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Geister

Es ist als würde sich die Welt aufhören zu drehen, selbst mein Herz hat aufgehört zu schlagen. Es krampft sich nur noch schmerzhaft zusammen und auch meine Beine werden auf einmal wackelig. Als bestünden sie aus Wackelpudding und nicht aus Fleisch und Knochen. Das blau seiner Iris schimmert wie der klarste Bergsee und lässt mich an tausend Dinge gleichzeitig denken. So viele Erlebnisse, Gefühle und Empfindungen ziehen an mir vorbei wie ein kleiner Film, zeigen Stationen voller Freude und unendlichen Leids. Ich weiss gar nicht was ich denken, fühlen, geschweige denn tun soll.

Es wäre alles nutzlos, denn ich stehe einfach nur da und starre ihn an. Ihn... Ich traue mich nicht einmal seinen Namen auszusprechen, es könnte auch einfach ein Trugbild sein. Ein verdammter Geist den ich aus meinen Erinnerungen immer und immer wieder heraufbeschworen habe. Ein Geist den ich in meinen Träumen tausendmal berührt, geküsst und geliebt habe. Doch ich bin jedes Mal mit der bitteren Erkenntnis aufgewacht das er tot und für immer fort ist. Aber jetzt steht er hier vor mir und sieht mich an. Das dichte rabenschwarze Haar, die wunderschönen blauen Augen und das markante Gesicht. Es ist alles so wie früher, der dichte Kranz seiner Wimpern, die vollen Lippen die sich zu einem Lächeln verziehen. Mein Hirn spielt verrückt, er kann es nicht sein. Er kann nicht hier stehen und mich ansehen, denn er ist tot. Tot und begraben. Wie kann das sein?

Diese Frage quält mich, sie hat mich die ganze Zeit gequält und als Derek mich gefragt hat, ob ich alles getan habe um herauszufinden ob er noch lebt, habe ich mich das selbst gefragt. Und doch musste ich sagen, dass ich alles in meiner Macht stehende getan habe. Ich habe es versucht, doch ich bekam immer wieder einen Schlag in die Magengrube. „Mia, alles in Ordnung? Du siehst so blass aus?" Dereks Stimme hört sich Meilenweit weg an, langsam, wie in Zeitlupe blinzle ich und drehe den Kopf zu ihm. Schaue ihn an und drehe den Kopf wieder, doch er ist weg. Wie kann das sein? War es wirklich nur eine Erinnerung? Eine Fatamorgana so zusagen? Ich weiss es nicht. Aber ich muss es heraus finden, ich muss einfach. Ohne Derek zu antworten setze ich mich in Bewegung, sie fühlen sich mechanisch an. Wie ein Roboter setze ich einen Fuss vor den anderen, immer in die Richtung in der ich ihn gesehen habe.

Doch er ist wie vom Erdboden verschwunden, als hätte er nur in meiner Erinnerung existiert. Wo bist du? - frage ich mich selbst. Doch niemand kann mir eine Antwort geben. Niemand ausser... „Entschuldigen Sie, haben Sie vielleicht einen Mann etwa eins neunzig, schwarze Haare und blauen Augen gesehen?" Ich komme mir dumm vor meine eigenen Gäste zu befragen, doch ich muss es einfach tun. Beide, ein Mann und eine Frau, schütteln den Kopf und sehen mich besorgt an. „Vielen Dank." Ich laufe weiter, doch er ist nirgends zu sehen. „Mia? Was ist denn los?", höre ich Derek wieder. Er steht neben mir und sein besorgter Blick ist auf mich geheftet. „Ich...ich...weiss auch nicht. Ich dachte ich hätte ihn gesehen." Ich schüttle den Kopf, als ob ich so sein Gesicht aus meinen Gedanken kriegen könnte. „Ihn? Miles?"

