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Kapitel 25

Hamburg

Dann war auch schon die Stadtgrenze Hamburgs erreicht.
Es war ein wenig, wie nach einer ewig langen Reise zu Hause anzukommen.

Doch eine Frage quälte sie noch, und sie musste sie nun auch loswerden.
„Denken deine Freunde eigentlich recht schlecht über mich?"

„Nein, Süße! Gar nicht! Die, die mir wichtig sind, haben schon verstanden, warum du so reagiert hast. Und die Lästerer sind mir dann einfach nicht mehr wichtig genug!" erklärte er.

Ihr fiel ein Stein vom Herzen.
Sie trugen das Gepäck nach oben, er sperrte die Wohnungstüre auf und blieb wie angewurzelt stehen.

Was war denn das für ein Geruch? Eindeutig Gras, vermischt mit einem aufdringlichen Parfüm!
Sarah erstarrte kurz.

Er nahm sie in den Arm, sah sie eindringlich an, schüttelte den Kopf.
Nein! hieß das. Komm nicht auf dumme Gedanken!

Er schob sie durch die Türe ins Wohnzimmer. Auf dem Tisch standen eine leere Champagnerflasche und zwei Gläser, ein Aschenbecher mit abgebrannten Joints.

Eine Ahnung stieg in ihm hoch. Im Schlafzimmer war das Bett zerwühlt, auf dem Nachttisch lagen leere Verpackungen von Kondomen, Reizwäsche-Teile lagen verstreut auf dem Boden.

Im Badezimmer standen Fläschchen mit Frauenkosmetik: Lippenstifte, Mascara, Eyeliner.
Da musste Sarah lachen. Wer auch immer sich diese Installation ausgedacht hatte, hier hatte er oder sie eindeutig übertrieben!
„Carina!" stieß Chris hervor. „Na warte!"
Er hörte und sah Sarahs Lachen, wusste, dass sie alles durchschaut hatte.
„Geh bitte auf die Dachterrasse und verhalte dich still! Das bekommt sie zurück!"
Sie tat, wie er ihr geheißen hatte.

Chris nahm seine Reisetasche, schloss die Türe hinter sich und klingelte bei Carina.
„Hallo! Cary! Süße! Mach auf!" rief er.

Carina flog zur Türe und riss sie auf. Er nahm sie in die Arme. „Das mit Sarah und mir wird doch nichts, und ich hatte solche Sehnsucht nach dir!" säuselte er.

Sie begann an ihm rum zu grapschen, konnte ihr Glück kaum fassen. Doch dann fiel ihr ihre Intrige nebenan ein, die sie arrangiert hatte! O Gott! Wie konnte sie alles wieder rückgängig machen?

Doch seine nächsten Worte lieferten ihr die Lösung. „Ich bin von der Fahrt ziemlich verschwitzt! Kann ich gleich bei dir duschen? Dann verliere ich keine Zeit, bis ich dich in die Arme schließen kann!" Er wurde nicht einmal rot bei so vielen Lügen.

„Ja! Natürlich, Chris!" stammelte sie.
Er ging ins Bad, drehte kurz darauf die Dusche auf.
Carina packte einen Korb und verließ hektisch die Wohnung. Sie musste das Chaos da drüben unbedingt beseitigen! Was für ein Glück, dass er gleich zu ihr gekommen war.

Chris linste zur Badtüre hinaus, sah, dass sie die Wohnung verließ.
Leise schlich er ihr nach.
Sie packte die Flasche, die Gläser, den Aschenbecher in den Korb, lief ins Schlafzimmer, sammelte die Wäscheteile ein und machte mit fliegenden Händen das Bett. Dann räumte sie im Bad die Kosmetiksachen in den Korb.

Erleichtert lief sie zur Wohnungstüre und direkt in Chris hinein.
„Danke, dass du alles so schön aufgeräumt hast! Sarah, du kannst kommen!" Er streckte die Hand zu Carina aus. „Den Schlüssel bitte!"

Sie lief feuerrot an. „Hat sie dich wieder rumgekriegt, die Bitch?" haute sie ihm hin. „Die kleinkarierte Bayern-Mieze versaut dir deine Geburtstagsparty, und du rennst mit fliegenden Fahnen zu ihr zurück!"

Chris wurde weiß vor Wut. „Hau ab!" stieß er zwischen den Zähnen hervor. Carina zog von dannen.
„Na dann! Bis sie wieder verschwindet, weil ihr was nicht passt!" warf sie über die Schulter noch zurück.

