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Kapitel 67

Der Kampf 2

Als Sarah die traurigen Gitarrentöne hörte, begannen die Tränen zu fließen.
Mein Gott! Was hatte sie getan?
Was hatte sie gesagt?

Sie hatte ihm ihr gemeinsames Glück vor die Füße gekippt und war auch noch darauf herumgetrampelt!
War sie verrückt geworden?

Man kann über alles reden! hatte er einmal gesagt, und bisher hatten sie das immer geschafft.
Warum jetzt dieser Ausbruch?
Doch eines hatte sich nicht geändert. Sie musste dahin!

Aber sie musste ihm das klarmachen, ohne ihn zu beleidigen, zu verletzen!
Sie musste erwachsen sein, nicht das verzogene Gör von damals, das es als großes Abenteuer angesehen hatte, ein Jahr in die Entwicklungshilfe zu gehen, das es schick gefunden hatte!
Sie hatte bitter dafür bezahlt! Ihr Leben war mehr als einmal in Gefahr gewesen!

Sie hörte seine Schritte, die die Stufen herunterkamen, schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass er vor ihrer Türe anhalten würde. Dann würde sie schnell aufschließen, ihm um den Hals fallen und ihn um Verzeihung bitten!
Und wenn er nicht verzeihen konnte?
Wieder flossen die Tränen.

Da klopfte es leise. Bevor er sagen konnte: „Lass uns reden!" war sie schon an der Türe.
Chris hielt sie im Arm, hörte ihre Worte, die ihn anflehten, ihr nicht mehr böse zu sein, und wusste schon in diesem Augenblick nicht mehr, worüber er hätte böse sein sollen.

Sie gingen nach unten, hielten sich in den Armen.
Als sie wieder anfing, sich zu entschuldigen für ihre schrecklichen Worte, küsste er sie.
„Pst, Sarah!" flüsterte er. „Lass es gut sein! Ich muss nur wissen, dass du es nicht ernst gemeint hast!"

„Nein! Niemals, Chris!" versicherte sie, und er glaubte ihr, weil er die Wahrheit in ihren Augen sah. „Es ist nur, weil mir das so wichtig wäre!" sagte sie leise.

„Gut! Dann komme ich mit!" antwortete er schließlich.
Sarah sah ihn ungläubig an.
„Du musst das tun! Aber der Teufel soll mich holen, wenn ich dich da alleine hinlasse!" erklärte er, und seine Stimme machte klar, dass er keinen Widerspruch gelten lassen würde.

In dieser Nacht liebten sie sich ehrfürchtig. Sie hatten wie noch nie vorher erkannt, dass sie sich nicht nur liebten, begehrten, sondern, dass sie sich achteten, wie keinen anderen Menschen auf der Welt.

Sarah wusste, dass sie, trotz seiner frechen, flapsigen Sprüche all die Jahre mehr für ihn war als das hübsche Püppchen.
Sie verstand, dass er sie ernst nahm, dass er sie bewunderte.
Chris verstand, dass er mehr sein musste für sie als der gutaussehende Musiker, der Popstar, der Komponist.

Er verstand, dass sie ihn als Menschen, als Mann ernst nehmen musste!
Er musste ihr beistehen im Kampf gegen die Ungerechtigkeiten, er musste ihren Kampf mit ihr führen.
Es genügte nicht, Unsummen zu geben, damit andere diesen Kampf führten! Sie forderte sein Herzblut für die Sache ein, und er würde es ihr liebend gerne geben!

Sie warteten, bis der Sicherheitsdienst rekrutiert war. Dann brachten sie Laura zu Monika.
Sarah erklärte ihrer Tochter, dass der Papa und sie etwas Wichtiges erledigen mussten.
Die Kleine sah sie etwas verunsichert an. „Aber nicht wieder den Papa anschreien!" forderte sie.

