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Kapitel 16

Die Fete

Dann war der Tag der Fete angebrochen. Sie hatten eine heiße Nacht hinter sich, schliefen lang in den Tag hinein, freuten sich am Leben, an sich, am Dasein!
Alles war wunderbar, alles war vollkommen!
Sie gingen, nein, sie tanzten Hand in Hand zum Lokal, küssten sich auf dem Weg tausend Mal. Ihre Welt war vollkommen.

Doch auf diesem Fest knallten ihre beiden Welten aufeinander, mit einer solchen Wucht, wie sie es sich nicht hatten vorstellen können.
Dieser Abend verletzte ihre Luftblase, in der sie bisher gelebt hatten, und danach wussten sie nicht, ob die Wunden, die sie sich geschlagen hatten, je wieder heilen konnten.

Es begann alles wunderbar. Chris hielt sie im Arm, stellte sie stolz seinen Freunden vor.
Die meisten hatten schon die Presseberichte über die beiden gelesen.

Viele Anspielungen kamen, über seine Bindungsangst, sein bisheriges Jagdverhalten, doch sie standen darüber.
„All die Witze haben wir uns schon selbst um die Ohren gehauen!" erklärte Sarah dem 25sten Lästerer und erntete viele Lacher.
Danach sparten die Kumpels sich die Andeutungen.

Chris grinste nur. Sie konnte sich schon wehren!
Eine schöne junge Frau kam heran, nahm ihn von der anderen Seite her in den Arm und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Hallo, Chris! Schön, dass du wieder da bist!" schnurrte sie und ignorierte Sarah vollkommen. Er machte sich unwillig frei. „Darf ich vorstellen? Carina, meine Nachbarin - Sarah!"

„Sarah was? Sarah, deine Freundin? Sarah, deine Affäre? Sarah, meine Nachfolgerin?" Jedes ihrer Worte triefte vor Gift.
Chris fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. War Carina verrückt, sein Mädchen so anzumachen?
Nachfolgerin! Was bildete die sich denn ein? Bloß weil er sie mit ein paar Quickies beglückt hatte, wenn sie ihn gar zu sehr angebaggert hatte, und er Druckabbau nötig hatte?

Er grübelte noch nach den richtigen Worten.
Doch die Süße hatte schon gefunden, wonach er noch suchte.
„Sarah, die in einer Nicht-Beziehung mit ihm lebt!" antwortete sie der anderen, zuckersüß lächelnd.

Dann zog sie Chris weiter, mehr Giftpfeile wollte sie nicht mehr abbekommen.
„Danke!" flüsterte er ihr zu und küsste sie hinter dem Ohr, was Blitze durch ihren Körper jagte, was er grinsend registrierte.

Sie gingen zu einem wild aussehenden jungen Mann. Lederhose, lange, schwarze Haare, Tattoos an den Armen, Piercings im Gesicht, doch ein freundliches Lächeln um die schönen Lippen.
Der hatte die Szene beobachtet.
Chris stellte ihn vor. „Rocco, dem niemand in der Nacht alleine begegnen möchte, der aber fast so ein Engel ist wie du!" Er drückte sie an sich. „Er ist Jugendsozialarbeiter und Streetworker!"

Rocco gab ihr die Hand. „Hallo, Sarah! Deine Bücher sind toll! Und Carina hatte wohl noch niemand vor dir gewarnt?"
Sie grinste. „Scheint so!"

Sie zogen weiter, holten sich ein Glas Wein, etwas vom Büffet, er fütterte sie, holte sich manchen Bissen von ihren Lippen zurück – an diesem Spiel hatte er Gefallen gefunden!
Sie plauderten mal hier mal da ein wenig, er lachte über viele Beweise ihrer Schlagfertigkeit.
Hin und wieder zog er sie in eine Ecke, um etwas mehr als nur ein bisschen zu küssen.

Ein paar seiner Freunde waren auch Musiker, sangen und spielten abwechselnd ein paar Lieder. Chris tanzte mit ihr auf der kleinen Freifläche.
„Gefällte es dir, Süße?" fragte er und strahlte sie glücklich an.
„Ja! Für mich ist das ein Traum! Ich habe nicht so viele Freunde. Schreiben ist ein sehr einsamer Job!"

