Kapitel 2
Nachdem ich mich von Felix und Innie verabschiedete, als wir unsere Late-Night Americanos ausgetrunken hatten, begab ich mich nach Hause um an meinem aktuellen Track weiter zu arbeiten.
Das tat ich fast immer nach der Arbeit, da ich am Abend und in der Nacht am besten funktionierte. Nachts war es einfach so still, ich konnte meinen Gedanken besser freien Lauf lassen und die Kreativität ließ nur so die Lyrics und Melodien aus mir heraussprudeln.
Ich hatte mir für mein leidenschaftliches Hobby so etwas wie ein kleines Studio in meiner Wohnung erschaffen. Sie war zwar sehr klein, aber ich hatte trotzdem genug Raum, um meinen Computer und mein Mikrofon unterzubringen, auf das ich lange hin gespart hatte.
Es war wahrscheinlich mit meinem Computer das wertvollste, was ich besaß.
Dadurch, dass ich so viel Geld in mein Hobby investierte, ging ich ihm auch entsprechend oft nach. Eigentlich jeden Tag, nur an den Tagen an denen ich zu erschöpft von der Arbeit war, ließ ich das Aufnehmen sein.
Trotzdem schrieb ich an solchen Tagen auch Lyrics oder nahm Melodien mit meinem Handy auf, die mir in den Sinn kamen.
Ich war schon immer eine musikalische Person, das hatten meine Eltern schon früh bemerkt. Sie wünschten sich immer, dass ich mal meinem Traum nachkam und glücklich wurde.
Vor allem meine Mutter war schon immer meine größte Unterstützerin und jeder der sie kannte oder auch nur mit ihr sprach wusste sofort, dass das Glück ihres Kindes für sie an erster Stelle stand.
Ich hatte eine so gute Kindheit, konnte mich wirklich glücklich schätzen solche wundervollen Eltern zu haben.
Ich hoffte meiner Mutter ging es gut und mein Vater vermisste uns beide nicht so sehr. Ich musste ihn mal wieder zu Hause besuchen. Also nahm ich mir spontan vor, meinen Vater demnächst wieder anzurufen und ein Treffen mit ihm auszumachen.
Gerade als ich eine Erinnerung auf meinem Handy abspeichern wollte, leuchtete plötzlich Felix' Name auf meinem Display auf. Verwirrt nahm ich an, verwundert warum er mich anrief, schließlich war es erstens sehr spät und zweitens hatten wir uns doch heute schon gesehen.
„Hallo?"
„Wusste ich doch, dass du noch wach bist!"
Seine Begeisterung darüber, dass er recht hatte brachte mich zum Schmunzeln. Er war so ein Sonnenschein.
„Ja, das ist nichts Neues. Warum rufst du denn an?"
Ich lehnte mich in meinen Stuhl zurück und schloss das Programm, mit dem ich meine Tracks bearbeitete, nachdem ich meinen Fortschritt abgespeichert hatte. Langsam wurde ich doch etwas müde, rieb mir die Augen vor Müdigkeit und ließ das Gähnen raus, das ich erst versucht hatte zu unterdrücken.
Okay, ich war nicht nur ein wenig müde.
„Du klingst müde, also fass ich mich kurz. Da die Party schon morgen ist, haben sich Innie und ich überlegt, dass wir drei morgen vielleicht shoppen gehen können? Wir brauchen immerhin etwas Angemessenes um auf eine solche Party zu gehen. Hast du eigentlich irgendeinen Dresscode bekommen?"
Ich überlegte kurz, denn ich hatte Wooyoung bereits angeschrieben, sobald ich zu Hause angekommen war. Er hatte mir alle nötigen Infos geschickt und ich glaubte dabei auch einen Dresscode gesehen zu haben.
„Warte kurz"
Ich nahm mein Handy vom Ohr und checkte nochmal die Nachricht von Wooyoung. Als ich sie mir noch einmal durchgelesen hatte, sprach ich wieder ins Handy.
