Jede Minute ohne dich war eine Qual
Hallo miteinander :D
Zu aller erst wollte ich etwas los werden, es betrifft das heutige Kapitel.
Wie ihr sicher schon bemerkt habt geht es um die Arabische Kultur, die ich unheimlich faszinierend finde. Sicher habt ihr schon alle von einem Harem gehört, lange galt es als ein Märchen aus tausend und einer Nacht. Aber Historiker haben heraus gefunden, dass es diese "verbotenen" Frauen wirklich gegeben hat. Das wollte ich unbedingt in meine Story mit einbringen.
Im heutigen Kapitel geht es darum das Mia mit einer Frau aus Miles Harem konfrontiert wird. Sie ist die erste Frau, dass heisst das sie die höchste in der Hackordnung der Frauen ist.
Diese erste Frau hat eine besondere Stellung, aber auch gewisse Rechte. (Diese Rechte habe ich mir ausgedacht, ob sie wirklich besteht weiss ich nicht.) Sie wird Mia begutachten wie sie körperlich gebaut und wie sie auf Lust reagiert. (Ich weiss das Burgfrauen im Mittelalter sich die Dirnen für ihre Ehemänner, wenn die Frau schwanger ist und ihrem Mann nicht beiwohnen kann, selbst aussuchen und sie dann auch ansehen. Sie wollen keine Frau die eventuell krank ist oder Läuse hat. Also eine reine Vorsichtsmassnahme.)
Ich erkläre euch dass, weil es mir wichtig ist das es einige Dinge in meiner Story geben wird die auf wahren Fakten beruhen, aber auch Dinge die ich mir ausgedacht habe. Ich hoffe ihr versteht was ich damit sagen will, wenn nicht könnt ihr mir eure Fragen gerne stellen.
So und nun viel Spass mit dem Kapitel ^^
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Malek führt mich durch verschiedenste Flure die alle wunderschön gestaltet wurden. Ich frage mich wieso ich hier niemandem begegne. Aber so wie ich Djamal kennen gelernt habe wollte er sicher gehen das er mich als erster in Augenschein nehmen konnte. Malek ist gross, hat dunkle Schokoladenfarbene Haut und auf seinem kahlen Schädel sitzt eine weisse Kopfbedeckung. Er trägt eine leichte beigefarbene Hose und ein dazu passendes Oberteil mit langen Ärmeln. Die vielen Flure sind irreführend, aber vielleicht ist auch das Djamals Ziel. Sei nicht so paranoid. Er ist kein Killer, na ja vielleicht durchgeknallt, aber kein Mörder. Eine Treppe aus Marmor führt nach unten, auf jeder Stufe klackert eine Kerze. Das Flackern der Flammen wirft ein unruhiges Muster auf die Wand. Die feinen Linien und das Muster sind charakteristisch für dieses Gestein. Ich frage mich wohin die Treppe führt. Das werde ich gleich herausfinden.
Die Treppe führt tief in das Gebäude, ein langer Gang erstreckt sich vor mir. Hier ist es dunkel, nur die vielen Laternen erhellen den Weg zu was auch immer. Ich folge Malek und bin trotz der lähmenden Angst fasziniert. Zu dem schummrigen Licht kommt die Feuchtigkeit hinzu, ich habe das Gefühl das sich das Wasser auf meiner Haut sammelt. So als würde ich in einer Sauna sitzen. Wohin bringt er mich? Malek biegt nach rechts ab, der kleine Raum in dem wir uns befinden wird ebenfalls von vielen Laternen und Lampen erhellt. Aber nur so das man das nötigste erkennt. Der Raum ist mit dunklen Fliesen ausgelegt worden, die Wände sind mit wunderschönen Mosaiksteinen verziert. Alles passt perfekt zusammen. Ein Paravent aus dunklem Holz dominiert den kleinen Raum, ich frage mich wieso er hier steht. „Sie müssen sich umziehen."
