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Kapitel 2.0

Über mir scheint eine kleine, leicht bläuliche Sonne und wärmt mein Gesicht. Der Wind streichelt meine Haut und der Wald summt vor Leben. Es riecht warm und grün und erdig. Lächelnd drehe ich mich um mich selbst, werfe dabei den hellbraunen Sand des Weges auf. Der Waldplanet Kreck hat es mir angetan, auf mehr als eine Art.

Sobald ich mich dem kleinen, kuppelförmigen Steinhaus nähere, fliegt die Holztür auf und Paku rennt auf mich zu. Hat er am Fenster nach mir Ausschau gehalten? Er umarmt mich, hebt mich hoch und schon wirbeln wir gemeinsam über den Sandweg. Lachend stütze ich mich auf seinen Schultern ab. Hoffnung lässt mein Herz leicht werden.

„Zelene!", stößt er aus. Er ist immer viel zu laut, selbst jetzt, da ich so nah an seinem Mund bin. „Treska ..." Er schüttelt den Kopf und sieht mich an, als wäre ich ein Wunder. Dann setzt er mich ab, zieht mich mit riesigen Schritten hinter sich her ins Haus und in das Zimmer seiner kleinen Schwester Treska.

Dort werde ich von Pakus Eltern ebenso stürmisch begrüßt.

„Tich kat tie Waltmutter kechickt, Zelene", haucht seine Mutter mit zittriger Stimme und wischt sich erneut über die Augen. Ihr Akzent ist sogar noch prominenter als sonst, ich kann sie kaum verstehen. „Wie können wir tir chemals tanken?"

„Zelle!", höre ich ein vertrautes, hohes Quietschen. Die kleine Treska schiebt sich an ihren Eltern vorbei und zupft an meiner Hose, streckt die Hände nach mir aus.

Erleichterung überflutet mich, es ist das pure Glück, das mich auflachen, fast in die Knie gehen lässt. Doch stattdessen erfülle ich ihr ihren Wunsch und hebe sie hoch. „Hallo, Tres." Sie sieht viel besser aus – ihre Augenringe sind verschwunden, ihre Haut ist wieder so braun, wie es für die Leute hier üblich ist. Und wenn sie atmet, erklingt kein Rasseln mehr. „Ich bin so froh, dass es dir besser geht", flüstere ich und küsse ihren braunen Wuschelschopf, was sie zum Kichern bringt.


Nachdem sich alle wieder beruhigt und doppelt und dreifach bei mir bedankt haben, bittet Paku mich, ihm zu folgen.
Mit dem grünen Brotfladen voll süßer Füllung, den seine Mutter mir in die Hand gedrückt hat, stehe ich jetzt also im Kräutergarten der Familie. Kann meinen Augen kaum trauen.

„Ich habe es einfach ausprobiert und ..." Er hebt gelassen die Schultern, aber sein Gesichtsausdruck, dieses Grinsen ... Ihm ist klar, dass das eine richtig große Sache ist.

Die Heilpflanzen, die ich für Treska mitgebracht habe, blühen vor mir auf dem kleinen Feld der Familie. Größer und gesünder als ich sie jemals auf Tursakrit gesehen habe: fingerdicke Stiele, handtellergroße Blätter und leuchtend rote Blüten.

„Das Mittel kann so vielen Menschen helfen, Zelene. Ein Mittel gegen das Dornenfieber ... Meine Mutter hat recht, du musst von den Göttern gesandt worden sein." Er beugt sich zu mir herunter – weit herunter, Paku ist mehr als zwei Meter groß – und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Mir stockt der Atem und auch nachdem sich seine Lippen von meiner Haut lösen, kribbelt die Stelle heiß.

„Ach, Quatsch ..." Meine Wangen und Ohren glühen mittlerweile. „Ich bin lediglich der Meinung, dass wir so viel mehr erreichen könnten, wenn wir alle zusammenarbeiten würden." Wenn sich alle Welten unterstützen könnten. Wenn der Hochkönig der Welt zwischen den Welten nicht so ein egoistischer, arroganter Idiot wäre. „Ich muss jetzt aber weiter." Ein letztes Lächeln schenke ich ihm, dann renne ich los, springe über den Zaun und verschwinde im Dickicht.

