Konsequenzen
Als ich das Schlafzimmer betrete, spüre ich wie sich mein Herz zusammen zieht. Joe schläft tief und fest. Ich bleibe vor dem Bett stehen und schaue ihm eine Weile beim Schlafen zu. Miles Worte hallen in meinem Kopf nach, wie gequält er mich angesehen hat. So voller Schmerz, es hat mir das Herz zerrissen, aber ich musste gehen. Wenn ich da geblieben wäre, hätte ich vielleicht nachgegeben und das kann ich Joe nicht antun. Er ist der gütigste Mensch den ich kenne, ihm weh zu tun ist keine Option. Irgendwann schlüpfe ich zu ihm unter die Decke und kuschle mich an seinen warmen, starken Körper. Schützend legt er mir seinen Arm um den Körper und ich geniesse dieses Gefühl beschützt zu werden. Dennoch bekomme ich die Bilder nicht aus dem Kopf, Bilder die mich kaum schlafen lassen. Doch irgendwann hat die Müdigkeit über meinen Geist gesiegt und ich konnte noch ein paar Stunden schlafen.
Als ich aufwache ist die Seite neben mir leer. Ich setze mich auf und reibe mir den Schlaf aus den Augen. „Joe?", frage ich und schaue mich um. Im Schlafzimmer ist er nicht, also stehe ich auf und mache mich auf die Suche nach ihm. Im Badezimmer ist er nicht und auch nicht im Wohnzimmer. Ich finde ihn in der Küche wo er am Tisch sitzt und Zeitung liest. Erleichtert atme ich auf und bleibe im Türrahmen stehen. „Wieso hast du mich nicht geweckt?", frage ich vorsichtig. Innerlich habe ich das Gefühl das er was von meinem Weggang gemerkt hat, aber er sieht nicht so aus als hätte er etwas gemerkt. Was mich unsicher macht. „Es war gestern ein harter Tag für dich, da wollte ich dich etwas länger schlafen lassen." Er lächelt mich an, ich erwidere es und gehe auf ihn zu. „Das ist lieb von dir. Danke."
Ich beuge mich über ihn und küsse ihn auf den Mund. Er zögert nicht sondern erwidert den Kuss sofort, etwas was er nicht machen würde, wenn er es wissen würde. Was mich zwar erleichtert, aber auch noch nervöser macht. „Und was machen wir heute noch so?" Ich setze mich auf seinen Schoss und schaue ihn verwirrt an. „Arbeiten. Was sonst?", sage ich lachend. Joe ist einer der gewissenhaftesten Menschen die ich kenne, es gab noch keinen Tag an dem er gefehlt hat. „Eigentlich schon. Aber wir könnten uns doch heute einen schönen Tag machen, oder haben wir uns das nicht verdient?" Er lächelt mich an und vergräbt seine Nase in meinem Haar, ich schliesse die Augen und geniesse das Gefühl. „Vielleicht.", gebe ich zu und grinse vor mich hin. Joe beginnt meinen Hals mit leichten Bissen zu reizen. Was eine Gänsehaut über meinen Körper jagt, ich lege den Kopf etwas schräg damit er besser ran kommt. Doch bevor wir einen Schritt weiter gehen können, klingelt Joes Handy.
Schnaubend löst er sich von mir und schaut auf das Display und gibt ein resigniertes Seufzen von sich. „Ich glaube den Tag Zuhause können wir vergessen." Ich schaue auf den Namen der auf dem Display aufleuchtet. „Christopher Reed.", lese ich vor. „Ist das nicht dein Ex Partner?", frage ich ihn und stehe auf. „Doch, genau der. Ich frage mich was er will." Mit den Schultern zuckend nimmt er den Anruf an und scheint darüber nicht gerade erfreut zu sein. Ich weiss nicht genau wieso er aus der Firma ausgestiegen ist, was mich auch nichts angeht. Ich verlasse die Küche um ins Badezimmer zu gehen, nachdem ich geduscht und mich soweit für die Arbeit fertig gemacht habe, schaue ich selbst auf mein Handy. Ich habe einen verpassten Anruf mit Sprachnachricht darauf. Ich setze mich aufs Bett und höre sie ab.