Er drückte sie an sich. „Ich hatte eigentlich auch gar nicht mehr gewusst, wie viele Freunde ich noch habe! Ich habe es in den letzten Jahren etwas schleifen lassen. Also, ich meine, echte Freunde, von der Schulzeit, vom Studium her!"

Das überraschte sie jetzt, dass er studiert hatte. Sie war der Meinung gewesen, er hätte gleich nach dem Abi mit dem Spielen und Herumziehen angefangen.
„Was hast du denn studiert?" fragte sie. „Flirten und Daten?" Sie hatte wieder einmal Spaß daran, ihn ein wenig aufzuziehen.
„Ja! Zwölf Semester! Daneben noch ein wenig Gitarre und Komposition!" Lachend drehte er sich mit ihr im Kreis.

„Wow! So richtig klassische Komposition? Dann könntest du eine Oper komponieren?"
„Wenn ich wollte, könnte ich es schon, denke ich!" Er küsste ihr hübsches Näschen. Ihm war schon klar, dass sie kaum etwas von ihm wusste. Sie kannte viele seiner Gedanken, seiner Ängste, seiner Hoffnungen, das schon, aber von seinem Leben hatte er noch nicht viel preisgegeben.
„Vielleicht vertone ich mal ein 600 Seiten langes Lied!"

„Aber ich singe das nicht!" erklärte sie.
Er verzog das Gesicht. „Wäre besser, denke ich!"
„Ich kann nicht gut singen, oder?" Sie grinste ihn an.
„Sagen wir mal so!" Er versuchte es diplomatisch geschickt rüberzubringen. „Es gibt das eine oder andere, das du besser kannst!"

Sarah lachte. „Früher warst du frecher!"
„Früher! So vor zehn, zwölf Jahren?" zog er sie auf.
„Genau! Da hättest du gesagt: Du singst wie ein rostiger Gartenschlauch!"
„Und ich hätte nicht gelogen!" Er brachte sich vor einem Knuff in Sicherheit.

Aber sie schmiegte sich an ihn. „So mag ich ihn, den frechen Lümmel!" Beinahe hätte sie gesagt: So liebe ich ihn!
Doch instinktiv fühlte sie, dass sie beide das Wort „Liebe" besser vermeiden sollten!

Das „mag" zwickte schon ein wenig, aber er wusste, dass sie nicht von „lieben" sprechen sollten.
Noch nicht! Aber irgendwie fühlte er, dass es so nicht mehr lange bleiben würde!
Bald würde er zu seiner Liebe stehen, würde er sie akzeptieren.

Irgendwann musste Sarah zur Toilette. Auf dem Rückweg verwickelte sie Rocco in ein Gespräch über ihr Buch „Ich suche und weiß nicht, was", das ihm besonders gut gefallen hatte.
„Das ist sehr realitätsnah! Scheint gut recherchiert zu sein!" lobte der wild aussehende Typ.

„Ja, ich war lange in der Szene unterwegs!" gab sie zu.
„Das merkt man! Ich gebe es oft den Fällen zum Lesen, bei denen ich noch Hoffnung habe, dass ich sie erreichen kann."

Sarah freute sich ungemein. Der Kampf gegen Drogen war neben der Flüchtlingsproblematik eines ihrer größten Anliegen. Sie spendete viel Geld für die Institutionen , die sich der zwei Themen annahmen.

Plötzlich begann sie zu schnuppern. Ihr wurde heiß, Wut stieg in ihr hoch. Was sie da roch, war eindeutig Gras! Das angeblich ach so ungefährliche Gras, nachweisliche Einstiegsdroge vieler schwer Süchtigen!
Zornig sah sie sich um.
Und was sie sah, zog ihr den Boden unter den Füßen weg.
In einer Gruppe von Freunden saß Chris und zog genüsslich an einem Joint!

Sie atmete tief durch.
Sie sollte keine Szene machen, nicht hier, nicht vor seinen Kumpeln, aber sie konnte sich nicht beherrschen.

