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Kapitel 7.1 - Ein neues Geheimnis

Soooo - ihr Lieben!

Es ist der 01.12.! Das Jahr geht zu Ende und Weihnachten steht vor der Tür! (Wer von euch hat denn schon mit Geschenke kaufen angefangen? :D  ) Jedenfalls - zur Feier des Tages: Hier ein kleines, neues Kapitel! Am Wochenende kommt dann der zweite Teil - und beim Rest... mal sehen... ^^'' 

Allerdings noch zwei Anmerkungen zu dem Kapitel:
1. Ich habe kürzlich die bisherige Kapitelreihenfolge minimal geändert. Nun ist der Schluss vom letzten Kapitel, dass Senga gerade erfahren hat, dass Varon sie ausspioniert hat. Hier schließt das folgende Kapitel auch an.
2. Ich muss gestehen, dass ich mit dem Text hier irgendwie sehr unzufrieden bin - ohne genau zu wissen, warum. Wenn ihr ne Idee habt, was da irgendwie schief sein könnte - immer raus damit!
:D

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36. Tas' Saru 2146 n.n.O.

Varon.

Der Gedanke verfolgte mich bei jedem Handgriff und jedem Flossenschlag. Wie hatte er das tun können? Wie hatte der Schwarm das von ihm verlangen können? Warum saß ich noch immer hier und flickte irgendwelche Badeklamotten zusammen? Die Antwort war einfach: Seit drei Tagen versuchte ich, mich irgendwie von der Wut und der Enttäuschung abzulenken, die sich wie ein Geschwür immer tiefer in mich hineinfraßen. Doch es klappte nicht.

Wütend starrte ich auf die Nadel zwischen meinen Fingern. Sie zitterte. Meine Hände zitterten. Ich zitterte. Langsam ließ ich sie sinken. Ich konnte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr. Jeder Handgriff, den ich in der Schneiderei tat, schürte meine Frustration, meine Hilflosigkeit – aber am meisten meine Wut.

Warum tat ich das alles?

Wozu?

Der ganze Schwarm hatte toleriert, dass Zac mich entführte. Niemand – wirklich niemand hatte etwas dagegen getan, weil ‚die Familie zusammenhält'. Und ich?

Ich dummes, dummes Ding hatte mich angepasst. Ich hatte angefangen, in der Schneiderei und in der Küche zu arbeiten. Wie es fleißige Mädchen tun. Ich hatte angefangen, mich mit den Leuten gut zu stellen, Freunde zu suchen. Wie es brave Mädchen tun. Ich hatte sogar angefangen, eine handfeste Beziehung zu Zac – ausgerechnet ZAC! – aufzubauen. Wie es anständige Opfer tun. Und wie hatte es mir ‚mein' Schwarm gedankt? Oder Zac?

Sie hatten Varon auf mich angesetzt. Hatten ihn beauftragt, unauffällig meine Gedanken auszulesen, damit er ihnen brühwarm von meinen Überlegungen und Beweggründen berichten konnte. Wie hatte ich nur glauben können, dass Varon seine Fähigkeiten nicht gegen mich einsetzen würde?

Wieder wurde mir regelrecht schlecht, als ich an all die Male dachte, wo er in meine Gedanken eingedrungen war. All die Male, wo mich dieses sanfte Ziehen im Kopf hätte warnen sollen. Doch ich hatte sie nie hinterfragt. Dumm. Ich war so dumm.

Es gab nur zwei oder drei Personen im Schwarm, die eine gedankliche Abschirmung unbemerkt umgehen konnten. Varon gehörte dazu. Trotzdem hatte ich ihm vertraut, nachdem er mir versichert hatte, dass er dieses „Talent" am liebsten loswerden würde. Und weil ich so dringend einen Freund wollte. Einfach dumm.

Ob er das mit Trell wusste? Der Gedanke ließ mir keine Ruhe, seitdem ich Zac die Antwort auf meine Frage entrissen hatte. Hatte Varon es dem Schwarm vielleicht schon erzählt? Ich wusste es nicht.

Am liebsten hätte ich auf etwas eingeschlagen – Varon zum Beispiel. Die einzige Chance, die ich dazu in den letzten zwei Tagen gehabt hatte, war der eine Moment gewesen, als ich ihn darüber informierte, dass ich nie wieder mit ihm reden wollte. Schreiend. Ohne eine Wand zwischen uns, die meine Wut verborgen hätte, damit er sich nicht mehr die Mühe machen brauchte, meine Gedanken auszuspionieren.

Und jetzt saß ich wieder hier und nähte für diese heuchelnden Verräter. Ruckartig stieß ich mich vom Flussgrund ab und schwamm davon.

Ich hatte keine Lust mehr.


Aber wenn man sich spontan weigerte, irgendwas zu tun und es sich mit allen Anwesenden mehr oder minder verdorben hatte, blieb nicht viel, was man überhaupt tun konnte. Dementsprechend ziellos schwamm ich durch den See. Ich wollte niemanden sehen. Ich wollte nichts tun. Ich wollte allein sein. Aber wohin könnte ich schwimmen? Alleinsein war hier so gut wie aussichtslos.