Sarah hatte wieder einmal wie in den letzten Tagen ein schlechtes Gewissen. Wenigstens auf Laura hätte sie bei ihrem Ausbruch Rücksicht nehmen müssen!
„Nein, das mache ich nie mehr! Ich verspreche es dir!" sagte sie leise.
„Papa hat mir erklärt, dass du Sorgen hattest! Und dass man Sorgen rausschreien kann, dann sind sie weg!" berichtete das Mädchen. „Stimmt das?"
„Natürlich stimmt das! Alles, was der Papa sagt, stimmt!" versicherte Sarah.

Plötzlich brüllte Laura: „Ich habe Sorgen, dass du den Papa nicht mehr lieb hast!" Sie schien in sich hinein zu hören. „Stimmt!" sagte sie dann. „Jetzt sind die Sorgen weg!"

Sarah drückte die Kleine an sich, konnte vor Tränen nicht sprechen. Was hatte sie getan! Was hatte sie ihrem Kind angetan aus Unbeherrschtheit!

Chris nahm die beiden in den Arm. „Mama und ich, wir werden uns immer lieb haben, was auch geschieht, so wie wir dich immer liebhaben werden, ja?"
Laura nickte. Sie glaubte ihm vorbehaltlos. Denn, alles was der Papa sagt, stimmt, hatte die Mama gesagt!

Begleitet von Enrico tauchten sie in den schlimmsten Sumpf ein, den sie sich vorstellen konnten, und ihnen war klar, dass sie danach nie wieder die Alten sein würden.
Es war ein schwerer Weg, die Blase ihres glücklichen Lebens zu verlassen, aber sie mussten ihn gehen, und beide waren froh, dass sie ihn zusammen gingen.

Sarah hatte alles bis ins Detail geplant. Sie war wieder in ihrem Element! Chris musste fast lachen, als sie ihn unterrichtete.

„Vielleicht solltest du Krimis schreiben!" schlug er vor. Doch der Scherz half nicht wirklich, den Kloß in seinem Bauch aufzulösen.

Enrico führte sie in ein Viertel, das sie nie zuvor betreten hatten. Müll säumte die engen Gassen, aus den offenen Fenstern drang Geschrei, besoffene Männerstimmen, Kindergebrüll. Dabei war das erst der Randbezirk des Hotspots.
Zwei Männer der Security folgten ihnen unauffällig, ein Sondereinsatzkommando der Polizei stand in einer Seitenstraße bereit, war per Funk mit ihnen verbunden.

An einem Brunnen saßen Mädchen und Jungen, von zwei bis etwa sechs Jahren, alle sahen benommen aus.
Ein etwas zehnjähriger, verwahrloster Junge sprach das Ehepaar an. „Sucht ihr Mädchen? Kleine hübsche Mädchen? Oder Jungen? Brave, folgsame Jungen?"

Sarahs Magen drehte sich um, Chris hatte Angst zu kotzen.
Sie sah den Jungen freundlich lächelnd an. „Wie heißt du denn?" fragte sie.
„Tonio!" antwortete der überrumpelt.
Sie hob die Stimme nicht, ließ sich ihr Entsetzen nicht anmerken. „Und wie alt bist du, Tonio?"

„Elf!" antwortete der Junge und wunderte sich ein bisschen, was die Fragerei sollte. Aber die seltsamen blauen Augen der Frau hielten ihn fest.
„Und was machst du da, Tonio? Verkaufst du Kinder? Für wen machst du das? Warum machst du das?" Ihre Stimme war etwas wie hypnotisch.
„Ich brauche Geld! Ich muss essen! Georgio zahlt gut!" antwortete der Junge.
„Und weißt du, was die Männer mit den Kindern machen, die sie bei dir abholen?" fragte Sarah weiter.

Die Augen des Jungen, der den Unbeteiligten spielen wollte, der aber genau wusste, was ablief, wurden noch etwas dunkler. „Ein bisschen Liebe! Nichts Schlimmes! Die Kinder mögen das, ein bisschen Liebe zu bekommen!" antwortete er und versuchte, besonders taff zu klingen.

