Liebe und Vertrauen
Die ganze Nacht, warte ich darauf, dass mein Mann zurück kommt. Doch je länger es dauert und je mehr Zeit vergeht, desto kleiner wird die Hoffnung. Immer wieder frage ich mich, wie es zu all dem ganzen Mist kommen konnte, den wir durchstehen mussten und noch müssen. Wie kann jemand uns all diese Bürden auf die Schultern legen und glauben, dass wir jede davon mit Bravur meistern?
Ich verstehe das nicht, ich verstehe nicht wieso sich alles gegen uns verschwört. Der ganze Schlamassel überschattet die guten Zeiten, die schönen und intensiven Momente die wir zusammen erlebt haben. Als ich daran denke wie schön unsere gemeinsame Zeit gewesen ist, überkommt mich eine Welle der Sehnsucht und der Liebe.
Wenn ich an den Anfang unserer Beziehung denke, wie schwer und steinig der Weg gewesen ist, weiss ich nicht wieso sie so schrecklich enden musste. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich Djamal eines Tages für all das büssen lassen, was er Miles und mir angetan hat. Ich hätte ihm alles genommen, nur um ihm zu zeigen wie schrecklich es sich anfühlt. Wie schlimm es ist keinen Ausweg zu sehen, keine Liebe mehr zu spüren und zu denken, dass die eigene Persönlichkeit mit der anderen mit gestorben ist. Aber das hat er mir genommen, er hat mir diese Vergeltung genommen, wie so vieles auch. Aber es nützt nichts mehr darüber nachzudenken, er ist tot. Hat gekriegt was er verdient und das ist auch gut so. Wo ihr Sohn wohl ist?
Wahrscheinlich ist er bei seiner Grossmutter Hatifa, sie würde den kleinen sowieso nicht aus den Augen lassen. Ich beschliesse sie am nächsten Morgen zu treffen, um zu klären wie es mit Kerim weiter gehen soll. Doch zuerst muss Miles wieder auftauchen, es ist bereits drei Uhr morgens. Ich stehe im Garten und schaue in den Himmel. Dutzende Sterne leuchten am nachtschwarzen Himmel und beruhigen mich ein wenig.
Ihr Antlitz wirkt wie Balsam für meine Seele, diese funkelnden und glitzernden Sterne leuchten seit Jahrmillionen und verzaubern uns Menschen seit jeher. Sie sind Symbol für etwas Gutes, ein Stern strahlt eine Beständigkeit aus, nach der sich jeder in seinem Leben einmal sehnt. Ich frage mich, wie es sein kann das diese wunderschönen Leuchtwesen sich über all die Zeit gehalten haben, aber die Menschheit sich stetig verändert. Eine Frage die mir wohl niemand beantworten kann. Ein leichter Windstoss weht mir ins Gesicht, lässt meine blonden Locken umherpeitschen und erzeugt einen leichten Schauer auf meinem Körper.
„Wie gerne ich dich jetzt in meinen Armen halten würde. Dir beim Schlafen zusehen würde und wenn du mich ansiehst, deine Hand halten und dir zuflüstern, dass ich dich immer beschützen werde und dass ich dich für immer lieben werde. Doch das werde ich nie können, aber ich bin froh, so unendlich froh, dich gesehen zu haben. Zu wissen wie du ausgesehen hättest, deine Hand für einen winzigen Moment halten zu dürfen und mir eine Zukunft mit dir vorstellen zu können. Dafür danke ich dir, Mila. Ich werde dich immer lieben. Immer." Noch nie habe ich so etwas ausgesprochen, noch nie habe ich zu ihr gesprochen, als wäre sie hier irgendwo bei mir. Aber es tut gut, es lässt mich das ganze etwas besser ertragen.
Zu wissen, dass ich jemandem meine innersten Ängste und Gedanken anvertrauen kann, der mich nicht verurteilt, oder gar bestraft, tut unglaublich gut. Ich bleibe noch eine Weile so stehen, dann gehe ich wieder hinein und lege mich aufs Bett. Schaue zur Tür, in der leisen Hoffnung, das Miles sie öffnet und sich bei mir entschuldigt. Ich würde auf ihn zu gehen und Gott dafür danken, dass er ihn mir gesund und wohlbehalten zurück gebracht hat. Stattdessen starre ich auf eine dunkle Tür und warte darauf, dass sie sich öffnet, obwohl ich weiss, dass sie geschlossen bleiben wird. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Irgendwann muss ich eingeschlafen sein, denn als ich aufwache, ist es bereits hell und die Sonne scheint ins Zimmer. Flutet es und lässt mich ein wenig Kraft tanken. Ich geniesse die leichte Wärme auf meiner Haut und lausche ob ich etwas höre was auf Miles Rückkehr deutet. Doch ich höre nichts. Gar nichts. Er ist also nach wie vor verschwunden. Ärger vermischt mit Besorgnis macht sich in mir breit und lässt mich nicht mehr los. Nach einer Weile stehe ich auf, gehe unter die Dusche und frühstücke etwas leichtes. „Ist Prinz Said eingetroffen?", frage ich Mesut, nachdem ich rufen lassen hab. Er steht neben mir mit gesenktem Kopf und gibt einen seltsamen Laut von sich, was ich als nein deute.
