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Kapitel 18

Meine Augen waren starr auf die gegenüberliegende Wand geheftet und meine zum Schneidersitz verkreuzten Beine sanken in die weiche Matratze unter mir ein.
Meine Finger beschäftigten sich nebenbei mit dem kleinen Gegenstand in meinen Händen während mein Kopf von unzähligen Gedanken eingenommen wurde.

Yun hat sich vor einer Stunde auf den Weg zur Schule gemacht und Dad hatte mich mit einer Umarmung entlassen, sodass ich mich in mein Zimmer verkriechen konnte.
Das Gespräch mit ihm war nun schon zwei Tage her und ich versuchte immer mehr mich an die positiven Dinge zu erinnern.

Dads Worte hatten doch irgendetwas in mir dazu gebracht umzudenken, sodass ich nun nicht bei jeder kleinsten Verbindung zu Mom zusammenbrach. Ich hatte noch immer das Gefühl, dass sie in diesem Haus fehlte und, dass ich zumindest Mitschuld daran hatte. Doch das würde wahrscheinlich nicht vergehen oder viel Zeit beanspruchen, um es zu ändern.

Über die Tage hinweg hatte mir Dad immer wieder versucht „subtil“ einzutrichtern, dass ich mich jemanden öffnen sollte. Ich wusste nicht genau ob er meine Freunde oder einen Therapeuten meinte; oder beides.

Trotz, dass ich versuchte meinem Kopf vehement davon abzuhalten, darüber nachzudenken, spukte der Gedanke es Felix und Innie zu erzählen seitdem in meinem Kopf. Aber ich wollte sie auf keinen Fall verlieren. Ich wollte nicht, dass sie überfordert mit mir waren und deswegen Abstand brauchten.
Mein Herz würde das nicht verkraften, wenn meine geliebten Freunde mich von sich stoßen würden.

Seufzend ließ ich meinen Blick zu meiner Hand wandern, zu dem kleinen Gegenstand, der unversehrt in meiner Handfläche ruhte.

Ich hätte ihn wahrscheinlich vernichten sollen. Wütend, mit tränenüberströmtem Gesicht darauf herumtrampeln sollen, bis nur noch Sandkorn große Stücke davon übrigblieben.
Stattdessen hatte ich ihn aber aufgehoben und immer bei mir getragen.
Es war verrückt.

Die Speicherkarte sollte gar nicht mehr existieren.

Doch ich beschützte sie als wäre sie mein Schatz.

Die Fotos hatte ich mir nie erneut angeguckt. Das letzte Mal hatte ich sie an dem Abend gesehen, an dem sie aufgenommen wurden und ich sie mit schockgeweiteten Augen angestarrt hatte.

Nachdenklich glitten meine Augen über jedes kleinste Detail der Speicherkarte. Meine Fingerspitzen führen über die kleinen Erhebungen und Rillen, während mein Kopf von Gedanken überflutet wurde.

Dann wanderten mein Blick weiter zu meinem Laptop der neben mir lag. Nach ein paar Sekunden des Zögerns stand ich auf und ging hinüber zu meinem Schrank. Schnell wurde ich in diesem fündig und setzte mich dann zurück auf mein Bett.

In meiner Hand hielt ich einen Adapter, den ich noch von früher hatte, als ich ihn zusammen mit meiner ersten Kamera geschenkt bekommen hatte.

Ohne wirklich zu realisieren, was ich hier machte, schloss ich den Adapter an meinen Laptop an, nachdem ich die Speicherkarte hineingesteckt hatte.

Mein Herz pochte in einem schnellen Rhythmus gegen meine Brust und mein Atem stockte als ich nur noch wenige Mausklicks von den Bildern entfernt war.
Mit einem letzten Schlucken klickte ich auf die angezeigte Speicherkarte und anschließend das oberste Bild.