„Mia? Wieso gehst du nicht ran? Ich brauche dich doch...", lallt Miles. Ich zucke zusammen, er hört sich ziemlich betrunken an was mir anfängt Sorgen zu bereiten. „Ich weiss, dass du ihn nicht liebst. Du liebst mich. Oh ja, du liebst mich. Nur mich. Ich weiss es und du weißt es auch. Also wieso lügst du uns beide an? Hm? Ich dachte das du zu mir zurück kommst, glaubte, dass du mir verzeihen würdest das ich mit ihr...geschlafen habe." Er senkt die Stimme und flüstert, ich habe Mühe ihn zu verstehen. „Aber da habe ich mich wohl geirrt. Ich wünschte du wärst jetzt bei mir, in meinen Armen und ich in dir. Aber du bist nicht hier, sondern bei...ihm. Du musst zu mir zurück kommen, hast du gehört? Komm zurück zu mir! Bitte...denn ich liebe dich Mia Summers. Und ein Leben ohne dich will ich nicht mehr. Nur willst du mich nicht mehr. Was für eine Ironie..." Ich warte das noch etwas kommt, aber die Nachricht ist zu Ende. Ich lege auf und spüre wie sich seine Worte in meinen Körper fressen. Als wollten sie mich zerstören. Hat er recht? Stimmen seine Behauptungen etwa? Ich habe keine Ahnung...
„Mia?" Joes Stimme reisst mich aus meinen Gedanken, ich blinzle und schaue zu ihm auf. „Alles gut.", sage ich automatisch. Er kniet sich vor mich hin und betrachtet mich eigenartig, ich habe das Gefühl das er mich prüft. Wegen was auch immer. „Ehrlich. Mir geht's gut." Ich stehe auf und atme tief ein und wieder aus. „Was wollte Christopher?", lenke ich von mir ab. Joe zieht eine Braue nach oben, als ob er mir nicht glauben würde. Doch er sagt nichts darauf. „Nichts wichtiges. Komm wir müssen los." Ich nicke und zusammen verlassen wir die Wohnung, in der Firma ziehe ich mich in mein Büro zurück, während Joe etwas erledigen muss. Ich sitze an meinem Schreibtisch und müsste eigentlich die Zahlen fürs nächste Jahr durchgehen, doch stattdessen starre ich in die Ferne und kann die Gedanken nicht aufhalten die sich immer nur um Miles Anruf drehen. Wieso musste ich sie auch nur abhören? Ich fahre mir durchs Haar und könnte mir jedes einzeln herausreissen. „Scheisse." Ich hole mein Handy aus meiner Tasche und schaue nach, wann Miles draufgesprochen hat. Das war eine Stunde nachdem ich gegangen bin, also um zwei Uhr morgens.
„Warum bin ich überhaupt dorthin gegangen?", frage ich mich selbst. Als würde ich eine ernsthafte Antwort erwarten. Es klopft und Matt steckt den Kopf herein. „Jetzt nicht.", herrsche ich ihn an. Er sieht mich überrascht an, dann nickt er und schliesst die Tür. Ich seufze und massiere meine Schläfen, das kann doch nicht sein, dass ich jetzt meine Mitarbeiter anbrülle nur, weil Miles mir besoffen auf die Mailbox gequatscht hat. Ich muss mich entschuldigen, also stehe ich auf und suche nach Matt. Ich finde ihn am Kopierer der dringend ersetzt werden müsste, denn er streikt schon wieder. „Verfluchtes Mist ding." Matt schlägt auf das Gerät ein und erschrickt als er mich neben sich stehen sieht. „Tut mir leid wegen vorhin. Ich bin wohl mit dem falschen Bein aufgestanden.", erkläre ich meine ruppige Art von vorhin. Matt nickt und dreht sich zu mir um, mir entgeht sein besorgter Blick nicht. „Kann ich etwas für dich tun?" Ich schüttle den Kopf und lächle ihn an was er erwidert.
