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Kapitel 17

Vor zwei Jahren

Zum bestimmt fünften Mal überprüfte ich meine Frisur im Spiegel und besserte jegliche Unstimmigkeiten aus. An meinem Outfit hatte ich nichts auszusetzten, immerhin hatte ich mir eine Woche lang Gedanken gemacht was ich tragen sollte und in der Zeit wahrscheinlich dreißig verschiedene Outfits zusammengestellt. Mithilfe der Beratung meiner Mutter hatte ich schließlich das Beste herausgesucht und hatte es nun schon seit einer halben Stunde an.

Mit dem Handspiegel warf ich auch einen Blick auf meinen Hinterkopf und legte eine kleine Haarsträhne zurecht, perfektionierte damit meine Frisur, sodass ich endlich zufrieden war. Zuversichtlich lächelte ich meinem Spiegelbild zu und konnte nicht verhindern wie mein Herz aufgeregt begann schneller zu schlagen.

Bald würde ich mein erstes Date haben. Und das auch noch mit meinem Schwarm, dem ich nun schon seit drei Jahren hoffnungslos verfallen war. Ich presste meine Lippen aufeinander in dem Versuch nicht schon bei dem bloßen Gedanken ein fettes Grinsen auf meinen Lippen zu haben, doch ich konnte es nicht mal für drei Sekunden zurückzuhalten.

Tief durchatmend warf ich einen Blick auf die Uhr und presste dabei meine Hand auf mein gegen die Brust hämmerndes Herz.
Ich hatte noch eine halbe Stunde Zeit bis mein Bus kam.

Ich beschloss als nächstes meine kleine Tasche zu packen und warf alle nötigen Dinge in diese. Mein Handy, mein Portemonnaie mit Geld und der Busfahrkarte und einen Lippenbalsam… für alle Fälle.

Wieder zuckten meine Mundwinkel wie automatisch nach oben, bei dem Gedanken, wir könnten uns tatsächlich küssen… Das wäre ein in Erfüllung gegangener Traum.
Ich verbot mir ein hohes Quietschen, vergrub stattdessen meine Zähne in meiner Unterlippe und schulterte meine Tasche.

Langsam ging ich die Treppe hinunter, um auch ja nicht vor Aufregung auszurutschen und hinzufliegen, und trat dann ins Wohnzimmer. Mom und Dad saßen auf der Couch, schauten irgendeine von ihren hundert angefangenen Krimiserien und Yun saß daneben, ganz vertieft in sein Handy auf dem er mit jemanden zu schreiben schien.

Meine Mutter bemerkte mich als erste und blickte mich mit einem Lächeln im Gesicht und vor stolz glänzenden Augen an.
„Mein Baby hat sein erstes Date… Er wird so schnell erwachsen“, gab sie gespielt weinerlich von sich und ließ so auch Yun und Dad aufblicken. Yun schenkte mir ein kurzes Nicken mit einem gemurmelten „Viel Spaß“ und widmete sich dann wieder voll und ganz der Person mit der er schrieb. Ich lächelte ihn kurz an, viel mehr hatte ich um ehrlich zu sein nicht erwartet. Er war nicht der Typ Mensch, der schnell überschwänglich wurde.

Ich trat näher zu meiner Mutter, die schon ihre Arme nach mir ausstreckte und ließ mich dann von ihrer warmen Umarmung beruhigen. Die Gelegenheit nutzte sie aus um mir etwas ins Ohr zu flüstern, was nur ich hören konnte.

„Du siehst bezaubernd aus. Wenn du ihn zusätzlich noch anlächelst kann er gar nicht anders, als sich in dich zu verlieben“

Ein kleines Kichern stahl sich aus meiner Kehle und meine Mutter löste sich aus der Umarmung, umrandete mein Gesicht mit ihren Händen, um mir anschließend einen liebevollen Kuss auf die Stirn zu hauchen.

„Viel Spaß, Großer. Wann wirst du denn ungefähr wieder zu Hause sein?“ Mein Vater sah mich fragend an, hatte noch immer die Fernbedienung in der Hand mit der er die Serie angehalten hatte. Ich zuckte ahnungslos mit den Schultern.