Sofort sprang mir das erste Foto entgegen, auf dem nur ich zu sehen war, wie ich mein Wohnhaus verließ. Ich dachte nicht weiter darüber nach und klickte mich zielstrebig durch alle anderen Bilder, die sie von mir gemacht hatte, als ich auf dem Weg zum Restaurant war.

Verdutzt hielt ich inne, als ich ein Bild sah, das ich noch nicht kannte. Es war in der Bahn aufgenommen wurden und zeigte mich von hinten. Es war irgendwie logisch, dass sie ebenfalls dort gewesen war, schließlich hatte sie mich verfolgt, aber ich hatte das Bild wahrscheinlich an dem Abend übersehen.

Zu der Zeit war ich sowieso komplett am Ende mit den Nerven und meine Gefühle spielten verrückt.
Ich schaltete zu den nächsten Bildern und sah nun wie die Kamera immer näher an meinen Rücken geriet und das nächste Foto war schwarz.
Wie viele Fotos hatte ich bitte übersehen?
Ich hatte das Rädchen der Kamera damals eindeutig zu schnell gedreht.

Ich sah mir die Bildabfolge noch mal an, als mir auf einmal etwas auffiel. War die Kamera der Gegenstand gewesen, der mir in der Bahn in den Rücken gerammt wurde? Während ich weiter darüber nachgrübelte klickte ich weiter und als ich sah, wie die Entfernung zwischen mir und der Kamera sich vergrößerte und auch die Perspektive sich veränderte, war ich mir sicher.

Als ich mich umgedreht hatte, hatte ich niemanden entdeckt, weil sie sich da schon schnell verkrümelt hatte.
Ich war so kurz davor sie zu sehen!
Ich ärgerte mich etwas über mich selbst, aber ich konnte letztendlich nichts dafür. Wie hätte ich auch ahnen sollen, dass mich ein obsessiver Fan von Minho verfolgt und so viele Fotos von mir macht, als wäre sie von mir besessen?

Gedankenverloren schaltete ich weiter, denn ich suchte unbewusst nur nach einem Bild. Und als ich es endlich fand, breitete sich augenblicklich eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper aus.

Wie in Trance hob ich eine meiner Hände und strich andächtig über Minhos Erscheinung, die mir auf dem Bildschirm entgegenleuchtete. Man sah nicht wirklich viel von ihm, aber er hielt eine schwach wirkende Gestalt in den Armen und presste diese fest an sich.
Er hielt mich in den Armen, ich durfte das Gefühl seiner beruhigenden Umarmung und seiner tröstenden Präsenz spüren.

Fast war ich auf mich selbst neidisch.
Dieser Jisung im Bild konnte Minhos Nähe genießen.
Mein Herz schlug schnell, als würde es sich zurück in die Situation versetzen, als würde es sich danach verzehren wieder diese starken Arme um sich zu spüren.
Und ich musste zugeben, dass es so war.

Um mich auf andere Gedanken zu bringen, schaltete ich ein Bild weiter, jedoch verbesserte das meine Lage nicht.
Auf dem Bild schauten Minho und ich uns tief in die Augen und das erinnerte mich unweigerlich an unseren Kuss.
Wie er mich die ganze Zeit so intensiv angeblickt hatte, als wäre ich etwas Kostbares, das er nicht verlieren durfte. Welche Ernsthaftigkeit und Ehrlichkeit sie ausgestrahlt hatten, als er mir sagte, ihm wäre die Presse egal solange er mich haben könne.

Sofort spürte ich wie meine Wangen zu glühen anfingen und fast schon panisch klappte ich meinen Laptop zu.
Oh Gott, wenn ich einmal daran dachte, dann bekam ich das so schnell nicht mehr aus dem Kopf.
Als versuchte ich die Gedanken gewaltsam aus meinem Kopf zu verbannen, schüttelte ich meinen Kopf heftig und bedeckte mein rotes Gesicht mit meinen Händen.

Nachdem mir etwas schwindelig wurde, weil ich meinen Kopf so ruckartig bewegte, stoppte ich in meiner Bewegung und biss mir auf die Unterlippe. Fast bildete ich mir ein, ich könnte noch Minhos Geschmack auf ihnen schmecken, doch das war absurd.

