Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 6


Die Tournee - München

Am nächsten Morgen brachen die Musiker auf. Es ging weiter nach München. Chris stieg in den Kleinbus, der das persönliche Gepäck der drei und seine Instrumente beförderte. Andreas fuhr.

„Warum hast du denn um zwei Uhr früh geduscht?" fragte er.
Chris verdrehte die Augen. „Mein Gott! Mir war halt danach! Seid ihr jetzt von der Inquisition, oder was?"

Florian grinste. Er hatte schon so seine Ahnung, was den Freund zu Körperpflege mitten in der Nacht getrieben hatte.
„Hast du eigentlich ein Foto von deinem wütenden Engel?" fragte er.

„Nein! Und sie ist nicht mein wütender Engel! Das ist ein Songtext, sonst nichts!" Er wusste nicht, warum er sich in diesem Moment ein wenig wie Judas fühlte.
Andreas sah ihn interessiert an. „Du wolltest sie mir doch vorstellen!" erinnerte er Chris.
„Ja! Mach ich! Wenn wir uns mal wiedersehen! Falls wir uns mal wiedersehen!"
Und er wusste nicht, warum sein Herz so raste bei dem Gedanken, sie nicht wiederzusehen!

Den Rest der Strecke legten sie schweigend zurück.
Chris stellte sich schlafend, doch Florian, der ihn vom Rücksitz aus beobachtete, sah, dass immer wieder ein Lächeln auf seinem Gesicht erschien.

Das Konzert in München lief hervorragend, war wohl sein bisher bestes!
Ein gutgelaunter, strahlender Chris rockte die Bühne, spielte mit dem Publikum, das wie immer zu zwei Dritteln aus weiblichen Wesen jeden Alters bestand.
Ohne zu klagen sang er drei Zugaben.

Andreas und Florian strahlten sich an.
Er war wieder zurück, vorerst zumindest.
Die Lust an der Musik war wieder da!
Und dass das gerade heute geschehen war, war fabelhaft!
Das Konzert wurde aufgezeichnet, die DVD würde sich verkaufen wie die warmen Semmeln!

Ganz am Ende gab Chris den Musikern ein Zeichen, dass er sie beim nächsten Lied nicht brauchte.
Mit der Gitarre stellte er sich lässig an den Rand der Bühne.
„Das nun endgültig letzte Lied ist so neu, dass es die Band noch gar nicht kennt!" erzählte er dem kreischenden Publikum.

Er hob die Hand, bat um Ruhe.
„Es gehört Sarah, einem Mädchen, das ich in Regensburg kennengelernt habe, und das viel für mich getan hat in den letzten beiden Tagen. Also, wir haben keine Affäre, nicht dass mir da wieder was angedichtet wird, aber sie ist jemand, mit dem ich befreundet sein möchte. Sie hat mir erlaubt, das Lied zu veröffentlichen, was ich hiermit zum ersten Mal mache. Also, eine absolute Premiere für mich, für euch und für Sarah, den wütenden Engel."

Als sich der nächste Kreisch-Anfall gelegt hatte, begann er sich einzuspielen und legte los.
Er fetzte über die Bühne, haute die Gitarrentöne raus, legte ein paar heiße Rock-Soli hin, war der geniale Musiker, der er immer hatte sein wollen.

Schließlich tauchte er aus dem Rausch auf, in den er sich gespielt hatte. Im Publikum war es danach überraschend ruhig.
Alle hatten bemerkt, dass ein neuer Chris Sandmann das Licht der Welt erblickt hatte.
Ein Musiker, der mehr drauf hatte, als schöne Deutsch-Rock-Balladen zu singen.
Unter dem tobenden Applaus verließ Chris die Bühne, ließ sich Backstage auf eine Liege fallen.
Er war vollkommen ausgepowert, aber so glücklich wie noch nie in seinem Leben.

Andreas schickte die Mädels weg.
Er wusste, heute brauchte der Junge kein Frischfleisch!

„Das war nicht schlecht!" zog Florian ihn auf.
„Ich weiß!" antwortete Chris.
Sonst war er immer nach einem Konzert von Selbstzweifeln zerfressen gewesen, hatte mit sich gehadert, nicht genug gegeben zu haben, nicht gut genug gewesen zu sein für die, die viel Geld für die Karten bezahlt hatten.
Immer hatte er sich am nächsten Tag auf die Tageszeitungen gestürzt, sicher, dass es Verrisse hageln würde, die aber nie gekommen waren.

„Ist das nicht aufgezeichnet worden heute?" erinnerte er sich auf einmal.
„Ja, klar! In fünf Tagen sind die Scheiben fertig! Die werden sich gut verkaufen!" bestätigte Florian.

Ich muss Sarah eine schicken! dachte Chris.