Überrascht drehe ich mich zu Malek um und runzle die Stirn. Seine Miene bleibt die ganze Zeit stoisch und verändert sich nicht. „Ich verstehe nicht..." Malek geht zum Paravent und öffnet einen kleinen Schrank, daraus holt er einen wunderschönen Bademantel aus Seide heraus. Jetzt bin ich noch ratloser als zuvor. Wieso soll ich einen Bademantel anziehen das ergibt doch alles keinen Sinn. „Sie müssen das anziehen." Seine Stimme bleibt ruhig fast monoton, zögernd greife ich danach und begebe mich hinter den Paravent. Das schummrige Licht lässt mich nicht erkennen ob Malek sich umgedreht hat. Mit pochendem Herzen beginne ich mich auszuziehen. Wo bleibt Miles? Und weiss er davon? Vielleicht treffe ich ihn ja dort, wohin mich Malek auch immer bringen wird. Die leichte Seide fühlt sich kühl auf meiner überhitzen Haut an, ich schnüre ihn zu und trete hervor. Malek sieht mich nicht an, sondern zeigt auf eine kleine Treppe.
Wieder folge ich Djamals Diener und meine Angst nimmt mehr und mehr zu. Hier sind Hitze und Feuchtigkeit noch intensive zu spüren. Mein Atem geht schneller, ein Zeichen das ich nervös bin. Immer weiter dringen wir in die Untergründe dieses Palastes vor, auch hier sind die Wände aus feinstem Marmor. Plötzlich bleibt Malek stehen und überlässt mir den Vortritt, ich gelange in eine Art Grotte. Feuchter Dampf schlägt mir ins Gesicht und ich muss mich zuerst an die Hitze gewöhnen. Langsam gehe ich weiter, Sandstein hat den Marmor abgelöst und es erinnert mich an eine römische Therme. Ein betörender Duft liegt in der schwülen Luft, ich nehme an es ist Jasmin. Ich höre Wasser auf den Boden tropfen, der Klang ist so rein das ich eine Gänsehaut bekomme. Schweissperlen bilden sich auf meiner Haut. Viele kleine zersplitterte Spiegelfragmente reflektieren das Licht das von den Kerzen und Laternen wieder gegeben wird. Wunderschön. Mein Blick gleitet nach oben, auch hier sind wunderschöne Ornamente ausgewählt worden.
Vor mir befindet sich ein grosser schwarzer Steintisch, ich weiss nicht aus was er besteht. Dahinter erstreckt sich ein grosser Pool, dessen Wasser so klar und türkisblau schimmert das man das Muster auf dem Grund erkennen kann. Auch hier wurde ein Mosaikmuster gewählt, ein Delfin der in die Luft springt. Eine Meisterleistung. Die Wasseroberfläche spiegelt sich an der Decke. Das alles ist wunderschön. Mit meiner Hand gleite ich über den schwarzen Stein, er ist warm und fühlt sich angenehm an. „So schön und rein wie eine Kirschblüte." Ich wirble herum und stehe einer Frau gegenüber, sie trägt ein goldfarbenes Kleid, ihr schwarzes Haar hat sie hochgesteckt. „Wer sind Sie?" Ich frage mich wieso sich alle hier so anschleichen müssen.
„Das spielt keine Rolle. Die Frage ist viel mehr wer bist du?" Sie hat eine zarte Stimme doch ihre dunklen Augen blitzen gefährlich. Ihr Mund ist wunderschön und ihre hohen Wangenknochen lassen sie wie eine Prinzessin aussehen. „Sind Sie Faizah?", frage ich. Sie lacht, ein glockenheller Klang. Sie kommt auf mich zu und fängt an mich zu umkreisen. „Ja die bin ich." Die Schleppe ihres Kleides raschelt leicht und ihr Schmuck erzeugt ebenfalls Geräusche. Ihre dichten Augenbrauen geben einen wunderschönen und doch starken Rahmen für das eher zierliche Gesicht. Sie bleibt vor mir stehen, wir sind gleich gross und doch so unterschiedlich. Wer ist sie? „Du bist hübsch. Ich will dein Haar sehen. Löse es." Ihre Stimme hat einen strengen Ton angenommen, ohne zu überlegen löse ich den Dutt und meine Haare fallen mir über die Schulter.
Sie nickt anerkennend und ich habe keine Ahnung weshalb. „Dein Haar ist sehr schön, du pflegst es gut. Das gefällt ihm." Ich runzle die Stirn wer ist ihm? Ihre Hand ziert ein wunderschönes Muster, es ist Henna. Eigentlich kommt es aus der indischen Kultur aber auch die arabischen Länder schmücken so ihre Haut. „Ich nehme an Djamal hat dich bereits gesehen. Nun gut.", sie macht eine Pause und macht eine Handbewegung dabei klimpert ihr Schmuck. Es erscheinen zwei Frauen, beide sind ähnlich angezogen wie Faizah nur das ihre Kleider weniger pompös aussehen und sie einen Schleier tragen. Sie sagt etwas auf Arabisch die beiden Frauen nicken und kommen auf mich zu. Instinktiv mache ich einen Schritt zurück als sie mich anfassen wollen. Ich habe keine Ahnung was die wollen aber mir gefällt das alles gar nicht. Als die eine sich an meinen Bademantel zu schaffen macht stosse ich sie weg. „yastamie I"
Faizah klingt streng und die beiden weichen sofort zurück. Mir wird das ganze zu strange und ich ziehe den Bademantel noch enger um meinen Körper. Sie macht eine Handbewegung und die Frauen verschwinden wieder. Erleichtert atme ich aus. „Was sollte das?", frage ich verärgert. Sie kommt auf mich zu und ich habe das Gefühl das sie mich mitfühlend ansieht. Doch der Ausdruck ist so schnell verschwunden wie er gekommen ist. „Sie sollten deinen Bademantel öffnen damit ich mir deinen Körper ansehen kann." Was? Das ist doch total bescheuert! „Wieso?" Meine Stimme hallt von den Wänden wieder und wird immer leiser. „Weil ich es muss. Du bist eine potentielle Konkubine und ich bin die erste Frau im Harem. Ich habe das Recht mir deinen Körper anzuschauen." Bin ich hier in einer Freakshow gelandet oder wieso habe ich das Gefühl das hier sicher versteckte Kameras angebracht wurden? Das kann doch nicht sein.
„Ich bin sicher keine potentielle Konkubine und weiss Miles überhaupt das ich hier bin?" Faizah zieht eine Augenbraue nach oben und kommt noch ein bisschen näher. Jetzt kann ich ihren Atem auf meiner Haut spüren. „Prinz Said ist nicht da. Also bin ich für dich zuständig." Sie klingt ungehalten was ich auch in ihrem Blick erkennen kann. „Zieh dich aus." Ich weiss einfach nicht was ich machen soll. Alles in mir schreit, dass ich mich weigern soll, doch die neugierige Seite in mir sagt, ich solle es tun. Auf meiner Lippe kauend gleiten meine Hände zu den Bändeln die den Mantel zusammen halten. Die Neugier ist stärker und gewinnt. Der Bademantel fällt auf den Boden und ich stehe entblösst vor einer fremden Frau. Eigentlich sollte ich das nicht tun aber es ist furchtbar aufregend. Mein Herz klopft so schnell wie schon lange nicht mehr, ihr Blick gleitet prüfend über meinen Körper. Wieder umkreist sie mich und bleibt vor mir stehen.
„Gut. Jetzt leg dich dort auf den Stein." Ich dachte ich könnte mich danach wieder anziehen, doch da habe ich mich wohl geirrt. Ich habe so etwas noch nie gemacht, aber der betörende Duft von Jasmin scheint mein ganzes Ich zu vernebeln. Ich lege mich auf den Stein und merke wie die sanfte Wärme mir gut tut. Ich höre wie jemand kommt, sofort setze ich mich auf und sehe, dass es die zwei Frauen von vorhin sind. Sie haben sich umgezogen doch der Schleier ist geblieben. „Was wollen sie?", frage ich Faizah. „Sie werden dich jetzt waschen." Etwas nervös bin ich schon, und wieder einmal frage ich mich. Auf was habe ich mich da eingelassen? „Leg dich auf den Bauch." Ich nicke und lege mich auf den Bauch, verschränke die Arme und bette meinen Kopf darauf. Zuerst spüre ich wie sie mir warmes Wasser über den Rücken und die Beine giessen. Danach kommt ein Peeling mit einem Schwamm oder einem Handschuh. Da ich auf dem Rücken liege kann ich nicht sehen was es wirklich ist. Ich schliesse die Augen und versuche mich zu entspannen, was am Anfang schwierig ist wird nach einer gewissen Zeit leichter.