Mittlerweile sind sie es gewohnt, dass ich genauso schnell wieder losziehe, wie ich auftauche. Das hilft nicht gerade dabei, sie davon zu überzeugen, dass ich keine magischen Kräfte besitze. Aber es ist die Wahrheit. Einzig und allein das Armband, das mir Tir vor zwei Jahren zu meinem sechzehnten Geburtstag geschenkt hat, ist gefüllt mit seiner Energie und erlaubt mir das Weltenwandeln.

Wie von selbst führen mich meine Füße vorbei an Bäumen, Sträuchern und Blumen in allen Regenbogenfarben. Summend und an dem Brot knabbernd bahne ich mir einen Weg.

Gut getarnt, weil schon halb von der Vegetation überwuchert und zurückerobert, erhebt sich der alte Schuppen vor mir. Ich betrete ihn und als ich bei dem von mir angebrachten Spiegel aus polierter Bronze ankomme, beginnen die Symbole auf dem Armband orange zu leuchten. Sobald ich die Hand vor die Fläche halte, glüht auch diese auf. In Gedanken navigiere ich die Weltenknoten entlang, bis ich bei der Welt lande, in der ich mit Tir verabredet bin. Ähnlich verfahre ich mit den Portalknoten. Dann springe ich durch die runde Fläche. Der vertraute Hauch fährt über meinen Körper, wie ein Spinnennetz. Vor meinen Augen wird es nicht schwarz, nein, ich sehe nicht nichts. Es ist vielmehr so, als würde ich für den Bruchteil einer Sekunde alles sehen, bunt und sich überlagernd.

Tir hat mir vor zwei Jahren das größte Geschenk überhaupt gemacht: Freiheit.


Favans zwei Sonnen sind durch das dichte Blätterdach kaum zu sehen, dafür ihre glühenden Muster auf dem Boden.

„Du bist so langsam wie eine Schnecke, Tir. Oder ein Oppo. Erinnerst du dich daran, was für ein Tier das ist? Und aus welcher Welt?" Für ein paar Sekunden halte ich die Klappe, beschleunige, springe und stoße mich mit den Händen an der Rinde ab. Auf der anderen Seite des Baumstamms bleibe ich stehen und warte auf Tirswyn. Als er auf dem gelben Holz mit den Knubbeln landet, ist sein verkniffener Gesichtsausdruck Antwort genug. „Wynni Wynni Wynni." Ich schüttele den Kopf. „Was soll aus dir nur werden. Wenn sogar eine Menschenfrau eine bessere Wächterin abgeben würde als du. Ts ts ts."

Er springt herunter, was mein Zeichen ist, meinen Sprint fortzusetzen. Auf Tursakrit hat man nur in den grauen Sporthallen genug Platz, so unbeschwert zu rennen. Hier ist es anders. Hier zieht mich die Weite in ihre Richtung, sodass es sich anfühlt, als könnte ich ewig über den Boden fliegen. Na ja, vielleicht hilft auch die geringere Schwerkraft und der erhöhte Sauerstoffgehalt in der Luft.

Bäume in verschiedenen Gelbtönen mit ihren roten Blättern gleiten an mir vorbei. Der Bach kreuzt meinen Weg und ich folge ihm, sehe, wie er immer breiter und breiter wird, bis ich bei seiner Quelle ankomme. Es ist ein kleines Becken mit rötlichem Wasser, in das ein Wasserfall seine runden Bilder malt.
Eins – zwei – drei – vier – Meine Füße finden schon alleine die Trittsteine, die mich auf die herunterfallenden, weißdurchsichtigen Fäden zuführen. Ich strecke die Hand aus, konzentriere meine Gedanken und springe durch das kalte Nass und den dahinter verborgenen Spiegel.

Die Wärme einer großen Sonne nimmt mich in den Arm. Sie scheint durch die Löcher eines welligen, dünnen Dachs und lässt Staub und Pollen in ihrem Scheinwerferlicht tanzen. Ein wohliges Schütteln erfasst meinen Körper, mit einem etwas kräftigeren werde ich einige Wassertropfen los. Um mehr Strahlen abzubekommen, kämpfe ich mich vorbei an den beiden verbleibenden Wänden und durch pelziges Gestrüpp auf ein Feld. Wenn ich raten müsste, würde ich vermuten, dass der Spiegel einmal das Geheimversteck einer Kindergruppe geschmückt hat.