„Ich würde gerne zur Mutter unseres verstorbenen Königs fahren. Es gibt Dinge die dringend geklärt werden müssen." Mesut nickt und verlässt den Raum. Mein Blick bleibt auf dem halbvollen Teller ruhen, den ich nach einigen Sekunden weg schiebe und mich in mein Ankleidezimmer begebe. Ich wähle ein schwarzes Kleid, ich möchte Hatifa den Respekt erweisen den ihr zusteht. Auch wenn ihr Sohn ein Scheusal war, muss sie nicht dafür bestraft werden. Nach einer halben Stunde ist der Wagen bereit und Hatifa benachrichtigt worden. Sie lässt mir ausrichten, dass sie mich im Garten erwartet. Während der Fahrt lege ich mir die richtigen Worte zurecht, doch irgendwie will mir das nicht so recht gelingen. „Mesut? Würden Sie meinem Mann bitte ausrichten lassen, dass ich erst gegen Nachmittag wieder im Palast eintreffen werde?"
Er sieht mich im Rückspiegel an, seine Augen strahlen eine Ruhe aus, die ich mir auch für mich wünschen würde. Stattdessen herrscht eine Anspannung in mir, als würde ich zu meiner Hinrichtung gefahren werden. Ich habe Miles bereits letzte Nacht einige Sprachnachrichten hinterlassen, er hat sich bis jetzt aber nicht zurück gemeldet. „Gewiss, Prinzessin Mia." Er lächelt mich an, um zu verdeutlichen das er immer für mich da ist. Was ich sehr zu schätzen weiss, deshalb erwidere ich sein Lächeln und konzentriere mich wieder auf das bevorstehende Treffen mit Hatifa.
Sie wohnt in einer schönen Villa auf dem Grundstück des Herrscherpalastes, in dem bis vor zwei Tagen ihr Sohn mit seiner Familie gelebt hat. Der Garten erblüht geradezu und erzeugt einen sehr ausgeprägten Kontrast zu der in schwarz gekleideten, älteren Frau die in einem Korbsessel sitzt, und auf ihre Hände starrt. „Ich wollte Ihnen noch mein Beileid aussprechen. Das gestrige Aufeinandertreffen, verlief nicht so wie ich es gehofft hatte", sage ich und sehe, wie sie sich erhebt und auf mich zu kommt. Zu meiner Überraschung zieht sie mich in eine herzliche Umarmung, die ich etwas überrumpelt erwidere. „Du bist ein gutes Kind, Mia." Ein kurzes Lächeln huscht über ihr faltiges Gesicht und lässt den Schmerz in ihren Augen für einen Moment verblassen. „Komm, setzen wir uns."
Gemeinsam setzen wir uns an den Tisch und während sie mir eine Tasse schwarzen Tee einschenkt, frage ich mich, wie ich das Thema Kerim am besten ansprechen soll. Ich beschliesse nicht mit der Tür ins Haus zu fallen, was wohl die bessere Entscheidung ist. „Said war als Kind ein richtiger Wildfang. Er wurde sehr schnell zornig wenn nicht alles so lief, wie er es wollte. Und doch habe ich in ihm immer das liebenswerte Kind gesehen, das er war. Und auch jetzt, sehe ich diese liebenswerten Züge noch in ihm. Und das hast du zum Vorschein gebracht und dafür danke ich dir." Wieder tätschelt sie meine Hand und sieht mich mit ihren braunen Augen mütterlich an. Ich weiss gar nicht was ich sagen soll, also lasse ich sie weiter reden.