Gerade als ich drohte noch weiter in meiner Schwärmerei zu versinken, drang die Realität zu mir durch. Ich hatte Minho abgewiesen und stehen lassen. Mit einem abrupten Gefühlsumschwung ließ ich meine Hände sinken. Mein Blick glitt dabei wie automatisch zu den Bildern, die auf dem Regal bei meinem Schreibtisch standen.

Das Bild von Myung und mir, wie wir ineinander verschlungen schliefen. Man konnte uns in dem Bild gar nicht ansehen, wie dort alles schon den Bach runterging. Sobald die Jugendlichen auf dem Bild aufgewacht waren, herrschte Funkstille. Keiner redete wirklich miteinander und so entstand eine Kluft zwischen den beiden. Eine Kluft, die tief und unüberwindbar zwischen ihnen stand und eine funktionierende Beziehung unmöglich machte.

„Jisung jetzt rede doch mit mir! Ich halte das nicht aus! Wir sind zusammen und trotzdem reden wir nicht miteinander, kennen unsere gegenseitigen Probleme nicht. Ich weiß nicht was in dir vorgeht! Ich kann dir so nicht helfen!“, versuchte Myung mir klar zu machen. Unser eigentlicher Filmabend war total ausgeartet als er mich erneut, einfach zufällig, weinen sah und das nicht wegen dem Film. Natürlich war es nicht zufällig.
Es war wegen Mom.

Verdammt, was soll ich denn sagen! Ich bin an dem Tod meiner Mutter schuld! Willst du jetzt Therapeut spielen? Du kannst nichts daran ändern, ich kann nichts daran ändern! Ich brauche Zeit um damit klar zu kommen, Myung!“

Normalerweise sagte ich ihm das nicht so direkt. Normalerweise sprach ich es gar nicht aus, sondern ließ die Trauer und Schuldgefühle tief in mir verborgen. Nur die Tränen wollten mir nicht ganz gehorchen und stahlen sich immer wieder ungewollt einen Weg nach draußen. Doch seine Worte hatten etwas in mir ausgelöst. Ich fühlte mich angegriffen, als wolle er mir vorwerfen, dass ich mich zurückzog, auch wenn ich wusste, dass er das gar nicht so meinte.
Myung war nicht so.

„Ich weiß, aber Jisung… ich weiß auch nicht mehr weiter.“

Daraufhin schwieg ich nur. Ich wollte, dass er einfach für mich da war und mir beistand, wenn ich weinte. Dass er mir einfach versichern würde, er würde nicht auch verschwinden. Aber ich wagte nicht es auszusprechen.
Verlangte ich zu viel?
Ich wollte Myung nicht noch weiter belasten, das hatte ich schon genug.

„Ich glaube das zwischen uns bringt nichts mehr“, brachte Myung plötzlich hervor, als sich eine längere Stille über uns gelegt hatte.

Mein Herz blieb stehen. Ich glaubte fast ich würde umkippen und bewusstlos werden. Das wäre ich in dem Moment auch am liebsten, denn mein Herz, das nur mit Mühe weiterschlug bereitete mir unsagbare Schmerzen.

W-was?“

„Du redest nicht mit mir und ich fühle mich überfordert mit der Situation und… dir. Ich weiß nicht wie ich mit dir umgehen soll. Ich weiß das ist alles schwer für dich, aber ich war von Anfang an in der Sache mit drin. Ich hatte irgendwie keine Wahl. Ich konnte dich doch nicht allein lassen und ich hatte wirklich Gefühle für dich, aber…“

„Hatte…?“, hauchte ich resigniert, meine Stimme konnte selbst dieses einzige Wort nicht ohne ein Zittern hervorbringen.