Im Hotel hatte er nur einen Wunsch: Er musste sie sprechen, musste ihr erzählen von heute!
Er wählte die Nummer. „Der Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar", hörte er. „Sprechen Sie nach dem Pieps-Ton!"

„Hallo! Chris hier! Ich wollte dir nur sagen, dass das Konzert heute ganz gut gelaufen ist! Du wirst wohl schon schlafen! Kannst mich ja mal zurückrufen!"
Er versuchte, seine Stimme cool und unbeteiligt wirken zu lassen.
Er sah auf die Uhr.
Halb Zwölf!
Schlief sie da wirklich schon?
Oder war sie ausgegangen?
Mit wem?

Was geht dich das eigentlich an? fragte er sich.
Nichts! Gar nichts! Ist ja auch egal! antwortete er sich.

Er tigerte durchs Zimmer, öffnete die Mini-Bar, untersuchte den Inhalt.
Nein, kein Alkohol heute! Weiß Gott, wo er sonst wieder landete!

Er zog das Handy wieder raus, wählte noch einmal, hörte die gleiche Nachricht wie vor zwei Minuten.
„Ich bin's nochmal! Chris! Ruf mich bitte zurück, ganz egal wie spät es ist!" Dann quälte er sich noch einen Satz ab. „Ich hoffe, du hattest auch einen schönen Abend!"

Er ließ sich aufs Bett fallen, schaltete den Fernsehapparat ein.
Ein Pornosender war eingestellt.
Angewidert schaltete er weiter.
Sonst hatte er schon hin und wieder Spaß an diesen Filmchen gehabt, aber heute regte ihn das unnatürliche Gerammele nur auf.

Er zappte uninteressiert durch das Sender-Angebot, blieb bei einer Liebeskomödie hängen, konnte aber dem Geschehen nicht richtig folgen.
Die Dialoge waren lahm, sollten lustig sein, kamen aber nur gequält rüber.
Die sollten Sarah mal reden hören!
Sarah sollte Drehbücher schreiben!
Sarah – Bücher!
Er musste sich mal ihre Bücher besorgen!
Er sandte ein Memo an Florian: „Morgen bitte Bücher kaufen. „Zu Hause ist wo genau?" und „Ich – du – wir" von Sarah von Steinhausen!"

Florian grinste Andreas an, als er die Nachricht gelesen hatte. „Bücher will er haben! Von Sarah von Steinhausen! Meinst du, das ist der wütende Engel?"

Sie googelten die Frau, waren genauso von den Socken, wie Chris es gewesen war.
„Puh! Das ist aber ein Brett!" Sie suchten nach einem Foto.
„Klar! Das ist sie! So ein Gesicht vergesse ich nicht so schnell!" war Andreas sicher.
„Na, da hat er sich ja eine Aufgabe gestellt!" flachste Florian. „Viel Glück, Troubadour!"
„Aber er sagt doch, er will nichts von ihr!" gab Andreas zu bedenken

„Und für wie viele Frauen hat er schon so aufgedrehte Lieder geschrieben? Und wie oft ist er schon so losgelöst über die Bühne getobt?" Florian zog sein linkes Augenlied nach unten. „Der kann uns viel erzählen!"

Chris ließ das Handy nicht aus den Augen.
Er hatte während der letzten Stunde acht weitere Nachrichten auf ihrer Mail-Box hinterlassen und ihr zehnmal getextet.
Nichts!
Keine Antwort!
Keine Reaktion!

Dann rutsch mir den Buckel runter! dachte er.
Er war wütend auf sie!
Und er war wütend auf sich, weil er wütend auf sie war!
Sie war seine Freundin!
Wenn es ihm nun nach dem Konzert schlecht gegangen wäre?
Wenn er sie zum Reden gebraucht hätte?
Und sie trieb sich irgendwo rum!
Lachte mit Freunden oder Fremden!

Er wusste tief in sich genau, wie ungerecht seine Gedanken waren.
Sie hatten einen Tag miteinander verbracht!
Wie konnte er da erwarten, dass sie vor ihrem Handy saß und atemlos auf eine Nachricht von ihm hoffte?
Aber - er hatte das Gefühl gehabt, dass sie Freundschaft für ihn empfand!

Und deshalb darf sie jetzt das Haus nicht mehr verlassen? Eine Stimme in ihm versuchte, ihn zur Vernunft zu bringen.
Ihr Handy ist aus!
Verdammt!
Fuck!
Sie kann hingehen, wo sie will, aber sie soll ihr Handy anlassen! knallte er der Stimme hin.
Er suchte den Dialog, den sie sich am Vorabend zugeschickt hatten.
Wieder lachte er über ihre Schlagfertigkeit.
Dann sandte er noch eine letzte Nachricht: „Ich hoffe, es geht dir gut! Wenigstens das könntest du mich ja erfahren lassen!"
Anschließend fiel er in einen unruhigen Schlaf.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro