Gemeinsam verließen wir das Haus. In dieser Zeit wechselten wir keine Worte miteinander. Wir gingen einfach nur schweigend nebeneinander her. In einer gewissen Entfernung blieben wir stehen.

"Lina...", begann Lenny plötzlich zögernd.

"Ja?", erwiderte ich und sah ihn fragend an.

"Ich muss dir was sagen", murmelte er schüchtern.

"Was denn?", wollte ich neugierig wissen.

"Ich...also ich mag dich sehr gerne", stotterte er.

Ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit.

"Ich mag dich auch sehr gerne", erwiderte ich.

Daraufhin umarmten wir uns. Doch dann hörten wir plötzlich die Stimmen unserer Mitschüler. Schnell gingen wir hinter einer dichten Gruppe an Büschen in Deckung und warteten bis diese vorbei gegangen waren.

Einige Meter hinter den Büschen begann auch ein Wald und daneben waren ein paar Felsbrocken. Übermütig kletterten wir darauf herum. Auf einmal verfehlte ich den nächsten Felsblock und stürzte in eine Felsspalte.

"Lina?!", schrie Lenny erschrocken auf.

Er war sofort bei mir. Langsam kletterte er zu mir hinunter und kniete sich besorgt neben mich hin.

"Tut dir irgendetwas weh?", wollte er ziemlich besorgt wissen.

Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Komischerweise hatte ich mich wirklich nicht verletzt. Zum Glück, denn sonst müsste ich wahrscheinlich wirklich nach Hause und seitdem Lenny mich besucht hatte, wollte ich wieder hier bleiben.

Ich war einfach unglaublich glücklich, dass ich ihn kannte und dass wir uns so gut verstanden und so überwand ich kurzerhand meine Schüchternheit und umarmte ihn. Ich konnte gar nicht beschreiben, wie glücklich ich in diesem Moment war. Ich war es einfach. So glücklich wie noch nie.

In meine Gedanken hinein drückte er sanft seine Lippen auf meine. Ich war zuerst etwas überrascht, aber ich fasste mich schnell wieder und erwiderte den Kuss.

Wenig später lösten
wir uns dann wieder voneinander.

Ich schaute mich um und erstarrte. Das sah doch aus wie der Eingang einer Höhle aus. Aber wie konnte das sein? So etwas gab es doch hier gar nicht?