„Wooyoung hat mir geschrieben, dass das Thema „Casual" ist. Also würde ich einfach eine bisschen schickere Jeans und kein Gammel-Oberteil anziehen oder so. Aber klar ich komme gerne mit zum Shoppen."
Felix schnalzte mit seiner Zunge, weshalb ich mein Handy etwas vom Ohr entfernte.
Das war verdammt laut.
„Und wie du mitkommst, mein Lieber. Innie und ich werden dir ein perfektes Outfit aussuchen, schließlich haben wir es dir zu verdanken, auf diese Party gehen zu können. Du wirst super heiß aussehen!"
Ich lachte kurz auf bevor ich etwas erwiderte.
„Na dann ist das ja geklärt. Treffen wir uns einfach um zehn bei mir und gehen dann in die Stadt. Ach, übrigens: wo habt ihr eure Aufträge? Ich bin am Montag bei irgend so einer Variety-Show eingeteilt."
Neugierig auf seine Antwort richtete ich mich im Stuhl auf. Es wäre toll, wenn wir drei wieder zusammenarbeiten könnten, das passierte leider viel zu selten.
Felix seufzte
„Keine Ahnung. Ich habe zumindest noch nichts erhalten, aber das müsste morgen dann der Fall sein. Soweit ich weiß hat Innie auch noch nichts, aber drücken wir alle die Daumen, dass wir zur selben Show kommen wie du."
Ich nickte, mir wohl bewusst, dass er es nicht sehen konnte.
„Okay. Na dann gute Nacht und bis morgen."
Ich legte, nachdem er sich ebenfalls verabschiedet hatte, auf und ließ mich wieder zurück in meinen Stuhl fallen. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare. Ich sollte langsam wirklich ins Bett gehen, wenn ich morgen nicht wie eine Leiche aussehen wollte.
Ein letztes Mal schaute ich noch auf mein Handy, um zu sehen wie spät es war. Als ich feststellte, dass es schon nach eins war, stand ich auf, um mich ins Bad zu begeben.
Nachdem ich bettfertig war steckte ich mein Handy noch an das Ladekabel, bevor ich mich ins Bett und damit auch ins Traumland flüchtete.
______
Ein nervtötendes Klingeln störte meinen Schlaf, weshalb ich genervt meine Augen aufschlug. Als ich nach meinem Handy griff, um den Wecker auszustellen, wurde dort zu meiner Verwunderung aber keiner angezeigt.
Meine müden, noch immer halb geschlossenen Augen, wanderten zur Uhrzeit, die mein Sperrbildschirm mir in großen Zahlen anzeigte.
Und schlagartig war ich hellwach.
Verdammte scheiße, es war um zehn.
Wie auf Kommando klingelte es, wie ich jetzt feststellte an der Tür, denn Innie und Felix waren anscheinend pünktlich aufgestanden und hier angetanzt, ganz im Gegensatz zu mir.
Schnell schlug ich die Decke von meinem Körper und ging, oder eher stolperte, so schnell es mir meine, noch immer nicht vollkommen funktionstüchtigen, Beine erlaubten, zur Tür.
Als ich dann schließlich vor dieser angekommen war checkte ich mein Gesicht im Spiegel, der hier im Flur hing, mit der leichten Hoffnung nicht so auszusehen als wäre ich erst vor ein paar Sekunden aufgewacht.
Mein Körper hatte den Schlaf anscheinend so sehr gebraucht, dass ihn selbst meine gefühlt dreißig Wecker nicht davon abhielten. Das war wahrscheinlich mein längster Schlaf seit Wochen gewesen, denn ich war auch nicht einmal in der Nacht wach geworden, wie sonst immer.
Ich fühlte mich zur Abwechslung auch mal ziemlich erholt.
Als ich mein Haar etwas gerichtet hatte, öffnete ich die Tür, obwohl ich genau wusste, dass die beiden mir mein abruptes Aufwachen mit Leichtigkeit ansehen konnten.
„Hi!"
Etwas sehr übertrieben fröhlich und überschwänglich begrüßte ich die beiden. Ihre Gesichter verrieten mir ohne Problem, dass sie innerhalb dieser wenigen Sekunden mich gemustert hatten und sich der Situation wohl bewusst waren.
