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Essen mit einem Prinzen


„Ihr zehn Uhr Termin würde in fünf Minuten beginnen." Erinnere ich meinen Chef, Christian Landon hebt den Kopf und nickt. Seine braunen Augen leuchten wie immer wenn wir einen lukrativen Job in Aussicht haben. „Danke Mia." Ich schliesse die Tür und sammle meine Unterlagen zusammen. Viele sind es nicht, denn der Termin für das Meeting kam spontan rein. In der Mail stand bloss das ein Milliardär ein Architekturbüro sucht das sein neuestes Projekt entwirft. Nicht sehr viele Informationen, aber das Lace&Lace Architekturbüro ist das beste in ganz New York City. Und wird auch mit spontanen Kunden fertig. Schnell bereite ich das Konferenzzimmer vor. Auf die Minute pünktlich erscheint die Kundschaft, sie besteht aus drei Männern. Zwei tragen schwarze Anzüge und schwarze Sonnenbrillen.

Irgendwie kommen sie mir bekannt vor und als ich einen Blick auf den dritten Mann, in einem dunkelblauen Anzug, erhasche bleibt mir das Herz stehen. Er. „Vielen Dank.", höre ich Miles zu Lori, unserer Empfangsdame, sagen. Ich schlucke denn mein Mund fühlt sich staubtrocken an. Miles, der Prinz, schaut sich um und entdeckt mich. Seine Augen leuchten als er mich sieht, ich kann mich jetzt nicht verstecken. Ich muss professionell sein. Also los geht's. „Prinz Said, schön Sie zu sehen." Mein Chef erscheint und schüttelt Miles, äh Prinz Said, die Hand. „Darf ich Ihnen meine Praktikantin Mia Summers vorstellen." Mr Landon lächelt mich an und ich gebe Miles die Hand. Ich ziehe den Atem scharf ein, denn ein Blitz schiesst durch mich hindurch. Seine Augen funkeln als er es bemerkt und verdunkeln sich. „Schön Sie zu sehen, Miss Summers." Seine Stimme klingt samtig weich. Traumhaft. „Hier entlang."

Mr Landon führt uns zum Konferenzzimmer, ich laufe hinter meinem Chef her und spüre Miles stechenden Blick auf meinem Rücken. Ich muss mich beruhigen, was nicht so leicht ist denn auch als wir uns setzen spüre ich seinen Blick auf mir ruhen. „Ich freue mich sehr, dass Sie sich für unser Unternehmen entschieden haben. Wir geben unser Bestes Ihren Wünschen Form zu verleihen." Mein Chef ist ein bisschen nervös was ich verstehen kann, aber aus einem anderen Grund. „Ich habe sehr viel von Ihrem Talent gehört, Mister Landon." Miles Mundwinkel zucken leicht, so schnell das man es fast nicht sehen kann. Aber ich habe es gesehen. Bilde dir ja nichts ein. „Das ehrt mich wirklich sehr. Was schwebt Ihnen vor? Sie haben in der E-Mail nichts konkretes angedeutet." Miles Gesichtausdruck verändert sich schlagartig, er ist in seinem Element. Ein Geschäftsmann, durch und durch. „Nun. Ich möchte ein Luxushotel eröffnen. Es soll eine aussergewöhnliche Optik besitzen. Die Welt soll darüber staunen."

Ich weiss nicht was ich erwartet habe. Vielleicht ein Familienhotel? So sieht er nicht aus. Dafür sieht er heute sehr sexy aus. Das Haar sieht verwuschelt aus, so als ob er gerade erst aufgestanden ist. Der dunkelblaue Anzug betont seine blauen Augen und sitzt fantastisch. Mr Landon macht sich Notizen, ich ebenfalls. „Wie gefällt Ihnen Ihr Studium, Miss Summers?" Ich blinzle erschrocken und schaue ihm in die Augen. Mann sind die schön. „Sehr gut." Ich habe keine Ahnung was das hier soll, aber wenn er mich bei meinem Chef einschüchtern will, lasse ich das nicht zu. „Ich mag Komplexität. Sie ist unberechenbar und kann doch wunderschön sein."

