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Gefühlsausbruch

Zwei Tage sind seit dem Essen bei Miles Vater vergangen. Zwei Tage in denen wir uns nicht viel gesehen haben. Miles musste viel arbeiten, war immer wieder weg und ich sass in meinem Zimmer und habe Arabisch gelernt. Sara hilft mir ihre Sprache zu lernen, ich muss mehr über dieses Land und ihre Kultur lernen. Randa hilft mir ebenfalls wo sie nur kann, ich bin froh das sie mir zur Seite stehen. Es ist schwer sich in einem fremden Land, dass noch dazu eine ganz andere Kultur und Lebensform hat, zu recht zu finden. Aber ich bemühe mich, denn eines hat mir das Essen bei Miles Vater gezeigt. Ich muss mich behaupten können, ich darf mich nicht von ihren Gewohnheiten oder Bräuchen abschrecken lassen. Deshalb ist es so wichtig, dass ich alles darüber weiss. Auch über den Harem eines Mannes, genauer gesagt über Miles Harem. Es fällt mir schwer aber ich muss es einfach fragen, ich atme tief ein und nehme all meinen Mut zusammen.

„Was wissen Sie über Faizah und die anderen Frauen?" So nun ist die Frage raus und ich fühle mich etwas erleichtert. Aber nur ein bisschen, denn Saras Gesichtsausdruck verfinstert sich schlagartig. Hätte ich nur nicht gefragt. Aber ich musste, es war also gut. „Und?", hake ich nach als sie mir nicht antwortet. Sara ringt sich die Hände und steht auf, geht einige Schritte auf und ab. „Ich muss Sie das fragen, wenn ich nicht weiss welche Positionen diese Frauen haben und welche ich besitze, werde ich noch wahnsinnig." Dass dies etwas übertrieben ist, verschweige ich. Klar beschäftigt es mich, aber ich glaube einfach das Miles mehr in mir sieht als seine vierte Haremsfrau. Und das gibt mir Hoffnung, Hoffnung darauf das wir das schaffen können. Ich muss mich nur in diese Kultur einfügen, dann wird das schon gehen. Immerhin habe ich noch gute drei Wochen vor mir. Sara atmet tief ein und setzt sich wieder, ihr grünes Kleid raschelt ein bisschen als sie sich setzt. „Ein Harem ist ein privater Ort, eine kleine Welt für sich. Die Frauen haben ihre Aufgaben, die Hauptaufgabe ist es den Prinzen sexuell zur Verfügung zu stehen. Prinz Said hat noch keine Frau, was sehr ungewöhnlich ist, deshalb ist es wichtig das sich die Frauen im Harem um ihn kümmern. Sie verstehen was ich meine?"

Ich nicke und höre ihr aufmerksam zu, sie erzählt weiter, dass sie Faizah bei einer Teegesellschaft kurz kennen gelernt hat. Sie war bei einer von Saras Tanten zu Besuch, weil dessen Mutter die Tante kennt. „Sie ist wunderschön und sehr intelligent. Sie kennt Prinz Said schon lange, er war kaum sechzehn als sie ihm vorgestellt wurde. Sie waren Anfangs unzertrennlich, Prinz Said hat sie über all mit hingenommen. Zu Kamelrennen und anderen Aktivitäten in Dubai. Nach zwei Jahren lernte er Nadia kennen, sie ist wie ich aus dem Iran und studierte in London. Er hat sie mit zu sich genommen und hat sie vergöttert. Faizah war sehr eifersüchtig, Sie müssen wissen, dass bei uns ein Mann seinen Ehefrauen immer gleich viel Aufmerksamkeit schenken muss. Aber einer Konkubine nicht. Es ist zwar geregelt wann er jede von ihnen aufsucht, aber ansonsten kann ein Prinz machen was er möchte. Doch mit der Zeit verlor er auch an Nadia das Interesse und er ging zur nächsten. Ashanti ist seine dritte Konkubine, er lernte sie in Afrika kennen als er dort Geschäftlich unterwegs war. Das war vor zwei Jahren, bis vor einem Jahr war er ganz vernarrt in sie. Doch jetzt...", sie bricht ab. Aber ich weiss auch so was sie damit sagen möchte. „Doch jetzt hat er mich kennen gelernt." Ich kann die Parallelen sehen, aber ich will nicht das sie auch mit mir übereinstimmen. Das mit uns ist etwas anderes, da bin ich mir sicher. Wirklich? „Danke, dass Sie mir das gesagt haben." Ich stehe auf und gehe ein paar Schritte, ich fühle mich wie in zwei Hälften geteilt. Die eine redet sich ein das dies nichts zu bedeuten hat, die andere Seite schreit ich wäre die nächste die durch eine andere Frau ersetzt wird. Wie sich Faizah und die anderen zwei Frauen fühlen müssen? Ich kann jetzt verstehen wieso sie mich kennen lernen wollte, aber immer noch nicht wieso sie mit mir intim wurde. „Sara? Könnten Sie ein Treffen mit Faizah arrangieren?"