„Nein. Ich wollte mich nur entschuldigen." Damit gehe ich wieder in mein Büro wo ich mich an die Zahlen fürs nächste Jahr setze. Nach zwei Stunden Arbeit mache ich eine kurze Pause und mache mir einen Kaffee. „Mia? Kannst du das mal ansehen?" Ich drehe mich um und stehe Isabell gegenüber. „Sicher." Ich schaue mir die Entwürfe an und halte für einen Moment inne. „Für welches Projekt ist das?" Isabell schaut mich etwas unsicher an, als hätte sie Angst vor mir. Was sie nicht muss, es interessiert mich nur wieso sie diese Entwürfe hat. „Für den Prinzen..." Sie sucht nach dem richtigen Namen, den ich nur all zu gut kenne. „Prinz Said. Und wieso hast du die Entwürfe geändert?" Ich schaue mir die Zeichnungen an, vieles wurde so gelassen wie ich es gezeichnet habe, aber einiges wurde auch verändert. Moderner gestaltet. „Joe hat mich gebeten es zu übernehmen..." Sie redet weiter, doch ich habe genug gehört. „Danke Isabell das du mir das gezeigt hast. Ich nehme sie an mich." Sie gibt mir die Blätter und geht wieder, ich schaue mich um doch jeder geht seiner Arbeit nach. Ich gehe zum Empfang und frage Natalie wo Joe ist. „Er ist in einer Besprechung. Raum zwei."
Ich nicke und gehe schnurstracks auf den Raum zu und öffne die Tür. „Wir müssen reden. Im Büro." Mein Tonfall klingt ernst, Joes Kunde sieht mich seltsam an und Joes Gesichtsausdruck ähnelt dem sehr. „Mia..." Er verstummt und entschuldigt sich beim Kunden, im Büro stelle ich ihn zur Rede. „Wieso hast du dieses Projekt Isabell gegeben?" Ich verschränke die Arme vor der Brust und sehe wie sich Joe die Entwürfe ansieht. „Ich hab mir einfach gedacht, dass es dir zu nahe geht wenn du das hier zeichnen musst." Er zeigt vorwurfsvoll auf das Cottage das ich gezeichnet und Isabell geändert hat. Schnaubend stehe ich vor ihm und kann nicht fassen was er gerade gesagt hat. „Und wieso sprichst du mit mir nicht darüber? Stattdessen lügst du mich an." Joe steht auf und fährt sich durch sein dunkles Haar das in den letzten Monaten etwas gewachsen ist und ihm jetzt in die Stirn fällt. „Ich habe dich nicht angelogen, ich wollte dich nur nicht damit belasten. Ich weiss doch was er dir angetan hat." Ich schüttle den Kopf und gehe auf ihn zu, balle meine Hände zu Fäusten. „Was ist daran anders als mich anzulügen? Du hast es mir nicht gesagt, Punkt." Jetzt wird Joe wütend und funkelt mich an.
„Wenn wir doch schon davon reden ehrlich zu sein, wo warst du dann gestern Nacht? Und lüg mich jetzt nicht an. Du warst bei ihm, stimmt's? Du warst bei Miles." Ich schlucke und spüre wie mir der Boden unter den Füssen weggerissen wird. „Dachte ich es mir doch. Du bist nicht besser als ich und ich denke das deine Lüge schlimmer als meine ist." Er setzt sich wieder hin und reibt sich übers Kinn, während ich dastehe und mich nicht bewegen kann. „Liebst du ihn noch?" Diese Frage reisst mich aus meiner Starre, ich schaue ihn an und weiss nicht was ich antworten soll. „War es wenigstens das was du hören wolltest? Das das Kind nicht von ihm ist und er dich zurück haben will?" Ich frage mich woher er das alles weiss. Vielleicht ist es Intuition, vielleicht aber auch nur eine Ahnung. „Sag doch etwas.", herrscht er mich an. Es ist das erste Mal das er in unserer Beziehung laut wird. Ich schaue ihm direkt ins Gesicht und kann so viel Wut darin erkennen. Was ich verstehen kann, sehr gut um ehrlich zu sein. „Aber vielleicht ist mir dein Schweigen auch Antwort genug." Er steht auf, schnappt sich seine Jacke und will das Büro verlassen. „Wo willst du hin?" Ich schaue ihn schockiert an, verstehe nicht was gerade passiert ist. Er betrachtet mich eine Weile, ehe er antwortet.