Ich nicke und spüre die Blicke der Reporter die sich netterweise nicht auf mich stürzen, dennoch halte ich weiter Ausschau nach ihm, aber ich weiss nicht einmal was er getragen hat. Derek nimmt meine Hände in seine und sieht mich an, zuerst halte ich weiter Ausschau, richte meinen Blick dann doch irgendwann auf Derek. Dessen blaue Augen genauso wunderschön glitzern, dessen markantes Gesicht genauso attraktiv und männlich aussieht wie das von Miles. Habe ich Miles mit Derek verwechselt? Habe ich sein Gesicht mit dem von Derek vertauscht? Wie kann das sein? Hat doch Derek braunes und Miles schwarzes Haar. Ich komme mir komplett dämlich vor, wie kann ich mich so verhalten an dem Tag der so unheimlicher wichtig für meine Karriere ist? „Hey, sieh mich an." Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich mich wieder umgesehen habe, statt in Dereks Gesicht zu sehen. Also schaue ich ihn wieder an und frage mich ein letztes Mal- habe ich Miles wirklich gesehen? Ich weiss es nicht.

„Atme tief ein und aus. Mit mir zusammen. So ist es gut. Und noch einmal." Ich atme tief ein und wieder aus, spüre ich wie ich mich wieder etwas beruhige. „Ich hohl dir einen Drink, den kannst du sicher gut gebrauchen." Ich nicke und sehe wie er weggeht, jetzt da ich alleine bin schaue ich mich wieder um. Doch ich sehe nichts. Vielleicht ist das einfach alles zu viel, ich beschliesse ein bisschen frische Luft zu schnappen und gehe auf die Terrasse. Die Sonne steht hoch am Himmel und wird in den Millionen von Fenstern widergespiegelt. Hier oben weht ein etwas kühlerer Wind der mir sanft ins Gesicht bläst. Ich schliesse die Augen und geniesse das Gefühl das die Sonnenstrahlen auf meinen Wangen erzeugen. Sie fühlen sich warm und schön an, so wie ein Kaminfeuer nach einer kühlen Winternacht.

„Die zweitschönste Aussicht von ganz New York, findest du nicht auch?" Sofort spannen sich sämtliche Muskeln in mir an und ich drehe mich erschrocken um. Die blauen Augen leuchten sanft und die Linien seines Gesichtes sind noch schärfer als ich sie in Erinnerung hatte. Der Duft seines Parfüms steigt mir in die Nase und lässt mich an so viele gemeinsame Stunden denken. Die Nostalgie überdeckt für einen Moment die Wut, den Hass und den Schmerz der sich in mir zu einer giftigen Suppe zusammen brodelt. „Aber die schönste, die bist immer noch du." Sein Lächeln ist charmant und würde jede Frau, selbst mich wäre ich nicht so in der Starre gefangen die sich um mich gelegt hat, um den Finger wickeln. „Was machst du hier?" Meine Stimme hört sich brüchig an, heiser als hätte ich non Stopp geweint. Was ich auch habe, es gab eine Zeit die gar nicht einmal so lange her ist, in der ich nur geweint habe. Nur Gott allein weiss wie viele Liter Tränen ich um diesen Mann geweint habe. Und jetzt steht er vor mir, in Fleisch und Blut. Oder ist er doch ein Geist? Ist es doch nur eine Sinnestäuschung?

Ich schaue mich um, ob noch jemand bezeugen könnte diesen Mann gesehen zu haben, doch wie ich überrascht feststelle ist niemand hier. Nur wir beide. Ich und... Nein, dass ist absurd. Absolut unmöglich. Miles ist tot, er wurde getötet. Das kann niemals wahr sein! „Ich wollte dir zu deiner Firma gratulieren." Er sagt es so, als ob er nur schnell vorbei schauen wollte, und nicht als wäre er von den Toten auferstanden. „Du bist tot...", flüstere ich und weiche einen Schritt nach hinten. Der Ausdruck auf seinem Gesicht wechselt, jetzt lächelt er nicht mehr, sondern sieht mich ernst an. „Ich lebe." Er will mich anfassen, streckt seine Hand aus um mich zu berühren doch ich weiche wieder einen Schritt zurück.