Miles nickt lobend und reibt sich über's Kinn, sein Blick ruht nach wie vor auf mir. Doch ich halte ihm stand. Ich muss mich behaupten. „Klingt gut. Wie wäre es wenn Sie den ersten Entwurf machen?" Was? Nein, das kann er doch nicht machen. „Ich schätze ihr Talent sehr, aber sie ist noch im Studium. Ich denke nicht das sie..." Mein Chef wird von Miles unterbrochen. „Sie besucht das letzte Semester. Ich denke schon das sie der Aufgabe gewachsen ist." Er sieht mich auffordernd an. Ich sollte etwas sagen, doch mein Kopf ist wie leer gefegt. Als sein Blick stechender wird zucke ich zusammen. „Sicher doch. Ich bin der Aufgabe gewachsen.", höre ich mich sagen. Er lächelt verschlagen, so als ob es ihm Spass machen würde mich gedanklich zu manipulieren. „Gut. Dann würde ich vorschlagen wir setzen uns zusammen. Wie wäre es mit heute Abend?" Miles steht auf und wir tun es ihm gleich. Erst jetzt fallen mir seine zwei Sicherheitsmänner auf, einer von den beiden ist Ricks. Ich lächle ihm zu doch er sieht an mir vorbei. Komisch.

„Abgemacht." Erleichtert atme ich aus als sie das Büro verlassen. Ich muss dringend etwas unternehmen um nicht immer gleich zum Wrack zu werden wenn ich ihm begegne. Was jetzt dank des unerhofften Auftrags öfters passieren wird. Plötzlich schlägt mein Herz schneller als ich daran denke mich mit ihm heute Abend zu treffen. Er hat mir nicht gesagt wann er mich abholt, vielleicht schickt er Ricks. Denn persönlich wird er sicher nicht auftauchen. „Ich hoffe Sie überschätzen sich nicht. Prinz Said ist ein wichtiger Kunde, Sie wissen was auf dem Spiel steht.", reisst mich mein Chef aus den Gedanken. Ich drehe mich um und stehe ihm gegenüber, er ist etwas kleiner als Miles, etwa eins fünfundsiebzig wohingegen Miles mindestens eins fünfundneunzig ist. Christian Landon hat graues Haar und graue Augen die mich ernst ansehen.

„Es ist mir sehr wohl bewusst was auf dem Spiel steht. Ich werde Sie nicht enttäuschen." Er nickt und verschwindet in seinem Büro, seufzend lehne ich mich an den Empfangstresen. „Was ist denn los?" Lori sieht mich neugierig an, sie ist zwar zehn Jahre älter als ich aber im Herzen ist sie noch immer zwanzig. „Hat es etwas mit diesem arabischen Prinzen zutun?" Lori ist informierter als ich, denn ich musste mich von meiner besten Freundin aufklären lassen. „Ja." Ich erzähle ihr, dass ich den Auftrag habe den ersten Entwurf seines Projekts zu entwerfen. Das ich mit ihm gestern gesprochen habe lasse ich weg, das geht niemand etwas an. „Oh mein Gott, Mia. Wie aufregend." Sie sieht träumerisch in die Ferne. „Es ist eine wahnsinnige Chance. Ich hoffe ich fahre das ganze nicht an die Wand." Dass ich dabei auch meine nervliche Instabilität meine, kann sie nicht wissen. „Das wird schon, du musst nur an dich glauben. Denn ich tu's, Kleine."

Sie drückt meine Hand und lächelt mich aufmunternd an. Ich atme tief ein und nicke. Ich schaffe das. An meinem Schreibtisch mache ich mir schon einmal ein paar erste Gedanken wie es aussehen könnte. Als ich das nächste Mal aufschaue ist es bereits fünfzehn Uhr. Ich hab die Zeit total vergessen, aber jede Menge Ideen auf's Papier gebracht. Wenn er da nicht beeindruckt ist weiss ich auch nicht. Ich strecke mich und hole mir eine Tasse Kaffee. Gedankenverloren rühre ich in der Tasse herum. „Klopf. Klopf. Ich dachte mir du könntest eine Kleinigkeit vertragen." Lori steht mit einem kleinen Sandwich, das vom Deli nebenan ist, vor mir. „Danke dir. Ich hab vor lauter Entwürfen die Zeit vergessen." Wie auf Kommando meldet sich lautstark mein Magen zu Wort. Was uns beide lachen lässt. Ich nehme das Putenbrust Sandwich an mich und beisse hinein. Genüsslich schliesse ich die Augen während die Geschmäcker im Mund explodieren.