Sarah stand da, wie vom Blitz getroffen. Geburtstag! Wieso hatte er nichts gesagt? Sie hatte ihm seinen Geburtstag ruiniert!

„Süße! Nicht! Das war nicht wichtig!" flehte er, als er sie in die Arme nahm.
„Du wolltest in deinen Geburtstag hineinfeiern, und ich habe dir diesen Tag kaputt gemacht!" Tränen liefen über ihr Gesicht.

Er sah sie ernst an. „Nein, Sarah! Das habe ich ganz alleine geschafft! Aus grenzenloser Dummheit! Okay?" Er küsste die Tränen weg, die über ihre Wangen strömten. „Hör bitte auf zu weinen! Ich komm ja gar nicht nach!" flüsterte er, und sie musste lächeln.
„Der Geburtstag war mein geringstes Problem! Ich hatte die Liebe meines Lebens verloren! Und ich war, verdammt noch mal, ganz alleine daran schuld!"

Langsam beruhigte sie sich. Er wiegte sie wie ein Kind in seinen Armen. „Schenk doch den Worten einer Verrückten nicht so viel Aufmerksamkeit! Sie ist es doch gar nicht wert!"

Sie nickte und schmiegte sich in seine Arme. „Ich mache es beim nächsten wieder gut! Ich verspreche es dir!"
„Nur beim nächsten?" zog er sie auf. „Oder bei den 50 danach? Mindestens?"

Sie konnte schon wieder lächeln. Die blauen Saphiraugen bekamen ihre Farbe zurück.
„Ich liebe dich, Sarah! Ich liebe dich so sehr!" Er sagte es nicht oft, genau wie sie auch! Sie zeigten es sich täglich mit tausend Kleinigkeiten.

„So, jetzt packen wir aus, und dann gehen wir was essen, okay?"
„Aal in Senfsoße?" fragte sie vorsichtig.
„Klar! Oder Krabben mit Majo! Oder Labskaus!" schlug er vor.

Es schüttelte sie nur ein bisschen. „Krabben wären in Ordnung!" gestand sie ihm zu.

Da läutete sein Handy. Andreas wollte die Termine für den nächsten Tag durchgeben.
Sie machte Chris ein Zeichen. Der verstand und nickte lächelnd.
„Wollen wir heute alle vier eine Krabbenorgie feiern? Bestell doch einen Tisch im Viktor's, ja? Um acht? Perfekt!"

Sie legten sich ein wenig hin, die Fahrt war doch lang gewesen. Nach fünf Minuten waren sie so erholt, dass sie sich lieben konnten, und nach einer weiteren fünf-Minuten-Pause noch einmal.

Dann duschten sie und zogen sich schick an. Florian holte sie ab, und sie verbrachten einen losgelösten Abend in einem der Spitzenlokale Hamburgs.

„Es ist verdammt gut, dass du wieder da bist, Sarah!" entfuhr es Florian. „Irgendwie waren wir alle nur halb ohne dich!"

Sie schluckte schwer. Dann sah sie die beiden an. „Ich liebe euch auch, Brüder!" sagte sie leise.

Nachdem alle Augen wieder trocken waren, wurde es ein vergnügter Abend. Die Krabbenvariationen schmeckten fantastisch, wie Sarah feststellen musste.
„Besser als Pimmel-Zutzel- Würschte, oder?" zog Chris sie auf.

Er erzählte den Freunden von den kulinarischen Absonderlichkeiten der Bayern, von den Monstern Tante Agathas, vom Sit-In auf der Parkbank, von BillyBoy und den vielen Erlebnissen in der Domstadt.

Die beiden lachten Tränen.
„Ach, übrigens: Ich habe ein paar schöne Fotos von dir bekommen!" holte Andreas Chris zurück.
Er leitete die kleine Firma, die sie aus steuerlichen Gründen ins Leben gerufen hatten. Auf die war auch Chris' Wagen zugelassen.

„Autsch!" Er ahnte schon, was kommen würde. „Wie viel?"
„Einmal 600 Euro, drei Punkte und drei Monate Fahrverbot, und zweimal 200 Euro und je einen Punkt."
„Oh! Oh! Süße, da darfst du mir nicht mehr abhauen! Sonst muss ich den Idiotentest machen oder du kutschierst mich lebenslänglich!" Er drohte ihr mit dem Finger. „Seh' ich wenigsten gut aus auf den Bildern?" Er warf eitel seinen langen Pony aus der Stirn.