Der schwere Duft von Jasmin und Lavendel liegt in der Luft und lässt mich beinahe einschlafen. Was bedeutet es wohl die erste Frau im Harem zu sein? Und vor allem wessen Harem? Ich dachte immer das sei ein Märchen, eine erfundene Geschichte aus tausend und einer Nacht. Aber anscheinend gibt es das doch und ich bin mitten unter ihnen. Aber keine von ihnen. Nach dem Peeling kommt ein wohlriechender Schaum den sie auf mir verteilen. Die kleinen Bläschen platzen auf meiner Haut und hinterlassen ein Kribbeln. Mit etwas wärmerem Wasser spülen sie den Schaum ab und ich muss mich auf den Rücken drehen. Somit geht das Prozedere von vorne los. Zuerst das Wasser, das Peeling, danach der Schaum und wieder Wasser. Ich habe das Gefühl auf einer Wolke zu schweben so, als wäre ich im Himmel. Langsam schwebe ich durch den blauen, endlosen Himmel und liege durch flauschige, weisse Wolken hindurch. Ich bin so entspannt wie noch nie. Doch ich werde unsanft von der Wolke gerissen, als ich plötzlich eine Hand an der empfindsamsten Stelle meines Körpers spüre. Sofort reisse ich die Augen auf und sehe Faizah vor mir.
Sie trägt nur noch ein beinahe transparentes Nachthemd aus einem zarten Stoff. Ich kann ihre wohlgeformten Brüste und ihren flachen Bauch erkennen. „Was soll das?", frage ich atemlos. Sie beugt sich über mich und zieht mich hinauf, jetzt sind wir auf Augenhöhe. „Das ist Teil des Tests. Ich muss wissen wie empfänglich du auf Lust reagierst." Ihre Stimme hat einen betörenden Klang angenommen, dazu noch die schwül feuchte Luft macht mich ganz duselig. Ihr Haar hat sie gelöst, es fällt ihr in sanften Wellen über die Schulter und reicht über ihre Brust. Ich kann nichts dagegen tun und es ist seltsam, aber ich fühle mich zu ihr hingezogen. Sie ist eine bildschöne Frau und sehr sinnlich, ich sollte abbrechen aber irgendetwas reizt mich daran es zu probieren. Ich habe noch nie eine Frau geküsst oder mit ihr geschlafen, aber ich kann es nicht leugnen. Ich bin erregt. Total verrückt. Faizah kniet sich vor mich und streift sich in einer langsamen Bewegung das Nachthemd von den Schultern.
Es ist in der Mitte offen, wird nur von einem Knopf zusammen gehalten. Ihre bronzefarbene Haut schimmert wie Gold und ihr Blick ist berauschend. Sie beugt sich über mich und sieht mir tief in die Augen, ich spüre ihren Atem auf meinen Lippen. Langsam legt sie ihren Mund auf den meinen, ganz automatisch teilen sich meine Lippen und ihre Zunge erobert meinen Mund. Ich bin wie erstarrt, aber auf eine gute Art und Weise. Meine Augen sind geschlossen und mein Atem beschleunigt sich. Ich spüre ihre Hand an meiner Wange und wie ihr Körper näher an meinen rutscht. Sie löst ihre Lippen von meinen und lässt sie an meinem Hals herab gleiten. Auf meiner Lippe kauend unterdrücke ich ein Stöhnen. Wieso fühlt sich das so gut an? Ich zucke zusammen als ich etwas warmes an meinem Bauch spüre. Ein Blick verrät mir das Faizah Öl über meinen Bauch und meine Brüste giesst. Sie stellt den kleinen Krug bei Seite und fängt an das Öl zu verreiben.