Ich seufzte verzweifelt.
„Kommt rein. Ich beeile mich, okay?"
Damit war ich dann auch schon in Richtung mein Zimmer und anschließend ins Bad gerauscht, hörte noch wie sich die Tür schloss, als ich mich in Letzteres verfrachtet hatte.
Fertig angezogen und gestylt ging ich in meine Küche, in der es sich die Beiden gemütlich gemacht hatten und etwas aßen.
„Und schmeckts?"
Ich setzte mich neben Innie auf den Barhocker, Felix saß bereits links von ihm.
Er sah mich mit vollgestopftem Mund an, hatte er die Gewohnheit alles in seinen Mund zu quetschen, was eine Chance hatte ohne abzubeißen, also im Ganzen, in diesen zu passen.
Felix antwortete für ihn, war Innie offensichtlicherweise nicht dazu in der Lage.
„Jap. Wir haben uns in den zwanzig Minuten, in denen du dich „schnell" fertigmachen wolltest, ein Toast mit Nutella und Banane gemacht. Mehr hattest du irgendwie auch nicht hier."
Er machte eine ausschwenkende Bewegung, meinte damit meine Wohnung.
„Ach und wir haben dir auch eins gemacht"
Felix schob einen Teller mit besagtem Toast zu mir, was ich dankend annahm. Innie konnte nun auch endlich wieder reden und hatte auch das Bedürfnis es sofort zu tun.
„Also wo gehen wir zuerst hin?"
Seine Augen funkelten schon, war er sichtlich aufgeregt zu dritt shoppen zu gehen. Dazu hatten wir nämlich leider eher selten Zeit.
Nachdem ich mein Toast aufgegessen hatte und wir uns einen Schlachtplan gemacht hatten, welche Läden wir wann ansteuerten, begaben wir uns schon zu Fuß in die Innenstadt. Meine Wohnung lag ziemlich zentral, weshalb sie trotz ihrer geringen Größe einen nennenswerten Teil meines monatlichen Gehalts fraß.
Aber was tat man nicht alles für einen kurzen Arbeitsweg und gute Shopping-Möglichkeiten?
Immerhin war sie nicht heruntergekommen oder ähnliches.
„Sooooo... ich würde sagen wir suchen zuerst ein Outfit für unseren Star-Magneten und dann sind wir dran. Wie hört sich das an?", schlug Felix vor als wir vor dem ersten Laden angekommen waren, in den wir heute gehen wollten. Innie nickte als Antwort auf Felix' Frage und so machten wir uns auf die Suche nach Sachen, die „Casual" waren und auch meinem Style entsprachen.
„Was ist mit der?"
Unser Jüngster kam nach ungefähr 10 Minuten mit einer schwarzen Jeans zu uns, die so ziemlich zu dem Konzept der Party passte.
Felix betrachtete sie kurz, bevor er nickte.
„Sie ist zwar nichts Besonderes, aber mit einem coolen Oberteil können wir sie aufwerten. Mal davon abgesehen, dass sie dir bestimmt perfekt passt, Ji. Probiere sie gleich an!"
Felix nahm, aufeinmal total begeistert von seiner Idee, Innie die Jeans aus der Hand, ging zu mir rüber und drückte sie mir vor die Brust. Anschließend befahl er dem Finder der Jeans uns zu begleiten und schob mich regelrecht zu den Umkleiden.
Und Felix sollte Recht behalten, denn die Jeans passte perfekt. Sie war enganliegend, schmeichelte dabei meinen Beinen und schmalen Hüften. Ich betrachtete mich gerade im Spiegel der Umkleidekabine, als ich Innies Stimme vernahm.
„Bist du umgezogen?"
Ich wollte gerade antworten, aber Felix schien meine Antwort gar nicht zu interessieren, denn er zog einfach den Vorhang der Kabine auf.
Wenig später ertönte ein Pfeifen, das mich umdrehen ließ. Es war Felix, der mich, genauso wie Innie, geschockt musterte.
„Die Jeans ist eine verdammt gute Wahl."