Tir wird kurz darauf ausgespuckt. Immer noch ziert diese Falte seine Stirn, die mir sagt, wie unzufrieden er mit sich selbst ist, wie neidisch auf mich, wie wenig er sich etwas anmerken lassen will. Manchmal hat Tir eine sehr gesprächige Falte.
Seine Uniform ist zerknittert, sein Schal nach unten gerutscht. Jedes Jahr eine Nuance dunkler werdende grüne Haare kleben ihm nass am Kopf.

„Oppos", fängt er an und räuspert sich. „Circa 1,5 Meter große, wollige Tiere. Zehengänger. Pflanzenfresser. Leben auf ... Edene?"

„Erane", verbessere ich. „Sehr gut."

„Wie kannst du dir das nur alles merken? Ich werde mir das niemals merken können." Er schüttelt ruckartig den Kopf, läuft auf und ab. „Ich werde durch die Prüfungen rasseln und meiner Familie Schande bringen. Ich –"

„Ich interessiere mich eben für fremde Planeten und ihre Flora und Fauna. Und jetzt hör auf zu jammern, wir lernen später weiter. Ich kann dich schließlich nicht versagen lassen." Sonst sitze ich auf ewig auf Tursakrit fest. „Komm, verschwenden wir keine Zeit mehr und suchen die Grenzübertreter. Am besten wir teilen uns auf."


So lange dauert es nicht, da erspähe ich einen der beiden Übeltäter. Der blaue Invar-Bulle, der genüsslich an einem grünen, gummiartigen Ast kaut, ist ja auch kaum zu übersehen. Wie konnte so ein großes, massiges Mini-Mammut ohne Rüssel unbemerkt die Weltengrenze von Allur nach Q'at überschreiten? Manchmal frage ich mich wirklich, ob alle Wächter so unfähig sind wie Tir.

Meine Hand verschwindet in meinem Bündel, bis ich einen Apfel zu fassen kriege.

„Guten Tag, Herr Invar", mache ich ihn auf mich aufmerksam, während ich durch das hohe Gras auf ihn zustakse und mir Mühe gebe, gut sichtbar, aber nicht bedrohlich zu wirken.

Der Invar hebt den Kopf, seine Nickhaut klappt kurz vor sein blaues Auge. Ungerührt malen seine Zähne weiter.
Ich beiße in den Apfel und bei dem saftigen Knacken stellen sich seine Ohren auf. Mächtige schwarze Nüstern werden gebläht. Mit sanften, aber kraftvollen Schritten trampelt er die Halme auf dem Weg zu mir platt.

Meine Hand verschwindet in seinem Maul und wird vollgesabbert und apfellos wieder entlassen. „Igitt." Lachend wische ich sie am Gras ab, derweil die andere das Halfter des Tieres festhält. „So. Jetzt müssen wir uns nur noch auf die Suche nach deinem und meinem Partner machen, hm?"

Mit einem Ruck dreht der Invar seinen Kopf und erstarrt. Durch seine Bewegung bin ich gegen ihn gestolpert, lehne an ihm.

„Zeeeeleeeeeeneeeeeeeee..." Tirswyn tänzelt aus dem Dickicht und rennt schreiend an mir vorbei. Hinter ihm hinterlässt eine Invar-Kuh eine deutlichere Schneise. Mit einem Satz hängt Tir an dem Baum, den der Bulle kurz vorher als sein Favorit auserkoren hatte. Je höher er klettert, desto mehr biegt sich das elastische Holz. Die Kuh bleibt unter ihm stehen, stampft auf und schüttelt ihren Kopf. Der Stamm neigt sich ihr entgegen und Tir erstarrt.

Nur der männliche Invar war so freundlich, das ganze Schauspiel nun wieder ungerührt kauend zu verfolgen. Ich sitze schon längst auf dem Boden und lache mir die Seele aus dem Leib.

„Wie ist das denn passiert?", stoße ich aus, kichere erneut. „Invari sind liebe Tiere. Und die beiden hier sind sogar zahm!" Längst habe ich den zweiten Apfel herausgekramt und nähere mich der Kuh mit ihrem Partner im Schlepptau.

Tir zischt gefährlich. „Das sind wilde Biester!"