Andreas lachte. „Ja! Strahlend lächelnd!"
„Dann war's mir das wert! Ein Fototermin kostet auch einen Haufen Geld!"

Florian hatte eine Idee. „Das schönste könnten wir ja fürs Cover des Videos nehmen!"

Chris schlug ihn ab. „Perfekt! Authentischer geht es ja nicht mehr!"

Dann besprachen sie die Einzelheiten des morgigen Drehtages.
„Also, Florian holt euch um neun Uhr ab." fing Andreas an.
„Was? Um neun? Mitten in der Nacht?" maulte Chris. „Da schlafen wir ja normaler Weise erst ein!" Er grinste sein Mädchen verführerisch an. „Oder, Süße?"

Andreas boxte ihn auf die Schulter. „Jetzt bleib mal ernst!"
Chris sah ihn erstaunt an. „Ich bin todernst!"
Der Manager verdrehte die Augen. „Dann schlaft ihr halt in getrennten Schlafzimmern!"
Chris bekam einen Lachanfall. „Der Witz war gut!"

Andreas schickte ein Stoßgebet gen Himmel, sah Sarah hilfesuchend an. „Irgendwie war früher alles leichter mit ihm! Da hat es geheißen: Ja, Andreas! Natürlich! Wie du meinst!" Aber sie sah schon in seinen Augen, dass er die Zeit nicht wirklich zurückwünschte.

„Also! Abholen um 11! Und weiter?" bestimmte Chris.

„Abholen um neun! Dann die Drehs: Das glückliche Paar an verschiedenen Schauplätzen mit ein paar Liebesszenen, dann der Streit, die zwei einzeln und traurig, dann die Versöhnung!"
„Wieder mit ein paar Liebesszenen!" erklärte Chris grinsend.
Sarah wurde leicht nervös. Ob ihr das so gut gefiel, wenn er Liebesszenen mit irgendeinem bildhübschen Model drehte?
„Und wer spielt das Mädchen?" fragte sie dann auch leicht angefressen.

Drei verwunderte Augenpaare lagen auf ihr.
„Wer? Ja, du! Wer denn sonst?" Chris schüttelte den Kopf.
„Ich? Ich kann gar nicht schauspielern!" erklärte sie bestimmt.
„Brauchst du ja gar nicht! Wir spielen uns!" Er schaute wieder besonders frech drein. „Aber wenn du partout nicht willst, wir finden schon ein hübsches junges Mädchen!" Das „junges" betonte er extra!
Kurz darauf rieb er sich beide Oberarme. Er hatte sich von ihr und von Florian einen ordentlichen Boxhieb eingefangen.

„Aua!" jammerte er. „Jetzt können wir keine oben-ohne-Szenen drehen! Nur von ihr!" Er ging in Deckung, um dem nächsten Schlag auszuweichen.

„Herr Ober! Gibt es hier in der Nähe ein Männerhaus? Ich werde misshandelt!" rief er Fritz zu.
„Nein, Herr Sandmann! Tut mir leid! Aber Sie wären sicher auch in einem Frauenhaus willkommen!" gab der schlagfertig zurück.
Chris grinste noch breiter. „Durchaus eine Perspektive! Also, boxt ruhig weiter!"

„Frech ist der heute!" stellte Andreas fest.
„Besser, als wenn er wieder seine Tage hätte!" konterte Florian. Er hatte schon wieder leicht feuchte Augen.

Er erinnerte sich noch zu gut an die schweren Zeiten, als der Junge drohte, an seinem Erfolg und den ganzen Zwängen kaputt zu gehen! Er war immer hin und her gerissen, wenn er Dope oder Pillen besorgen sollte.
Er hatte schon gemerkt, dass der Verbrauch deutlich anstieg, wenn auch Chris sich immer mehr Märchen ausgedacht hatte. Einmal hatte er den Stoff verloren, dann wieder mit irgendwelchen Mädchen geteilt, dann einem Kumpel gegeben, der keine Kohle mehr hatte.

Das schien zum Glück vorbei zu sein. Nicht einmal in der Zeit, als Sarah weg war, hatte Chris ihn gebeten, etwas zu besorgen. Sie schien ihm gründlich die Augen geöffnet zu haben.
Chris ahnte die düsteren Gedanken, die hinter Florians Stirn tobten. „War eine Scheiß-Zeit manchmal, oder?"
Florian nickte nur.
Sarah wollte die beiden etwas ablenken. „Und was für Szenen sind da geplant?"
Chris grinste wieder. „Liebesszenen! Weißt du nicht, was das ist?"

