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Kapitel 66

Der Kampf 1

Alles begann mit einem Treffen der Stiftungsmitarbeiter Ende Januar.
Enrico, der schmächtige Streetworker und seine beiden bulligen neuen Kollegen berichteten Schreckliches aus der Straßenkinderszene.
Andreas vermeldete immense Einnahmen. Der Film lief in Amerika immer noch in den Kinos, sprengte alle Besucherrekorde. Der Videoverkauf war angelaufen, die CD mit dem Soundtrack stand unverändert auf Platz eins der Charts.
Seit September war der Film in den europäischen Kinos angekommen, sorgte auch hier für unglaubliche Summen.
Sarahs Bücher mit Kurzgeschichten verkauften sich wie warme Semmeln oder Brötchen, war in neun Sprachen übersetzt worden. Viele dienten als Vorlage für Fernsehfilme, die Rechte brachten nicht wenig Kohle ein.
Die schon traditionelle Silvestersinfonie trug auch zu den Einnahmen bei. Sarah und Chris ließen alles in die Stiftung fließen. Sie hatten ein so großes finanzielles Polster, dass sie auf Lebenszeit abgesichert sein würden. Außerdem verkauften sich seine Melodien und Texte rund um den Erdball noch immer unglaublich gut.
Sie hatten das Gefühl, dass alles, was sie aus Lust an der Sache taten, sich in klingende Münzen umwandelte.
„Dann stellen wir doch endlich mal ein Heer von Leuten ein, die dagegen vorgehen!" Sarah verstand nicht, warum man die Sache nicht in Griff bekam, mit all dem Geld!

Es wurde beschlossen, ihr zu folgen und zu klotzen. 20 neue Leute sollten gesucht werden, ein eigener Sicherheitsdienst auf die Beine gestellt werden.
Zwei Blocks waren schon gekauft worden, um Jugendlichen eine betreute Wohnung zu bieten.
Vier weitere wurden gesucht. Auch weitere Pflegefamilien standen auf dem Programm.

In den nächsten Tagen beschloss Sarah, ein Buch zu schreiben über die vergessenen Kinder.
Sie schrieb eine Woche lang fast Tag und Nacht. Chris ließ ihr alle Freiheiten, erklärte der verständigen Laura die Situation. Seit sie endgültig zusammen waren, hatte sie sich, ganz im Gegenteil zu ihm, noch nie ausgeklinkt, um zu arbeiten! Sie hatte jedes Recht dazu.

Doch nach dieser Woche, als sie den Text las, war Sarah unzufrieden. Sie fühlte nichts! Alles, was sie aufschrieb, war aus zweiter Hand, hatte ihr Enrico erzählt. Nichts davon hatte sie selbst erlebt, selbst gefühlt!

„Ich muss mit Enrico losziehen!" sagte sie, als er mit Laura von der Kita zurückgekommen war, und die Kleine nach oben gegangen war, um sich umzuziehen.
Chris hielt das für einen Scherz. Sie hatte öfter Mal einen Anflug von schwarzem Humor.
„Ja! Ganz bestimmt!" antwortete er lachend.
„Es ist mir ernst, Chris!" wies sie ihn schärfer als je zu vor zurecht.
„Du willst mit den Jungs in die Hölle?" fragte er und war fix und fertig.
„Ja! Sonst kann ich das nicht erfühlen, was da abläuft! Ich muss das hautnah erleben, um darüber schreiben zu können!" versuchte sie zu erklären.
Chris verstand irgendwie ihre Beweggründe, aber das kam überhaupt nicht in Frage!

Seine Süße würde nicht in diesen Sumpf eintauchen, nie und nimmer!
„Das kannst du vergessen! Wie stellst du dir das vor? Das sind Verbrecher der schlimmsten Sorte! Die kannst du nicht mit deiner Klappe besiegen! Die schneiden dir die Kehle durch und denken nicht eine Sekunde länger an den kleinen Störenfried!"

Er lief im Zimmer auf und ab. Sie konnte das doch nicht wirklich in Erwägung ziehen!

„Ich muss das tun, Chris! Und du wirst mich nicht aufhalten!"
Er sah sie ungläubig an. So hatte sie noch nie mit ihm gesprochen! So hatten sie noch nie miteinander gesprochen!

„Sarah! Du hast eine Tochter! Du kannst dich nicht in Gefahr begeben wie als Zwanzigjährige!" versuchte er ihr klar zu machen.
Sie sah ihn offen an. „Genau! Ich habe eine Tochter! Ein privilegiertes Mädchen! Und genau deshalb muss ich dahin! Um etwas für die zu erreichen, die dieses Glück nicht hatten! Damit meine Tochter stolz auf mich sein kann! Damit ich auf mich stolz sein kann! Und damit vielleicht auch mein Mann stolz auf mich sein kann!" sagte sie leise, aber bestimmt.

„Ich bin unglaublich stolz auf dich, das weißt du genau!" hielt er dagegen.
„Ja! Auf das hübsche Püppchen neben dir! Auf die Frau an der Seite des großen Chris Sandmann!"

Das saß!
Sie merkte, dass sie ihn verletzt hatte, aber sie konnte die Worte nicht zurücknehmen.
Sie kämpften!
Er durfte sich ihr nicht in den Weg stellen!
„So siehst du unser Leben? Du bist schmückendes Beiwerk für mich?" fragte er leise. „Und den Oskar, den du gewonnen hast? All die Filme, die nach deinen Geschichten gedreht werden?"
„Das ist doch alles seichtes Zeug! Das kann jeder schreiben! Ich muss wieder einmal etwas machen, das aus mir kommt!"
Er versuchte, sie zu verstehen. Aber er konnte nicht zulassen, dass sie sich in solche Gefahr begab. Niemals!
Willst du sie einsperren, wie Stefan damals? fragte eine Stimme in ihm.
Halt die Klappe! Das ist eine ganz andere Situation! antwortete er.
„Und du brauchst es, um glücklich zu sein, dass du da hin gehst und dein Leben aufs Spiel setzt? Ganz egal, was dann aus mir und Laura werden würde?" Er sprach immer noch sehr leise.

„Dramatisiere doch nicht alles so fürchterlich! Die warten da nicht mit dem Messer in der Hand auf mich!" Sie wurde lauter.
Sie wusste, dass das falsch war.
Wer schrie, hatte Unrecht!

Aber er musste verstehen, er musste nachgeben, sie musste da hin, wo diese armen Kinder hausten!

Und wenn er nicht nachgab, ging sie trotzdem. Es war ihr Leben! Am Rande ihres Gehirns merkte sie, wie falsch diese Gedanken waren, wie verletzend, wie böse!
Aber sie konnte nicht anders!

Laura hatte sie schreien gehört, kam vorsichtig herunter, lugte um den Türstock herum.
„Warum ist Mami böse auf dich?" fragte sie leise.
Nicht einmal der Anblick ihrer verstörten Tochter konnte Sarah beruhigen.
„Wage es nicht, mich jetzt mit dem Kind zu erpressen!" knallte sie ihm hin.
Da reichte es Chris.
So hatte er sie noch nie erlebt!
Nicht annähernd!

Er nahm Laura bei der Hand, zog sie beide an und verließ mit dem Kind das Haus. Er ging mit der Kleinen in den Park, versuchte sie anzulächeln.
„Mama hat ein wenig Sorgen! Und manchmal hilft es, wenn man die dann rausschreit!" versuchte er zu erklären.

Als die beiden nach Hause kamen, hatte sich Sarah in ihr Arbeitszimmer eingeschlossen. Ihr Kissen und die Bettdecke fehlten im Schlafzimmer.
Chris wärmte das Abendessen für Laura und sich, brachte die Kleine dann ins Bett. Er las ihr eine extra lange Geschichte vor, sang ein Schlaflied für sie, damit die Angst aus ihren Augen verschwand.

Er fühlte sich, als wäre er von einer Stunde zur anderen hundert Jahre alt geworden! Was sie ihm alles an den Kopf geworfen hatte, tat weh!

Sah sie alles, was sie zusammen hatten, wirklich so negativ? Schätzte sie ihn so ein, dass er in ihr nur das hübsche Weibchen sah?

Er stieg schwerfällig nach oben, nahm seine Gitarre, entlockte ihr seit langer Zeit wieder einmal traurige Töne.

Hatte sie etwas vermisst in den letzten Jahren?
Hatte er übersehen, dass sie etwas vermisst hatte?
Den Nervenkitzel?
Das Abenteuer?
Er hatte vorausgesetzt, dass sie so glücklich und zufrieden mit ihrem Leben war wie er mit seinem!
War er unaufmerksam geworden?

Und mit einem Mal verstand Chris. Er konnte noch Tage und Wochen mit ihr weiter diskutieren. Es würde nichts ändern an ihrem Entschluss. Es war der Weg, den sie gehen musste. Und wer war er denn, dass er sich ihr in diesen Weg stellte?

Er hatte sich in eine mutige Frau verliebt, deren Abenteuer ihm schon imponiert hatten.
Es war nicht nur ihre Schönheit gewesen, die ihn umgehauen hatte. Es war genauso ihr Mut, ihre Entschlossenheit, das Richtige zu tun, gewesen.
Er hatte sich in die Frau verliebt, die einen besoffenen Sänger nach Hause geschleppt hatte, die eine Jahr in Syrien gelebt hatte, die ein anderes Jahr in die Drogenszene eingetaucht war, die in Frauenhäusern gelebt hatte, sich gegen rabiate Ehemänner zur Wehr gesetzt hatte. Die ihrem Professor in die Eier getreten hatte!
Er hatte nicht nur ein schönes, charmantes Mädchen gewollt, er hatte sie gewollt!
Sie, mit allem, was sie ausmachte!

Leise klopfte er an die verschlossen Türe. „Lass und reden!" bat er leise.


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