„Und wie kommst du voran?" Lori sieht mich fragend an, ich kaue zu Ende und spüle mit einem Schluck Kaffee nach. „Ganz gut. Ich denke Mi...Prinz Said wird es bestimmt gefallen.", rette ich mich. Lori scheint meinen Versprecher nicht gemerkt zu haben und wenn doch, dann ignoriert sie es. Sie schaut sich die Entwürfe an und nickt anerkennend. „Das ist toll. Wirklich Mia, du hast Talent." Ich lächle und freue mich, das es ihr gefällt. Ich hoffe, dass es Miles ebenso gefällt, denn auf mich kommt er sehr anspruchsvoll rüber. Er weiss was er mag und was nicht. Und er nimmt sich immer was er will. Dieser Gedanke macht mir etwas Angst, ich versuche es mir nicht anmerken zu lassen. „Nur Mut. Er wird dir schon nicht den Kopf abbeissen. Immerhin hat er dich auf eine Art und Weise angesehen." Diese Bemerkung überrascht mich nicht, ich weiss wie er mich ansieht. Als wäre er ein ausgehungerter Wolf und ich das Reh das er fressen will. Nur lasse ich mich nicht so einfach fangen. „Wie dem auch sei, du wirst das schon rocken."

Lori lächelt mich an und begibt sich wieder an den Empfang. „Wenn du nur recht hast.", seufze ich. Ich esse mein Sandwich zu Ende und setze mich an die Feinheiten. Um achtzehn Uhr mache ich Feierabend und fahre mit meinem Minni zum Campus. Ich arbeite drei Tage die Woche im Büro und dazwischen gehe ich zur Uni und lerne ich. Aber heute muss das Lernen warten, denn ich habe ein wichtiges Meeting. Na ja so wichtig es eben sein kann wenn man einen Prinzen trifft mit dem man die ersten Entwürfe für sein Luxus Resort bespricht. Es ist wichtig.

Ich betrete mein Zimmer und sehe das Lisa, meine Zimmernachbarin, nicht da ist. Wahrscheinlich ist sie noch in der Uni denn ihre Sachen sind nicht da. Dafür sehe ich einen Umschlag auf meinem Bett liegen, schnell schaue ich mich um ob derjenige der ihn hierhin gelegt hat noch da ist. Aber es ist niemand hier. Stirn runzelnd nehme ich ihn vom Bett und schau fasziniert auf die gradlinige Schrift. „Für Miss Summers", lese ich. Mein Herz klopft wild in meiner Brust, ich habe da so eine Vorahnung aber ich weiss nicht ob sie wahr ist. Mit zittrigen Fingern öffne ich den Umschlag und ziehe ein schlichtes cremefarbenes Briefpapier heraus.

„Ich freue mich auf ein anregendes Gespräch und auf Ihre unzähligen Ideen. Um Acht wird Sie mein Fahrer abholen. Dresscode schwarzes Kleid. Miles. PS: Schrank", lese ich.

Ganz automatisch gehe ich zum Schrank und öffne ihn. Darin befindet sich ein Kleidersack, ich nehme den Bügel heraus und öffne ihn zaghaft. Zum Vorschein kommt ein wunderschönes schwarzes Kleid mit Cutoutausschnitt. Ein kleiner Zettel hängt daran. „Zieh mich an."


Ich schüttle den Kopf. Wieso macht er das? Weil er dich in einem sexy Kleid sehen will. Ich schaue an mir runter, was ist an meiner used Jeans, dem rosa Oberteil und dem weissen Blazer, nicht in Ordnung?