„Du bist ein Geist....oder ich bin verrückt." Meine Stimme überschlägt sich ein wenig und ich spüre wie sich meine Lungenflügel zusammen krampfen. Miles, oder vielmehr sein Geist, schüttelt den Kopf und legt ihn etwas schräg. Betrachtet mich mit seinen blauen Augen, scheint mich fast zu studieren. Jedes kleine Detail, das heben meiner Schultern, meine beschleunigte Atmung, einfach alles. „Ich bin weder ein Geist, noch bist du verrückt. Und ich weiss das du alles bist, aber sicher nicht verrückt." Die Art wie er spricht, ruhig und langsam, zeigt mir, dass er sich auf diesen Moment vorbereitet hat. Wenn er kein Geist ist, dann hat er ihn in seinem Kopf immer und immer wieder durchgespielt. Was er sagt, wie er es sagt und wann er es sagt. Und ich? Wann konnte ich mich auf diesen Moment vorbereiten? Gar nicht, er taucht wie aus dem Nichts auf und konnte sich auf jede einzelne Reaktion von mir vorbereiten. Was eine riesen Wut in mir auslöst, wie kann er hier auftauchen und mit mir reden, als wäre nichts gewesen? Wie? Ich verstehe es nicht. „Geh! Verschwinde!", herrsche ich ihn an.

Mit dieser Reaktion scheint er nicht gerechnet zu haben, denn er sieht mich überrascht an. Als er nicht reagiert wiederhole ich meine Worte, unterstreiche sie in dem ich mit meinem ausgestreckten Zeigefinger auf die Terrassentür zeige. „Mia....", ich unterbreche ihn scharf. „Raus!", schreie ich. Und endlich geht er, als er nicht mehr zu sehen ist, sacke ich zu Boden und habe das Gefühl das sich alles um 360 Grad dreht. Nur verschwommen nehme ich war, wie Derek auf mich zu rennt und sich vor mich hin kniet. Ich klammere mich an ihm fest und vergrabe mein Gesicht an seiner Brust. Höre wie sein Herz schlägt, kräftig und regelmässig. Er lebt, er ist echt. Aber Miles...lebt er wirklich, oder ist er bloss ein Teil meiner verkorksten Fantasie? Um das heraus zu finden, muss ich Derek fragen.

„Hast du ihn gesehen?" Ich schaue nicht zu ihm auf, vergrabe mein Gesicht immer noch an seiner Schulter, doch sein Schweigen ist mir Antwort genug. Er hat ihn nicht gesehen. Ich habe mir das alles nur eingebildet. Aber es hat sich doch alles so verdammt real angefühlt. „Soll ich dich nach Hause bringen?" Ich schüttle den Kopf und schaue zur Tür, einige Gäste haben davon Wind bekommen, andere wiederum unterhalten sich immer noch angeregt. Ich kann jetzt nicht gehen, ich muss diesen Tag durchstehen. Diesen einen Tag noch, dann kann ich mich zusammen brechen oder weiss was ich. Derek hilft mir auf und sieht mich argwöhnisch an. „Vielleicht wäre es wirklich besser wenn...", ich lasse ihn nicht weiter reden. „Nein. Alles ist in Ordnung. Gehen wir wieder rein."

Entschlossen weiter zu machen, gehen wir hinein. Ich atme tief durch und geselle mich zu den anderen, unterhalte mich und irgendwann kann ich die nagende Frage- ob es wirklich Miles war den ich gesehen habe, für eine gewisse Zeitlang vergessen. Was auch gut ist, denn am Ende des Tages habe ich genug potentielle Kunden das ich für die nächsten drei bis vier Monate ausgebucht bin. Anscheinend finden sie mich so gut, um mich in die engere Wahl zu nehmen. Und wer weiss, vielleicht habe ich mir Ende des Jahres schon einen Namen gemacht. Derek fährt Christina und mich nach Hause, sie scheint nichts davon mitbekommen zu haben was auch gut so ist, denn so muss ich mir jede Menge Fragen ersparen. „Danke fürs bringen, gute Nacht Derek." Ich spüre, dass er mich nicht alleine lassen möchte, aber ich habe den Tag auch hinter mich gebracht ohne noch einmal auszuflippen.