Ich muss dieser Frage auf den Grund gehen, sonst werde ich tatsächlich noch Wahnsinnig. „Ich werde Sie benachrichtigen wenn ich etwas weiss." Damit verlässt sie mich, erst einmal alleine atme ich erleichtert auf. Was genau erhoffe ich mir aus diesem Treffen? Das ich nicht die nächste bin die er durch eine andere ersetzt? Diese Garantie kann mir niemand gegeben, wem mache ich mir also etwas vor? Seufzend verlasse ich meine Gemächer und möchte im Garten etwas frische Luft schnappen. Da ich keinen anderen Weg in den Garten kenne, als den durch Miles Schlafzimmer, gehe ich auch diesen Weg. Als ich durch die Gänge schreite frage ich mich, werde ich diese Wände irgendwann verlassen müssen? Klar läuft mein Besuchervisum in drei Wochen aus, dann muss ich wieder zurück nach New York. Doch ich habe angenommen das ich wieder kommen werde. Was hat sich also geändert? Nichts offensichtliches, aber ich habe einfach das Gefühl das ich ebenfalls durch eine andere, schönere Frau ersetzt werden könnte. Mir fällt auf das hier keine Wachen stehen, ich frage mich wieso. Als ich Miles Zimmer erreicht habe bleibe ich vor der Tür stehen. Darf ich das überhaupt?

Ich schüttle den Kopf und öffne die Tür und gehe hinein, niemand ist da. Jetzt habe ich endlich mal Zeit mir seine Zimmer genauer anzusehen. Und entdecke eine Tür die mir bis jetzt noch nie aufgefallen ist, kein Wunder war ich hier nur nachts und hatte ich anderes im Kopf als mich umzusehen. Ich öffne die Tür und stehe in seinem Arbeitszimmer. Es ist sehr geschmackvoll eingerichtet, moderne und alte Möbel stehen im völligen Einklang. Ein grosser alter Schreibtisch aus dunklem Holz dominiert den Raum, ein paar Regale vollgestopft mit Büchern stehen an der einen Wand. An der anderen Wand steht eine ältere Couch die zum Verweilen einlädt. Ich muss sagen hier würde ich auch gerne arbeiten wollen. Ich gehe zum Schreibtisch und lasse meine Finger über die alte Arbeitsplatte gleiten. Er ist sehr clean gehalten, nur einige Bilder lassen erahnen das hier jemand arbeitet. Ich sehe eines von seinem Vater und seinem Halbbruder, ein anderes Bild zeigt seine kleinere Schwester. Hatice, nehme ich an. Sie wird in zwei Tagen heiraten. Ein wunderschönes Mädchen, grosse dunkle Augen, blasse Haut und ein wunderschöner Mund. Ich finde es schön, dass Miles Fotos von seiner Familie hier stehen hat. Auch wenn ich nicht weiss wie viel er hier wirklich arbeitet, so viel wie er immer unterwegs ist nehme ich nicht an das er viel Zeit hier verbringt. Ich setze mich auf den Stuhl und schaue mir das nächste Bild an, es ist eine wunderschöne Frau ende dreissig.

Sie kommt mir wage bekannt vor, die blasse Haut, die braunen Haare das elfenhafte Gesicht. Das ist Miles Mutter. Beinahe ehrfürchtig nehme ich den Bilderrahmen in die Hand und betrachte sie genauer. Sie ist wahrhaftig wunderschön. Ich frage mich was wirklich hinter ihrem Tod steckt. Randa hat mir erzählt das niemand über sie redet, aber es gibt einige Gerüchte. Die offizielle Geschichte heisst das sie an einem Herzleiden gestorben ist, aber die Bediensteten in Emirs Palast sagen etwas anderes. Randa hat mir im Stillen erzählt, dass Emir und Miles Mutter sich sehr oft gestritten haben. Er sei auch manchmal gewalttätig gewesen, sie ist öfters mit blauen Flecken gesehen worden. Ein anderes Gerücht besagt, das Emir sie umgebracht haben soll oder jemand anders. Einer von seinen zwei anderen Frauen soll Miles Mutter vergiftet haben. Was an diesen Geschichten wirklich dran ist, weiss ich nicht. Miles kann ich nicht fragen, so bleibt diese wunderschöne Frau nur ein Gespenst in diesen Mauern. Vorsichtig stelle ich das Foto wieder an seinen Platz und verlasse Miles Arbeitszimmer.