Zu viel Elend hatte sie gesehen, ursprünglich ausgelöst von diesem Mist!
Langsam ging sie zu der Gruppe.
Ihr Herz raste, das Adrenalin in ihrem Blut ließ schwarze Punkte vor ihren Augen tanzen.
Chris entdeckte sie und winkte sie strahlend zu sich. „Ah! Meine Süße erinnert sich wieder an mich! Komm, nimm ein paar Züge! Ist echt gutes Dope!"

Sie merkte, dass er schon ganz schön angeturnt war.
Ein Kiffer! Ihr vollkommener Chris war ein Kiffer!
Ihr Herz gefror augenblicklich. Sie stand vor ihm, sah ihn nur an.

„Mach das bitte aus!" sagte sie leise.
„Was?" Er grinste, aber es war nicht sein Grinsen, das sie so liebte.
Es war das dümmliche Grinsen eines Fremden.
„Mach das bitte aus! Das ist verboten!"

Einer aus der Gruppe lachte. „Willst du die Polizei holen?"
„Mach das bitte aus!" bat sie Chris zum dritten Mal.

Ein anderer rief: „Schnell Chris! Sonst schimpft Mami!"
Chris sah sie ungläubig an. Was war los mit ihr? Warum war sie so unentspannt?
„Das ist guter Stoff! Wäre echt schade!"

Sie drehte sich um.
Diesen Typen wollte sie nicht mehr ansehen!
Er war ein Kiffer!
Ein Kiffer!
Etwas anderes hatte sie nicht mehr im Kopf.

Er kam ihr nach. „Was hast du für ein Problem?" fragte er leise. Die Freunde hatten ziemlich scharfe Witze auf seine Kosten gemacht, er war im Moment nicht sehr gut auf Sarah zu sprechen.

„Ich habe ein Problem mit Rauschgift!"
„Hey, mach dich locker! Das ist Dope und kein Rauschgift!" haute er ihr hin.
„Marihuana ist genauso eine Droge wie alles andere, hat Auswirkungen aufs Gehirn, auf die Gesundheit, führt zur Sucht nach härteren Drogen!"

„Ach, das weißt du alles, weil du da deine Erfahrungen hast oder was?"
„Nein, aber ich habe ein Jahr recherchiert, ich habe viele in der Gosse liegen sehen, die der Meinung waren, Dope ist kein Rauschgift!" Sie wurde lauter.

„Ach, recherchiert hat sie, die Frau Schriftstellerin! Na dann! Dann wird schon alles stimmen, was sie sagt!" Er merkte, dass er verletzend wurde, aber er war verdammt wütend, dass sie ihn auf seiner Party so vorführte. Um sie beide herum hatte sich schon ein Kreis von interessierten Zuhörer eingefunden.

„Halt deine Eier fest!" riet einer ihm.
„Vögle sie mal durch, dass sie merkt, was für ein geiler Stoff das ist!" ein anderer.
Alle lachten.

Sarah glaubte im falschen Film zu sein.
Sie wartete auf ein Wort von Chris, dass er sich von den Beleidigungen distanzierte.
Doch er grinste den Lästerer an.

„Gestern hättest du dem Typen eine aufs Maul gegeben, heute stimmst du ihm zu! Aber der Dreck verändert dein Bewusstsein nicht, oder?"
„Sei vorsichtig, was du sagst! Das sind meine Freunde!" warnte er. Seine Augen hatten sich zu Schlitzen verengt.

Sie drehte sich um. „Gut! Dann wünsche ich dir noch viel Spaß mit deinen Freunden!"
Sie suchte den Spötter im Kreis der Zuhörer. „Und ich werde mich bestimmt nicht von einem zugedröhnten Kiffer vögeln lassen!" haute sie dem hin.
Dann ging sie zum Ausgang.
Sie wusste nicht, wohin, aber hier würde sie keine Sekunde mehr bleiben!

Er sah ihr nach.
Wo wollte sie denn hin?
„Bleib stehen!" rief er, kalt vor Wut.
Sie reagierte nicht.