Ab da an wusste ich, dass ich ihn verloren hatte. Das Myung ebenfalls aus meinem Leben verschwinden würde.
Dass er mich nicht halten würde, wenn ich es brauchte.
Dass er nicht mein Zufluchtsort sein würde.
Wieder hatte ich jemanden verloren und das war allein meine Schuld.
Ich glaubte das Zerreißen meines Herzens in meinen eigenen Ohren hören zu können, alle anderen Geräusche übertönend.

Ich spürte auf jeglicher Ebene, wie meine langjährige Schwärmerei und kürzlich auch Freund, mein Herz ein Stückchen weiter zerriss.
War es überhaupt noch funktionstüchtig nach den ganzen Schmerzen, die es erfahren hatte?

„Jisung- ich- du musst verstehen das kam alles so plötzlich und-“

„Nein, nein du musst dich nicht erklären…, wenn du keine Gefühle für mich hast, kann ich daran nichts ändern. Es tut mir leid, dass du da mit reingezogen wurdest. Danke, dass du es solange mit mir ausgehalten hast. Danke, Myung“

Ich lächelte ihn an, versuchte mein Gesicht nicht leidend zu verziehen, damit er kein schlechtes Gewissen hatte. Er konnte nichts dafür, dass es so schwer war mit mir umzugehen. Ihn traf keine Schuld.

Mit einem letzten Blick und einem „Es tut mir leid, Jisung“ stand er von meinem Bett auf und verschwand aus meinem Zimmer und damit wahrscheinlich auch aus meinem Leben.
Angestrengt hielt ich meine Tränen und Schluchzer zurück. Erst als ich die Haustür ins Schloss fallen hörte und ich sicher sein konnte, dass niemand mich hörte, brachen die Dämme. Tränen nahmen mir die Sicht und meine erstickten Schluchzer machten es schwer vernünftig zu atmen. 

Ein Stechen durchfuhr meine Brust, als sich die Situation erneut vor meinem inneren Auge abspielte. Es war nicht nur die Trennung von meinem festen Freund, es war die Entstehung einer meiner größten Ängste.
Mich jemanden zu öffnen, diese Person zu überfordern und dann als Reaktion darauf verlassen zu werden.

Ich war damals so verliebt in Myung, dachte dass unsere Beziehung ewig halten würde. Das typische Teenager-Denken, wenn man sich richtig verliebt hatte und an dem Glück festhalten wollte. Ich hatte damals noch nicht mal mitbekommen, dass Myung keine Gefühle mehr für mich hatte. Und das machte mir eine enorme Angst.

Ich konnte nicht erkennen, dass das Wichtigste in einer Beziehung, die gegenseitige Liebe, nicht mehr existierte. Ich konnte einen Menschen, den ich glaubte gut zu kennen, nicht einschätzen. Ich wurde von einer Person verlassen von der ich glaubte ich könnte ihr vertrauen und dass sie an meiner Seite bleiben würde. Wenn ich Myung nicht einschätzen konnte, den ich sogar seit drei Jahren kannte bevor wir zusammenkamen, wie sollte ich das bitte bei Minho können?

Ich kannte ihn vielleicht ein, zwei Monate, wenn man unsere ersten Begegnungen mitzählte. Ich konnte mir bei nichts sicher sein, ich konnte ihn nicht einschätzen und seinen Aussagen vollen Glauben schenken, auch wenn mein Herz das nur zu gerne tat.

Mein Verstand hingegen führte mir immer wieder vor Augen wie es das letzte Mal ausgegangen war. Und ich wollte nicht den Schmerz erneut durchleben, wenn die Person der mein Herz gehörte mich fallen ließ aufgrund meiner Vergangenheit. Also betrieb ich Selbstschutz, der mich auch verletzte, da mein dummes, naives Herz sich viel zu schnell in diesen perfekten Mann verliebt hatte.

Mein Herz wollte Minho und mein Kopf wollte keine weiteren Schmerzen.
Ich wüsste auch nicht wie ich mit mehr Schmerzen umgehen sollte.