„Vielleicht so gegen 23 Uhr. Ich werde mal sehen. Ich schreib euch sobald ich im Bus sitze.“
Zufrieden lächelte mein Vater bevor auch er mich in den Arm nahm. Yun wuschelte ich zum Abschied durch die lockigen Haare, was diesen nur einen protestierenden Laut von sich geben ließ.

„Ich mach jetzt los, bis später. Hab euch lieb!“
Die letzten Worte rief ich noch über meine Schulter, während ich zur Haustür ging.

Flink zog ich meine Schuhe an, warf mir eine dünne Jacke über und trat, nachdem ich noch meinen Schlüssel in der Tasche verstaute, nach draußen. Ein sanftes Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus und mit einem federnden Gang, weil ich so vorfreudig war, machte ich mich auf den Weg zu Bushaltestelle.

„Hi, Jisung“
„Hi Myung“, begrüßte ich ihn mit einem strahlenden Lächeln und versuchte mir meine innere Unruhe nicht anmerken zu lassen. Ohne zu wissen wo ich meine Hände platzieren sollte, wischte ich meine schwitzig werdenden Handflächen an meiner Hose ab.
Sollte ich ihn als Begrüßung umarmen?
Oder war das schon zu viel?

Nervös versuchte ich an Myungs Gesichtsausdruck herauszulesen wie ich ihn begrüßen sollte, doch er schenkte mir nur ein sanftes Lächeln von dem ich nicht wusste, wie ich es interpretieren sollte. Er nahm mir schließlich die Entscheidung ab und zog mich in eine lockere Umarmung, sodass unsere Körper sich kaum berührten und trotzdem verschnellerte sich mein Herzschlag um das Zehnfache und in meinen Wangen machte sich eine Hitze bemerkbar.

Dabei war das nur eine Begrüßungsumarmung… Oh Gott, wie sollte ich den Abend denn bitte überleben?
Die Umarmung dauerte noch nicht mal fünf Sekunden an und so fand ich mich Angesicht zu Angesicht mit meinem langjährigen Schwarm wieder.

„Wollen wir losgehen?“, fragte Myung mit seiner angenehmen tiefen Stimme und strich sich eine störende Haarsträhne aus dem Gesicht. Gebannt von dem Anblick des hübschen Schwarzhaarigen, brachte ich nur ein verspätetes Nicken hervor.

Belustigt lächelte er mich an bevor er sanft meine Hand in seine nahm und mich mit sich mitzog. Sofort begann meine Haut zu prickeln und heiß zu werden, genau dort wo ich seine rauen Fingerkuppen und die weiche Handfläche an meiner spüren konnte.

Mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen und trotzdem war alles was ich tun konnte dümmlich vor mich hinzugrinsen und Myung zum Restaurant zu folgen in dem wir zu Abend essen würden.

Es war wirklich angenehm mit Myung zu reden. Das Gefühl der Nervosität verflog größtenteils, sodass ich mich hauptsächlich wohl in seiner Nähe fühlte. Natürlich blieb etwas von der Aufregung übrig, doch ich blamierte mich nicht oder tat irgendetwas peinliches. Das hätte ich mir selber nicht verzeihen können.

Myung war die ganze Zeit so zuvorkommend, sanft und vorsichtig mit mir. Ich hatte wirklich das Gefühl er würde mich auch mögen und das brachte mein Herz bald zum Stillstand, weil es schon die ganze Zeit wie verrückt schlug.

Nach dem Essen, bei dem Myung darauf bestanden hatte alles allein zu zahlen, machten wir einen kleinen Spaziergang. Sein Haus und meine Bushaltestelle lagen in derselben Richtung, also schlenderten wir gemütlich durch den Park ganz in der Nähe von Myungs zu Hause.

Es war inzwischen dunkel geworden und man konnte schon die ersten Sterne am Firmament ausmachen. Dadurch, dass wir in keiner riesigen Großstadt wohnten, konnte man nachts tatsächlich noch viele Sterne zu Gesicht bekommen.

Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus als ich merkte wie Myungs Handrücken immer wieder zufällig den meinen streifte, bis er letztendlich sanft unsere Finger miteinander verschränkte.