Im Garten sauge ich die frische Luft ein, die Pflanzen sind wunderschön. Die Vögel zwitschern, ich entdecke sogar einen Papagei der fröhlich vor sich hin plappert. Lächelnd schaue ich ihm zu wie er sein buntes Gefieder putzt und dabei immer etwas auf Arabisch krächzt. „Sieht so aus als wären wir beide hier um den anderen zur Schau gestellt zu werden.", sage ich leise. Die schwarzen Augen des Papageis sehen mich fragend an, so als würde er wissen wollen was ich damit meine. Ich strecke meine Hand aus um ihn zu streicheln, als eine tiefe Stimme erklingt. „Das würde ich nicht tun, er beisst gerne zu." Überrascht drehe ich mich um und sehe Djamal vor mir stehen, er trägt eine schwarze Hose, ein weisses Hemd und die Ghurta auf dem Kopf. Seine dunklen Augen stechen sich in meine, langsam kommt er auf mich zu. „Was wollen Sie hier?" Ich klinge schärfer als beabsichtigt, aber das ist mir egal. Ich mag ihn nicht und weiss auch nicht was er hier will. „Ich wollte meinen Bruder besuchen, aber anscheinend ist er nicht da." Djamals Lächeln wirkt auf andere bestimmt zauberhaft, aber mich lässt es kalt. Denn ich weiss was er wirklich für ein Mensch ist. Einer der berechnend und keine Skrupel hat, wie weit seine Absichten gegen weiss ich nicht.

„Er musste zu einem Termin. Er kommt erst heute Abend wieder zurück." Ob das stimmt weiss ich nicht, Miles sagt mir nicht wann er zurück kommt. Aber ich nehme es an. Djamal kommt noch ein Stück näher und zerpflückt eine Gerbera. Die zerquetschen Blütenblätter fliegen auf den Boden, ich könnte mir gut vorstellen das er so auch mit Leuten umgeht die ihm ein Dorn im Auge sind. Wie mich. „Wie gefällt es Ihnen hier?" Ich habe das Gefühl das er etwas anderes meint, aber ich weiss nicht was. „Sehr gut. Danke der Nachfrage." Ich muss mich bewegen, also gehe ich ein Stück den Platten entlang die hier im Garten eingesetzt wurden. Djamal folgt mir, mein Herz beginnt schneller zu schlagen und ich muss mich beherrschen nicht schneller zu laufen. Ich muss so gelassen wie irgend möglich wirken. „Ein wunderschöner Garten finden Sie nicht auch?" Er riecht an einer Blume und sieht mich fragend an. „Oh ja. Es ist hier so friedlich.", antworte ich. Keine Ahnung was er damit bezwecken möchte, aber er macht mir Angst. „Sicherheit ist etwas gutes. Etwas ohne das man nicht leben kann. Auf der Welt gibt es so viele Kriege und all die Menschen die ihre Heimat verlassen. Ihre Eltern, Kindern, Verwandten zurücklassen müssen damit sie überleben. Oh ja Sicherheit ist ein teures Gut." Was redet er da? „Aber manchmal ist ein Krieg auch nötig um die veralteten Reformen zu ändern." Wieder ein Satz der mich stutzig macht.

„Wie meinen Sie das?" Ich muss wissen wieso er so etwas sagt, denn ich kriege das ungute Gefühl nicht los das er etwas vorhat. Ob es um mich geht oder ob er damit sein Land meint, weiss ich nicht. Djamal pflückt eine wunderschöne Rose, die einzige die es in diesem Garten gibt wie mir scheint. Er dreht den Stil zwischen seinen Fingern und in seinen Augen kann ich einen Plan sehen. Dass etwas im Busch ist weiss ich, aber was genau er plant ist mir noch nicht ganz schlüssig. „Sehen Sie diese Rose? Ihre Blätter sind so rein, so wunderschön. Doch wenn man sie pflückt welkt sie, denn die Versorgung wurde gekappt. Ohne unser Eingreifen wird sie nicht überleben können, also liegt es an uns sie mit Wasser zu versorgen. Es liegt in unserer Hand über ihr Weiterleben oder ihren Tod zu entscheiden." Seine Stimme ist leise und doch deutlich, ich verstehe jeden Klang, jede Silbe. Doch der Inhalt bleibt mir verborgen, wie lange das so sein wird weiss ich nicht. Aber es macht mir ihn noch unsympathischer. „Diese ist für Sie." Er reicht mir die Rose und lächelt eisig, als ich sie in die Hand nehme steche ich mich an einem Dorn. Ein kleiner Blutstropfen quillt hervor, wie hypnotisiert starrt Djamal darauf. „Der Saft des Lebens. Ohne ihn wären wir nichts, nur eine leblose Hülle dessen Dasein auf dieser wunderschönen Erde nicht gewährt wäre. Wir sollten auf uns aufpassen, uns schützen vor allen möglichen Gefahren."

