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Kapitel 17

Die Trennung

Sarah

Sarah war einfach losgelaufen. Sie war sicher, ein Taxi oder den Weg zu finden.
Und wenn nicht, war es auch egal!
Er war ein Kiffer!

Er hatte Dope geraucht und sie beleidigt.
Es war vorbei, und es tat nicht einmal sonderlich weh!
Das heute war ein Fremder gewesen, ein ekelhafter, fremder Typ, der nicht das Geringste mit ihrem Chris der vergangenen Tage zu tun gehabt hatte.

Da hörte sie von hinten eine bekannte Stimme. Florian!
„Sarah, warte! Ich bring dich heim!"
Heim! dachte sie zynisch. Mein Daheim ist 800 Kilometer von hier weg!

Sie blieb stehen, sah ihn an. Er führte sie zum Auto und dann in die Wohnung dieses fremden Mannes, der bis vor kurzem Chris gewesen war.

„Was hast du vor?" fragte Florian.
„Weg von hier! So weit und so schnell wie möglich!" antwortete sie, ging ins Schlafzimmer und packte.
„Willst du ihm nicht noch eine Chance geben?" fragte er.
„Wem? Chris oder dem Kiffer?" antwortete sie bitter, und Florian spürte, dass er da wohl nichts kitten konnte. Das hatte der Junge vergeigt!

Während sie ihre Sachen wild in den Koffer stopfte, suchte er im Netz nach einer Zugverbindung.
„In einer Stunde geht ein Zug nach München über Regenburg." informierte er sie.

„Na, ich bin ja heute ein richtiges Glückskind!" scherzte sie bitter.
Dann musste sie noch etwas an seinem Laptop erledigen. Zum Glück fuhr er ihn nie runter, klappte immer nur den Deckel zu. Das Passwort kannte sie nämlich nicht.

„Ich bring dich zum Bahnhof!" Kurz überlegte Florian, ob es illoyal seinem Freund gegenüber wäre, aber er konnte sie ja nicht alleine losziehen lassen!
Er begleitete sie in die Schalterhalle, zog am Automaten ein Ticket, brachte sie mit ihrem Gepäck zum richtigen Bahnsteig, wartete mit ihr auf den Zug.

Sie sprachen nichts, wussten nicht, was es noch zu sagen gab.
Ihre Wege würden sich in dieser Nacht trennen, weil ein großer Junge es nicht geschafft hatte, sein Glück festzuhalten.

Weil er, der es doch eigentlich mit Worten hatte, die absolut falschen gewählt hatte!
Florian half ihr mit dem Gepäck in den Zug und drückte sie fest an sich.
Er hatte sie sehr ins Herz geschlossen, die Kleine, die Chris so gut getan hatte. Und er hatte keine Ahnung, wie es mit dem nun weitergehen sollte!

Chris

Chris betrat die Wohnung mit der winzigen Hoffnung, dass sie doch noch hier wäre. Doch nachdem er in allen Zimmern und auf dem Dach gewesen war, nachdem er gesehen hatte, dass das Schrankabteil, das er für sie freigeräumt hatte, leer war, nachdem er die Lücke entdeckt hatte, wo ihr Koffer gestanden hatte, nachdem er auf dem Esstisch den Geldschein und die Kette mit dem Herzen gesehen hatte, musste er wahrhaben, dass sie weg war.

Sarah war weg!
Zuerst war er wütend.
Wegen eines Joints hatte sie ihm ihr gemeinsames Leben vor die Füße gekippt!

Hatte ihm nicht die geringste Chance gegeben!
Hatte nicht mit ihm geredet!
War einfach abgehauen!
Es flog einiges quer durch die Wohnung.

Dann kam das heulende Elend.
Sie war weg!
Er hatte sie miserabel behandelt!
Er hatte es vergeigt!
Er hatte die einzige Frau gehen lassen, die ihm je etwas bedeutet hatte!
Die er geliebt hatte!
Die er liebte!
Der er das aber nie gesagt hatte!

„Dann hau doch ab!" hatte er gesagt, weil er angeturnt war, weil er sein Gesicht vor irgendwelchen Typen nicht verlieren wollte.
„Dann hau doch ab!" hatte er gesagt, und gehofft, dass sie nach ein wenig Schmollen weitermachen konnten wie vorher.

Er hatte ihr wehgetan, hatte sie noch mehr beleidigt!
Er heulte literweise, bekam einen Schluckauf, trank ein Glas Wasser, heulte weiter.

Er schlurfte zum Laptop, wollte ihre Bilder ansehen, während er weiter heulte.
Aber der Ordner war leer.
Er erinnerte sich, dass sie zusammen die Aufnahmen angesehen hatten, die sie in Hamburg gemacht hatten.

Da war er aus Versehen auf den Ordner mit den geklauten Fotos gekommen.
Sie hatten zusammen gelacht über seinen fiesen Schachzug.
Jetzt hatte sie ihm auch die genommen!
Er öffnete die anderen Ordner, sie hatte jedes Bild gelöscht, auf dem sie zu sehen gewesen war.

Sie hatte sich akribisch aus seinem Leben gelöscht!
Mit ein wenig Hoffnung sah er im Papierkorb des Rechners nach, auch leer.
Sie war ja ein intelligentes Mädchen!
Die Bilder hatten sie mit ihrem Handy gemacht, weil sein Akku leer gewesen war.
Er hatte nichts mehr von ihr, höchstens die Bilder im Netz.

Drei Tage lag er nur im Bett, hielt ihr Kissen im Arm, weil es noch ein wenig nach ihr duftete.
Ihre Handtücher ließ er aus dem selben Grund im Bad hängen.
Ab und zu machte er sich ein Brot. Er las in ihren Büchern, hatte das Gefühl, ein bisschen von ihr zurückholen zu können.
Natürlich quatschte und textete er ihre Mailbox zu, aber er wusste, dass das hoffnungslos war.

Er warf den Stoff, den er noch zu Hause hatte weg, auch die Pillen.
Joints hatten zu seiner Jugend gehört wie bei anderen die Flasche Bier.
Er hatte nie viel geraucht, auch  wegen der Stimme, aber es hatte ihm immer wieder Entspannung gebracht.

Dann waren die Tabletten dazugekommen, die Florian ihm einmal besorgt hatte, als er in einem besonders tiefen Loch gesteckt hatte.
Er hatte sich nie Gedanken darüber gemacht!
Auch nicht, als er immer mehr gebraucht hatte, als die dunklen Phasen in seinem Leben sich gehäuft hatten.

Seit Sarah ihn auf der Bank aufgelesen hatte, hatte er nicht einmal mehr an Dope oder Pillen gedacht!
Bis zu dieser verdammten Fete!
Was hatte ihn da nur geritten?
Der Gruppenzwang?

Den anderen etwas beweisen zu müssen?
Dass er durchaus noch der coole Chris war, auch wenn er eine feste Freundin hatte?
Was war in seinem Kopf los gewesen, alles kaputt zu hauen, für dieses verdammte, idiotische, falsche, leere Gefühl des Angeturnt-Seins?
Und er würde den Teufel tun, damit wieder anzufangen, jetzt, da sie weg war.
Denn sie hatte recht gehabt!

Dann ging die Tour weiter, und Chris spaltete sich in zwei Personen.
Die eine spielte den perfekten Musiker, der so tat, als stünde sie nach wie vor in der ersten Reihe.

Er war so gut wie auf den letzten Konzerten. Er war es sich, dem Publikum und auch ihr schuldig, alles zu geben.
Der andere Teil von ihm taumelte nach jedem erfolgreichen Auftritt nach Hause, weil sie eben nicht in der ersten Reihe gestanden war.

Nur neue Lieder schrieb er nicht mehr.
„Ich bin zu sehr mit meiner Süßen beschäftigt!" erklärte er seinem Publikum, das die Falschaussage johlend quittierte.

Nach der Tournee ging er ins Studio.
Die Lieder der Tage mit ihr sollten auf CD erscheinen.
Somit war er wieder ein paar Wochen beschäftigt.
Doch er litt.

Jeden Tag mehr, nichts wurde leichter, nichts wurde besser!
Er stand mit dieser rasenden Sehnsucht im Herzen auf und schlief damit ein. Er aß, wenn sein Magen knurrte, trank, wenn sein Hals trocken war.
Atmete aus irgendwelchen Gründen weiter, hatte aber zu leben aufgehört.

Sarah

Sarah sperrte ihre Haustüre auf, betrat das muffige Haus.
Sie leerte den Briefkasten, fand einen Zettel ihres Zustellers, dass er die restliche Post bei den Nachbarn abgegeben hatte.

Daran hatte sie natürlich nicht gedacht, als sie sich Hals über Kopf in das Abenteuer „Chris" gestürzt hatte.
Sie fand in dem Stapel einen Pappumschlag mit einer DVD, die die Produktionsfirma im Auftrag von Herrn Sandmann an sie geschickt hatte.
Das Datum des Schreibens zeigte, dass er das ganz am Anfang in Auftrag gegeben hatte.