Seufzend beschliesse ich es anzuziehen nur um zu sehen wie es an mir aussieht. Na klar. Das Kleid passt wie angegossen. Es sitzt wie eine zweite Haut und es ist echt sexy. Die dazu passenden Heels stehen ebenfalls in meinem Schrank. Ich beschliesse meine Haare hochzustecken und lasse einige Strähnen herausfallen um es ein wenig aufzulockern. Das Make - up frische ich etwas auf und schon ist es Zeit. Unten erwartet mich bereits die Limo. „Guten Abend Miss Summers" Ricks begrüsst mich freundlich und hält mir die Tür auf. Einige der Studenten starren mich komisch an als ich einsteige und der Wagen wegfährt.

Gott sei Dank sind die Fenster getönt so können sie nicht sehen wie peinlich mir das ganze ist. Wieso eigentlich? Ich habe Christina heute noch nicht gesprochen, was ich definitiv nach dem Treffen mit Miles nachholen werde. Ich schaue noch einmal meine Unterlagen durch. Ja das passt. Nach einer fünfzehn Minuten Fahrt hält der Wagen und Ricks hilft mir aus dem Wagen. Wir stehen vor einem Edelrestaurant. Deshalb der Dresscode. Ich atme tief ein und folge Ricks durch das Restaurant. Das The View Restaurant & Lounge ist eines der angesagtesten Restaurants in ganz New York City. Es ist sehr clean und modern eingerichtet. „Prinz Said wünscht Sie an der Bar zu treffen.", informiert mich Ricks. Ich nicke und folge ihm und kann Miles schon von weitem ausmachen. Er hat das Jackett ausgetauscht und trägt jetzt ein schwarzes.

Was zu den blauen Stoffhosen sehr sexy aussieht. „Sir." Ricks räuspert sich und Miles dreht sich um. Mir verschlägt es die Sprache. Er hat die Krawatte ausgezogen und die obersten drei Knöpfe gelöst. Er sieht atemberaubend aus. „Mia. Schön Sie wieder zusehen." Sein Blick erhellt sich als er mir die Hand gibt, ich ergreife sie und warte auf den Blitz. Und er lässt mich nicht im Stich. Er durchzuckt meinen Körper und lässt ihn unter Strom stehen. „Sie sehen bezaubernd aus." Miles Daumen streicht unablässig über meine Hand und erzeugt eine Gänsehaut die sich auf dem gesamten Körper ausbreitet. „Danke.", bringe ich über die Lippen. Es ist wie jedes Mal, ich kann kaum atmen geschweige denn Sprechen. „Danke Ricks. Ich brauche Sie für's erste nicht mehr.", sagt er zu seinem Fahrer. Ricks nickt und verschwindet, damit lässt er uns alleine. Nur das wir nicht alleine sind. Wir stehen im teuersten Restaurant in ganz New York City und um uns herum sind zig Leute die miteinander reden und essen. „Ich habe für uns einen Tisch reserviert."

Er lächelt charmant und führt mich durch das Restaurant in einen abgesonderten Bereich. „Ich dachte mir das wir etwas Ruhe gebrauchen können." Sein Lächeln wird leicht anzüglich und das leichte Blitzen seinen Augen verrät mir ebenfalls das seine Absichten weit aus weniger Ritterlich sind als angenommen. Aber ich kann dem standhalten. Wer's glaubt wird selig. Das Separee ist ein etwa fünfzig Quadratmeter grosser Raum der mit einem grossen weissen Tisch ausgestattet ist. Miles, ganz Gentlemenlike, zieht den Stuhl für mich heran. Ich setze mich und sehe wie er den Tisch umrundet und mir gegenüber Platz nimmt. Ich bin enttäuscht das er so weit weg sitzt, aber vielleicht tut körperlicher Abstand gut.

„Ich hoffe es ist für Sie in Ordnung das ich für uns bestellt habe?" Seine Stimme klingt samtig doch mir entgeht der etwas strengere Tonfall nicht. Kontrollfreak. „Natürlich. Es ist wirklich nett das Sie mich zum Essen einladen." Ich habe anscheinend meine Stimme wieder gefunden, der Abstand tut wirklich gut. Miles lächelt und wie aus dem Nichts tritt ein Kellern heran, er serviert uns Wein den Miles vorkostet. Er scheint ihm zu schmecken denn der Kellner schenkt uns ein. Es ist ein Weisswein. „Ich habe schon einige Entwürfe angefertigt von denen ich überzeugt bin das sie Ihnen zusagen werden.", sage ich und nippe an meinem Glas. Der Wein schmeckt spritzig und süss. Lecker. „Das ist gut. Aber zuerst wollen wir etwas essen.", bremst er mich.