Langsam wandte ich mein Gesicht ab, versuchte mein glühendes Gesicht zu verbergen, dass er dank der Laternen im Park, auch in der einkehrenden Dunkelheit erkennen konnte.

Plötzlich verlangsamte er seine Schritte und zog mich sacht zur nächsten Parkbank auf die er sich setzte und mir andeutete dasselbe zu tun. Zögerlich setzte ich mich neben ihn, unsicher was er jetzt vorhatte, ließ seine Hand jedoch nach wie vor nicht los. Myung drehte sich zu mir, nahm meine zweite Hand um sie mit seiner anderen zu verschränken und blickte mir dann tief in die Augen.

„Jisung, ich glaube ich beginne wirklich dich zu mögen. Es… Ich würde das heute gerne wiederholen.“
Etwas schüchtern sahen seine sonst so ausdrucksstarken, fast schwarzen Augen in meine und versuchten zu ergründen wie ich reagierte. Und ich konnte nicht anders als über beide Ohren zu grinsen und seinen Blick mit strahlenden Augen zu erwidern.

„Ich- Ich auch. Ich würde sehr gerne auf ein weiteres Date mit dir gehen!“
Überglücklich rutschte ich näher an ihn heran und drückte seine Hände leicht zur Bestätigung. Seine Gesichtszüge entspannten sich und er kam mir ebenfalls näher, um mich letztendlich in seine Arme zu ziehen.

Und mein Herz, das drohte zu explodieren aufgrund des Feuerwerks in meinem Bauch und dem unregelmäßigen Herzschlag. Wir lagen uns mehrere Minuten in den Armen, diesmal waren unsere Körper nah aneinandergedrückt und mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergraben.
War es komisch, wenn ich seinen Geruch liebte?

Schließlich lösten wir uns etwas von einander, blieben jedoch trotzdem so nah, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Zufrieden summend lehnte ich meine Stirn an seine und schloss meine Augen. Wir mussten uns nicht küssen, damit dieser Moment perfekt war; das war nicht von Nöten, wenn ich nah an Myung geschmiegt war und einfach die Nähe zu ihm genießen konnte.

Ich hätte nicht erwartet, dass er schon zu mehr bereit war, doch als sich eine Hand von meinem Rücken entfernte und sich stattdessen auf meine Wange legte, belehrte mich Myung eines Besseren.

Langsam öffnete ich meine Augen, sah direkt in seine dunklen, gänzlich schwarz erscheinenden Iriden. Unser heißer Atem vermischte sich in der feuchten Luft miteinander und schlug an unsere Lippen, während seine Finger sacht über die Haut meiner Wange wanderten. Langsam sah er hinab zu meinen Lippen, die ich einen Spalt geöffnet hatte, bevor er wieder meinen Blick erwiderte.

Etwas nervös wegen dem was noch folgen würde, befeuchtete ich meine Lippen mit der Zunge. Schließlich hörte ich wie Myung ganz leise, fast zu leise um es zu verstehen, gegen meine Lippen wisperte.
„Darf ich?“

Überwältigt starrte ich ihn für einige Sekunden an, bevor ich kaum merklich ein Nicken andeutete. Er erkannte zusätzlich die Zustimmung in meinen Augen und so überbrückte Myung die letzten Zentimeter zwischen unseren Lippen.

Sofort schloss ich meine Augen und drückte mich an ihn. Seine Lippen waren leicht rau, doch das störte mich keineswegs. So fühlte ich nur jede Bewegung seines Lippenpaars umso genauer und es machte mich wahnsinnig wie gut es sich anfühlte. Das war mein erster Kuss und ich war glücklich, dass ich ihn mit Myung hatte.

Es war ein sanfter Kuss, nicht aufdringlich, lediglich unsere Lippen bewegten sich gegeneinander und harmonierten. Meine freie Hand ließ ich in seinen Nacken wandern und zog ihn so etwas näher an mich.

Der Kuss dauerte eine Weile an, bis auf einmal etwas auf meine Wange tropfte. Verwirrt löste ich mich von Myung und wischte dann über meine Wange. Als ich verstand, was sich da befand blickte ich nach oben.

