANYWAYS (Irgendwie würde ich Minsung das trotzdem zutrauen; natürlich ohne den "fremd" Aspekt ;) )

Ich habe noch etwas zu sagen:

Danke, dass ihr meine Geschichte lest und Danke für über 100 Reads! <3

Die Zahl klingt vielleicht klein, aber ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass ich mit noch nicht Mal 5 Kapiteln (jetzt 5 lol) schon diese Zahl erreiche. Vor allem in vergleichsweise kurzer Zeit.
Also Danke auch für die Votes und alles <3

(Ich habe mich im letzen Kapitel schon bedankt aber trotzdem noch Mal in dem hier einfach weil ich es kann ;) )

Übrigens hat Wattpad beim letzten Kapitel gestreikt und wollte das Bild am Anfang des letzten Kapitels nicht anzeigen/übernehmem was auch immer. :(
Also hier das Bild vom letzten Kapitel und diesem Kapitel falls Wattpad mich wieder hasst :')

Kapitel 4:


Dieses Kapitel:

Good day, Stay

Eure EinwildesStay <3

The Level of awkwardness in this chapter makes me...

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