Ihre Hände gleiten über meine Brust, massieren sie und Faizah fängt an meine Brustwarzen zu zwirbeln. „Oh mein Gott." Stöhnend lasse ich meinen Kopf in den Nacken fallen und schliesse die Augen. Ihre Hände auf meinem Körper zu spüren ist unglaublich erregend. Ich stütze mich auf den Ellbogen ab und geniesse das warme Öl auf meinem Körper. Wieder stöhne ich, dieses Mal weil sie mir die Beine spreizt und mit ihren Fingern meine Klitoris massiert. Das Öl lässt mich alles viel intensiver spüren, es wärmt meinen Körper zusätzlich. Und es dort zu spüren bringt mich beinahe dazu zu kommen. Faizah schiebt einen Finger in mich und fängt an kreisende Bewegungen zu machen. Sie versteht ihr Handwerk, woher sie das gelernt hat will ich lieber nicht wissen. Ich gebe mich ihren Fingern hin und spüre wie sich der Druck in meinem Unterleib immer mehr aufbaut. Jetzt benutzt sie zwei Finger und schiebt sie schneller in mich.
Dabei reibt sie mit der Handfläche weiter meine Klitoris. Es ist unglaublich wie mein Körper auf sie reagiert. Ich habe das bei Miles schon verspürt, aber es bei ihr ebenfalls zu spüren ist erschreckend. Und doch liege ich hier und lasse mich von einer Frau zum Höhepunkt bringen. Der Knoten in meinem Unterleib wird immer enger, so als würde jemand an beiden Enden daran ziehen. Die feuchte Luft, der betörende Duft und Faizahs Hände sind alles was ich brauche. Um zu kommen. Sie bringt mich dazu zu explodieren, schreiend fange an zu zittern. So etwas habe ich noch nie erlebet, es ist grossartig. Doch statt aufzuhören macht sie weiter und bringt mich innerhalb von Sekunden noch einmal zu kommen. Dieses Mal so stark das ich nur noch unkontrolliert zucke. Es ist der Wahnsinn, wie eine Achterbahnfahrt die nie endet. Total erschöpft liege ich da und komme aus meiner Benommenheit zurück. „Das war der Wahnsinn.", sage ich matt.
Faizah hat sich wieder angezogen und steht vor mir. Ihr Blick ist stechend. Ich habe keine Ahnung was passiert ist. „Ich würde dir empfehlen zu baden bevor du dich wieder nach oben begibst. Malek wird dich dann in dein Zimmer bringen." Ihre Stimme klingt genau wie vorhin, kühl und distanziert. Ich kann das ganze nicht verstehen, sie sieht mich ein paar Sekunden lang an dann verlässt sie die Grotte. Ich sehe ihr nach und halte meinen Kopf. Was ist mit mir passiert? Als ich aufstehe wird mir schwindelig, ich setze mich wieder und warte bis das Schwindelgefühl nach gelassen hat. Danach gehe ich zum Pool. Als ich ins Wasser steige habe ich das Gefühl das ich gerade ausgenutzt wurde. Klar war mir bewusst, dass wir jetzt nicht Geliebte sind. Aber eine so kühle Reaktion von ihr habe ich nicht erwartet.
Ich atme tief ein und tauche unter bis zum Grund und stosse mich dann wieder ab. Ich treibe nach oben und durchbreche die Oberfläche, sauge die Luft tief in meine Lunge und wische mir die nassen Haare aus dem Gesicht. Ich habe keine Ahnung was ich von der ganzen Sache halten soll. Was ich weiss ist, dass ich Miles zur Rede stellen werde. Ich tauche noch zwei Mal unter, es gibt mir das Gefühl Klarheit über die letzte Stunde zu erhalten. Obwohl ich weiss, dass es nichts bringen wird. Danach klettere ich die Leiter hoch, trockne mich ab und hülle mich in den Bademantel. Malek bringt mich wieder nach oben, der schwere Duft von Jasmin und Lavendel scheint mich irgendwie zu verfolgen. Denn auch als wir die Grotte verlassen haben bleibt das dumpfe Gefühl in meinem Kopf. Er bringt mich nicht wieder in den Raum in dem ich gegessen habe, sondern in ein Schlafzimmer.