Er zückt ein Taschentuch hervor und umwickelt damit meinen Finger um die keine Blutung zu stoppen. Ich weiss nicht wieso, aber seine Worte kommen mir wie eine Drohung vor. Will er mich beseitigen lassen, wenn ich nicht spure oder wie habe ich das zu deuten? „Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag, Miss Summers. Vielleicht sehen wir uns auf einem Kamelrennen wieder?" Ein anzügliches Lächeln umspielt seine Lippen die er zu einer schmalen Linie presst. Ohne auf meine Antwort zu warten verschwindet er durch einen der Torbögen und ich bin wieder allein. Meine Beine fühlen sich auf einmal wie Pudding an, ich muss mich setzen. Also gehe ich wieder in Miles Zimmer und setze mich auf einen Stuhl, ich atme tief ein und wieder aus. Was war das denn? Keine Ahnung, aber der Typ ist echt unheimlich. Nach ein paar Minuten habe ich mich soweit erholt das ich ohne zittrige Beine wieder gehen kann.

Ich entscheide mich wieder in meine Zimmer zu gehen, eigentlich sollte ich hier nicht sein. Wieder fällt mir auf das auf den Fluren keine Wachen herumlaufen, in Emirs Palast wimmelt es so von Soldaten und Wachpersonal. Doch hier sehe ich fast keine, vielleicht will Miles das ich mich nicht wie in einem Gefängnis fühle. In meinem Zimmer sehe ich Randa sie sitzt auf einem Hocker und trinkt eine Tasse Tee. Als sie mich sieht springt sie auf und senkt ihren Blick. Wie mir dieses unterwürfige Verhalten auf die Nerven geht, ich weiss ja das sie so erzogen wurde. Aber sie sollte langsam wissen das sie sich bei mir nicht so verhalten muss. Lächelnd gehe ich auf sie zu und drücke ihre Hand, scheu sieht sie mich an. „Ich dachte Sie..." Ich unterbreche sie sanft und setze mich, Randa tut es mir gleich. „Ist schon gut. Du darfst ruhig deine Tasse austrinken." Das junge Mädchen lächelt und nippt an ihrem Tee, auch ich giesse mir eine Tasse ein. „Was machst du hier?" Randa erzählt mir das sie nach mir schauen wollte, da der Schneider die Kleider gebracht habe und sehen wollte ob er noch irgendwelche Änderungen vornehmen müsse. „Und wo ist er jetzt?" Sie erklärt mir das er Morgen wieder kommen würde, er hätte nicht warten können, weil Prinz Djamal für die Hochzeit seiner Schwester einen neuen Anzug brauche. Ich nicke und verscheuche die Gedanken an unser vorheriges Treffen. Die Türen gehen auf und Sara kommt mit einem grossen Strauss roter Rosen in den Händen rein. Es sind die gleichen Rosen die in seinem Garten wachsen, mir schnürt es die Kehle zu. Ich kann nicht verhindern, dass ich sie mit Djamals unheimlichen Worten verbinde. „Die hat Prinz Said schicken lassen.", sagt sie und überreicht mir den Strauss. Trotz der unheilvollen Botschaft muss ich lächeln, wie süss von ihm das er mir Blumen schickt. Ich rieche daran und entdecke eine Karte, ich nehme sie heraus und lese sie.

Liebste Mia

Ich weiss, dass ich in den letzten Tagen kaum Zeit für dich hatte. Und das tut mir unheimlich leid. Deshalb möchte ich dich zu einem privaten Essen einladen. Ricks wird dich um halb acht abholen. Ich vermisse dich.