In Chris drehte sich alles. Lange würde er das nicht mehr aushalten können. Doch Sarah wirkte ganz ruhig.
„Und wo kommen die Kinder her?" fragte sie weiter.
„Die Eltern bringen sie vorbei, sie haben zu viele Kinder, wollen sie nicht mehr! Sie bekommen von Georgio Geld!"
Gerade, als Chris glaubte, nicht mehr ertragen zu können, stürmte ein langer, dürrer Kerl aus einer Gasse heran. „Was quatscht du da rum?" fuhr er Tonio an. „Mach deinen Job!"

Sarah blieb immer noch ruhig, obwohl ihr Herz raste. „Shut up, Bad-Boy!" haute sie dem hässlichen Kerl hin. „Er macht seinen Job perfekt!"
Der Typ zog den Kopf ein, als sie ihn anbrüllte.
„Du bist wohl Georgio?" wollte sie wissen, und ihre Stimme klang schneidend scharf. „Hast du noch mehr im Angebot? Wir sind ziemlich anspruchsvoll! Dafür zahlen wir auch das Doppelte!"

Georgio stieß einen lauten Pfiff aus, und wie Ratten aus ihren Löchern krochen an die zwanzig weitere Kinder.
Da sah Sarah, dass sich eine Gruppe von Männern näherte. Sie gingen um den Brunnen, die Geilheit stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Sie fassten Mädchen und Jungen an, streichelten ihnen über die Haare, flüsterten ihnen etwas zu. Chris stieg Magensäure hoch, und er wusste, dass er zu einem Mord fähig wäre.

Tonio verhandelte mit den schmuddeligen Typen, nahm Geldscheine in Empfang. Die Männer nahmen je ein Kind an die Hand.
„Zugriff!" flüsterte Sarah nur, und wie aus dem Nichts standen zwanzig Beamte um den Brunnen herum.

Der Zuhälter hatte die Situation sofort durchschaut, griff sich Sarah und hielt ihr ein Messer an die Kehle. Chris kam nicht einmal dazu, Angst zu haben. Er stürzte sich auf den dürren Kerl und mähte ihn um, bevor der auch nur einen Atemzug machen konnte. Sie fielen aufs Pflaster, Georgio fuchtelte mit dem Messer vor Chris' Gesicht herum. Sarah holte aus und trat ihm die Waffe aus der Hand. Wie zufällig landete ihr Fuß danach auf seinem Gesicht und brach ihm die Nase.

Chris rappelte sich hoch, riss sie in seine Arme. Erst jetzt spürte er den Schock, und seine Beine begannen zu zittern.

Die Polizisten schlossen einen undurchdringlichen Ring um den Brunnen. Die Kunden wurden sehr unsanft abgeführt, Georgio noch unsanfter. Enrico hatte Kolleginnen angerufen, die sich um die Kinder kümmerten.

Sarah hielt Tonio fest, der sich davon machen wollte, übergab ihn dem Sozialarbeiter.

Der Junge biss und kratzte, wehrte sich mit Händen und Füßen. Doch Enrico hielt ihn im Klammergriff fest.

„Was passiert mit ihm?" fragte Chris, der langsam wieder klar denken konnte.
Der Sozialarbeiter zuckte mit den Schultern. „Wir bringen ihn in eine betreute Wohngruppe, und morgen oder spätestens übermorgen ist er wieder weg! Keiner weiß, wie er es schafft, aber er verschwindet immer wieder!"

Chris schien nachzudenken, sah Sarah an. Dann sagte er einen Satz, den er vielleicht bald schon bitter bereuen würde, der sie aber sicher machte, dass sie ihn alleine dafür für immer lieben würde. Er sah das Versprechen in ihren Augen und hörte auf, nachzudenken.
„Wir nehmen ihn mit zu uns!" sagte er.

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