Der Blonde klopfte dem jüngeren auf die Schulter, immer noch fassungslos aufgrund des Anblicks. Sie konnten beide ihren Blick nicht von mir, oder eher gesagt meinen Beinen, losreißen.
„Dein Hintern sieht heiß aus."
Felix wackelte mit seinen Augenbrauen, hatte sich anscheinend wieder gefasst. Ich lachte auf, fand diese Reaktion etwas übertrieben, aber selbst ich musste zugeben: die Hose stand mir.
„Du siehst echt gut aus!"
Innie klatschte begeistert in die Hände, was mich noch mehr Lachen ließ. Jetzt fehlte nur noch das perfekte Oberteil und mein Outfit für die Party war komplett.
14 Uhr hatten wir schließlich alle unsere Outfits fertig zusammengestellt und saßen nun zufrieden in unserem Lieblingsrestaurant um unser „Mittagessen" zu essen.
Wenn man das um diese Zeit noch so nennen konnte.
Wir hatten vor ein paar Minuten bestellt und so langsam drückte meine Blase, weshalb ich den Jungs schnell Bescheid gab, bevor ich Richtung Toiletten verschwand.
Es war still hier drinnen, denn ich war die einzige Person hier.
Ich wusch mir gerade die Hände, da stürmte förmlich jemand herein. Es war ein junger Mann, ich schätzte ihn auf etwas älter als ich, aber ich sah nicht wirklich viel von seinem Gesicht, weil er eine Maske trug. Er war etwas größer als ich und ziemlich unauffällig gekleidet, eine ganz normale Person eben.
Er blieb mitten im Raum stehen, sah sich um, war aber schnell damit fertig, da es hier nicht wirklich geräumig war. Ich musterte ihn durch den Spiegel, denn ich fand sein Verhalten etwas komisch.
Als er mich bemerkte und unsere Augen sich im Spiegel begegneten, sah er schnell weg und verschwand in eine Kabine. Ich zuckte mit den Schultern, dachte mir nicht viel dabei und verließ schließlich die Toilette, nachdem ich mir meine Hände abgetrocknet hatte.
„Vorsicht!"
Mehr erschrocken als alles andere, verließen diese Worte meinen Mund, denn beinahe wäre ich in jemanden reingelaufen.
Ich konnte zum Glück noch rechtzeitig abbremsen, sonst hätte ich meinen Gegenüber ziemlich erwischt.
Überrascht musterte ich mein Fast-Opfer und stellte zu meiner Verwunderung fest, dass es sich um ein Mädchen handelte.
Warum stand sie vor dem Männer-Klo?
Sie versteckte schnell etwas hinter ihrem Rücken, doch ich erhaschte noch einen Blick auf diesen Gegenstand.
Es war eine Kamera, aber so eine richtig große mit Objektiv und allem.
Die Anzeichen bildeten wie von selbst eine mögliche Situation in meinem Kopf und ich war mir zu 99% sicher, dass ich mit dieser auch richtig lag.
„Was machst du denn vor der Männertoilette? Suchst du irgendjemanden?", entgegnete ich in meinem bestmöglich unwissenden Ton.
Nervös lächelte sie und nickte zögerlich.
„Ja, also ich bin hier mit meinem Freund verabredet und weil ich ihn nicht bei den Tischen gefunden habe, wollte ich vor der Toilette auf ihn warten, denn er hat gesagt er ist schon hier. Ist er vielleicht dort drinnen? Er ist ungefähr so groß wie du, hat eine blaue Jeans und eine Schwarze Jacke an und eine schwarze Maske auf."
Sie ratterte das alle so schnell runter, dass jeder hätte erkennen können, dass sie log. Außerdem sehr auffällig, dass sie mir sein Outfit beschrieb, obwohl sie mir wenige Sekunden zuvor gesagt hatte, sie hätte ihn noch nicht gesehen.
Doch ich hatte weiterhin mein Unschulds-Lächeln aufgesetzt und log ihr genauso ins Gesicht wie sie mir.
„Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich war der Einzige dort drinnen. Vielleicht guckst du nochmal im Essbereich? Der ist ziemlich verwinkelt, da übersieht man schnell mal ein paar Tische."
Ich deutete in genannte Richtung und nun hatte sie keine andere Möglichkeit als zu gehen. Unruhig blickte sie zwischen der Tür hinter mir und dem Ausgang des Restaurants hin und her, den man von hier sehen konnte.
„Okay. Danke."
Schneller als der Blitz verließ sie das Restaurant, hatte wahrscheinlich selbst bemerkt, dass ihre Lüge unglaubwürdig klang.
„Kein Problem", rief ich ihr grinsend hinterher, die Genugtuung des Triumphs konnte ich einfach nicht zurückhalten. Solche Leute verstanden einfach nicht, dass auch Idole Privatsphäre verdienten, so wie alle anderen Menschen.
Und dieses sollte auch beachtet und respektiert werden.
Mein Grinsen schwand und ich seufzte enttäuscht darüber, dass das wahrscheinlich nie in deren Köpfen ankommen würde.
Nachdem ich mir sicher war, dass das Mädchen wirklich verschwunden war, drehte ich mich wieder zur Tür der Männer-Toilette und öffnete diese einen Spalt. Ich streckte kurz meinen Kopf hinein, um meine Nachricht zu verkünden.
„Sie ist weg. Pass am besten trotzdem auf, wenn du das Restaurant verlässt. Man weiß nie."
Danach schloss ich die Tür auch gleich wieder und machte mich auf den Weg zurück zu unserem Tisch. Innie und Felix wunderten sich bestimmst schon wo ich abgeblieben war.
Als ich mich schließlich wieder auf meinem Platz niederließ, überraschte es mich nicht, dass sie mich fragten warum ich so lange gebraucht hatte.
„Ach, ich musste nur jemanden abwimmeln, in dessen Vokabular der Begriff Privatsphäre nicht existiert."
Ich warf ihnen den Blick zu, den ich immer verwendete, wenn wir mit besessenen Super-Fans zu tun hatten. Felix und Innie nickten darauf verstehend, doch trotzdem konnten sie sich die eine Frage nicht verkneifen. Schließlich war es unser Jüngster, der sie stellte.
„Wer...?"
Er ließ dieses einzelne Wort einfach so stehen, schließlich war uns allen klar, was er meinte. Doch ich konnte die Neugier in ihren Augen nicht stillen, denn ich wusste selbst nicht wer er war. Ich zuckte also mit den Schultern, bevor ich sie enttäuschte.
„Keine Ahnung, er hatte eine Maske auf und vielleicht weiß ich auch nicht wer er ist. Naja, auf jeden Fall habe ich ihn nicht erkannt."
Das Glitzern in den Augen der beiden erlosch und ihre Mundwinkel sanken nach unten. Sie taten mir fast schon leid, doch ich schenkte ihnen keine weitere Beachtung, da gerade etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
Oder besser gesagt jemand.
Ich verfolgte ihn mit meinem Blick, doch er bekam das gar nicht mit, weil er damit zu tun hatte, sich die Kapuze ins Gesicht zu ziehen. Im Restaurant war gerade zwar sowieso viel los, sodass ihn keiner beachtete, aber er schien echt vermeiden zu wollen, dass ihn irgendwer sah oder Verdacht schöpfen könnte.
Verständlich, schließlich hatte ihn, bis vor kurzen, ein Mädchen mit einer verdammten Spiegelreflexkamera verfolgt und Fotos von ihm gemacht, obwohl er wahrscheinlich nur entspannt shoppen wollte oder Ähnliches. Was er machen wollte, war im Endeffekt auch egal, denn die Tatsache, dass er verfolgt wurde, wurde nicht gerechtfertigt, unabhängig davon, wie man es drehte und wendete.
Meine zwei Freunde merkten schnell, dass ich mich auf etwas anderes konzentrierte und schauten deshalb in dieselbe Richtung wie ich. Ihnen viel aber anscheinend nichts Auffälliges auf, weswegen sie sich wieder mir zuwendeten.