Miles

Das er mich einlädt finde ich eine wunderschöne Geste, sie beweist wieder einmal das Miles mehr in mir sieht als eine von seinen Haremsfrauen. Er hat alle drei umworben, bilde dir nichts ein. Ich ignoriere die leise Stimme und freue mich auf heute Abend. „Ist die von ihm?", fragt Randa. Und kassiert von Sara einen strengen Blick, innerlich seufzend setze ich mich wieder zu den zwei Frauen. „Ja, die ist von ihm. Er möchte mich heute zu einem Essen einladen.", sage ich und kann das dümmliche Grinsen nicht von meinem Gesicht nehmen. „Oh wie romantisch. Mich hat noch kein Mann zum Essen eingeladen.", seufzt Randa. Ich tätschle ihre Hand und sage ihr, dass dies noch kommen wird. „Du bist jung und hübsch. Der richtige wird schon noch kommen." Randa lächelt mich dankbar an, doch Sara sieht stur auf den Boden. Sie ist zwar sehr nett und hilfsbereit, aber eine wirkliche Freundin ist sie nicht. Sie ist für meinen Geschmack zu streng mit allem. Aber ich möchte Saba nicht verärgern, also schweige ich. „Was möchten Sie anziehen?" Sara stellt ihre Teetasse ab und steht auf, schnell streicht sie ihr Kleid glatt und geht in das Ankleidezimmer.

Randa und ich folgen ihr, wir durchstöbern die Schränke. Ich entscheide mich schliesslich für ein wunderschönes Kleid, das Top ist aus weisser Spitze und enganliegend und der Stoff aus rosa Chiffon. Ein wunderschönes, verspieltes und doch elegantes Kleid. Randa flechtet mir die Haare auf einer Seite ein die andere bleib offen. Als ich mich im Spiegel ansehe bin ich sprachlos, ich finde es immer wieder fantastisch wie gut sie ihre Arbeit machen. „Danke.", sage ich zu den beiden. Randa lächelt wie immer und auch Sara ringt sich ein Lächeln ab. Sara schickt die Kleine weg und sieht mich eigenartig an. Manchmal frage ich mich ob sie mich überhaupt mag, aber ist es so schlimm wenn es so wäre? Ich weiss es nicht.

„Ich habe mich bei Faizah erkundigt, sie würde Sie morgen gerne zum Tee treffen." Ich bin überrascht, dass es so schnell geklappt hat, aber auch aufgeregt was sie zu sagen hat. „Danke. Würden Sie mich morgen zu ihr bringen?" Sara sieht so aus als würde sie am liebsten sagen, dass sie für so etwas nicht zuständig ist. Doch sie nickt, erleichtert lächle sie an. „Ich wäre noch gerne etwas für mich." Sara verlässt mein Zimmer und ich setze mich auf mein Bett, streiche über das Seidenlaken und frage mich, sieht so meine Zukunft aus? Warten auf eine Einladung zum Essen, damit ich Miles sehen kann. Seit dem Streit zwischen Miles und seinem Vater hat sich vieles geändert. Es ist als wäre etwas in mir zerbrochen, oder viel mehr wachgerüttelt worden. Die wunderschöne rosa Blase in der ich mich befunden habe ist geplatzt und ich bin in der Wirklichkeit gelandet. Ich denke es ist das Beste wenn ich Miles darauf anspreche. Aber zuerst will ich einfach nur Zeit mit ihm verbringen. Du meinst du willst, dass er dich flachlegt. Ich verdrehe die Augen, obwohl es auch stimmt. Aber das muss ja nicht jeder wissen. Als mich Ricks abholt bin ich froh ein gewohntes Gesicht zu sehen, er fragt mich wie es mir geht und ich gebe ihm Antwort.

„Und Sie?" Ricks lächelt mich väterlich an und erinnert mich daran das mich mein Vater nie so angesehen hat. Das ich aus so zerrütteten Familienverhältnissen komme macht mich schon traurig, aber ich habe schon früh gelernt, dass ich für meine Zukunft selbst verantwortlich bin. Ich musste lernen wie es ist wenn man sich nur auf sich selbst verlassen kann. Aber es hat mich auch stark gemacht. „Mir geht es auch gut." Ricks hält mir die Tür auf und ich steige in die Limousine ein. Die Erinnerung an den Abend als Miles mich zur Queen mitgenommen hat, kommt mir in den Sinn und lässt mich grinsen. Ich vermisse ihn wirklich. Während der Fahrt mache ich mir Gedanken wohin mich Ricks bringt, doch auch als ich ihn frage gibt er mir keine richtige Antwort. „Dubai ist gross, aber bei Nacht eine eigene Sehenswürdigkeit für sich." Das bringt mich auch nicht weiter, also muss ich mich gedulden. Wir fahren eine halbe Stunde dann hält Ricks und öffnet mir die Tür, wir sind am Strand. Ein leichter Wind weht mir ins Gesicht und zerrt an meinem luftigen Kleid.