„Wir sehen uns morgen." Damit schliesse ich die Tür und möchte in mein Zimmer gehen, doch Christina hält mich zurück. Im ersten Augenblick habe ich Angst das sie es weiss, das sie etwas mitbekommen hat. Doch als sie mich fragt ob wir noch um die Häuser ziehen wollen, atme ich erleichtert aus. Ich weiss, dass ich sie nicht belügen darf aber im Moment ist mir einfach nicht danach darüber zu reden. „Ein anderes Mal, okay? Ich bin ziemlich erledigt und lege mich hin." Christina sieht mich enttäuscht an, aber sie nickt verständnisvoll. „War ja auch ein langer Tag, aber einer der sich gelohnt hat, oder?" Ich nicke und erzähle ihr von den vielen Gesprächen die ich heute geführt habe. Das Gespräch mit Miles, oder seinem Geist, lasse ich aus. „Danke. Für alles." Ich nehme sie in den Arm und drücke sie fest an mich, meine beste Freundin streichelt mir über den Rücken und lächelt mich an.

„Kein Ding. Und wer weiss vielleicht entwirfst du ja bald etwas für mich." Ich nicke und wünsche ihr eine gute Nacht. In meinem Zimmer angekommen rolle ich mich auf meinem Bett zusammen und gebe mich den Tränen voll und ganz hin. Werde von Schluchzern geschüttelt und drücke mein Gesicht ins Kissen. Keine Ahnung wie lange ich so daliege und mir die Augen aus dem Kopf weine, doch irgendwann versiegen sie und ich liege benommen da. Weiss nicht wo ich mich gerade befinde, oder durch was ich das alles verdient habe. Aber ich spüre wie die eisige Kälte der Trauer sich um mich schliesst, mich stärker in die Mangel nimmt als jemals zu vor. Gibt es wirklich einen Gott und wenn ja, dann könnte er mir bitte einmal verraten wohin sein Plan mich führen soll? Denn ich habe keinen blassen Schimmer und ich bräuchte dringend einmal eine Wegbeschreibung. Ansonsten glaube ich nicht, dass ich das noch lange durchhalten kann.

Ich muss eingeschlafen sein, denn als ich die Augen öffne, höre ich aufgeregte Stimmen. Langsam setze ich mich auf und lausche, zuerst ist es still doch dann höre ich es wieder. Es ist Christina und ein Man...vielleicht Derek? Nein, ich denke nicht, dass es Derek ist. Aber wer könnte es dann sein? Ich stehe auf und drücke mein Ohr gegen die Tür, es ist auf jeden Fall ein Mann. Als ich Schritte höre weiche ich instinktiv zurück und im selben Moment steht er vor mir. Wie der Leibhaftige. Nur sind seine Augen nicht dämonisch rot, sondern azurblau. „Du kannst hier nicht einfach so rein platzen. Okay?", höre ich Christina rufen und sehe sie vor mir. Sie sieht zuerst mich dann sieht sie ihn an. Ihn...Miles. Er ist hier. Er lebt also doch, oder ist es wieder nur eine Sinnestäuschung? „Es tut mir so leid, Mia. Soll ich ihn raus schmeissen?" Im ersten Augenblick habe ich keine Ahnung was sie damit meint, aber dann kommt es mir wieder in den Sinn. Sie weiss nichts von seinem Tod, na ja seinem vermeintlichem Tod.

„Nein. Musst du nicht.", sage ich mechanisch. Auf Miles Gesicht zeichnet sich ein Lächeln ab, Christina nickt und verschwindet, doch mir ist ihr feindseliger Blick nicht entgangen den sie Miles zugeworfen hat. Miles kommt ins Zimmer und schliesst die Tür, das leise Klicken, dass die Tür erzeugt als sie ins Schloss fällt, erfüllt den Raum. Ansonsten ist es still. Der kreisrunde Mond steht voll am Himmel und flutet mein Zimmer. Sein Gesicht liegt halb im Schatten verborgen, nur eine Seite zeichnet sich hervor. Die gerade Nase, die ausgeprägten Wangenknochen und die vollen Lippen. Sein Blick ist auf mich gerichtet und scheint mich beinahe zu durchbohren. „Ich dachte du wärst tot.", höre ich mich sagen. Wieder verändert sich sein Ausdruck, jetzt sieht er gequält aus. Durchleidet er dieselben Schmerzen wie ich, oder sind es andere Schmerzen? „Ich lebe und ich bin auch kein Geist. Ich bin aus Fleisch und Blut. Siehst du?"