Es ist ganz in Weiss und Silber gehalten, die Wandtapete ist mit einem orientalischen Muster geprägt worden und wirkt sehr beruhigend. Neben der Tür steht das grosse Bett, gegenüber eine grosse Kommode mit einem Spiegel darüber. „Ihre Sachen hängen im Schrank.", sagt Malek. Ich bleibe in der Mitte des Raumes stehen und frage mich ob das alles wirklich passiert oder ob ich träume. Er sieht mich nicht ein einziges Mal an und verlässt stumm das Zimmer. Als die Tür ins Schloss fällt atme ich zittrig aus. Meine Beine fühlen sich auf einmal wie Pudding an, ich lasse mich aufs Bett sinken und stütze meine Ellenbogen auf den Knien ab. „Was soll das alles?", wispere ich. Ich habe keine Ahnung wie lange ich so dasitze doch irgendwann stehe ich auf und öffne den Schrank. Tatsächlich liegen alle meine Kleider fein säuberlich gefaltet in dem grossen, weissen Schrank. Ich suche meine Schlafhose und das dazu passende Shirt, nachdem ich es angezogen habe drehe ich mein Haar zu einem Dutt und stecke es locker fest.
An das Schlafzimmer grenzt ein kuppelförmiger Raum. Die Fenster ähneln Torbögen und durch die Gitter, dessen Rautenförmige Löcher das schwache Licht der Laternen dringt, erzeugt eine leicht melancholische Stimmung. Der Boden ist mit weissem Steinfliessen ausgelegt und ein weicher weisser Teppich ist neben einem Hocker das einzige was sich in diesem Raum befindet. Seufzend lasse ich mich auf den mit samtbezogenen Hocker nieder. Ich kann nicht fassen was ich getan habe noch dazu, dass es mich erregt hat. Was stimmt nicht mit mir? Ich schaue aus den Fenstern und finde hier ein bisschen Trost. Vor was auch immer. Als ich Schritte höre drehe ich den Kopf und sehe Miles vor mir stehen. Ich kann nichts sagen, ich schaue ihn nur an und frage mich ob er davon gewusst hat. „Mia. Was ist los?" Er klingt besorgt, Miles kniet sich hin und will mich am Arm berühren doch ich möchte das nicht. „Was hast du?" Ich kann nicht fassen, dass er mich das fragt. Gerade jetzt! „Was ich habe? Ich kann dir sagen was ich habe. Ich kann nicht glauben das ich das überhaupt getan habe." Ungläubig über mich selbst schüttle ich den Kopf.
„Ich weiss nicht wovon du sprichst. Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich dich nicht selbst abholen konnte. Aber ich musste für meinen Bruder einen wichtigen Termin übernehmen. Eigentlich wollte ich das Ricks dich in mein Apartment fährt, aber ich dachte das du hier besser aufgehoben bist." Er hat es also doch gewusst. Ich wende den Blick von ihm ab und frage mich ob ich nicht wieder zurück fliegen soll. „Ich kann nicht fassen, dass du das zugelassen hast." Vorwurfsvoll schaue ich ihn an, er sieht gekränkt aus aber das ist mir egal. „Was ist passiert? Mia, bitte antworte mir." Er nimmt meine Hände in seine, doch ich will das nicht. Ich entwinde mich seinem Griff und stehe auf.
Ich muss ein wenig Abstand von ihm haben sonst überstehe ich das nicht. Er steht auf und streicht sich das Haar aus dem Gesicht. Er trägt einen schwarzen Anzug, die Krawatte ist weg und die obersten drei Knöpfe sind gelöst. Sein Blick verrät mir, dass er wirklich nicht weiss wovon ich spreche. Seufzend laufe ich auf und ab. „Ricks hat mich hierher und in einen grossen Raum gebracht. Dort wurde mir zu Essen gegeben, als ich mich umsah bin ich deinem Bruder begegnet." Ich mache eine Pause und bleibe stehen, ich schaue ihm in die Augen. „Er hat mich zu Faizah geschickt." Wieder mache ich eine Pause und hoffe das er es versteht bevor ich alles erzählen muss. Er sieht aus als würde ihm ein Licht aufgehen, mit schnellen Schritten ist er bei mir und sieht mich mitfühlend an. „Das wusste ich nicht.", seine Stimme zittert ein bisschen. Meine Hand streicht über seinen Arm, ich weiss, dass ich Abstand brauche doch kann ich mich seiner Nähe nicht entziehen. „Das weiss ich. Jetzt." Er nickt und leckt sich über die Lippen, wie gerne würde ich ihn küssen doch ich lasse es. „Hat sie dir gesagt wer sie ist?" Er wirkt vorsichtig und ich kann mir vorstellen wieso.