Als Myung mich verlassen hatte, hatte das das Fass zum Überlaufen gebracht und ich war gewissermaßen nach Seoul geflüchtet. Ich wollte meinen Schmerz kleinreden, indem ich in eine Millionenstadt zog, in der ich nur einer von vielen war. Keiner interessierte sich für mich und das begrüßte ich auch. Ich wollte einfach meine Probleme verdrängen und sie in den Menschenmassen ertränken. So kam ich mir und auch meine Probleme klein vor.

Seufzend stand ich auf und ging hinüber zu meinem Fenster. Wie damals immer, kletterte ich auf die Fensterbank und beobachtete das Leben anderer Menschen, während ich mein eigenes überdachte.

Ich habe Minho wehgetan und unglaublich verwirrt. Erst habe ich ihn nach einem Kuss gefragt und dann habe ich ihn mit einer endgültigen Abfuhr stehengelassen. Er muss so irritiert von mir sein und fragte sich bestimmt was der Grund dafür war.
Sollte ich ihm es erklären?

Ungläubig schnaubte ich auf.
Was dachte ich hier?

Am Ende geht er mir dann freiwillig aus dem Weg und bereut es mich geküsst zu haben. Auch wenn es egoistisch war, wollte ich, dass er gut von mir dachte, dass er die Lüge von dem unbeschwerten Jisung in seinem Kopf aufrechterhielt. Augenscheinlich schien er diese Version von mir ja zu mögen. Und mein Herz rastete aus bei dem Gedanken, dass er mich mochte.

Seufzend legte ich meine Stirn auf meinen angewinkelten Beinen ab, die ich mit meinen Armen noch fester an mich heranzog, wodurch ich eher eine Kugel ähnelte als einem sitzenden Menschen.

Es tat auch mir weh.

Ich hatte diese Distanz zwischen uns geschaffen und einerseits wollte ich es so, aber der andere Teil von mir bereute es. Ich wollte seinen warmen Körper an meinem fühlen, seine starken Arme, die mich an ihn pressten und seine weichen Lippen, die mir seine Zuneigung vermittelten. Aber am aller meisten wollte ich, dass er die letzten Worte, die er zu mir gesagt hatte nochmal wiederholte, wenn ich ihn beichtete, dass der Jisung den er kannte, nicht so unbesonnen war, wie er vielleicht dachte.
Dass er mir sagte, ich solle weiterhin an seiner Seite sein.

Ein dumpfes Geräusch ließ mich schließlich aufblicken und so entdeckte ich eine dampfende Teetasse vor mir, die auf dem Holz abgestellt wurde. Meine Augen wanderten nach oben, sodass ich letztendlich auf das liebevoll lächelnde Gesicht meines Vaters traf. Verwundert sah ich zwischen ihm und dem Tee hin und her bevor ich ein leises „Danke“ murmelte.

Dad nickt nur und beobachtete mich dabei, wie ich die Tasse in die Hand nahm, um vorsichtig daran zu nippen. Als ich mir dann die Zunge etwas verbrannte, lachte er leicht auf und wuschelte mir durch die Haare.

„Nicht so ungeduldig. Der ist noch sehr heiß“, schmunzelte er und ließ sich gegenüber von mir auf die Fensterbank sinken.
„Habe ich gemerkt“, nuschelte ich kleinlaut und sah dann auf die tiefrote Flüssigkeit, die noch immer dampfte.

Eine Stille legte sich über uns in der ich abwechselt aus dem Fenster sah und in den Tee starrte, als könne er mir die Zukunft voraussagen.
Dad musterte mich währenddessen nachdenklich, schien irgendetwas ansprechen zu wollen, war sich jedoch noch unsicher ob er es wirklich tun sollte.

Als mein Tee schließlich so weit abgekühlt war, dass ich einen Schluck nehmen konnte, schenkte ich meinem Vater einen fragenden Blick.