„Er und Djamal...nun ja wie soll ich es sagen. Sie waren nicht gut aufeinander zu sprechen. Immer wieder lagen sie sich wegen irgendetwas in den Haaren. Sie stritten täglich und manchmal kam es auch zu Raufereien. Emir stand immer auf Djamals Seite, was auch immer gewesen ist, er hat stetig seinen erstgeborenen Sohn in Schutz genommen und Said bestraft. Als Valerie noch am Leben war, hat sie sich für ihren Sohn eingesetzt. Sie hat gekämpft wie eine Löwin. Doch als sie gestorben ist, war er auf einmal völlig alleine. Niemand war mehr da, der auf ihn aufgepasst, oder ihn beschützt hat." Sie macht eine kleine Pause, nimmt einen Schluck Tee und stellt die Tasse wieder auf die detailreich verzierte Untertasse. Ich schlucke und hoffe, dass ich nicht gleich in Tränen ausbreche. Immerhin hat sie ihren Sohn verloren, sie hätte allen Grund zu weinen.
„Ich habe ihn wie meinen eigenen Sohn geliebt, wollte für ihn da sein. Doch er hat mich immer wieder weggestossen. Irgendwann habe ich es aufgegeben, habe zugesehen wie er unter Emirs Erziehung immer mehr litt. Aber ich blieb still, habe zugelassen, dass er auf die schiefe Bahn geraten ist und um ehrlich zu sein, war ich froh nicht seine Mutter zu sein. Denn ich hätte nicht gewusst, wie ich ihm helfen sollte. Ich war überfordert und habe mich mehr um meinen Sohn gekümmert. Doch Said habe ich nie vergessen, er wird immer einen Platz in meinem Herzen haben. Du fragst dich jetzt bestimmt, wieso ich dir das jetzt erzähle, statt von meinem eigenen Jungen zu sprechen. Ich weiss, dass du sein gestriges Verhalten nicht angebracht fandest, doch das war es. Das ist mir bewusst geworden. Er hatte recht mit allem was er sagte. Vielleicht wäre unser Verhältnis besser, wenn ich mich mehr um ihn bemüht hätte. Ich weiss es nicht. Aber bitte, bitte verurteile ihn nicht dafür. Sei nicht böse auf ihn, Said hat viel durchgemacht und er braucht jemanden wie dich um damit umgehen zu können.", endet Hatifa und wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
Ihre Hand liegt nach wie vor auf meiner, sie fühlt sich warm und gütig an. Ich nicke stumm, denn ich weiss nicht was ich darauf sagen soll. Sie zieht die Hand zurück und nimmt einen Schluck von ihrem Tee, dabei ruht ihr Blick die ganze Zeit auf mir. „Wieso bist du hier, Mia?", fragt sie, nachdem wir eine Weile geschwiegen haben. Ich räuspere mich, jetzt bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich Kerim überhaupt ansprechen soll. Es kommt mir so vor, als würde ich ihr das letzte nehmen, was ihr von Djamal geblieben ist. Doch ihr auffordernder Blick sagt mir, dass sie bereits weiss um was es geht.
„Du bist wegen Kerim hier, stimmt's?" Überrascht schaue ich sie an, hätte mich um ein Haar verschluckt und als ich mich beruhigt habe, nehme ich allen Mut zusammen und nicke. „Ja, das stimmt. Aber mir ist klar geworden, dass er zu dir gehört. Ich will dir nicht noch das letzte wegnehmen, was dir von deinem Sohn geblieben ist." Es ausgesprochen zu haben fühlt sich besser an, als ich gedacht habe. Hatifa lächelt mich milde an und legt mir wieder ihre Hand auf die meine. „Ich bin zu alt um mich um meinen Enkelsohn zu kümmern und ich habe doch mitbekommen, was euch schreckliches widerfahren ist. Er würde es bei euch gut habe, das weiss ich ganz genau. Ihr würdet ihn lieben, ihm die Aufmerksamkeit geben die er bei seinen leiblichen Eltern nie bekommen hat. Auch wenn ich meine Schwiegertochter liebgewonnen habe, so war ich nie einverstanden damit, wie wenig sie ihren Sohn beachtet hat. Sie wollte die ganze Zeit nur Said für sich gewinnen, doch sie hat nicht eingesehen, das er dich liebt und nicht sie. Vielleicht hat sie es jetzt verstanden, ich weiss es nicht."
Das zu hören ist unglaublich, dass sie ihren Enkel einfach so hergeben würde überwältigt mich gerade. „Ich weiss gar nicht was ich dazu sagen soll ausser Danke. Danke tausendmal, Hatifa. Ich muss es selbstverständlich noch mit Miles besprechen, aber ich denke nicht, dass er etwas dagegen hätte." Ich stehe auf und schliesse sie in eine herzliche Umarmung, die sie ohne zu Zögern erwidert. Ich kann es immer noch nicht glauben, das wäre ein riesiges Glück für uns und vor allem auch für Kerim. Nachdem wir uns von einander gelöst haben, bringt sie mich zu Kerim. Der auf einer Decke sitzt und mit seinen Bauklötzen spielt. Er sieht mich mit seinen unglaublich grossen Teddyaugen an. Mein Herz geht auf und läuft beinahe vor Glück über. „Na du kleiner Mann?"