In einem Roman würde ich sie jetzt zerbrechen und in den Müll werfen! dachte sie und legte die silberne Scheibe ins Gerät.
Zwei Stunden saß sie gebannt vor dem Bildschirm, sah ihn, den Chris, den sie kannte, hörte die Ansage am Schluss, hörte das Lied, das er nach ein paar Stunden mit ihr für sie geschrieben hatte.

Und dann endlich liefen die Tränen.
Das alles war erst vor wenigen Wochen geschehen und doch ein Leben lang her!
Auf der ganzen Zugfahrt hatte sie keine einzige Träne vergossen. Sie konnte nicht weinen um diesen fremden, kalten Typen auf der Party.

Doch um diesen hübschen Jungen da auf der Bühne weinte sie.
Ihn vermisste sie rasend!
Jetzt schon!

„Ich habe nichts mehr geraucht, seit ich dich kenne!" hatte er gesagt.
Wenigstens etwas!
Wenigstens konnte sie sicher sein, dass alles, was er gesagt und gemacht hatte, echt gewesen war!
Denn das glaubte sie ihm sogar.
Und sie hätte es gemerkt, wäre es anders gewesen, da war sie sicher.

Sie hörte auch die Mailbox ab, las die Textnachrichten.
Anfangs kamen die Worte noch etwas lallend, stolpernd, aber auch wütend.
Später dann sprach er klarer, noch später tränenerstickt.
Das tat am meisten weh!
Er bat, er flehte um ein Gespräch, um eine zweite Chance.

Doch sie wusste, dass das nicht möglich war.
Sie würde ihm nicht mehr vertrauen können, sie würde immer, wenn er lachte, wenn er so losgelöst war, zweifeln, seine Pupillen kontrollieren.

Sie würde in seinen Taschen, seinen Schränken nach Stoff suchen.
Sie würde jedes seiner Worte auf die Goldwaage legen.
Es war vorbei.
Ein Joint und seine Reaktion auf ihre Bitte hatten alles zerstört.

Warum aber löschte sie seine Textnachrichten nicht?
Warum ließ sie seine Worte auf der Mailbox?
Warum warf sie die DVD nicht weg?

Sie stellte sich diese Frage nicht, weil sie sie nicht beantworten wollte.

Denn vielleicht gab es noch eine winzig kleine Chance!
Eine Chance, dass sie den ekelhaften Typen dieses einen Abends vergessen konnte!

Sie besuchte ihre Eltern, die wieder einmal nach Hause gekommen waren, verliebt wie immer.
Offen erzählte sie von Chris und dem Ende der Nicht-Beziehung.
Beide hörten aufmerksam zu, sahen sich immer wieder an.

Unsere Kleine hat sich ernsthaft verliebt! sagten diese Blicke.
Sarah sah sie nicht, zu sehr war sie in sich und ihrem Kummer gefangen.
Als sie aufbrach, um zurück in ihr Haus und zu dem Nichts, das dort auf sie wartete, zu fahren, nahm ihre Mutter sie in den Arm.
„Er ist ein Mensch, vergiss das nicht! Und Menschen machen Fehler! Aber Liebe kann eine Menge verzeihen!" sagte sie leise.

Tränenblind kam Sarah zu Hause an.
Liebe! Pf! Liebe!
Das war keine Liebe gewesen!
Das war Vernarrtheit in einen hübschen Jungen, in ein vollkommen neues Leben an seiner Seite gewesen!

In seine Zärtlichkeit!
In sein Lachen!
In die Wortgefechte mit ihm!
In seine Musik, seine Worte!
Seinen Körper!
Seine Seele!
Das war doch keine Liebe gewesen!

Chris


Als die CD im Kasten war, reichte es Chris.
Seit zwei Monaten schleppte er sich durch die Tage!
Es war genug.
Jeden Tag hatte er versucht, sie zu erreichen, noch immer war die Mailbox voll.
Warum löschte sie sie denn nicht endlich einmal?
Etwas musste geschehen!
Die Liebe verging nicht!
Die Sehnsucht wurde immer größer.

Ja!
Etwas musste geschehen.
Er hatte ein Exemplar der CD an sie geschickt.
Es waren ja ihre Lieder!