„Was möchtest du mir sagen?“

Es war offensichtlich, dass er gekommen war um mit mir über etwas zu reden, der Tee war lediglich ein Vorwand, für den ich ihm trotzdem dankbar war. Seufzend ließ er seinen Blick über mein Gesicht wandern, bevor er auch seinen Körper in meine Richtung drehte.

„Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst…“, nachdenklich betrachtete er die Teetasse in meinen Händen, „aber ich habe den Eindruck, dass in deinem Liebesleben etwas passiert ist und dich sehr beschäftigt.“

Lautstark atmete ich aus, nicht, weil mich die Vermutung nervte, sondern, weil Dad mich wie ein offenes Buch lesen konnte. Meine Versuche meine Gefühlsstände zu verbergen waren wohl nicht so gut wie gedacht, denn er durchschaute mich so einfach.

„Ja… du hast recht“

Bemüht meine Antwort noch weiter hinauszuzögern, setzte ich die Tasse an meinen Lippen an und nahm langsam ein paar Schlucke. Dumm nur, dass diese danach leer war und ich keine Ausrede mehr hatte zu schweigen. Auch wenn Dad mir die Wahl ließ zu antworten oder nicht, wollte ich nicht noch weiter Dinge vor ihm verheimlichen. Das war letztes Mal nicht gut gelaufen und das würde wohl auch dieses Mal so sein.

„Weißt du, ich habe jemanden kennengelernt. Wir haben uns in einem Restaurant das erste Mal gesehen und dann auf einer Party wiedergetroffen. Und dann sind wir uns auf der Arbeit wieder begegnet…“

Interessiert hörte mir mein Vater zu und nickte um mich zum Weitersprechen zu ermutigen.

„Am Anfang mochte ich ihn nicht, dachte er sei arrogant, aber als ich ihn näher kennenlernte und wir uns trafen, mochte ich ihn wirklich“
Dad lächelte sanft und legte seine Hand auf meine Knie.
„Das hört sich doch gut an“

Seufzend spielte ich mit dem Henkel der Tasse und sah ihm dabei nicht in die Augen. Ja, es war alles gut gewesen bis zu dem Vorfall mit dem Stalker-Mädchen. Ab da an drifteten wir immer weiter auseinander bis ich alles nach dem Kuss beendet hatte.

„Es ist nur… er ist ein Idol. Bei unserem Treffen wurde ich von seiner Stalkerin verfolgt und sie hat gedroht die Bilder von uns beiden zu veröffentlichen, damit ich mich von ihm fernhalte“

Überrascht weiteten sich die Augen meines Vaters dezent, doch er bemühte sich die gelassene Fassade aufrechtzuerhalten.

„Aber das ist noch nicht mal das Problem, denn wir haben sie erwischt und sie hat nichts mehr gegen mich in der Hand. Nein. Ich bin das Problem.“

Mein Vater schüttelte den Kopf und umfasste meine Hände mit seinen, die Tasse nahm er mir ab und stellte sie beiseite.

„Was lässt dich denken du seist das Problem?“

Frustriert und verwirrt löste ich eine Hand aus seinem Griff und legte sie über meine Augen, welche anfingen zu tränen. Ich hatte schon so oft in den letzten Tagen geweint und das schien auch nicht enden zu wollen.

„Er hat mir gestanden, dass er mich mag und wir haben uns geküsst. Dann hat er mir klar gemacht, dass ihm die Reporter egal wären, solange ich dafür an seiner Seite sein kann und dann…“
Ein Schluchzen kroch über meine Lippen, sodass ich stockte. Es tat weh es auszusprechen, dann wurde es nur umso realer.
„Dann habe ich ihm eine Abfuhr gegeben und bin gegangen. Ich- ich mag ihn, aber-“

Ein weiteres Schluchzen unterbrach mich und Dad zog mich schließlich in seine Arme. Beruhigend strich er mir über den Rücken während ich mein Gesicht in seiner Schulter vergrub.