Die Sterne wurden von dunklen Wolken verdeckt, Regenwolken. Kurz darauf spürte ich wie weitere Tropfen auf meine Haut fielen und auch der Stoff meiner Jacke wurde an manchen Stellen dunkler. Auch Myung schien zu verstehen, denn er stand auf und zog mich mit seiner immer noch mit meiner verschränkten Hand auf die Beine.

„Komm, wir gehen erst mal zu mir, sonst wirst du bis zur Bushaltestelle noch klitschnass.“ Schnell durchquerten wir den Park, allerdings nicht schnell genug, denn die Regenwolken hatten kein Erbarmen und ergossen sich mit Sturzbächen an Regentropfen auf uns.

Wir rannten einfach weiter, um so schnell wie möglich nach drinnen flüchten zu können. Als wir schließlich bei Myung ankamen und er hastig die Tür aufschloss, waren wir komplett nass und tropften seinen Eingangsbereich voll. Kurze Zeit sahen wir uns einfach nur stumm an bevor wir beide lachen mussten.

Wir sahen beide aus wie begossene Pudel, die Haare klebten uns im Gesicht und die Kleidung konnte man wahrscheinlich sogar auswringen.

Woher dieser plötzliche Wetterumschwung kam wusste ich nicht, aber es überraschte mich auch nicht. Wir lebten schließlich in Malaysia.

„Komm mit hoch, ich gebe dir etwas Trockenes zum Anziehen und dann werden wir sehen wie du nach Hause kommst.“, brachte Myung schließlich hervor und deutete mit seinem Finger auf die Treppe. Ich nickte und folgte ihm in sein Zimmer, wo er mir ein T-Shirt und eine Hose reichte. Ich durfte mich zuerst im Bad umziehen und wechselte dann mit Myung.

Während er im Bad war, kam mir eine Idee. Ich zog mein Handy aus meiner Tasche und suchte dann nach dem richtigen Kontakt in meiner Kontaktliste. Kurz darauf fand ich ihn auch schon und rief an, hielt mir mein Handy gespannt ans Ohr, wusste allerdings nicht ob noch jemand rangehen würde. Es war schließlich schon 23:11, wie ich mit einem Blick auf Myungs Wecker, der auf dem Nachttisch stand, feststellte.

Es überraschte mich, dass nach zweimal Tuten tatsächlich jemand ranging.
„Hallo, Spätzchen alles okay?“, fragte die besorgte Stimme meiner Mutter und zauberte mir damit ein kleines Lächeln auf die Lippen.
„Ja, mir geht’s gut. Ich wollte nur fragen, ob du mich vielleicht abholen kannst? Es hat auf einmal angefangen in Strömen zu regnen und Myung und ich wurden komplett durchnässt. Wir sind jetzt bei ihm zu Hause und ich habe trockene Sachen von ihm an, aber ich würde ungern noch zehn Minuten im Regen laufen, um dann an einer nicht überdachten Haltestelle zu warten.“

Es war kurz still am anderen Ende, bis ich auf einmal ein energisches „UNO!“ hörte, das nur von Yun stammen konnte. Meine Mutter lachte kurz leise, bevor sie sich etwas von den anderen Stimmen entfernte.

„Klar, das ist doch kein Problem“ Erleichtert atmete ich auf. „Danke, das ist wirklich lieb von dir. Ich schicke dir die Adresse gleich als Nachricht.“ Kurz zögerte ich bevor ich noch flüsternd ergänzte: „Ich erzähle dir später alles im Detail, aber das Date ist gut verlaufen. Wir haben uns sogar geküsst.“

Ein überraschtes Luftschnappen war am anderen Ende der Leitung zu hören, was mich Grinsen ließ.
„Fahr vorsichtig, okay?“
Ich konnte ein Rascheln vernehmen, vielleicht holte sie gerade den Regenschirm.

„Mach ich. Bis später. Hab dich lieb, Spätzchen“

„Ich habe dich auch lieb, Mom“ und dann legte sie auf. Ich nahm das Handy vom Ohr und schrieb meiner Mutter die Adresse, schaltete noch den Ton an, damit ich es hörte, wenn sie anrief und legte es dann beiseite.

Genau danach kam Myung zurück mit zwei Tassen Tee auf einem Tablet. Ich musste sofort schmunzeln. Wie süß er war. Mit dem Fuß schloss er seine Zimmertür wieder und stellte das Tablet auf seinem Schreibtisch ab.

