25. Flora
Dieser Palast hier war wirklich unglaublich. Allein wenn ich die kunstvollen Gegenstände sah, die in den Fluren verteilt waren. Uralte Gemälde mit goldenen Rahmen, teils mit Edelsteinen verziert. In den Ecken und Sackgassen große kunstvolle Blumenvasen, die nicht nur einfach leer herum standen, sondern alle wunderschöne, frische Blumen in sich hatten. Ich wollte wahrscheinlich gar nicht wissen, wie viele Floristen und Reinigungskräfte sie hier beschäftigten. Nirgendwo fand man ein einzelnes Staubkorn, ganz zu schweigen von Spinnennetzen und nicht eine einzige Blume ließ den Kopf hängen. Vermutlich gab es riesige Blumenplantagen, nur um all die Blumen frisch zu haben.
Die Elfen mussten wirklich reich sein, wenn sie das einfach so taten. Bei uns Menschen war es immerhin mittlerweile gängige Praxis geworden, die Ausgaben von Monarchen zu kritisieren. Ich konnte mir wirklich nicht vorstellen, dass der König hier einfach unendlich viel Geld ausgeben konnte. Auch er hatte sicherlich ein Limit für seinen Haushalt. Aber wenn dieser Standard, der hier auf den Fluren gezeigt wurde, sich im ganzen Palast wiederfand, mussten die Elfen auf einem verdammt großen Schatz sitzen, um all das zu finanzieren.
Und sie hatten das alles, selbst nach den ganzen Jahren des Krieges. Das musste ein gar unvorstellbares Vermögen sein.
In meinen Gedanken fantasiere ich, was sich wohl noch alles in den ganzen Räumen hier zu finden war, an denen ich vorbei ging, während ich durch die Gänge schlich. Ich versuchte Strategisch vorzugehen, aber führte mich dies ständig in Sackgassen.
Dieses Schloss war einfach ein verdammter Irrgarten.
Vermutlich langen auch die Treppen hinter irgendwelchen Türen, da ich schlicht und ergreifend bisher keine gefunden hatte. Doch wollte ich nicht das Risiko eingehen und irgendwelche Türen öffnen, von denen ich keine Idee hatte was sich dahinter befand. Immerhin war ich keine Wagemutige Filmheldin oder sowas. Ich wollte im Idealfall lebend aus der ganzen Nummer hier raus kommen, zurück zu meinen Eltern und ein ruhiges, beschauliches Leben führen.
Es verwunderte mich nur etwas, dass ich nie jemanden sah. Man könnte glatt glauben, die Elfen würden sich von mir verstecken. Aber warum sollten sie das tun?
Jedenfalls erhielt ich eine Art Geisterservice. War ich nicht im Zimmer schienen gleich X Angestellte im Zimmer zu sein und alles zu reinigen. Manchmal waren Dinge sogar verändert, wenn ich nur Kurz im Bad war. Es war schon irgendwie gruselig. Immerhin zeugte es davon, dass sie mich sehr wohl im Auge behielten und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit hier überall Kameras waren oder ähnliches.
Aber immerhin bekam ich nun regelmäßig neue Kleidung und neben Essen aus dem Aufzug, wurde mir manchmal auch eine Tasse Tee mit Kuchen hingestellt.
Nur Luvon hab ich seit dem nicht mehr gesehen, obwohl ich ihn zumindest hörte, wenn er hier irgendwo einmal am Tag seinen Unterricht hatte. Mittlerweile hatte ich sogar tatsächlich die ein oder andere Vokabel und Floskel aufgeschnappt. Das ich nichts zum aufschreiben hatte, machte es nur leider nicht einfacher, die Wörter zu wiederholen. Dazu kam, dass ich mich nicht traute, diese laut auszusprechen. Wenn sie wirklich in meinem Räumen Kameras hatten, dann hatten sie vermutlich auch Mikrophone hier und ich wollte wirklich nicht wissen, was sie mit mir machen würden, wenn sie erfuhren, dass ich heimlich eine für mich verbotene Sprache lernte. Auch wenn ich, warum auch immer die Frau des Königs war.
So viel konnte es ja nicht wert sein. Immerhin habe ich seit Tagen niemanden mehr gesehen. Nicht mal diesen Corym, der sich mit mir noch kurz unterhalten hatte.
Aber ich durfte das nicht so negativ sehen. Solange ich niemanden traf, konnte ich eigentlich keinen Verärgern und mir wurde nichts angetan.
Es war nun mal nicht zu erwarten gewesen, dass man so mit mir umgehen würde. Mir ging es gut. Sicherlich ich war nicht frei, aber Michael würden sicherlich die Augen ausfallen, wenn er sehen würde, in was einem Luxus ich nun leben würde.
Mir tat es nur um meine Eltern ein ganzes Stück weit leid. Immerhin würde ihn wahrscheinlich niemand sagen können, dass es mir gut ging. Vermutlich hatte Michael ihnen irgendeine Lügengeschichte erzählt, wohin ich verschwunden war. Papa würde ihn natürlich durchschauen, aber er würde wohl zum Wohle von Mama nichts sagen. Jedoch würde er sich sicherlich in einem ruhigen Moment Michael schnappen und ihn ausquetschen.
Nur wird ihn sicherlich die Antwort nicht gefallen.
Hoffentlich kam mein Vater nicht auf die Idee irgendwas dummer zu tun, wie hierher zu kommen, um mich zu befreien...
Ich wollte meine Eltern auf keinen Fall in Gefahr sehen, immerhin waren sie die einzige Familie, die ich noch hatte. Selbstverständlich wenn man Michael aus der Rechnung raus nahm, der hatte sich aber seit dem Tod seiner Mutter als ein Teil der Familie benommen. Das er überhaupt noch was mit uns zu tun hatte, lag einzig nur daran, dass er einen gewisses Bild von sich in der Öffentlichkeit präsentieren wollte und es als wichtige Person für die Menschheit wahrscheinlich auch musste.
Vielen Soldaten wäre es sicherlich nicht so recht gewesen ihr Überleben auf die Entscheidungen eines Generals ruhen zu lassen, der rein gar nicht von Familie oder auch nur irgendwelchen zwischenmenschlichen Beziehungen hielt.
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