Er nimmt meine Hand und legt sie auf seine Brust, genau auf die Stelle wo sein Herz liegt. Es schlägt kräftig, pulsiert gegen meine Handfläche. Er ist echt, kein Geist oder Sinnestäuschung sondern real. „Aber das ergibt doch alles keinen Sinn. Ich habe Jonathan angerufen, er wollte sich erkundigen wann du wieder raus kannst. Doch dann..." Ich halte inne, denn die schmerzende Erinnerung lässt mich kaum atmen, geschweige denn einen Satz formulieren. „Er hat mir gesagt, dass du zum Tod verurteilt wurdest. Und das das Urteil noch am selben Morgen vollstreckt werden sollte. Ich konnte an nichts mehr anderes denken, nur noch daran das du sterben musst. Das konnte ich nicht zulassen, also bin ich zu Djamal gefahren. Ich habe ihn zur Rede gestellt, doch er hat mich ausgelacht und gemeint, dass ich nichts mehr tun könnte. Ihm war es egal ob du sterben würdest, du warst ihm scheissegal. Das war zu viel, also habe ich mich auf ihn gestürzt und ihm die Kehle zugedrückt. Ich habe immer fester zugedrückt, bis er blau anlief. Erst da habe ich realisiert was ich gerade im Begriff war zu tun, Faizah hat mich dann bewusstlos geschlagen. Als ich wieder zu mir kam lag ich gefesselt in meinem Bett. Mesut meinte, dass das Urteil bereits vollstreckt wurde und ich noch am selben Tag zum Flughafen gebracht werden sollte. Ich habe mich nicht mehr gewehrt, ich habe mich der Leere ausgeliefert in der ich Wochenlang gefangen war. Schuldgefühle und Vorwürfe begleiteten mich auf Schritt und Tritt. Ich dachte das ich dich auf dem Gewissen hätte, das durch mein Verhalten alles noch schlimmer geworden ist und du deshalb..."

Wieder halte ich inne, kann den Satz nicht beenden und damit aussprechen was ich in all den Wochen geglaubt habe. Doch jetzt steht er vor mir und sieht mich an, meine Hand befindet sich nach wie vor noch auf seiner Brust und ich spüre immer noch seinen Herzschlag unter meinen Fingern. „Das alles tut mir so leid." Ich senke den Blick und ziehe meine Hand weg, stehe da und weiss nicht was ich fühlen, sagen oder tun soll. Ich bin ratlos, einfach mit allem überfordert. „Mia, ich liebe dich." Ich hebe den Blick und sehe seine Augen schimmern, wie der unendliche Ozean. „Ich habe nie aufgehört dich zu lieben, oder an dich zu denken.", fügt er hinzu. Ich schlucke und kämpfe erneut gegen die Tränen an die sich in meinen Augen sammeln wollen. Sie fühlen sich heiss an, als würden sie, wenn sie sich über meine Wangen ergiessen, die Haut verbrennen. Deswegen und auch, weil ich keine Kraft mehr habe zu weinen kämpfe ich sie nieder und atme durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. „Wieso hast du dich nicht bei mir gemeldet?"

Vor dieser Antwort habe ich eine riesen Angst, doch ich muss sie hören. Muss endlich verstehen können was dahinter steckt, welche groteske Wahrheit sich dahinter verbirgt. „Wollte ich, aber ich konnte es nicht." Stirnrunzelnd sehe ich ihn an, das ist nicht die Antwort die ich hören wollte. Denn sie erklärt überhaupt nichts, sie lässt mich nur weiter im Dunkeln tappen. „Das musst du mir schon genauer erklären." Er merkt, dass ich damit nicht zufrieden bin, dass ich mehr als nur diese Floskel benötige um zu verstehen. Miles fährt sich aufgebracht durchs Haar, scheint mit sich zu kämpfen. Aber wenn er mich wirklich liebt, wenn er mich aufrichtig und von Herzen liebt, dann muss er es mir einfach erklären. „Das bist du mir schuldig, du Schuft." Seine Augen schimmern im fahlen Mondlicht, langsam schliesst er sie und nickt. Ich spüre wie mich die Anspannung in mir beinahe umbringt. Als er sie wieder öffnet ist sein Blick klar und er setzt sich auf mein Bett. Reibt sich übers Kinn und sieht zu mir auf, sein Blick und die Sehnsucht nach ihm lenken mich ab. Sie verwirren mich zu sehr, so lange habe ich mir vorgestellt wie es wäre vor ihm zu stehen. In seine wunderschönen Augen zu blicken und zu hören was er mir zu sagen hat.

Doch all die Zeit dachte ich, dass er tot ist, dachte, dass ich ihn nie mehr sehen würde. Das er jetzt vor mir sitzt, voll da und lebendig ist einfach unbeschreiblich. „Du erinnerst dich sicher noch an unser Gespräch im Gefängnis?" Ich nicke, bringe kein Wort heraus. Er senkt den Blick und stösst den Atem hörbar aus. Die Erinnerung daran schmerzt genau wie alle anderen die sich in mein Gedächtnis gebrannt haben. Jede einzelne Sekunde hat sich in mir eingebrannt, sie werden mich niemals verlassen da bin ich mir sicher. „Ein paar Stunden zuvor hatte mich Djamal besucht, er meinte, dass er meine Dummheit zu schätzen wisse, doch ich würde niemals die Anerkennung unseres Vaters dafür kriegen. Als ich ihm sagte, dass dies nicht Ziel meiner Absichten sei, sondern das Wohl des Volkes hat er mich noch mehr ausgelacht. Sein Lachen war gehässig und triefte nur so vor Verachtung, aber das war mir egal. Ich hatte schon lange mit meinem Bruder abgeschlossen, oder vielmehr mit dem was er geworden war. Aber das war nicht das einzige weswegen er mit mir sprechen wollte, er erwähnte noch etwas. Etwas was mich zutiefst erschütterte, etwas was dich betraf."

Ich sehe ihn fragend an, verstehe nicht was er damit sagen will. Wieder reibt er sich nachdenklich übers Kinn und schliesst für einen Augenblick die Augen, als würde er sich die Situation noch einmal vor Augen führen. „Er beugte sich zu mir rüber und sah mir direkt in die Augen, als er meinte, dass er dich töten würde. Der Anschlag sollte nicht nur die ganze Welt erschüttern, sondern ganz speziell dich. Er dachte, dass er dich auf das vorbereiten könnte, was er schon seit Wochen geplant hat. Er wollte dir das wegnehmen was dir am meisten bedeutete." Ich stehe regungslos da, kann nicht glauben was er mir erzählt. Wie kann ein Mensch nur so krank sein, wie kann man so viele Menschen töten nur um einem anderen damit zu schaden? Ich verstehe das einfach nicht. Als mir die Bedeutung bewusst wird, was er damit sagen möchte, wer derjenige ist der mir am meisten bedeutet schaue ich Miles direkt in die kristallklaren Augen. „Dich. Er wollte dich mir wegnehmen...", wispere ich und japse nach Luft.

Meine Lunge verkrampft sich mehr und mehr, doch ich zwinge mich ruhig weiter zu atmen und schaue ihn auffordernd an. „Da war mir klar, dass ich dich beschützen muss. Ich musste etwas tun, damit du mich hasst. Damit du verstehst was auf dem Spiel steht und zwar dein Leben. Das Leben das du auch ohne mich weiterführen könntest, aber nur, wenn du überlebst. Und ich wusste, dass du meinen Verlust überleben würdest. Aber ich sah, dass du mich durchschaut hattest. Ich sah es an deinem Blick der mir sagte, dass du mir verzeihst. Du verzeihst mir meine schrecklichen Worte, die Gemeinheiten, einfach alles. Ich wollte etwas unternehmen, doch ich konnte nicht. War machtlos und zum Nichtstun verdammt. Zwei Tage verstrichen, zwei Tage in der ich nichts hörte. Nicht wusste wie es dir geht, oder was du jetzt machst. Ich wusste nur, dass dein Besuchervisum ausläuft und ich wünschte mir so sehr, dass ich dich hätte begleiten können. Doch ich konnte nicht, konnte nichts tun ausser rum sitzen und warten. Warten, auf Neuigkeiten. Warten, auf das weitere Vorgehen. Nach einer Woche wurde ich freigelassen, ich wurde in meinen Palast gebracht und dort Tag und Nacht bewacht. Mein Vater, hat mich unter Aufsicht gestellt, oder viel mehr auf Drängen meines Bruders. Ich suchte das Gespräch mit meinem Vater, und irgendwann hat er den Arrest aufgehoben und jetzt bin ich hier.", endet er.