Seine Taktik schien anscheinend zu funktionieren und das brachte mich wiederum zum Schmunzeln.
Wir drei quatschten noch ein bisschen bis unser Essen kam und machten uns dabei schonmal eine Uhrzeit aus, zu der wir uns wieder treffen würden, um zusammen zu der Party zu gehen.
Es war inzwischen 18:30 und ich war gerade dabei mir meine Haare zu stylen, als mein Handydisplay aufleuchtete. Ich legte also mein Glätteisen zur Seite und nahm mein Handy zur Hand, denn mein Benachrichtigungston kündigte mir eine Nachricht an.
Doch sie war weder von Felix, noch von Innie, nein, sie war von niemand geringerem als Wooyoung.
Gespannt, was er mir wohl geschrieben hatte, öffnete ich sofort seine Nachricht. Es war nicht nur eine Nachricht, sondern gleich vier, nämlich drei Bilder und ein Text.
Ich las mir zuerst den Text durch.
Die werdet ihr brauchen, um reinzukommen. An der Tür wird nämlich jemand stehen, der die Einladungen kontrolliert. Aber keine Angst, sobald du ihm die hier gezeigt hast, ist der Muskelprotz gar nicht mehr so einschüchternd. ;)
Ich klickte das erste Bild an und es war, wie er geschrieben hatte, eine Einladung. Ich scrollte zu den anderen und stellte fest, dass auf jeder jeweils unser voller Name stand. Dafür brauchte er also unsere Namen.
Alles klar. Aber wer hat behauptet, dass ich mich einschüchtern lasse? Ich bin die Person, die einschüchtert. Das kann Mingi bestätigen. ;D
Ich schrieb Felix und Innie noch kurz, dass sie ihren Personalausweis nicht vergessen sollten und dann machte ich mich weiter daran meine Haare zu stylen. Ich musste mich so langsam beeilen, schließlich waren die beiden schon in weniger als einer halben Stunde da.
Ich durfte mein tolles Outfit und Make-up, auf das ich sehr stolz war, aber auch nicht mit unvollständig gestylten Haaren ruinieren.
Ich trug die neue Jeans, mit einem zusätzlichen Gürtel und einem weißen T-Shirt mit Schriftzug. An der Hose hatte ich noch einen Anhänger als Accessoire befestigt und auf einer Seite trug ich noch so etwas wie einen Hosenträger, der über meiner linken Schulter hing. Da ich nicht nur im T-Shirt rumlaufen wollte, trug ich über diesem noch ein aufgeknöpftes rot-schwarz kariertes Hemd.
Eine Kette durfte natürlich auch nicht fehlen, da hatte ich mich für eine silberne entschieden, die aus größeren Kettengliedern bestand.
Um das alles noch abzurunden, trug ich ebenfalls silberne Ohrringe, auf der einen Seite einen kleinen Ring, auf der anderen einen, der länger war und hin und her schwang, wenn ich mich bewegte.
Nach 10 Minuten war ich schließlich mit meiner Frisur zufrieden und hielt alles mit etwas Haarspray an Ort und Stelle. Meine Haare allein hatten mich 40 Minuten gekosten aber ich konnte ja nicht als Hairstylist dort aufkreuzen und keine gut gestylten Haare haben. Das wäre lächerlich.
Ich hatte mein Herausputzen anscheinend zur perfekten Zeit beendet, denn wie auf Kommando klingelte es an der Tür. Sofort stand ich auf und begab mich zum Eingangsbereich, um meine Freunde zu begrüßen.
Als ich die Tür öffnete wurde ich fast blind von der strahlenden Schönheit der beiden. Gespielt schmerzvoll stöhnte ich auf und hielt mir meinen Arm vor das Gesicht.
„Wer hat denn diese Sterne eingeladen? Die Strahlen ja so sehr, dass man davon blind wird – Ach ja, warte, das war ich."
Die beiden grinsten und traten ein, nachdem wir uns mit Umarmungen begrüßt hatten.
„Du strahlst aber auch. Man kann seine Augen gar nicht von dir nehmen, wenn du diese Hose anhast."