„Du hast das doch nicht ohne Grund getan. Du wirst deine Beweggründe gehabt haben, oder?“
Leicht nickte ich gegen seine Schulter, während ich sein T-Shirt mit meinen Tränen durchnässte. Ich wollte ihm erklären warum, aber ich musste zuerst meine Stimme und Atmung wieder unter Kontrolle bringen.
Also drückte ich mich etwas von ihm weg und atmete für ein paar Sekunden einfach nur ein und aus.

„Es ist so kompliziert. Ich habe wirklich das Gefühl ich mag ihn, vielleicht habe ich in dieser kurzen Zeit auch schon Gefühle für ihn entwickelt, aber auf der anderen Seite fühlt es sich so falsch an. Ich habe das Gefühl sobald ich ihm etwas andere zeige als das strahlende Ich, wird er mich nicht mehr mögen. Dass er mich verlässt, wenn er sieht wie weit ich am Abgrund war und was ich für Macken davongetragen habe. Und das könnte ich nicht verkraften. Nicht noch einmal.“

Mein Blick glitt unbewusst zu dem Bild von Myung und mir und das schien auch meinem Vater aufzufallen.

„Jisung du hattest bis jetzt eine Beziehung und das war, als es dir extrem schlecht ging. Auch, wenn ich verstehen kann, dass Myung überfordert gewesen sein muss, fand ich trotzdem die Art wie er dich sitzengelassen hat grausam“, er zögerte kurz bevor er weitersprach, „Hör zu, ich möchte ihn nicht damit verteidigen, aber ihr wart unglaublich jung. Ihr wart am Anfang eurer Beziehung und musstet direkt solchem Druck standhalten. Das konnte nicht gut gehen.“

Liebevoll strich er mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, die dort aufgrund meiner Tränen festklebten.

„Du musst erkennen, dass dieser Beginn eurer Beziehung so ziemlich die ungünstigste Grundlage war. Ich weiß du hast ihn geliebt, aber im Endeffekt war es gut, da es so schon eher geendet hat. Stell dir vor ihr wärt mehrere Jahre zusammen gewesen und erst dann hätte er die gesagt er hätte sich entliebt. Wenn er dich nicht geliebt hat als es dir schlecht ging, dann sollte es nicht sein. Jemand der dich liebt geht mit dir durch gute und schlechte Zeiten.“

Ich fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt. Wie ich als kleines Kind auf meiner Fensterbank saß und mein Vater mir die Welt erklärte. Er hatte schon immer diese sanfte Stimme gehabt, die es ihm leicht gemacht hatte die Herzen seiner Mitmenschen zu erreichen.

In Gedanken versunken starrte ich das Holz der Fensterbank an. Hätte Myung sich auch entliebt, wenn ich öfter gelächelt hätte und glücklich gewesen wäre? Ich konnte es irgendwie nicht glauben. Dann wäre unsere Beziehung bestimmt viel besser gewesen.
Plötzlich legte sich zwei Finger an mein Kinn und mein Vater hob mein Gesicht, sodass ich seinen Blick erwiderte.

„Ich weiß genau was du denkst. Vielleicht wärt ihr tatsächlich länger glücklich gemeinsam gewesen. Aber ich bin mir sicher, dass diese Beziehung trotzdem nicht gehalten hätte. Du warst so verschossen in Myung und auch er mochte dich, aber es war eine dieser Teenagerbeziehungen von denen man glaubte, sie würden ewig halten und sobald die rosarote Brille verschwunden war, sah man wie krampfhaft man versuchte die Beziehung aufrecht zu erhalten, einfach weil man sich wegen den gemeinsamen Erinnerungen an dieser Illusion von beständiger Liebe festkrallte. Du musst akzeptieren, dass es vorbei ist, und dass du nicht daran schuld bist.“

Gerade wollte ich ein Widerwort von mir geben, da unterbrach mit Dad schon wieder

„Nein, Jisung. Es. Ist. Nicht. Deine. Schuld. Es wäre früher oder später passiert.“

Mit seinen Händen rahmte er mein Gesicht ein und sah mir eindringlich in die Augen. Ich glaubte ihn noch nie so überzeugt von etwas reden gehört zu haben.
Wie hypnotisiert nickte ich und seine Worte wiederholten sich immer wieder in meinem Kopf, als wären sie dort eingebrannt worden.