„Wie kommst du jetzt eigentlich nach Hause? Von mir aus kannst du auch hierbleiben, meine Eltern sind sowieso nicht da also kann es niemand verhindern.“

Ich stand von seinem Bett auf, legte meine Arme sanft um seinen Körper und lehnte mich dann an seine Brust.
„Danke für das Angebot, aber meine Mutter hat sich bereiterklärt mich abzuholen.“
„Achso, okay. Das ist lieb von ihr.“
Er legte ebenfalls seine Arme um mich und gab mir einen kleinen Kuss auf den Kopf.

Wir machten es uns anschließend gemütlich, setzten uns mit den Teetassen aufs Bett und kuschelten uns so nah wie möglich aneinander. Ich war so glücklich, dass ich glaubte mir könnte nichts mehr den Tag verderben, selbst der Regen hatte die gute Stimmung nicht kippen lassen. Bis ich einen Anruf erhielt.

Verwundert sah ich auf das Display, denn mein Vater rief mich an. Perplex stellte ich meine Tasse auf den Nachttisch und nahm an.
„Hi, Dad. Ist was passiert?“
„Nein, alles gut. Ich wollte nur fragen ob deine Mutter schon da ist?“

Leicht schüttelte ich den Kopf, konnte einen verdutzten Gesichtsausdruck nicht verhindern und als ich einen Blick auf Myungs Wecker warf, realisierte ich, dass Mom und ich vor mehr als einer Stunde telefoniert hatten.
Ich hatte die Zeit während des Kuschelns komplett aus den Augen verloren.

„Nein. Wann ist sie denn losgefahren?“
„Gleich nachdem du ihr die Adresse geschickt hast.“

Und ab da an krampfte sich mein Magen zusammen. Mein Herz pochte gegen meine Brust, doch es fühlte sich nicht gut an, wie als Myung und ich uns geküsst hatten. Es war als wolle mir mein Körper sagen etwas wäre passiert. Ich erstarrte, mein Herzschlag dröhnte in meinen Ohren und drängte sich in den Vordergrund meines Bewusstseins. Irgendwas war passiert, das spürte ich.

„Hmmm, vielleicht gibt es Stau oder irgendein Baum ist auf die Fahrbahn gefallen…“, grübelte mein Vater, doch ich konnte fühlen, dass das nicht stimmte. Aus irgendeinem Grund wusste ich, dass es nicht so etwas Harmloses war. Und das machte mir eine gehörige Angst.

„Hast du sie schon angerufen?“
„Ja, aber sie ging nicht ran. Vielleicht ist ihr Handy auf lautlos oder sie hat es nicht gehört wegen dem lauten Regen.“
„Warte kurz Dad, ich checke mal die Verkehrsmeldungen. Ich stelle dich währenddessen auf Lautsprecher.“
„Mach das.“

Im Augenwinkel sah ich, wie mich Myung besorgt musterte. Mit zitternden, eiskalten Fingern versuchte ich mein Handydisplay zu bedienen, womit ich deutliche Probleme hatte. Ich weiß nicht was mich dazu bewegte, aber ich gab unseren Stadtnamen in die Suchleiste ein zusammen mit dem Stichwort Unfall. Ich zögerte kurz bevor ich mit schmerzendem Herzschlag und einem flauen Gefühl im Magen auf die Lupe drückte.

Sofort sah ich eine aktuelle Meldung, die mich abrupt die Luft anhalten ließ. Alles in mir zog sich zusammen und ich presste mir die freie Hand auf den Mund, um ein Schluchzen abzudämpfen.

Massenkarambolage.

Genau auf der Strecke von zu Hause bis hier hin. Erstickt versuchte ich meinen Vater mit gehauchten Worten in Kenntnis zu setzen.

„D-Dad… E-Es gab eine… eine M-Massenkarambolage.“

Tränen bahnten sich ihren Weg über mein Gesicht und machten meine Haut und Kleidung nass, doch das war mir egal. Myung hatte inzwischen einen Arm um meine Schulter gelegt, sodass ich mich an ihn lehnen konnte und strich mir beruhigend durchs Haar. Schade nur, dass es kein bisschen beruhigend war. Mein Herz tat unglaublich weh und ich starrte nur, ohne zu blinzeln, geradeaus; währenddessen quollen Tränen ohne Ende aus meinen Augen.