„Affe! Die anderen!"
„Ach so! Die Action-Acts! Na, ich denke: Bungee-Springen, Motorrad-Rennen und solche Sachen." antwortete Chris und blinzelte Andreas zu.
Doch da hatte er sie falsch eingeschätzt, immer noch, wieder einmal!
Sie klatschte vor Freude in die Hände. „Super! Ich hatte schon Angst, das wären so langweilige Sachen wie Riesenrad fahren!"

Andreas prustete los. „Bungee! Na, Chris, das wäre doch was, oder? Morgen mache ich mal den Vorschlag!"

Der war schneeweiß geworden. Einmal hatten sie ihn überreden wollen, sich von einer Brücke in die Tiefe fallen zu lassen, nur an diesem lächerlichen Gummiband hängend. Er hatte gedacht, es schaffen zu können, aber vor dem ganzen Kamerateam gekniffen! So blamiert hatte er sich im Leben nicht, nicht davor und nicht danach!

Sarah sah das Erschrecken in seinen Augen. „Oh! Sorry! Eher nicht, oder?"
„Nein! Eher nicht!" gab er zu.
„Riesenrad?" fragte sie lächelnd.
„Allerhöchstens!"

„Schiffschaukel?" hakte sie nach.

„Noch besser! Aber nicht zu hoch und nicht zu schnell!"

„Spazierengehen?"

„Bestens! Ich wusste, mein Mädchen teilt meine Interessen!" erklärte er lachend.

Florian und Andreas sahen sich zufrieden an. Die Sonne war in das Leben ihres Schützlings zurückgekehrt!

Irgendwie schafften sie es am nächsten Morgen pünktlich um neun Uhr fertig auf Florian zu warten.
Sie hatten beide eine Reisetasche mit verschiedenen Klamotten eingepackt, standen Arm in Arm auf dem Bürgersteig. Florian schluckte kurz. Was für ein schönes Paar! Was für ein verliebtes Paar!

Der Regisseur war weniger begeistert. „Ah! Der Sandmann! Mein Lieblingsakteur!" frotzelte er.

Er mochte den jungen Mann privat, aber beruflich war er für ihn eine Katastrophe! Immer motzend, immer unwillig, Befehle anzunehmen. Immer unzufrieden mit den Sets, vor allem mit den Mädchen.

„Die küsst wie eine alte Kuh!"
„Mit der angemalten Puppe soll ich drehen?"
„Eine noch hässlichere habt ihr wohl nicht gefunden?" waren noch die freundlichsten.
Das eine oder andere engagierte Model war heulend fortgelaufen.
Er war froh, als Andreas vorgeschlagen hatte, Sarah mitzubringen.

Chris grinste schief. „Hallo Alf! Ich freue mich auch sehr, dich zu sehen! Darf ich dir Sarah vorstellen, die Frau an meiner Seite, nicht nur im Video?"
Alf lächelte Sarah an. „Na, du machst ihn wieder wett! Ein wunderschöner Ausgleich! Ich danke dir!"

Sie zogen ins Studio, besprachen die Szenen, wählten Kleidungsstücke aus, die telegen waren. Dann führte die Garderobiere Sarah in einen Raum, Chris sollte in einen anderen gehen.
„Meint ihr, da gibt es was zu sehen, was ich noch nicht kenne?" frotzelte er, beugte sich aber dann doch den Bitten von Alf.

Margot grinste Sarah an. „Was hast du denn mit dem gemacht?" fragte sie verständnislos. „Wo hat er denn seinen finsteren Blick gelassen? Uns hat es immer gegraust vor den Drehs mit ihm!"

Sarah konnte sich gar nicht vorstellen, dass ihr immer gut gelaunter, lustiger, aufgedrehter Chris ein solches Ekelpaket gewesen sein sollte!

Sie zog sich um, ließ sich frisieren und leicht schminken. „Viel brauchen wir ja bei dir nicht zu machen!" stellte Margot zufrieden fest.

Chris wartete schon vor der Türe. Er begutachtete das Ergebnis. „Gut! Sie hat noch was von dir übrig gelassen! Hatte schon Angst, sie kleistert mein schönes Mädchen zu! Sie liebt es zu kleistern!"

Margot zuckte mit den Schultern. „Manche brauchen das!"

Sarah sah Chris prüfend an. Er sah anders aus, etwas fremd. Plötzlich glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen! „Hast du...?" japste sie.
„Halt die Klappe!" fuhr er sie an, lachte aber mit ihr mit.
„Du hast mehr Schminke als ich im Gesicht!" Sie kriegte sich gar nicht mehr ein.