„Ich habe noch einen Termin." Damit verlässt er das Büro und lässt mich alleine darin zurück. Nach Luft schnappend lasse ich mich auf den Sessel nieder und kämpfe gegen die aufsteigenden Tränen an. Wieso musste ich ihn auch nur darauf ansprechen, schiesst es mir durch den Kopf. Ich fahre mir durchs Haar und überlege was ich jetzt tun soll. Soll ich ihm hinterher, oder soll ich hier bleiben? Meine Wahl fällt auf letzteres und ich setze mich an Miles Entwürfe, setze sie soweit um wie ich sie noch in Erinnerung habe. Gegen Mittag schaue ich auf mein Smartphone, doch ich habe keine Nachricht von Joe und auch ich schreibe ihm keine. Wenn wir das ganze besprechen dann unter vier Augen. „Kommst du auch etwas Essen?" Matt sieht mich fragend an, ich schaue zu ihm auf und weiss nicht was ich sagen soll. „Nein." Er nickt und will gehen, doch er überlegt es sich anders. „Alles in Ordnung? Also mit dir und Joe." Ich bin überrascht, dass er das anspricht, aber er sorgt sich halt um seinen Chef. Ich erinnere mich an die indirekte Drohung die er mir gegenüber geäussert hat, wenn ich Joe wehtun sollte. Und das habe ich auch getan. „Ja, nur eine kleine Meinungsverschiedenheit." Matt wirkt nicht gerade überzeugt, doch er lässt es auf sich ruhen.
"Wenn etwas ist kannst du jederzeit mit mir darüber reden." Ich nicke und wünsche ihm eine schöne Pause. Als ich das Büro verlasse sind bereits alle weg, es ist seltsam durch die leeren Räume zu gehen. Ich beschliesse nach draussen zu gehen und etwas frische Luft zu schnappen. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und verspricht ein wunderschöner Tag zu werden. Nur nicht für mich, schiesst es mir durch den Kopf. Den ganzen Nachmittag sitze ich an den Entwürfen und am Ende des Tages habe ich das perfekte Haus gezeichnet. Gross genug für eine Familie, idyllisch und in perfekter Harmonie zur Umgebung. Mir fällt wieder ein das Faizahs Kind nicht das von Miles, sondern das von Djamal ist. Wieso hat er also dieses Haus in Auftrag gegeben? Diese Frage kreist mir eine ganze Zeit lang im Kopf herum und verschwindet erst, als ich meine Wohnung betrete und mich urplötzlich ein ganz komisches Gefühl beschleicht. „Joe? Bist du da?", rufe ich und suche nach ihm.
Ich finde ihn in unserem Schlafzimmer, ein Koffer auf dem Bett, die Schranktüren weit offen und ein Joe der davor steht und seine Sachen in den Koffer packt. „Was machst du da?", frage ich unsicher. Ich weiss zwar wonach es aussieht, aber es selbst auszusprechen bringe ich nicht übers Herz. Es würde zu viel kaputt machen. Viel zu viel. „Ich ziehe aus." Ich runzle die Stirn und gehe auf ihn zu, verstehe nicht was er damit meint. „Wieso?" Er sieht mich einige Sekunden lang an, dann packt er weiter. „Joe? Bitte rede mit mir..." Ich halte inne, denn ich weiss nicht was ich sagen soll. Denn es würde nichts bringen, ich kenne Joe gut genug um zu wissen, dass wenn er eine Entscheidung getroffen hat sie nicht mehr ändert. „Hat es mit unserem Streit zu tun?" Er schweigt weiterhin, was mich wütend macht. Wenn er schon gehen will, soll er mir zumindest den Grund dafür nennen. Doch er sagt weiterhin nichts, deshalb gehe ich auf ihn zu und nehme ihm das Kleidungsstück aus der Hand.
Es ist mein Lieblingspullover von ihm, cremefarben mit roten Mustern drauf. „Rede mit mir." Meine Stimme klingt schrill, voller Angst. Und das habe ich auch. „Was gibt es da noch zu reden? Und jetzt gib mir einfach den Pullover." Er klingt wütend und nimmt mir den Pullover aus der Hand. „Wenn es wegen heute Morgen ist, dann können wir darüber reden..." Ich verstumme, denn Joes Blick ist voller Wut und ich kann mir nicht vorstellen wieso. „Zuerst warst du bei ihm und hast mir nichts davon gesagt und dann dieser Auftritt, weil Isabell die Entwürfe verändert hat. Was sollte ich deiner Meinung davon halten?" Innerlich zucke ich zusammen, es hat mit Miles zu tun und wieder einmal frage ich mich wieso er auftauchen musste. „Ich war durcheinander. Als er gestern aufgetaucht ist da wusste ich nicht was ich davon halten sollte. Für mich stand nicht von Anfang an fest, dass ich zu ihm hingehen würde. Das kam spontan." Ich hole tief Luft um weiter zu reden, doch Joe schüttelt den Kopf.