Ich nehme einen grossen Schluck. Also gut zuerst essen. Der Kellner serviert Schellfisch auf einem Spargelbett. „Auf einen schönen und inspirierenden Abend." Miles hebt sein Glas in die Luft und sieht mir direkt in die Augen. Dass er dabei bis in meine Seele blicken kann erschreckt mich. Der Fisch schmeckt lecker der Spargel ebenfalls. Ich nehme immer wieder einen Schluck Wein. Ich muss mich etwas beruhigen, dennoch brauche ich einen klaren Kopf. In geschäftlichen Dingen wie auch in weniger geschäftlichen Dingen. „Wie sind Sie zur Architektur gekommen?" Ich komme wie bei Christinas Fragenparade vor, ich lege die Gabel weg und tupfe mir mit der Serviette die Mundwinkel ab. „Ich habe mich schon früh dafür interessiert. Alles was kompliziert und spektakulär aussieht faszinierte mich, also habe ich schnell herausgefunden was ich studieren will."

Miles nickt und nimmt einen Schluck Wein, dabei sieht er mich die ganze Zeit an. „Und was haben Sie nach dem Studium vor?" Ich frage mich wieso er das wissen will. Weil er Interesse an dir hat. Klar, es gibt Anzeichen dafür aber auf die kann ich mich nicht verlassen. Oder? „Ehrlich gesagt weiss ich es noch nicht. Darüber hab ich noch nicht nachgedacht.", sage ich und lege das Besteck bei Seite. „Vielleicht wäre auch ein Tapetenwechsel nicht schlecht. Sie könnten ein Jahr in einem anderen Land verbringen und dort die neusten Trends in Sache Architektur kennen lernen.", schlägt er vor.

Die Idee ist mir auch schon gekommen, aber ich habe sie bis zu meinem Abschluss verschoben. „Und an welches Land haben Sie gedacht?", frage ich zurück. Er legt sein Besteck ebenfalls weg und der Kellner räumt ab, was ihm Zeit gibt darüber nachzudenken. „Nun ja, Europa ist sehr konservativ. Asien hingegen heisst Komplexität gerne willkommen." Da könnte er recht haben. Aber irgendwie habe ich das Gefühl das er aus eigenem Interesse spricht. Es wird der Hauptgang serviert, Steak mit buntem Gemüse. Das Fleisch ist zart und zergeht auf der Zunge, dazu der nicht zu schwere Rotwein. Einfach perfekt. „Ich habe selbst ein Jahr als Anwalt in Los Angeles gearbeitet. War eine sehr interessante Zeit."

Ich kann ihn mir nicht in Los Angeles vorstellen, diese Stadt ist so unglaublich bunt und laut. Klar New York ist ebenfalls bunt und laut und es wimmelt hier von Workerholics. Miles ist ebenfalls einer. Um das genauer herauszufinden muss ich ihm noch ein paar Fragen stellen. „Wieso gerade LA?" Ich nehme mein Glas und nehme einen Schluck. Er hat wirklich einen guten Geschmack. Er kaut langsam, so als müsse er sich überwinden meine Frage zu beantworten. Er wischt sich den Mund mit der Serviette ab und legt das Besteck bei Seite. Das halbe Steak liegt noch unberührt auf seinem Teller, es scheint so als ob das Thema ihm den Appetit verdorben hätte. „Private Gründe.", sagt er knapp. Er winkt dem Kellern zu und dieser räumt unsere Teller ab. „Bevor wir zum Dessert kommen, würde ich mir gerne Ihre Entwürfe ansehen." Seine Stimmungsschwankungen sind kaum mitzuhalten. Ich frage mich ob es mit meiner Frage von vorhin zusammen hängt oder ob er einfach wieder zum Geschäftlichen übergehen will.

„Aber sicher." Ich hole meine Entwürfe hervor und setze mich neben ihn. Sein Aftershave riecht sehr angenehm, herb und doch irgendwie süsslich. Ich lege ihm die Entwürfe hin, dabei berühren sich unsere Hände und das vertraute Knistern setzt ein. Ich ziehe den Atem ein und schaue ihm direkt in die Augen. Sie wirken so unendlich blau, wie der tiefste Ozean. Voller dunkler Geheimnisse. Er lächelt verschlagen und streicht mit dem Daumen über meine Fingerknöchel. Mir wird ganz flau im Magen und ich habe Mühe mich zu konzentrieren. „Äh, ich dachte mir das eine Trapezform ganz schön wäre. Oder aber eine Pyramide.", beginne ich zu erklären. Ich muss mich ein wenig abkapseln und meine Entwürfe zu erklären hilft mir dabei etwas Raum zwischen uns zu bringen. Obwohl ich mir jeden seiner Atemzüge, jeden Wimpernschlag, bewusst bin.

„Die Pyramide ist ganz schön. Wie hoch würde man bauen können?" Ich erkläre ihm, dass man zwar sehr hoch bauen könnte, es aber wegen der Statik Probleme geben würde. „Als ich mir die Gebäude in ganz Dubai angesehen habe, ist mir eines aufgefallen. Es ging immer um die Höhe, der Trend ist höher, immer höher. Aber ich wollte weg von diesem Trend, bei meinen Entwürfen geht es mir um Komplexität, Ästhetik, Eleganz und Luxus. Ich wollte etwas eigenes kreieren. Etwas an das man sich auch noch in hundert Jahren erinnern wird." Ich atme aus und sehe ihn gespannt an, sein Blick ist auf den Entwurf gerichtet. Und nicht auf mich. „Es ist wirklich etwas spektakuläres. Eine Pyramide als Hotel." Er streicht sich nachdenklich übers Kinn, ich kann spüren wie es hinter seiner Stirn arbeitet. „Gute Arbeit für's erste. Sie haben wirklich Talent, Mia. Sie erkennen was wirklich wichtig ist. Das beeindruckt mich sehr."

Wow. Das habe ich nicht gedacht, ich hatte gehofft das ihm die Entwürfe gefallen. Aber, dass er gleich so eine Lobesrede schwingt hätte ich nicht gedacht. „Danke." Ich lächle und erkläre ihm die Einzelheiten, wir verbringen sehr viel Zeit damit. Dass wir so viel schaffen hätte ich nicht gedacht, nach drei Gläsern Wein haben wir soweit alles besprochen. „Ich muss es noch mit meinen Geschäftspartnern in Dubai klären, aber ich denke nicht das sie sich dagegen entscheiden." Seine Stimme ist weich und sein Blick einlullend, wieder komme ich mir vor als sei ich die Schlange die er beschwören möchte. Und wenn es so ist? Will ich mich beschwören lassen? Ja, bitte! „Sie reisen schon ab?", frage ich leicht enttäuscht.

Miles räumt meine Entwürfe zusammen und schiebt sie in seinen Aktenkoffer. Dann erhebt er sich, elegant und geschmeidig. „Ja. Meine Geschäftstermine sind zu Ende." Höre ich da etwa einen Hauch von Enttäuschung aus seiner Stimme? „Oh." Ich stehe auf und atme seinen Geruch ein, tausend Gedanken rauschen durch meinen Kopf. Er steht mir so nahe wie noch nie, ich kann die Wärme die von seinem Körper ausgeht spüren. Ich schliesse für einen Moment die Augen und geniesse dieses Gefühl, plötzlich spüre ich seine Hand an meiner Wange. Ich reisse die Augen auf und starre auf seine vollen Lippen. Küss mich. Jetzt. „Ich würde Sie gerne noch einmal sehen bevor ich abreise." Seine Stimme hüllt mich in eine zarte Decke, weckt meine Sehnsüchte aufs Neue. „Ich..." Ich weiss nicht was ich darauf antworten soll. Ich atme tief ein und ziehe meine Lippe zwischen meine Zähne. „Ich weiss ich werde es bereuen, aber scheiss drauf.", knurrt Miles.