Die Ruine.

Der Gedanke kam mir so spontan, dass es absurd war. Lächerlich. Aus so vielen Gründen. Es war Zac, der mich das erste Mal zur Ruine mitgenommen hatte – weil er eigentlich hatte allein sein wollen. Es war Zacs Rückzugort. Und der von so vielen anderen Pärchen, die gerade mal ein bisschen Zeit für sich haben wollten. Aber vor allem lag die Ruine an Land und ich brauchte jemanden, der mich aus dem Meerwasser zog. Also schied das aus.

Stattdessen zog es mich in eine entlegene Ecke des Sees, in die es weder mich noch andere oft verschlug. Hier gab es einfach nichts, was einen Besuch lohnte. Außer natürlich das riesige Kunstwerk, das „Onkel Nessie" im Innern eines gesunkenen Kahns geschaffen hatte, kurz bevor er verschwunden war. Aber wer interessierte sich schon für Kunst?

Die Antwort war einfach: Keiner.

Oder zumindest jetzt nicht. Ich war so erleichtert, dass ich mit einen tiefen Atemzug Wasser in meine Kiemen holte und sie in kleinen Blubberbläschen durch meinen Mund wieder auspustete. Irgendwie machte ich das gerne. Ich sah den kleinen Luftbläschen gerne zu, wie sie tanzend zur Oberfläche trieben, um sie dort wieder Hiras Winden anzuschließen. Der Gedanke hatte etwas Faszinierendes. Mit diesem vagen Gefühl schwamm ich weiter in das Halbdunkel des Schiffswrack hinein und ließ mich dort zu Boden sinken. Innerlich betete ich zu Lore, dass mich hier die nächste Zeit niemand finden würde.


Während ich in der Dunkelheit saß, gewöhnten sich meine Augen an das finstere Zwielicht, sodass ich nach und nach die verborgene Schönheit des Wracks wieder entdecken konnte. Ob das der Künstler damals beabsichtigt hatte?

Onkel Nessie soll da sehr exzentrisch gewesen sein. Das zeigten schon die Art, wie er das Innere des Schiffes „dekoriert" hatte. Die Wände waren pechschwarz geteert, sodass die hellen Perlmutteinlagerungen nur umso deutlicher hervortraten und sich nach und nach zu überlebensgroßen, kunstvollen Menschenfiguren zusammensetzten. Je mehr meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten, desto mehr Einzelheiten konnte ich erkennen. Zum Beispiel die einzelnen Schuppen auf den Flossen des Flussmenschen, als er unter einer hell strahlenden Sonne zu schwimmen schien.

Als ich das letzte Mal hier gewesen war, hatte ich sie ebenso wenig wahrgenommen, wie den strengen Dutt, den die Frau trug, als sie auf dem nächsten Bild besagtem Flussmann aus dem Wasser half.

Doch genau wie bei meinem ersten Besuch nahm mich das letzte der drei Bilder gefangen, indem der Flussmann neben der Menschenfrau stand und sie zusammen auf das Wasser blickten. Sogar die einzelnen Wellen konnte ich in dem Kunstwerk ausmachen. Es war faszinierend. Und traurig. Die Menschen auf diesem Kunstwerk strahlte soviel Ruhe, soviel Beständigkeit und Gleichberechtigung aus, dass ich gleichzeitig weinen und schreien wollte. Nicht weniger hatte ich mir von Zac erhofft.

An den guten Tagen hatte ich sogar fast geglaubt, es wäre so.


Später hätte ich nicht sagen können, wie lange ich da gesessen und die Bilder angestarrt hatte. Doch irgendwie beruhigten sie mich mehr, als alles andere, was ich in den letzten Tagen angefangen hatte. Was mich jedoch letztlich aus meiner Versunkenheit riss, war eine Veränderung der Wasserströmungen um mich herum. In einem so kleinen, so abgeschotteten Raum fiel das sofort auf. Alarmiert sah ich mich um.

Im Eingang schwebte Ivory. Trotz ihrer strengen, starren Gesichtszüge wirkte sie genauso überrascht wie ich. Sie schien nicht mit irgendwem gerechnet zu haben. Oder zumindest nicht mit mir. >>Hallo Senga<<, sagte sie schließlich. Einen Moment lang schwieg sie. Dann gab sich die ältere Flussfrau einen Ruck. >>Kann ich reinkommen? Oder willst du allein sein?<<

Ich zögerte. War ich so leicht zu durchschauen? Offensichtlich. Trotzdem rückte ich ein Stück bei Seite. >>Ich war lange genug allein hier.<<

Ivory nickte knapp und schwamm mit einem langsamen Flossenschlag zu mir. >>Danke. Wenn es dich nicht stört, dass ich hier bin-<< Jetzt erst fiel mir die Tasche auf, die sie dabei hatte und aus der sie nun ein kleines Messer zog.

Interessiert beobachtete ich, wie sie vorsichtig begann, die Muscheln mit dem Messer abzukratzen, die sich bereits in den Ecken des Wracks breitmachten. Die losen Schalen verfrachtete sie in eines ihres mitgebrachten, engmaschigen Netze. Hoffentlich brachte sie die hinterher nicht in die Küche. Muscheln waren mir noch immer zuwider.