Ich setze mich zu ihm und beginne mit ihm zu spielen. Vergesse alles um mich herum und merke nicht einmal, dass sich Hatifa zurückzieht, erst als ich ihr danken will, kann ich sie nicht mehr finden. Kerim zieht mich sofort in seinen Bann, er ist ein aufgewecktes und neugieriges Kind, einfach nur herzerwärmend. „Ich werde mich für euch einsetzen, dass verspreche ich dir.", sagt sie, als ich mich von ihr verabschiede. „Das wissen wir beide sehr zu schätzen. Danke für alles." Ich umarme sie und steige danach in den Wagen ein, sie winkt mir zum Abschied und ihr ist anzusehen, dass sie sich für die Zukunft ihres Enkelkindes freut.
Als ich den Palast am späteren Nachmittag betrete, spüre ich sofort, dass er hier ist. Es liegt eine seltsame Atmosphäre in der Luft. Leichte Anspannung macht sich in mir breit und ich verscheuche die Szenarien, die sich in meinem Kopf abspielen wollen. Ich beschleunige meine Schritte und spüre wie ich mich innerlich auf einen betrunkenen und aggressiven Miles vorbereite. Doch als ich in sein Schlafzimmer trete, sehe ich ihn am Fenster stehen. Er war duschen, seine Haare glänzen wie das Federkleid eines Raben. Ausserdem hat er sich umgezogen, was mich schon mal etwas milder stimmt. Aber nur etwas.
„Du bist wieder da." Dasselbe hat er zu mir gesagt, als ich aus New York zurückgekehrt war nachdem ich erfahren hatte, dass sein Bruder und seine Schwägerin ums Leben gekommen waren. Er dreht sich langsam zu mir um und sieht mir direkt in die Augen. Sie wirken immer noch etwas glasig, er war betrunken das kann er nicht abstreiten. Aber immerhin ist er schon so nüchtern, dass er gerade stehen kann und nicht wie ein Sack Mehl zu Boden fällt. „Ich weiss das alles viel zu viel für dich war, aber du kannst doch nicht immer vor allem davon laufen. Ich wollte für dich da sein, doch statt dich von mir trösten zu lassen, hast du mich weggestossen. Du ahnst gar nicht wie sehr ich mir Sorgen um dich gemacht habe. Und jetzt stehst du da und hast nichts dazu zusagen?"
Ich weiss auch nicht wieso ich gerade so ausser mir bin, aber seine Körpersprache sagt mir, dass er es nicht so sehr bereut wie er sollte. Und das macht mich wütend, so wütend, dass ich ihm eine scheuern würde wenn ich es könnte. Doch ich tue es nicht, halte meine Wut unter Kontrolle und atme tief ein und wieder aus. „Ich habe mir die schlimmsten Dinge ausgemalt, aber das scheint dich nicht zu interessieren." Ich will mich von ihm abwenden, will mich in meinem Zimmer beruhigen, doch Miles hält mich am Arm fest. Sein Griff ist zwar nicht allzu fest, aber fest genug um mich am Gehen zu hindern. Ich funkle ihn an, kann es nicht ausstehen, wenn er mich so zwingt bei ihm zu bleiben. Doch irgendetwas lässt mich innehalten, vielleicht ist es die Tatsache, dass sein Bruder gestoben ist, vielleicht aber auch die Liebe zu ihm, die uns das ganze durchstehen lässt.
„Mia, jetzt warte doch!"
Er lässt mich erst los, als er sich sicher genug ist, dass ich bleibe. Danach fährt er sich aufgebracht durchs feuchte Haar und scheint sich nicht mehr so sicher zu sein, ob er es mir erzählen soll, oder nicht. „Das gestern war echt beschissen von mir und es tut mir auch unglaublich leid. Es war nicht nur Djamals Tod der mich komplett aus der Bahn geworfen hat, sondern die Erkenntnis, dass wir die nächsten Könige sind. Wir werden herrschen, ob wir wollen oder nicht. Obwohl du eine Wahl hast, du könntest nein sagen." Unglaublich aber wahr, daran habe ich gar nicht gedacht. Mit Djamals Tod ist der Thron unbesetzt und Miles der rechtmässige Anwärter.