Er legte die DVD ein, hört sich selbst glücksstrahlend von Sarah erzählen, dem Mädchen, mit dem er befreundet sein wollte, seinem wütenden Engel.
Er musste direkt lächeln.
Damals hatte er keine Ahnung gehabt, wie wütend dieser Engel sein konnte!

Aber auch nicht davon, wie sehr er lieben konnte!
Wie schnell er seine idiotischen Zukunftspläne mit einer 20jährigen über Bord werfen konnte.
Wie schnell er sich verzehren würde nach einer 26jährigen.

Nach ihrer Schönheit!
Ihrem Charme!
Ihrem Esprit!
Ihren Worten!
Ihren Zärtlichkeiten!
Ihrer Leidenschaft!
Ihrem Verstand!
Ihrem Humor!

Er war so kurz davor gewesen am Tag der verdammten Party, sich und ihr einzugestehen, dass er sie liebte, dass er nichts mehr wollte, als mit ihr für immer zusammen bleiben, ja für immer!
So wie ihre Eltern ein lebenslanges Liebespaar waren.

Nicht wie seine!
Denn er war nicht wie sein Vater, der dieses Trauma in ihm ausgelöst hatte, das ihn zu diesen idiotischen Zukunftsplanungen gebrachte hatte.

Er war fünf gewesen, als sein Erzeuger ihn verlassen hatte.
Von einem Tag zum anderen war der Vater, sein Held, weggewesen, hatte seine Mutter nur noch geweint.
Erst geweint und dann getrunken.
Er hatte ihn in der Wohnung gesucht, hatte nach ihm gefragt, aber keine Antwort bekommen.

Er war später immer wieder bei ihm auf Besuch, dann war da auch eine neue Frau gewesen, eine sehr junge Frau!
Er hatte wenig verstanden, als fünfjähriger Junge, nur, dass seine heile Welt zerbrochen war.
Irgendwie war sein Leben weitergegangen, aber seine Welt kam nicht mehr in Ordnung.
Auch die seiner Mutter nicht, die sich zu Tode trank, vor ein paar Jahren gestorben war.

Dann hatte er sich die Ereignisse zusammengereimt.
Der Vater hatte seine Mutter verlassen, wegen einer Jüngeren.
Nicht viel, aber jünger.
Die Mutter war 28, die Neue 22!
Seine Mutter war eine sehr schöne Frau, die Neue sah eher durchschnittlich aus.
Also war das Alter entscheidend gewesen!

Männer verließen Frauen, um sich eine jüngere zu suchen.
Deshalb würde er gleich eine ganz Junge heiraten, dann würde sich die Geschichte nicht wiederholen!
Das hatte er sich so lange eingeredet, bis er besessen war von diesem Gedanken und ihn als einzige Wahrheit gelten ließ.
Er hatte niemandem davon erzählt, es ging auch niemanden etwas an.

Doch seit er Sarah kannte, war die Mauer seiner Überzeugung mehr und mehr zerbröselt.
An diesem verhängnisvollen Tag war eigentlich nur noch ein lächerlicher Schutthaufen davon übrig gewesen.

Er dachte an seinen Vater.
Er hatte die junge Frau geheiratet, es gab zwei Halbgeschwister im Teenageralter, ein Zwillingspärchen, Max und Marie.

Anfangs war er noch häufiger bei der neuen Familie gewesen, er war ja eigentlich schon erwachsen gewesen, als die beiden geboren wurden, 18, wenn er sich recht erinnerte.
Doch dann war der Kontakt irgendwie eingeschlafen.

Das Studium, die Musik, die Frauen hatten zu viel Zeit in Anspruch genommen.
Jetzt würde er sein Leben in Ordnung bringen, beschloss er.
Er musste mit seinem Vater sprechen, und dann würde er Sarah zurückholen!

Kurzentschlossen wählte er die Nummer, die er noch immer im Kopf hatte.
Der Vater freute sich riesig, bat ihn vorbeizukommen.

Chris setzte sich sofort ins Auto.
„Du bist groß geworden!" scherzte der Vater.
„Du nicht!" antwortete Chris launig.
Nicole begrüßte den jungen Mann etwas verhalten.

Die Zwillinge sahen ihn mit großen Augen an.
Der berühmte Sänger und Musiker war ihr Halbbruder!
Das hatten sie gar nicht mitbekommen.
In der Familie war nicht über ihn gesprochen worden.

Chris überschwemmte eine seltsame Liebe zu dem hübschen Pärchen, und er bedauerte die Jahre, die er versäumt hatte.
Sie saßen lange am Kaffeetisch, Chris holte zwei der neuen CDs, die im Auto lagen.
„Für Sarah!" las Marie und bekam einen schwärmerischen Blick. „Ist das deine Frau?"