>>Wenn man nicht aufpasst, wuchert alles zu. Also befreie ich die Bilder von Algen und Muscheln. Außerdem freut sich Sirek.<<

Wusste ich also, was es morgen zu essen geben würde. Blergh.

>>Zumal wir ja nicht viele Kunstgegenstände hier unten haben<<, beendete die Flussfrau ihre Ausführungen.

Ich stockte. Wir hatten keine Gedankenverbindung, da wir keinen Hautkontakt hatten. Und doch lag in ihrer Stimme etwas unüberhörbar Trauriges. >>Das stimmt. Es wäre schade, wenn die Dinge unter Muscheln begraben wären<<, antwortete ich vorsichtig.

Ivory nickte langsam, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen. >>Ja. Das wäre es wirklich.<<

Einen Moment lang beobachtete ich ihre konzentrierten Bewegungen und war versucht, einfach wegzuschwimmen. Aber so war ich nicht erzogen worden. Weder von Papa noch von Hannah. Und ich kam trotz allem nicht aus meiner Haut heraus. >>Kann ich dir helfen?<<

Einen Moment lang stockten die gleichmäßigen Bewegungen der Flussfrau. Dann fischte sie ein Schwämmchen aus ihrem Beutel. >>Hier. Wenn du willst, kannst du damit die Algen von der Wand wischen. Aber sei bitte vorsichtig.<<

Ich warf ihr einen schnippischen Blick zu. >>Ich hatte nicht vor, das Bild zu zerkratzen.<<

Sie versteifte sich und ich biss mir auf die Lippen. Vielleicht hätte ich doch etwas mehr Respekt und etwas weniger Sarkasmus zeigen sollen. Schließlich kannten wir uns kaum – und sie war mindestens so alt wie mein Vater. Doch gerade als ich zu einer Entschuldigung ansetzen wollte, schüttelte sie den Kopf. >>Ja. Ja, du hast recht. Es ist nur ... Skal ... ‚Onkel Nessi' war mein Bruder. Ist es immer noch. Zumindest hoffe ich das.<<

Ich stockte. Ach verdammt. Gab es eigentlich auch Fettnäpfchen, in die ich nicht trat? Kein Wunder, dass sie mit dem Bild vorsichtig umsprang. Mehr war nicht von ihrem Bruder übrig, da er weder Frau noch Kinder hinterlassen hatte, als er endgültig verschwand.

>>Du musst dir keine Gedanken machen. Es ist schon sehr lange her und-<< Sie zögerte. >>Man lernt damit zu leben.<< Auch wenn die Trauer nicht vergeht. Das sagte sie nicht, aber es gab Dinge, die sie nicht sagen musste. Sie waren offensichtlich. >>Aber ich bin trotzdem überzeugt, dass es ihm gut geht. Ich will nichts anderes glauben.<<

>>Aha?<<, murmelte ich, unschlüssig, was ich darauf sagen sollte. Es gab nicht viele Gründe, mit denen ich mir ein Verschwinden erklären könnte. Keiner davon war optimistisch genug, dass ich an ein besseres Leben glauben würde. Doch das behielt ich für mich und konzentrierte mich wieder darauf, die Wand zu putzen.

Nicht, dass das Ivory davon abhalten würde, dieses Thema weiter zu verfolgen. >>Willst du ein Geheimnis wissen?<<

Irritiert schaute ich zu ihr herüber. >>In letzter Zeit bin ich nicht sehr gut darin, irgendwelche Geheimnisse für mich behalten zu können<<, antwortete ich perplex das Erste, das mir einfiel, ohne dass ich eine gewisse Portion an Zynismus nicht unterdrücken konnte.

Doch Ivory antwortete nicht. Stattdessen griff sie plötzlich entschlossen nach meiner Hand und augenblicklich spürte ich diese freudige Anspannung, die man hat, kurz bevor man etwas Großes und Wichtiges erzählt. >>Deshalb wird es Zeit, dass du ein paar neue Geheimnisse bekommst. Und das hier weiß nicht einmal Varona. Und seit unsere Eltern gestorben sind, eigentlich niemand mehr.<< Sie zögerte ein letztes Mal, als würde sie überlegen, ob sie wirklich das richtige tat und mittlerweile war ich neugierig genug, um Ivory intensiv anzustarren und ungeduldig auf ihre weiteren Erklärungen zu warten. >>Skal ist nicht einfach so verschwunden. Er hat die Welt gewechselt.<<

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Und noch eine kleine Ankündigung - vielleicht freut sich ja der ein oder andere mit mir! - ich habe den November verzweifelt verscuht, die letzten Kapitel fertig zu schreiben.

UND ES IST MIR GELUNGEN!!! :D

Boar, ich kann es selbst immer noch kaum glauben. Obwohl ich zugegebener Maßen alle geschriebenen Kapitel noch einmal grundlegend überarbeiten muss... aber... egal! Es ist prinzipiell einmal fertig! <3


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