Ein roter Teppich liegt vor mir und erstreckt sich Meterlang über den Strand. An den Seiten stehen kleine Windlichter und erzeugen eine romantische Stimmung. Das Rauschen des Meeres und die wunderschöne Musik im Hintergrund verzaubern mich noch mehr. Am Ende des Teppichs steht ein kleines Zelt unter dem Miles auf mich wartet. Er steht da, mit einem schwarzen Anzug und einer rosa Krawatte passend zu meinem Kleid. Es ist als würde er immer wissen was ich anziehen werde. Wieder kommt mir der Gedanke mit den Kameras in den Sinn, aber das ist selbst für ihn ziemlich abwegig. Miles lächelt wunderschön und streckt mir die Hand hin die ich ergreife und die mich an sich zieht. In wieder bei mir zu spüren ist wunderschön, seine Präsenz ist überwältigend. Ich habe Angst in den Abgrund zu fallen der sich vor mir auftut, doch seine Hand, die mich immer noch hält, gibt mir Sicherheit.

„Du siehst wunderschön aus.", haucht er und küsst mich auf die Wange. Mir wäre der Mund lieber gewesen, aber das kommt vielleicht noch. Voller Vorfreude macht sich sogar mein Unterleib bemerkbar, das köstliche Ziehen habe ich seit zwei Tagen nicht mehr gespürt. „Danke für die Einladung. Das hier ist unglaublich schön.", sage ich. Miles lächelt, ich setze mich und er ebenfalls. Er schenkt uns ein und erhebt sein Glas. „Auf einen wunderschönen Abend." Ich lächle und kann meine Freude kaum im Zaun halten. „Und auf gute Gespräche." Ich weiss nicht wieso ich das sage, wahrscheinlich weil es sein muss. Miles runzelt kurz die Stirn und nickt. „Und auf gute Gespräche." Die Gläser klingen wunderschön, so zart und rein wie eine Engelsstimme. Der Champagner ist sehr lecker. „Ich hoffe dir haben die Rosen gefallen. Ich wusste nicht ob du Rosen magst oder nicht." Er wirkt etwas verlegen, was er nicht sein muss den seine Geste war wunderschön. „Danke. Sie waren wunderschön.", bedanke ich mich. Miles wirkt erleichtert, ich frage mich wieso. Ein Kellner erscheint und serviert uns die Vorspeise. „Jakobsmuscheln auf gebratenem Spargel.", erklärt er uns. Es sieht wirklich sehr lecker aus, der Kellner entfernt sich wieder und Miles lächelt mich an.

„Was ist?", frage ich leise. Er nimmt meine Hand in seine und verschränkt unsere Finger miteinander. „Ich dachte nur wie schön du bist. Und das ich dich vermiss habe." Der Ausdruck in seinen Augen unterstreicht seine Worte und lässt mein Herz erwärmen. „Ich habe dich auch vermisst. Die letzten zwei Tage... ich weiss auch nicht. Ich dachte einfach ich hätte etwas falsch gemacht." Ich schüttle den Kopf und atme tief ein, es ist schwer meine Gefühle zu beschreiben. Miles scheint mich zu verstehen denn sein Blick wird sanfter und sein Lächeln raubt mir den Atem. „Mia, du hast nichts falsch gemacht. Mein Vater, wie soll ich es erklären. Er ist ein sehr stolzer Mann, nur manchmal schiesst er übers Ziel hinaus. Das hat nichts mit dir zu tun. Ich war einfach nur verdammt wütend, dass er dich angebaggert hat." Ich bin froh das es nichts mit mir zu tun hatte, erleichtert nehme ich einen Schluck Wein. „Ist schon okay. Es ist süss das du eifersüchtig warst.", sage ich verschmitzt. Miles grinst frech und ich fange an zu lachen, es ist befreiend. Denn ich dachte wirklich das es mit mir zu tun hatte.