„Nein!" antwortete Chris traurig. „Aber sie wird es werden! Sie weiß es nur noch nicht! Ich habe ziemlich Mist gebaut, weißt du?"

Dann musste er mit seinem Vater sprechen, über die Zeit damals, als er ihn und seine Mutter verlassen hatte.
Er musste seine Seele aufräumen, nach all diesen Jahren.
Paul hörte seinem Sohn zu, als der sich ihm öffnete, als er von seinen Gedanken sprach, davon, welche Auswirkungen das alles auf sein Leben als junger Mann gehabt hatte.

Am Ende schüttelte er den Kopf.
„Nein, Chris! So war das ganz und gar nicht! Ich habe euch nicht wegen Nicole verlassen! Ich habe deine Mutter über alles geliebt, und dich sowieso! Aber sie hat nach deiner Geburt angefangen zu trinken, war unzufrieden mit dem Leben als Mutter, hat immer wieder davon gesprochen, dass ihr Leben vorbei sei, ihre Figur ruiniert sei.
Dann hat sie angefangen, auszugehen, andere Männer zu treffen, auch bei uns zu Hause, wenn du im Kindergarten warst.
Ich habe gefleht, gebettelt, gedroht – nichts hat geholfen! Dann bin ich gegangen! Ich habe um das Sorgerecht für dich gekämpft bis zum letzten Cent, den ich hatte, aber damals war es noch unmöglicher als heute, als Vater das Kind zu bekommen!"

Chris war immer atemloser geworden, als er seinem Vater zuhörte.
Wie falsch hatte er in den letzten Jahren gedacht, wie vollkommen falsch!

Sie redeten noch lange, aßen zusammen zu Abend, er erzählte von Sarah.
Nicole hatte alle ihre Bücher, Marie fing gleich an, eines zu lesen.
Max holte seine Gitarre, Chris brachte ihm ein paar Griffe bei.
Sein Leben war in Ordnung gekommen.

Er hatte eine Familie!
Jetzt fehlte nur noch Sarah!
Das würde er morgen regeln!
Zieh dich warm an, wütender Engel! dachte er, bevor er einschlief.

Sarah

Sarah lebte in den Tag hinein. Schreiben konnte sie nicht, lesen wollte sie nicht, so verträumte sie die meiste Zeit.
Sie sah die DVD an, hörte seine Nachrichten immer wieder ab, las seine Texte, löschte noch immer keinen einzigen.
Langsam fühlte sie, dass ihre Mutter recht gehabt hatte: Sie wäre in der Lage zu verzeihen!
Er rief jeden Tag an, doch noch hatte sie nicht den Mut, sich zu melden.

Anfangs war sie ein paar Mal mit Anja weggegangen, wollte sich verlieben, wollte ein neues Leben.
Aber bald merkte sie, dass sie kein neues Leben ohne Chris wollte, sie wollte das neue mit ihm.
Zu perfekt war es gewesen, zu perfekt war er gewesen!
Bis zu diesem Tag!
Ein einziger Tag hatte alles zerstört!

Noch zu gut erinnerte sie sich an den Fremden, zu dem er da geworden war, aber es wurde weniger.
Der wirkliche Chris überlagerte immer mehr den schrecklichen Typen, der sie am Arm gepackt hatte, und der ihr so widerliche Dinge an den Kopf geworfen hatte.

Dann kam eine CD an.
Sie las den Titel: „Für Sarah!"

Sie legte sie ein, hörte seine wunderbare Stimme all die Lieder singen, die er für sie geschrieben hatte.
Sie kannte alle, bis auf das letzte.
„Es ist nicht vorbei!" lautete der Titel.

Verliebtheit kann sterben,
Verknallt sein vergeh'n
Doch Liebe nicht!
Du wirst es schon sehn!

Es ist nicht vorbei,
wird es nie sein.
Die Liebe bleibt ewig,
du musst nur verzeih'n! lautete der Refrain.

„Sarah, du musst nur verzeihn!" waren die letzten Worte, die er leise gesprochen hatte.

Und in ihr zerbrachen die letzten Reste der Mauer, die sie um ihr Herz errichtet hatte.
Weg war der Kiffer, Chris war zurückgekommen und die Liebe zu ihm.

Als eine Stunde später ihr Handy klingelte, nahm sie das Gespräch an.


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