Ich grinste, boostete es mein Selbstbewusstsein ungemein, wenn die beiden mir Komplimente machten.
Innie beendete die unendlichen Komplimente mit einer Frage.
„Warum sollten wir unsere Ausweise unbedingt mitnehmen? Ich dachte die Party findet im Haus der Gruppe statt." Ich nickte und deutete den beiden an, sich auf das Sofa im Wohnzimmer zu setzen. Als wir alle saßen antwortet ich ihm.
„Das tut sie auch. Aber es werden Einladungen kontrolliert und damit du beweisen kannst, dass du die Person auf der Einladung bist, brauchst du deinen Ausweis."
Innie riss erschrocken die Augen auf.
„Einladungen?! Wir haben doch gar keine Einladungen!"
Ich klopfte ihm beruhigen auf die Schulter.
„Ich habe sie auf dem Handy. Ich schicke sie euch sofort"
Ich stand auf, um mein Handy aus meinem Schlafzimmer zu holen. Schon auf dem Weg zurück zum Sofa schickte ich erst Füchschen und dann Brownie boy ihre Einladungen.
Die beiden griffen sofort nach ihren Handys als sie die Benachrichtigung erhielten und ich ließ mich wieder zwischen sie fallen.
Wie gebannt starrten die beiden auf ihr Handy.
„Ich kann es immernoch nicht glauben, dass wir da tatsächlich hingehen."
„Ja, ich weiß. Wir werden wahrscheinlich noch viel mehr Idols dort sehen und das ist anders als im Styling-Raum."
„Wir haben die Chance sie einfach anzusprechen und nicht nur über ihre Outfits reden zu müssen. Eine normale Unterhaltung!"
Die zwei unterhielten sich so angeregt, dass ich da nicht zwischenfunken wollte. Ich blieb also einfach still in der Mitte sitzen und versank in meinen Gedanken.
Es war auch für mich aufregend, aber im Moment war ich noch tiefenentspannt.
Ob die Nervosität noch kommen würde?
Ich hoffte es nicht, denn sie ließ mich immer komisch verhalten und das war eher kontraproduktiv.
Ich durfte mir einfach nicht die ganze Zeit vor Augen führen, dass sie Idole waren.
Sie waren Menschen, so wie jeder andere, aber dieser Berühmtheitsfaktor ließ mich irgendwie abschrecken und verunsicherte mich.
Ob ich mit irgendwem anderen, als den Ateez Mitgliedern, reden würde?
Traute ich mich das überhaupt?
______________
Hallöchen,
das war das zweite Kapitel. Immer noch nicht viel Action aber das wird sich im dritten dann ändern. Zumindest etwas :D
Das dritte Kapitel ist das längste bis jetzt (und das wird es auch für eine Weile bleiben) Nur so falls es euch interessiert: Meine Kapitel sind immer so 3000-3500 Wörter lang. Manchmal auch 4000. Das dritte wird um die 5000 Wörter lang.
Ach, und das Bild am Anfang des Kapitels ist Jisungs Outfit falls euch meine Beschreibung nicht geholfen hat ;) Ignorieren wir die Tatsache, dass das Outfit nicht so wirklich Casual ist, aber ich wollte das einfach nehmen weil er da so gut drauf aussieht :') (aber das tut er ja immer ;) )
Ach ja und weil ich es beim ersten Kapitel vergessen hab (lol da liste ich euch schon sieben Sachen auf und dann ist da noch nicht Mal alles dabei):
Das ist eine ff also sind die Handlungen ausgedacht und nicht real. Die Figuren in dieser ff repräsentieren nicht die richtigen Idole/Personen.
Die Bilder gehören nicht mir (hab einfach nur nen Filter drauf geklatscht lol) und die Memes am Ende sind manchmal Screenshots also auch nicht meins.
Jetzt noch etwas Stray Kids on Crack weil ich das Bedürfnis habe.
Good day, Stay (or night aber das reimt sich nicht :') )
And Happy Pride Month y'all!🏳️🌈<3
Eure EinwildesStay <3
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