„Ja, das hat sie. Und sie hat von ihrem Recht als erste Frau im Harem Gebrauch gemacht." Ich beobachte seine Reaktion. Miles schluckt schwer und fährt sich aufgebracht durchs Haar. Das jetzt in alle Richtungen absteht und ihn mindestens zwei Jahre jünger aussehen lässt. „Oh Mia. Das tut mir so leid." Er senkt den Blick und wirkt sichtlich bestürzt. „Schon gut. Aber du musst mir sagen wieso sie das getan hat." Er nickt und führt mich zu dem Sessel auf den wir uns setzen. „Jeder Mann in unserer Familie darf einen Harem halten, dazu gehört Faizah und meine zwei anderen Konkubinen. Ich weiss es klingt befremdlich und irgendwie auch ekelerregend, aber das gehört zu unserem Stand dazu." Ich kann nicht glauben was ich da gehört habe. „Du bist aber nicht mit ihnen verheiratet oder?", geschockt sehe ich ihn an.
Miles antwortet nicht sofort, sondern lässt sich Zeit. Kein gutes Zeichen. „Nein bin ich nicht. Nicht wirklich." Jetzt verstehe ich gar nichts mehr, aufgebracht stehe ich auf und laufe wieder auf und ab. „Was soll das heissen, nicht wirklich?" Ich klinge aufgebracht und verzweifelt und das bin ich wirklich. Wie konnte er mir das verschweigen? Wie? „Ich bin mit keiner verheiratet. Aber als Prinz habe ich eine gewisse Verantwortung meinem Land gegenüber. Und auch Pflichten..." Er bricht ab und mir geht ein Licht auf. Eins das alles verändert. „Deine Pflicht besteht darin eine von ihnen zu heiraten. Hab ich recht?", beende ich seinen Satz. Ich stehe da wie ein Häufchen Elend und kämpfe gegen die Tränen an. Doch als er schweigt kann ich sie nicht länger zurück halten. Sie fliessen wie Bäche über meine Wangen, Miles steht auf und will mich trösten doch ich will das jetzt nicht.
„Nein. Fass mich nicht an.", fauche ich. Ich kann es nicht glauben wie dumm ich gewesen bin. Wie konnte ich glauben, dass das mit uns klappen könnte? „Mia. Ja, wenn es nach meinem Vater geht muss ich eine von ihnen heiraten. Aber das will ich nicht. Ich will dich." Was? Ich stehe da mit verquollenen Augen und weiss nicht was ich sagen soll. Er nutzt meine Überraschtheit und hält meine Hände mit seinen fest. „Ich will dich Mia. Mit Haut und Haar." Ich werde von einem trockenen Schluchzer geschüttelt und weiss nicht was ich sagen soll. „Aber wieso?" Ich bin wie ein Fisch der auf der Erde gelandet ist und nach Luft schnappt. „Weil du mich verzaubert hast, Mia. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als daran dich wieder zu sehen. Jede Minute ohne dich war eine Qual." Seine Worte berühren mich und treffen mich mitten ins Herz.
„Und was ist mit deiner Verantwortung?" Ich habe einfach Angst mich auf etwas einzulassen das nicht nur mein Herz kostet sondern auch mein ganzes Leben. Aber habe ich nicht alles auf eine Karte gesetzt, weil ich tief in mir wusste, dass ich ihm bereits verfallen bin? „Ich habe zu lange Verantwortung übernommen. Jetzt bin ich dran." Er zieht mich zu sich heran und küsst mich leidenschaftlich. Mein Widerstand bricht sofort in sich zusammen. In seinen Händen bin ich Wachs. Ich erwidere den Kuss und wünschte mir, dass alles gut werden wird und wir für immer zusammen sein können. Doch ist das hier kein Märchen, sondern das brutale Leben. Das Schicksalsrad dreht sich immer weiter, und kann sich auch gegen dich wenden. Doch was mache ich dann?
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Ich hoffe es hat euch gefallen.
Über eure Meinung würde ich mich sehr freuen
eure Amanda
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