„Was?“, gab mein Dad geschockt von sich und auch er schien jetzt nach den Verkehrsmeldungen zu schauen.

„Genau auf der Strecke von nach Hause bis hierhin“, wisperte ich ohne jegliche Kraft und war dabei nicht mal sicher, ob er es hören konnte.

„Das muss nicht unbedingt heißen, dass sie darin verwickelt ist, Jisung. Es- Es kann auch etwas anderes passiert sein. Oder sie ist bei Rettungskräften und hat ihr Handy nicht dabei oder es ist kaputt.“

Ich wusste mein Vater versuchte nur mich zu beruhigen und vielleicht stückweit auch sich selbst, doch ich wünschte er würde es nicht tun. Ich konnte an seinem Ton selbst erahnen, dass er dieselbe Befürchtung hatte wie ich.

Auf einmal klingelte mein Handy, was mich von der Wand wieder auf den Bildschirm blicken ließ. Dort zeigte sich mir das vertraute 'Mama'. Geschockt und wie von der Tarantel gestochen setzte ich mich gerade hin, sodass ich mich aus Myungs Griff wandte.

„Dad, Mom ruft an. Ich leg auf und geh ran“ Mein Vater setzte zu einer Antwort an, aber da hatte ich ihn schon weggedrückt und nahm den Anruf meiner Mutter an.

Sofort ertönte eine Geräuschkulisse von Sirenen und Autoalarmanlagen, auch der laute Regen war zu hören. Die Massenkarambolage.

„H-Hallo?“
Hoffnungsvoll presste ich meine Lippen zusammen, schloss meine Augen und schickte ein Stoßgebet an alle Götter an die ich nicht glaubte.
Bitte lass es Mom sein.
Bitte lass es Mom sein und sie sagt mir, ihr geht es soweit gut.
Dass sie nicht mittendrin war, dass sie nicht schwer verletzt ist.

„Sind Sie Han Jisung? Der Sohn von Han Yunai?“

Meine Hand in der sich das Handy befand, sackte ab, landete kraftlos auf der Matratze. Im Hintergrund vernahm ich wie jemand immer wieder nach mir fragte, doch ich war nicht fähig zu antworten. Ein verzweifeltes Schluchzen entkam meiner Kehle, ein Tinnitus verhinderte irgendwelche klaren Worte zu verstehen. Da war nur mein schmerzendes Herz, und mein zitternder Körper.

Mom hatte nicht angerufen.
Mom redete nicht mit mir.
Das konnte nichts Gutes bedeuten.

„Hallo? Han Jisung?“, drang schließlich die blecherne Stimme nach geraumer Zeit zu mir durch.

„J-Ja?“, brachte ich mühevoll, mit zitternder Stimme hervor. Es konnte nichts Gutes kommen. Das wusste ich. Allein in welchem Tonfall er sprach. Dieses Mitleid.

„Ich muss ihnen leider mitteilen, dass ihre Mutter in eine Massenkarambolage verwickelt wurde. Wir haben alles versucht…“
Ab da an wusste ich, dass mein Gefühl nicht unbegründet war. Ich hatte gespürt, dass etwas nicht stimmte und das hier war die Bestätigung.
„aber sie hatte zu schwerwiegende Verletzungen. Es tut mir leid, ihnen dies mitteilen zu müssen, aber ihre Mutter ist verstorben. Ich möchte Ihnen mein herzliches Beileid ausrichten.“

Nun gab es keinen Halt mehr. Ich hatte Gewissheit.
Gewissheit darüber, dass Mom tot war.
Dass sie weg war.
Es fühlte sich nicht real an.
Das konnte nicht wahr sein.
Das „Habe dich lieb, Mom“ am Telefon kann unmöglich das letzte sein, was ich ihr gesagt habe.
Es kann unmöglich das letzte Mal sein, dass ich ihre Stimme gehört habe.
Unmöglich das letzte Mal, dass sie mich Spätzchen genannt hat.
Das war nur ein Traum.

Bestimmt.