Ich habe ihm aufmerksam zugehört, habe alles verstanden was er gesagt hat. Und dennoch schwirren um meinen Kopf dutzende Fragezeichen, doch ich stelle keine einzige Frage, sondern gehe auf ihn zu. Knie mich vor ihm hin und nehme seine Hand in meine. Die Berührung setzt einen Funken frei. Der sich wie ein Lauffeuer ausbreitet, bis ich wirklich in Brand stehe. Wir schweigen beide, nur unsere Körper sprechen miteinander. Miles Hände legen sich um mein Gesicht, fühlen sich warm und weich an. Die Wärme dringt durch seine Hände in meine Haut und wärmt mich von innen. Und ganz langsam nähern sich unsere Gesichter, bis seine Lippen auf den meinen liegen. Sanft zieht er mich auf seinen Schoss, legt seine Arme schützend um meine Taille und das ohne unseren Kuss zu unterbrechen.

Es ist als würden 250'000 Volt durch mich hindurch schiessen würden. Absolut tödlich- und ja ich bin mir der Ironie bewusst. „Ich habe dich so vermisst.", flüstert er an meinen Hals. Langsam arbeiten sich seine Lippen meinen Hals runter, hinterlassen eine feuchte Spur die bis zu meinem Schlüsselbein führt. Ich trage noch immer das enggeschnittene rote Kleid, dessen Reissverschluss von ihm runtergezogen wird und seine Hand über meine sanfte Haut streichelt. Ich erschaudere, spüre ihn an meinem Hals lächeln, was mir selbst ein Lächeln ins Gesicht zaubert. „Deine Haut ist so weich, so makellos wie Marmor." Langsam streicht er die Träger des Kleides über meine Schultern und zieht es bis zu meiner Taille. Danach löst er geschickt meinen BH und streift die Träger ebenfalls über meine Schultern. Haucht dabei federleichte Küsse auf meine erhitzte Haut. Ich lasse mich von ihm in die Matratze drücken und schliesse die Augen, als er mich grob küsst und meinen Mund im Sturm erobert.

Während er mich küsst als gäbe es kein Morgen wandert seine Hand unter das Kleid wo er meinen Venushügel durch den dünnen Stoff des Slips streichelt. Ich keuche auf und lasse meine Finger gierig durch sein weiches Haar gleiten. Ziehe daran und bringe ihn zum Stöhnen, der Laut klingt animalisch und bringt mein Blut in Wallung. Geschickt lässt er den Daumen durch meine feuchte Spalte gleiten und fängt an meine Klitoris zu reiben. Schon seit Wochen habe ich solche Empfindungen nicht mehr gespürt, es jetzt wieder zu fühlen ist wahnsinnig erregend. Es lässt mich beinahe auslaufen, gierig nach mehr hebe ich ihm mein Becken entgegen und höre ihn leise Lachen. „So ungeduldig, Baby?" Als Antwort stöhne ich und spüre mit Genugtuung, dass er seinen Finger in mich taucht. „So feucht, so bereit. Für mich.", keucht Miles. Immer, ich bin immer bereit für dich- will ich ihm sagen doch ich kann nicht. Mein Gehirn ist damit beschäftigt all die Empfindungen zu verarbeiten, doch was bei dieser Anzahl kaum zu bewältigen ist.