„Manche brauchen das!" zitierte er ihre Garderobiere und stolzierte hocherhobenen Hauptes neben ihr hinaus.
„Es macht mir gar nichts aus, Lipgloss zu tragen! Es stört mich auch nicht, dass sie meine Wimpern getuscht haben. Und den Hauch von Rouge ignoriere ich!" brummelte er leise vor sich hin. „Ich werde ganz friedlich sein! Nicht motzen! Niemanden beleidigen! Ich werde ein ganz braver Junge sein! Aber danach sprenge ich das Studio in die Luft!"

Sarah hielt sich den Bauch. „Schauspieler wirst du wohl nicht werden wollen, oder?"

„Merkt man mir das an?" Er küsste sie heiß. „Höchstens bei einem Porno mit dir in der Nebenrolle!"
„Nebenrolle?" Sie schnappte nach Luft.

„Bei Pornos sind Frauen immer in der Nebenrolle! Männer schuften sich zu Tode und Frauen liegen bloß rum, machen ab und zu die Augen auf, dann wieder zu!"

Jetzt schnappte sie vor Lachen nach Luft. Er drehte sich mit ihr im Kreis. „Ich bin verdammt glücklich Süße!"
Der Kameramann drückte geistesgegenwärtig auf den Auslöser, obwohl er noch gar kein Zeichen vom Regisseur bekommen hatte. Aber, wenn es eine Szene gab, die die pure Liebe ausdrückte, dann dieses Pärchen, das sich lachend vor Glück im Kreis drehte.

Rene war entsetzt, als Chris ankam. „Jetzt ist das Lipgloss wieder ab!" Er rollte mit den Augen, öffnete das Schminkköfferchen. „Böser Junge!" schimpft er.
Geduldig machte Chris einen Kussmund, ließ sich das schmierige Zeug wieder aufpinseln. Der Kuss mit seiner Süßen war ihm die Prozedur wert gewesen.

So verging der Vormittag. Sie küssten sich auf Kommando, umarmten sich, Chris wurde nachbemalt, sie zogen sich um, tanzten durch die Straße, küssten sich, Renee trug schnaufend wieder und wieder Lip-Gloss auf.
Sie hatten eine Menge Szenen im Kasten, die sie alle nicht gebraucht hätten, denn die schönsten fing der Kameramann ein, wenn die beiden sich unbeobachtet fühlten, wenn sie sich tiefe Blicke schenkten, wenn sie kleine Zärtlichkeiten austauschten, wenn sie zusammen lachten.

Dann kam der Streit. Sie probten einmal, Sarah traten die Tränen in die Augen, als sie sich an diesen Tag erinnerte.
„Passt!" rief Alf.
„Das war doch erst die Probe!" wandte sie ein.
„Authentischer wird es nicht mehr!" antwortete der Regisseur.

Dann gab es Mittagessen in der Kantine. Viele der Beschäftigten überlegten, wer die kleine Schönheit wohl war.
Chris sah die vielen, vor allem männlichen Blicke. „Meine!" dachte er stolz. „Glotzt ruhig!"

Am Nachmittag waren dann die Aufnahmen von ihnen alleine angesetzt, mit all der Trauer im Blick, und die große Versöhnungsszene setzte das Finale.
Um 16 Uhr waren sie fertig.

Alf stand an die Türe gelehnt und lächelte Chris zu. „Und sie hat es geschafft, aus dem Satansbraten einen Hundewelpen zu machen?"
„Wau!" antwortete Chris. „Ist ein tolles Leben als Welpe! Da wird man ganz viel gekrault!"

Der Regisseur und sein bis dato schlimmster Kunde klatschten sich ab. „Na, dann! Halt sie fest! Ist auch gut für dein Umfeld!"

Florian war die ganze Zeit am Set geblieben, er war es gewohnt , dass er immer wieder schlichten musste.

Heute war er vollkommen arbeitslos gewesen, hatte die Zeit genutzt, mit den hübschen Mädchen zu flirten, hatte ein Date mit der Hübschesten ergattert. Er wusste schon, dass es für ihn von Vorteil war, sich im Dunstkreis von Chris zu bewegen!
Erfolg machte sexy, und wer sich als Freund und Mitarbeiter von Chris Sandmann bezeichnen konnte, wurde auch als erfolgreich angesehen.
Als Florian Petersen hätte er manche Eroberung wohl nicht gemacht! Aber ihm war das egal! Noch!



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