Er beugt sich zu mir runter und presst seine Lippen auf meine. Tausende Blitze schiessen durch mich hindurch, als seine Zunge sanft über meine Unterlippe gleitet. Und um Einlass bittet. Ich öffne sie automatisch und lasse zu das er meinen Mund erobert. Seine Zunge verwickelt meine in einen leidenschaftlichen Tanz. Ich seufze und gebe mich ihm voll und ganz hin. Mein Herz läuft über, Millionen von Schmetterlingen flattern in meinem Bauch herum. Aus Miles Kehle entschlüpft ein heiseres Stöhnen als er mein Gesicht in seine Hände nimmt. Der Kuss ist wild und hemmungslos, ganz anders als die anderen Küsse die ich zuvor gehabt habe. Er löst sich von mir dennoch liegt mein Gesicht immer noch in seinen Händen. Er lehnt seine Stirn gegen meine und ich kann seinen warmen Atem an meinen Lippen fühlen. „Ich muss dich wieder sehen, Mia. Morgen."

Ich öffne langsam die Augen und sehe wie die Leidenschaft in seinen Augen lodert. Hitze wallt in mir auf, lässt mich nicht mehr los. Sein Kuss ist wie ein Feuer das sich immer mehr ausbreitet. Irgendwann steht mein gesamter Körper in Flammen. „Ich muss jetzt gehen." Mir wird schlagartig bewusst was ich hier eigentlich mache. Und wie gefährlich es werden könnte wenn ich nicht schleunigst von hier verschwinde. „Ich will aber nicht das du gehst."

Wieder hüllt mich seine Stimme in eine sanfte Decke, bringt mich dazu zu bleiben. Aber ich muss gehen, um meinetwillen. „Es tut mir leid.", flüstere ich und entwinde mich aus seinen Armen. Verschwinde so schnell ich kann aus dem Separee. Im Restaurant suche ich nach Ricks, kann ihn aber nirgends finden. „Scheisse.", fluche ich. Und ziehe ein paar missbilligende Blick auf mich, was mir aber herzlich egal ist. Ich verlasse das Restaurant und sauge draussen die kühle Nachtluft ein. Sie hilft mir meine Gedanken zu ordnen. Sobald ich in seiner Nähe bin kann ich an nichts anderes mehr denken. Seine Lippen. Sein Gesicht. Sein Körper. „Miss Summers. Kann ich Ihnen helfen?" Ricks Stimme reisst mich aus meinen Gedanken, ich drehe mich um und schaue in seine braunen Augen. Sie strahlen eine Ruhe aus die ich dringend gebrauchen kann.

„Ja. Bitte fahren Sie mich nach Hause.", meine Stimme klingt aufgewühlt. Und das bin ich auch. Sehr, sogar. „Sehr wohl Miss." Er gibt dem Mann der für den Fahrservice zuständig ist die Karte, der sofort verschwindet. Und mit dem Wagen zurück kommt, Ricks drückt ihm das Trinkgeld in die Hand und öffnet mir die Tür. So schnell ich kann steige ich ein, Ricks schliesst die Tür im selben Moment als Miles aus dem Restaurant kommt. Als sich unsere Blicke treffen halte ich den Atem an. Er sieht so verletzlich aus, so als hätte ihn meine Flucht körperliche Schmerzen zugefügt. Schuldgefühle keimen in mir auf. „Warten Sie." Sagt er zu seinem Fahrer, ich kann nicht verstehen was Ricks sagt. Doch dann geht das Fenster runter und ich kann Miles Gesicht sehen.

„Bitte geh nicht.", flüstert er. Ich schlucke und möchte am liebsten aussteigen und mit ihm irgendwohin gehen. Egal wohin. Hauptsache der traurige Ausdruck in seinen Augen verschwindet. „Ich kann nicht." Meine Stimme zittert und ich habe Mühe überhaupt zu sprechen. Aber ich muss stark sein. „Lebwohl Miles.", sage ich und gebe Ricks das Zeichen. Ich habe die Befürchtung das er ihn aufhält doch er lässt zu das wir starten. Ich schaue nicht zurück als wir uns vom Restaurant entfernen, es würde mir das Herz brechen. Ich atme tief ein und konzentriere mich auf den Verkehr. Doch meine Gedanken wandern immer wieder woandershin. Zu ihm.

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Was haltet ihr von meiner Story?

Über eure Kommentare würde ich mich riesig freuen.

eure Amanda

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