„Ich liebe es wie du lachst." Es ist das erste Mal das er so etwas sagt. Ich runzle die Stirn und frage mich ob das alles ist was ich hören werde. Ich weiss ich dachte das ich es nicht brauche, es zu hören das er mich liebt, aber wenn er dann so etwas sagt und sonst nichts, gibt mir das einen Stich mitten ins Herz. Ich ziehe meine Hand aus seiner und presse die Lippen auf einander. „Was hast du?" Miles klingt besorgt, ich kann ihn nicht ansehen. Ich bringe es nicht übers Herz, ich weiss ja selbst nicht einmal was mit mir los ist. „Mia, sag mir was du hast?", er klingt etwas strenger. Was mich wütend macht, wieso will er mich dazu bringen ihm zu sagen was ich fühle, wenn er es bei mir nicht macht? „Ich weiss es nicht." Damit stehe ich auf und gehe aus dem Zelt hinaus, fliehe in Richtung Strand. Das Meer rauscht, die sanften Wellen brechen sich am feuchten Ufer und die Sonne, die gerade untergeht, taucht den Strand in ein Schauspiel aus rot und gelb Tönen. Einfach wunderschön. „Wieso rennst du weg?", höre ich ihn hinter mir.

Ich drehe mich zu ihm um und staune wieder einmal wie wunderschön dieser Mann ist. Zu schön um wahr zu sein. Der Wind zerrt an meinem Kleid und lässt mich ein wenig frösteln. „Ich dachte ich würde es schaffen ohne es zu hören, aber jedes Mal wenn ich denke es geht aufwärts, wirft uns wieder etwas zu Boden. Was bin ich für dich? Ich habe einfach das Gefühl das ich hier bin um deine Gelüste zu stillen. Also was bin ich für dich?" Ich weiss, dass ich ihn damit vor einer schweren Entscheidung stelle, aber ich brauche Gewissheit. In den letzten Tagen ist mir eines bewusst geworden, dass man mich beliebig austauschen kann. Ich bin ersetzbar, doch das will ich nicht. Ich will das Miles sich zu mir bekennt, als seine Freundin nicht als seine Gefährtin oder sonst etwas. Die Angst, dass er mich fallen lässt wenn seine Familie sich quer stellt ist allgegenwärtig. Er kommt langsam auf mich zu, ich kann den Schmerz in seinen Augen sehen. „Mia, ich weiss nicht...", er bricht ab und rauft sich die Haare. „Ich dachte ich könnte so weiter machen, aber die letzten zwei Tage haben mir gezeigt das ich hier nur ein Gast bin."

Ich mache eine Pause und hole Luft, muss mir klar werden was ich als nächstes sagen möchte. Als er den Mund aufmacht hebe ich die Hand um ihm zu zeigen das ich noch nicht fertig bin. „Ich bin Gast in deinem Land, aber ich möchte einen Platz in deinem Herzen. Als deine Partnerin. Denn ich liebe dich Miles. Ich liebe dich aus ganzem Herzen. Schon als ich dich das erste Mal gesehen habe, wusste ich das du etwas besonderes bist. Dass du dich in mein Leben schleichen und es komplett auf den Kopf stellen würdest. Aber das es so kommt war mir nicht bewusst. Mir war nicht bewusst das du mir so schnell und so intensiv ans Herz wachsen würdest. Dass ich dich nach kaum ein paar Wochen lieben würde und doch, ist es geschehen. Ich habe mich in dich verliebt. In einen Prinzen. In einen liebenswerten und wunderschönen Mann. Aber ich brauche Gewissheit das ich mich nicht in einem Irrgarten verlaufe. Denn das sehe ich im Moment, einen Irrgarten aus dem ich ohne deine Hilfe nicht wieder herauskomme. Denn ich bin hoffnungslos in dich verliebt. Also bitte, sag mir welche Rolle ich in deinem Leben spiele?" Dass ich ihm mein Herz ausschütte hätte ich nie gedacht. Aber es tut gut das gesagt zu haben. Es endlich ausgesprochen zu haben lässt alles realer wirken.

Ich stehe hier wirklich, das Meer rauscht wirklich im Hintergrund und der Wind weht wirklich über uns hinweg. Miles steht da, den Mund etwas geöffnet sieht er mich an. Ich habe Angst das ich ihn mit meiner ehrlichen Rede verschreckt habe, aber dann weiss ich wenigstens woran ich bin. Doch mit jeder Sekunde die er verstreichen lässt ist eine Qual. Ich leide hier Qualen und er sieht mich nur an. Wieso? „Jetzt wäre der Zeitpunkt um zu antworten.", sage ich gepresst. Er muss doch etwas dazu zu sagen haben. Oder bin ich ihm den so egal? Eine Möwe fliegt kreischend über uns hinweg, es ist das einzige Lebenszeichen das ich hier vernehme. Das Miles dasteht wie eine Salzsäule und nichts sagt, lässt mich beinahe zu Boden sinken. „Verdammte Scheisse." Ich drehe mich um damit er meine Tränen nicht sieht, obwohl er es verdient hätte. Ich schütte ihm mein Herz aus, sage ihm das ich ihn liebe und was macht er? Er steht da und schweigt. Ich verstehe das einfach nicht.