„Ich habe einfach die Kontrolle über meine Gefühle verloren, ich musste weg. Ich brauchte den Freiraum um all das verarbeiten zu können, denn für mich kam der Thron nie in Frage. Aber da mein Vater und nun auch mein Bruder tot sind und Kerim zu jung ist, um zu herrschen, komme nur ich in Frage. Klar, es würde sich auch ein Verwandter finden, aber ich wäre der nächste in der Thronfolge", fügt Miles hektisch hinzu. Ich schaue zu ihm auf, kann ihn nun besser verstehen. Eine solche Erkenntnis kann einem völlig den Boden unter den Füssen wegziehen „Es ist gut Miles...ich verstehe es. Daran habe ich gar nicht gedacht, aber es erklärt so einiges", sage ich und überwinde die Distanz zwischen uns. Miles wirkt erleichtert, dennoch steht ihm die Anspannung ins Gesicht geschrieben.
Sanft streichle ich ihm über die Wange und küsse ihn auf den Mund. Er erwidert den Kuss sofort und zieht mich zu sich heran. Ihn so nahe bei mir zu spüren ist einfach wunderschön. Ausser Atem lösen wir uns voneinander und schauen ins in die Augen. „Ich bin froh das du es verstehst.", flüstert er. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich ihn besser verstanden. Aber manchmal gibt es eben solche Konflikte, die es zu lösen gilt. Ich verschränke seine Hände mit meinen und schaue eine Weile darauf, als würden dort all die Antworten stehen, die für uns wichtig sind. „Ich war bei Hatifa", beginne ich und erzähle ihm alles. Von dem Gespräch bis hin zu dem Vorschlag den kleinen Kerim bei uns aufzunehmen. Miles hört mir aufmerksam zu, inzwischen haben wir uns gesetzt und als ich fertig bin, sieht er mich mit glänzenden Augen an.
„Das ist eine wunderbare Idee. Um ehrlich zu sein, habe ich auch schon daran gedacht, aber ich habe es nicht gesagt, weil ich dachte...naja das es dir dabei vielleicht schlecht gehen könnte." Dass er auf mich Rücksicht genommen hat, finde ich mehr als lieb von ihm, aber es ist die beste Lösung für den Kleinen. „Das mit Mila hat uns beide sehr getroffen, hätte uns beinahe auseinander getrieben. Doch wir haben uns zusammen gerauft und uns nicht entzweit. Ich weiss nicht ob es zu früh ist, aber Kerim braucht liebevolle Eltern die ihn lieben und ich bin mir sicher, dass wir ihm eine wunderschöne Kindheit bieten könnten."
Ich erzähle ihm von der Begegnung mit Kerim, dabei kann ich gar nicht mehr aufhören zu strahlen. Leise Schuldgefühle keimen in mir hoch, doch ich bringe sie zum Schweigen. Mila wird für immer in unseren Herzen bleiben, aber dieser kleine Junge braucht uns und ich bin mir sicher, dass sie sich für uns freuen würde. „Ich glaube daran, dass wir ihm eine gute und stabile Kindheit geben könnten. Was meinst du?" Ich will es nicht so aussehen lassen, dass es bereits entschieden ist. Miles hat genauso das Recht es sich zu überlegen wie ich, doch wie es aussieht hat er sich bereits entschieden. „Das glaube ich auch. Bei uns wird er es gut haben." Überglücklich falle ich ihm um den Hals, küsse ihn stürmisch und spüre, wie das Verlangen in mir hochsteigt.
Es breitet sich wie ein Feuer aus und lässt mich in Flammen aufgehen. Unsere Küsse werden immer intensiver und leidenschaftlicher und ich spüre wie etwas gegen meine Mitte drückt. „Lass uns eine richtige Familie werden.", sage ich zwischen zwei Küssen. Miles Antwort ist ein lautes und tiefes Stöhnen, was wie Brandbeschleuniger auf mich wirkt. Ich beginne mich an ihm zu reiben, spüre wie sein Schwanz immer grösser wird. Miles dreht sich so plötzlich um, dass ich zu kreischen beginne. Er liegt oben und sieht auf mich runter, in seinen Augen kann ich ein Strahlen erkennen, das ich schon seit langer Zeit nicht mehr gesehen habe.
Er ist glücklich und ich bin es auch. „Ja, lass uns eine richtige Familie werden." Er beugt sich zu mir runter und erobert meinen Mund, erforscht meinen Körper und vereint sich mit mir. Wir bilden eine Einheit, eine so starke, die durch nichts und niemand durchtrennt werden kann. Wir schwören uns für immer für einander da zu sein und einander immer zu vertrauen. Denn auf Vertrauen und Liebe ist unser aller Leben gebaut.
So, jetzt kommt nur noch der Epilog und dann ist die Story zu Ende.
Wie fandet ihr dieses letzte Kapitel?
eure Amanda
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