„Ich will dich in mir haben. Fick mich!", stöhne ich in sein Ohr. Ich kann mir sein anzügliches Grinsen vorstellen, spüre seine Erektion an meiner Hüfte. Miles Finger stösst immer noch in mich und wird immer schneller. Ich stöhne auf und verkralle meine Hände in seinem Haar. Ziehe daran und spüre wie ich mit Lichtgeschwindigkeiten auf meinen Orgasmus zurase. Den ersten nach Wochenlanger Abstinenz. „Ja!", schreie ich und fühle wie der Moment immer näher und näher kommt. Und dann...ist er endlich da. Ich komme und explodiere in Millionen Stücke, spüre wie die Wogen der Lust durch meinen Körper hindurch peitschen. „Ja, so ist es gut.", flüstert er. Meine Augen sind immer noch geschlossen, mein Geist im Nebel der Lust gefangen. „Saug.", befiehlt er. Miles steckt mir seinen Finger, der Sekunden zuvor noch in mir war, in meinen Mund, gierig fange ich an zu Saugen. Schmecke den salzigen Geschmack meiner Erregung und kriege nicht genug. Er zieht ihn aus meinem Mund heraus und beginnt sein Hemd aufzuknöpfen, ungeduldig helfe ich ihm bei der Hose.

„Du kannst es wirklich kaum mehr aushalten, stimmt's?" Ich nicke und öffne seinen Gürtel, ziehe ihn aus den Schlaufen und mache mich dann an den Knöpfen seiner Hose zu schaffen. „Du hast mich auch lange genug warten lassen.", sage ich und lecke mir über die Lippen. Die Spitze seines Schwanzes lugt frech aus seiner Boxershorts heraus, mit einem Griff habe ich ihn befreit und reibe rauf und runter. Dieses Körperteil das in Samt gehülltem Stahl ähnelt in meiner Hand zu halten und zu spüren wie es unter meinen Berührung immer grösser wird, ist einfach berauschend. „Oh ja, es fühlt sich so gut an." Da kann ich ihm nur zustimmen. Ich halte seinen Schwanz immer noch in meiner Hand und ziehe ihn so zu mir aufs Bett. Miles stöhnt und verzieht das Gesicht etwas vor Schmerz, doch ich lasse nicht locker. Vielleicht zahle ich es ihm so heim, dass er mich solange in Unklarheit gelassen hat. Vielleicht sind wir somit Quitt, was ich nicht glaube, denn da muss schon noch etwas mehr kommen um meinen psychischen und körperlichen Schmerz aufzuwiegen.

Ich drücke ihn in die Matratze und lasse mich auf ihn herabsenken. Ganz langsam spiesst er mich auf und als er bis zum Anschlag in mir steckt, verharre ich in dieser Position und geniesse das Gefühlt komplett ausgefüllt zu werden. „Oh ja Baby.", stöhnt er, als ich anfange ihn zu reiten. Er knetet meine Brüste, zwirbelt die lachsrosafarbenen Knospen zwischen seinen Fingern und der süsse Schmerz rast durch mich hindurch. Diese Verbindung gleicht einer göttlichen Fügung, der Herr im Himmel hat vermocht ihn mir wieder zu geben. Keine Ahnung wieso ich das so sehe, aber in mir weiss ich, dass dies nicht alles nur mit Schicksal zu tun hat. Da war eine höhere Macht am Werk. Doch diese Gefühle, die gerade in mir toben, sind kein Ergebnis von einer höheren Gewalt, sondern haben andere Ursachen. „Fester.", stöhne ich und reite ihn noch schneller. Das Klatschen unserer Körperteile ist das einzige das neben unserem Stöhnen den Raum erfüllt. Wir beide sind dem Höhepunkt so nahe, so unglaublich nahe, dass nur eine Kleinigkeit fehlt um das Fass zum Überlaufen zu bringen.

„Oh Gott- schneller!" Miles befolgt meine Anweisung und rammt seinen Schwanz in mich hinein immer und immer wieder. Und endlich, endlich komme ich. Schreie meine Lust und seinen Namen heraus und sacke erschöpft auf seiner Brust zusammen. Auch Miles ist bald soweit, ich spüre wie sein Schwanz in mir zu pulsieren anfängt. Ächzend stösst er noch einmal zu und verharrt, pumpt seinen heissen Samen in mich hinein und flüstert meinen Namen. Besiegelt somit unser beider Schicksal, doch die Probleme und die Fragen die noch zwischen uns stehen werden damit nicht bereinigt. Doch alles hat seine Zeit, denn diese gehört nur uns beiden.

Und was sagt ihr dazu? Und wie geht es mit den beiden weiter?

eure Amanda

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