Schluchzend krallte ich meine Hände in meine Haare, zog daran, sodass es schmerzte und ich einige kleine Strähnen herausriss. Doch der Schmerz an meiner Kopfhaut war nichts im Vergleich zu dem in meinem Herzen, falls das noch existierte.

„Nein… Nein, nein, nein, nein!“ Ich schrie immer wieder dasselbe Wort. Als könnte ich so die Begebenheiten ändern. Als könnte ich sie so zurückholen.

Ich zog meine Beine an meinen Körper, schaukelte vor und zurück, als wäre ich ein Baby und würde so in Sicherheit gewiegt werden.
Doch nichts half.

Kein Schrei, kein Herausrupfen meiner Haare, keine einzelne Träne holte sie zurück.
Ich vergaß Myung neben mir komplett.

Er ließ mir meinen Raum und dafür war ich ihm im Nachhinein dankbar. Ich hätte in dem Moment jeden von mir gestoßen.

Er führte Telefonate während ich mir die Seele aus dem Leib schrie und jämmerlich weinte. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, aber ich spürte schließlich zwei Arme, die sich um mich schlangen.
Zwei starke Arme.
Und dann folgten zwei schmächtigere.

Beide Körper, die sich an mich pressten wurden ebenfalls von Schluchzern erschüttert.
Dad und Yun weinten ebenfalls.

Wir klammerten uns aneinander, als würde die Welt untergehen. Für uns war nämlich eine Welt untergegangen.
Und ich war daran schuld.
Weil ich mir zu fein war mit dem Bus zu fahren und im Regen zu laufen, war Mom tot.

Ich hatte sie getötet.
Ich habe meine eigene Familie verletzt.
Deswegen lag ich nun in den Armen meiner übriggebliebenen Familienmitglieder und wir weinten gemeinsam.
Ich war daran schuld.
Ich hatte sie uns genommen.

Die Massenkarambolage wurde durch den Regen ausgelöst. Die Straßen waren rutschig und man konnte nicht weit sehen, weil der Regen so dicht war und die Sicht immens einschränkte. Es war nicht klar warum die Straßen zu der Zeit so voll waren, doch es wurde vermutet es sei wegen eines Konzerts gewesen, dass in der Nähe stattgefunden hatte.
Es gab mehrere Todesopfer und viel Verletzte.
Mom war eine von den 23 Todesopfern.
Ein LKW ist ihr aufgefahren. Den unschönen Rest konnte man sich denken. Die Rettungskräfte hatten tatsächlich noch versucht sie zu retten, aber es war schon zu spät.

______

Helloo,
Hier habt ihr emotional damage Ep. 2
Ob wohl ein dritte Episode folgen wird?
Hahaha könnt ja Mal raten ob ich nur Mindgames mit euch spiele oder ob noch Ep. 3 folgen wird :D

Naja, jedenfalls wisst ihr jetzt, was mit Jisungs Mutter passiert ist.

Habt ihr sowas in der Art geahnt oder wusstet ihr nicht warum Jisung behauptet er sei am Tod seiner Mutter schuld?
Würde mich mal interessieren.

Das nächste Kapitel kommt in zwei Wochen :)
Eigentlich habe ich voll den Stress gerade, es ist so viel auf einmal, aber das wird vorbei gehen und dann werde ich sehen was ich erreicht habe, obwohl ich so viele Dinge gleichzeitig managen musste.
Denkt immer daran, dass die stressigen Zeiten vergehen und ihr danach Ruhe habt, ja? Also verliert niemals die Hoffnung, eure Anstrengungen zahlen sich auch aus.

Okay, genug Geschwafel von mir.
Ich wollte mich nochmal hier für einfach 2k Reads bedanken T^T <3
Ich hätte anfangs nicht gedacht, dass so viele Leute meine Geschichte lesen und mögen würden.
Also fühlt euch alle gedrückt (falls ihr Körperkontakt mögt) <3

And if you don't like skinship take this pictures of a cute and fine Jisung instead (you can also take it if you like skinship, I don't mind hahah <3)

Danke fürs Lesen, Voten und Kommentieren

Good day, Stay

Eure EinwildesStay <3

Some love for you in form of finger hearts by our squirrel

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