Ich werde von heftigen Schluchzern geschüttelt, sie entschlüpfen meiner Kehle ohne das ich etwas gegen sie tun kann. Ich kann einfach nicht glauben das er nichts zu sagen hat. Wie konnte ich nur so dumm sein? „Mia..." Seine Stimme klingt tröstend nah, tatsächlich steht er neben mir und will mich an sich ziehen doch ich wehre mich. „Nein. Lass mich. Du hattest genug Zeit um zu antworten.", schreie ich. Und weiche ein paar Schritte zurück. Der weiche Sand unter mir gibt nach und ich verliere beinahe das Gleichgewicht, doch Miles hält mich rechtzeitig fest. Seine starke Hand umklammert meinen Arm und zieht mich an seine Brust. Zuerst bin ich erschrocken doch ich fange mich schnell wieder und wehre mich gegen seine Arme. Aber Miles lässt nicht locker und ich gebe nach. Lasse mich von ihm halten während die Tränen nur so über meine Wangen strömen. Wie einer dieser endlosen Fjorde in Skandinavien die sich über Kilometer hinweg erstrecken. „Sch. Ist schon gut.", flüstert er. Streicht behutsam über meinen Rücken und tröstet mich. Das Gefühlchaos in mir ist so ermüdend, ich will doch einfach nur glücklich sein. Ist mir das denn verwehrt? Langsam beruhige ich mich, Miles streichelt weiterhin meinen Rücken und hält mich fest.

Ich kann sein Herz schlagen hören, es schlägt gleichmässig und lässt meine Tränen endgültig versiegen. Schniefend wische ich mir mit dem Handrücken über die Nase, ich weiss es ist nicht damenhaft aber ich habe kein Taschentuch dabei. „Darf ich?" Miles tupft mir die Tränen von den Wangen und sieht mir dabei die ganze Zeit in die Augen. Sie sind so blau wie dieser Ozean der sich vor uns erstreckt. Die Sonne berührt mehr und mehr die Oberfläche, vielleicht höre ich ja das Zischen. „Ich wollte nicht das du weinst. Es ist schwer für mich meine Gefühle offen zu zeigen geschweige denn sie auszusprechen. In meinem Land gilt die Liebe als nicht relevant vor allem wenn es um die Eheschliessung geht. Hier zählen materielle Dinge, wie viel die Brauteltern zahlen, welchen Rang der Bräutigam hat. Aber die Liebe ist hier zweitranig." Ich hole Luft um etwas zu sagen, doch er legt mir seinen Finger auf meine Lippen. Der sanfte Druck der sein Finger auf meiner Lippe hinterlässt fühlt sich gut an.

„Aber für mich zählt sie mehr als das Geld, oder aus welchem Hause die Braut kommt. Ich bin ein Prinz und wenn es nach meinem Vater ginge, hätte er mich schon längst mit einer Cousine siebten Grades verheiratet. Aber ich habe mich dagegen gewehrt seitdem ich achtzehn bin. Ich wollte meine Frau selbst aussuchen, ich wollte nicht das sie mich nicht kennt und Angst vor der Zukunft hat. Doch ich kenne dich, besser als du glaubst. Und ich werde dich nie wieder gehen lassen, Mia. Weil du für mich die einzige Frau auf dieser Welt bist zu der ich gehören möchte. Also verzeihe mir wenn ich vorhin nicht gewusst habe, was ich sagen sollte. Denn dich hat der Himmel geschickt." Ich bin berührt von seinen Worten, sie fegen meine Zweifel weg und öffnen mein Herz. „Dann bin nicht hier um deine vierte Frau im Harem zu werden?", frage ich atemlos. Miles lacht und schüttelt den Kopf, seine Hände umfassen mein Gesicht. „Nein. Du bist keine Gespielin für mich. Sondern diejenige mit der ich nicht nur mein Bett teilen möchte, sondern auch mein Leben." Seine Lippen bedecken meine, seine starke Hand zieht mich noch näher zu sich heran so, dass ich seine wachsende Erektion an meiner Hüfte spüre. Dieser Kuss ist anders, er ist langsamer und voller Leidenschaft. So als würde er mit diesem Kuss seine Gefühle zu mir bekräftigen. Ich geniesse es und lasse mich komplett fallen, ich lege mich in seine Hände und hoffe, dass er mich nicht zerquetscht.

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Meinungen? Würde mich über eure Kommentare freuen.

eure Amanda

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