Er lief ihr nach, packte sie hart am Arm. „Bleib stehen, habe ich gesagt!"
Sie kannte ihn nicht mehr.
„Du tust mir weh!" flüsterte sie.
„Ach, beim Sex bist du auch nicht so zimperlich!" Seine Stimme war ihr so fremd wie der ganze Mann.

„Lass mich los!"
Er lockerte seinen Griff nicht.
„Lass mich los!" wiederholte sie.
„Dann hau doch ab!" Er holte seinen Schlüssel heraus, drückte ihn ihr mit einem Schein in die Hand. „Fürs Taxi!"

Dann musste sie aber noch eine Frage stellen, die ihr das Herz abdrückte, ihre Seele zu ermorden drohte. „Wie viel in den letzten Tagen war der echte Chris und wie viel der zugedröhnte?"

Er sah sie ungläubig an. „Ich habe nichts geraucht, seit ich dich kenne!" sagte er leise und drehte sich um, ließ sie stehen, ging zur Fete zurück.
Er wurde mit lautem Hallo und Schulterklopfen begrüßte, sie hörte noch sein abfälliges: „Weiber! Wahrscheinlich kriegt sie ihre Tage!"

Und mehr wollte sie nicht hören, mehr konnte sie nicht ertragen!
Er hatte immer eine freche Klappe, aber das waren immer liebvolle Frotzeleien gewesen.
Doch der Satz, den er seinen Freunden hingeknallt hatte, war zutiefst verletzend, beleidigend gewesen, und er hatte ihn absichtlich so laut gesagt, damit sie ihn hörte.

Sie setzte einen Fuß vor den anderen, einfach so. Immer einen Schritt mehr, der sie von hier wegbrachte

Wie zum Trotz rauchte Chris noch ein Tütchen, zog sich ein Püppchen auf den Schoß, trank ein Glas Wein auf Ex.
Er bemerkte nicht Roccos abfälligen Blick, nicht Florians wütenden, nicht Andreas' entsetzten, nicht Carinas hoffnungsvollen.

Er lachte mit den anderen und hörte nicht, wie falsch es klang. Die Kleine auf seinem Schoß fing an, an ihm rumzumachen.
„Willst du mir einen blasen?" fragte er sie. Der Stoff machte geil, und er merkte nicht, dass das ein vollkommen unechtes Gefühl war.
Sie stimmte glücklich lächelnd zu.

Er zog sie in eine Ecke, versuchte zu vergessen, dass er vor nicht allzu langer Zeit hier mit Sarah rumgemacht hatte.
Er öffnete seine Hose, sie fing an, sich abzumühen, stellte sich fürchterlich ungeschickte an.
„Komm mach schon!" bellte er sie an.

Irgendwie schaffte sie es dann, zu einer Art von Erfolg zu kommen. Er gab ihr ein Taschentuch, wenigstens ein frisches.
„Das musst du aber noch üben!" haute er ihr hin und ließ sie stehen.

Er zog sich noch einen Joint rein, obwohl er merkte, dass er ihm nicht gut tat.
Er trank ein Glas Wein, einen Whiskey und kippte weg wie ein gefällter Baum.

Als er wieder zu sich kam, fühlte er sich wie ausgekotzt und notdürftig wieder zusammen geklebt.

Florian saß auf einem Sessel ihm gegenüber, alle anderen waren schon gegangen.
Chris rappelte sich hoch, sah sich um, versuchte, sich zu erinnern, wo er war.
„Du bist ein Vollidiot! Der größte, der mir je untergekommen ist! Und das waren eine Menge!" sagte Florian leise, aber scharf.

Chris sammelte mühsam die Bruchstücke seiner Erinnerungen zusammen.
„Wo ist Sarah?" fragte er, und Tränen schossen ihm in die Augen.

„Was denkst du, wo eine solche Frau ist, nach dem du sie so behandelt hast?"

„Zu Hause?" fragte Chris hoffnungsvoll.
„Ja, aber nicht bei dir zu Hause!" knallte Florian ihm vor den Latz.

„Scheiße!" Mehr brachte Chris nicht heraus. Mehr Gedanken konnte sein malträtiertes Gehirn auch nicht mehr produzieren.
„Komm, ich fahr dich heim!" Florian zog ihn hoch.


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