„Nein. Du hast es schon vorher gewusst, dass du zu ihm gehst. Ich hab es an deinen Augen gesehen, habe erkannt, dass du zu ihm gehen würdest. Und als du dann aufgestanden bist, wusste ich, dass ich recht hatte. Und ich wusste auch das egal was er dir erzählen würde, dass er dich beeinflussen würde. Denn das hat er immer wieder getan, egal wie viel er dich verletzt hat du bist immer zu ihm zurück. Weil du ihn liebst. Du liebst ihn Mia und das ist der Grund wieso ich gehe." Ich schnappe nach Luft, spüre wie sich meine Lunge verkrampft und ich schlecht Luft bekomme. „Aber ich bin doch wieder zurück gekommen. Ich bin nicht geblieben und ich habe ihm gesagt das ich dich liebe." Ich verstehe einfach nicht wieso er gleich so eine grosse Konsequenz daraus schliesst. Es ist doch normal das Miles mir nach all dem noch etwas bedeutet, oder etwa nicht? „Ja du bist zurück gekommen, aber nicht weil du es wolltest, sondern weil du mir nicht wehtun wolltest. Was bemerkenswert ist und für dich spricht, aber ich kann das so nicht. Ich muss die Konsequenz aus diesem ganzen...weiss was ich was das ist, ziehen. Und genau das tue ich in dem ich jetzt gehe und dich..."
Er bricht ab und senkt den Blick, ich spüre wie sehr es ihn schmerzt darüber zu sprechen. Ich gehe auf ihn zu und bleibe dicht vor ihm stehen, ich bin ihm so nahe, dass ich die Wärme seines Körpers spüren kann. „Bitte nicht. Bitte geh nicht...", flehe ich ihn an. Spüre wie mir die Tränen in die Augen schiessen und schliesslich über meine Wangen fliessen. „Ich liebe dich, Joe." Ich habe das Gefühl das erneut alles auseinander bricht und dieses Gefühl ist schrecklich. Und ich will das nicht fühlen, nicht noch einmal. „Ich glaube dir ja, dass du mich liebst, aber du wirst nie einen anderen Mann so sehr lieben wie ihn. Also bitte geh zu ihm, verzeih ihm und werde glücklich mit ihm. Denn so tust du nicht nur dir damit weh, sondern auch mir und das sollte nicht noch jemand anderes erleiden." Ich schüttle den Kopf, wische mir über das Gesicht und versuche mich zu beruhigen. „Nein. Das wollte ich nicht, wenn ich das gewusst hätte dann..." Er unterbricht mich erneut und sieht mir tief in die Augen.
„Nein, du würdest das immer wieder tun, weil du ihn liebst. Bitte hör auf dir etwas vorzulügen und gesteh dir ein das du ihn mehr liebst als mich." Er verschliesst seinen Koffer und nimmt ihn in die Hand, ich stelle mich ihm in den Weg. Will nicht, dass er geht und damit unsere Beziehung beendet. „Geh nicht...bitte Joe...", schluchze ich. Joe schluckt und berührt mein tränennasses Gesicht. „Doch ich muss und ich gebe dich frei, Mia. Damit wir beide glücklich werden können. Du mit ihm und ich...na ja ich werde irgendwann über dich hinweg sein und vielleicht finde ich dann die Richtige für mich. Lebwohl Mia Summers." Damit schiebt er mich sanft zur Seite und verschwindet aus dem Schlafzimmer, ich folge ihm und suche verzweifelt nach etwas das ihn hindert zu gehen. „Und was ist mit der Firma?" Er bleibt stehen und dreht sich um, sieht mich an und kämpft gegen seine Gefühle an. „Christopher wird wieder einsteigen, sein Geschäft ist geplatzt und er sucht nach einem Platz wo er hin kann. Es ist also für alles gesorgt, Mia." Er nickt mir zu, öffnet die Tür und verschwindet für immer aus meinem Leben. „Nein!" Mein Schrei ist lang und voller Schmerz, bündelt alle meine Gefühle die sich momentan in meinem Körper befinden. Meine Beine beginnen zu zittern und ich spüre wie sie nachgeben. Also lasse ich mich an der Wand hinab gleiten und ziehe meine Knie an, schlinge meine Arme darum und bette meinen Kopf darauf. Ich habe alles verloren. Wieder einmal...
Mia ist echt eine Arme. Was denkt ihr?
eure Amanda
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