„Verstehst du das?“

Wieder nickte ich und in meinem Kopf schien ein Schalter umgelegt worden zu sein.
Ich war nicht an unsere Trennung schuld.

„Na siehst du. Jetzt steht dir und deinem Idol nichts mehr im Weg.“

Überrumpelt starrte ich ihn perplex an.

„Und was ist, wenn er mich doch nicht mag, wenn er diese Seite von mir sieht?“

„Dann hat er dein Herz nicht verdient. Nur wenn er dich in all deinen Facetten akzeptiert und liebt, und du ihn, kann eine Beziehung funktionieren. Also versuch dein Glück, wenn nichts daraus wird, dann sieh es so: Deine Zeit wurde nicht mit einer nirgendswo hinführenden Beziehung verschwendet. Aber wenn du es nicht probierst, bereust du es später vielleicht.“

Schweigend sah ich aus dem Fenster, ließ seine Worte erneut auf mich wirken. Wenn ich es jetzt so früh versuchte, ihm all meine Seiten zeigte, konnte ich seine Zurückweisung mit Mühe und Not noch verkraften, solange ich mich immer an die Worte meines Vaters erinnerte und diese Mentalität verinnerlichte.
Zumindest hoffte ich das.

Außerdem wollte ich diese Chance. Ich konnte diesen perfekten Mann doch nicht einfach so gehen lassen, auch wenn ich ihn zuerst zurückgewiesen hatte. Stellte sich nur die Frage, wie ich das ganze anstellte. Wie kann ich jemanden zurückgewinnen, den ich abgewiesen habe? Wollte er mich danach eigentlich überhaupt noch?

„Wie heißt er eigentlich?“
„Hm?“
Ich war vollkommen in meine Gedanken abgedriftet, dass ich meinen Vater ausgeblendet hatte.
„Wie heißt er?“, fragte er erneut, schmunzelnd.

„Minho. Lee Minho“

„Na dann sehe ich mir den Burschen mal an. Das Gute daran, dass er berühmt ist, ist, dass ich so innerhalb kürzester Zeit über ihn nachforschen kann, ob er auch wirklich geeignet ist“, grinste er und stand auf, um, wie bereits angedeutet, Infos über Minho zusammenzutragen.

„Dad!“, rief ich halb verzweifelt, halb verlegen. Meine Wangen färbten sich rot, doch er reagierte nicht auf meinen flehenden Ruf und verließ stattdessen mit einem verschmitzten Lächeln den Raum.

Dann würde ich mir wohl jetzt Gedanken machen müssen, wie ich mit Minho reden sollte.

________

Helluu,

Das war Emotional damage Ep. 3, so wie schon vermutet über Myung und Jisungs Beziehung :D

Ich weiß nicht womit ich euch heute volllabern soll, also schwärme ich heute von Minhos Katzen (im neuen Lee Know Log). Like, they are so cute- I can't with their cuteness, my heart- T^T

Ich tappe immernoch im Dunkeln, ob das jetzt alle Kater sind oder teils Katzen teils Kater, also falls ihr bescheid wisst klärt mich auf hahahah.
(Also Doongie ist glaube ein Kater und Soonie laut den Untertiteln im neuen Vlog auch? Ist Dori dann eine Katze oder auch ein Kater? I don't know T-T)

Anyways I'm gonna bless your eyes with a hot cat owner and an attractive quokka


Oh and btw...
WHAT'S GOING ON WITH CHANGLIX LIKE BRO
They be gaying around even more these days, but I'm here for it


Danke fürs Lesen, Voten und Kommentieren.

Good day, Stay

Eure EinwildesStay <3

Oh and I also might be whipped and a little bit in Love with Lee Knows cats UwU

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