Das wilde Biest lässt sich von mir hinter den Ohren kraulen und stößt dabei ein dunkles Brummen aus. „Nur, wenn sie sich bedroht fühlen", halte ich dagegen, wende mich der Kuh zu. „Hat das böse Reptil dich erschreckt, hm? Arme Kleine."

Langsam lässt sich Tir zu Boden gleiten und nähert sich. Ich seufze, packe sein Handgelenk und lege seine Finger auf ihr verfilztes, langes Fell.

„Du hast dich angeschlichen, richtig?" Ohne auf eine Antwort zu warten löse ich zwei Seile von meinem Bündel und knote sie an die Halfter. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Tir blau anläuft, die Lippen zusammenkneift und nach unten blickt. „Manchmal frage ich mich ..." Ob du dir überhaupt Mühe gibst. Ich beiße mir auf die Zunge, weiß ich doch, wie heikel das Thema ist. „Du hast so viele Möglichkeiten –"

„Ich habe nur eine Möglichkeit!", fährt er mir harsch dazwischen. „Ich tue das, was meine Familie von mir verlangt. Weil es eine Ehre ist." Er hält inne, sammelt sich wieder. Es kommt nicht oft vor, dass er sich beschwert oder von seiner Familie redet. Sonst mimt er immer den perfekten Wächter in Ausbildung. Oder jemand, der das gerne wäre. Tir blickt auf mich herab. „Vielleicht wäre ich besser, wenn ich mich nicht auch noch um einen Menschen kümmern müsste."

Wir wissen beide, dass das Quatsch ist, also lasse ich den Vorwurf unkommentiert.

Ich will Tirs Freiheit. Und das weiß er.

Aber was will Tir?


Stumm wandern wir durch die hügelige Landschaft. Ein Spiegel, der groß genug für die zwei Mini-Mammuts ist, ist gerade einmal fünf Minuten entfernt. Ich habe es mir abgewöhnt, mich über seltsame – überdimensionale, überverzierte, über dem Boden schwebende – Spiegel zu wundern. Dieser jedenfalls entlässt uns auf den Planeten Allur, auf dem fast alle Gebäude aus spiegelndem Material zu bestehen scheinen. Die schwache Sonne bricht sich auf der Scheune, durch die wir treten, und zaubert bunte Muster auf den lila Steppenboden.

Anscheinend sind die beiden Invari froh, wieder bei ihrer Herde zu sein, denn sie rennen auf die gut dreißig anderen Tiere zu. Zur Begrüßung schmiegen sie sich alle aneinander.

Lächelnd sehe ich ihnen zu, bis mich laute Jubelrufe ablenken. Bevor Tir etwas sagen kann, habe ich mich schon dem Abhang genähert und kauere mich hinter kleine blaue Sträucher. Unter mir befindet sich eine Gruppe junger Männer, die einen Ball hin und herwerfen und versuchen, unterschiedlich große, schwebende Ringe zu treffen. Ein blonder Kerl hat offensichtlich etwas gut gemacht, denn sein Team klopft ihm auf die Schulter. Er grinst verlegen und fährt sich durch die wuscheligen Haare.

„Der kommt sich wohl ganz toll vor", murmelt Tir neben mir.

Ich verdrehe die Augen. „Na ja, vielleicht ist er das ja auch. Gut sieht er zumindest aus."

„Er sieht aus wie alle Menschen. Weich, langweilig und pink."

Diese herablassenden Worte geben mir einen eiskalten Elektroschock und das macht mich wütend. „Na, ich finde sprechende Eidechsen jetzt auch nicht gerade attraktiv." Abrupt stehe ich auf und laufe zurück zur Scheune. „Lädst du noch schnell das Armband auf? Ich muss gehen, hab 'ne Verabredung."

„Wolltest du mir nicht beim Lernen helfen?" Er ist mir hinterhergekommen und umfasst mein Armband. Wie immer sind seine Finger viel zu warm und verschwitzt. Das eine liegt an seiner Spezies, das andere an ihm.

„Hast du dich vorhin nicht darüber beschwert, dass du einen Menschen an der Backe hast? Ich will dir nur deine Ruhe lassen."

Als er nichts dazu sagt, hebe ich die Schultern, ziehe meinen Arm aus seinen Händen und gehe.

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