Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 12


Die Lösung

Sarah musste schreiben, das half immer, um ihre Gedanken zu klären. Wenn ihre verrückten Gedanken als Worte vor ihr standen, hatte sie sie noch immer verstanden!
Sie tippte wie im Fieber eine Stunde lang. Als sie dann alles durchlas, merkte sie, dass ihre Taktik dieses Mal nicht wirken würde. Was sie geschrieben hatte, war genauso wirr, wie das, was sie gedacht hatte!

Sie versuchte es noch einmal.
Also, zuerst ihre Tatsachen: Sie war verliebt, sie begehrte ihn, sie konnte ihn auch verdammt gut leiden.
Dann seine: Er begehrte sie, er konnte sie gut leiden, aber er wollte keine Beziehung mit ihr.

Und plötzlich lag die Lösung so glasklar vor ihr, dass sie direkt lachen musste.
Das eine Wort hatte ihnen das Leben so schwer gemacht!
Beziehung!

Sie würden einfach die Wochen auf der Tour genießen, miteinander schlafen, wenn ihnen danach war, zusammen lachen, sich herausfordern mit Worten, sich küssen, wenn ihnen danach war, aber sie würden keine Beziehung haben.
Nach der Tournee war das ja eh unmöglich! Sie wohnte in Regensburg, er 800 Kilometer entfernt in Hamburg.

Wenn sie sich darüber klar war, dass ihre Affäre endlich war, würde sie sich auch nicht zu sehr verlieben!
Mein Gott, es waren noch Wochen!
Niemand wusste, ob sie sich dann nicht vollkommen auf die Nerven gingen.
Ob sie dann nicht froh waren, wenn sie sich nicht mehr zu sehen brauchten.

Sie konnten doch einfach die nächsten Wochen annehmen, jeden einzelnen Tag.
Ohne Verpflichtungen!
Nur eines musste sie einfordern: Keine jungen Mädchen während dieser Zeit!
Aufgeregt sprang sie vom Bett hoch.
Sie musste mit ihm sprechen, auch wenn es bedeutete, ihr Innerstes nach außen zu kehren!


Chris hatte das Gefühl, er müsste mit dem Kopf gegen die Wand rennen.
Noch einmal versuchte er, seine Gedanken zu ordnen.
Also: Er war verliebt, er begehrte sie, er konnte sie verdammt gut leiden, sie holte das Beste aus ihm als Künstler heraus.
Aber: Er würde keine Beziehung mit ihr führen, nicht auf Dauer!
Sie: Sie konnte ihn leiden, konnte mit ihm lachen, begehrte ihn wohl auch.

Und plötzlich lag die Lösung so klar vor ihm, dass er lachen musste.
Er hatte sich auf das Wort Beziehung so eingeschossen, dass er das Offensichtliche einfach übersehen hatte.

Sie konnten doch die Zeit auf der Tour einfach genießen!
Sie konnten miteinander Sex haben, wenn ihnen danach war!
Sie mussten doch die Zukunft nicht in alle Einzelteile zerlegen.
Sie konnten doch im Hier und Jetzt leben und glücklich sein!
Vielleicht hatte sie ihn satt nach den kommenden Wochen, vielleicht war sie froh, ihn los zu werden!

Er musste mit ihr reden.
Sie mussten einen gemeinsamen Nenner finden.
Er durfte verliebt sein in sie, diese paar Wochen lang!
Aber eine Bedingung musste er stellen: Keine anderen Männer in dieser Zeit!

Er sprang vom Bett hoch.
Er musste das sofort mit ihr besprechen.

Er schickte ihr eine Textnachricht: „Ich muss mit dir reden! Ich schließe die Türe auf, komm bitte! Bitte! rüber!"

Sie las die Nachricht, löschte, was sie eben geschrieben hatte und ihm texten wollte.
Sie hörte den Schlüssel im Schloss, ging auf die Türe zu, die er in diesem Moment aufriss.

„Bitte, Sarah!" sagte er nur.

„Ich wollte sowieso mit dir reden! Keine Panik!" versuchte sie zu scherzen, doch zum ersten Mal lachte er nicht.

Sie setzten sich auf die Sessel am Fenster.
„Also!" begann er zögernd.
„Also?" Sie sah ihn fragend an.

Er lächelte gequält.
Es war so verdammt schwer, wenn sie ihn so ansah!

Sarah übernahm wieder die Initiative. „Ich schlage vor, jeder sagt immer einen Satz!"
„Okay! Also, ich habe mich verknallt in dich!" fing er an.

„Okay! Und ich habe mich verknallt in dich!"

„Du plapperst nach!"
„War das jetzt dein Satz?" zog sie ihn auf.
„Nein! Halt die Klappe!" Er verdrehte die Augen.
„Aber das war es jetzt! Ich bin dran!"

„Das war jetzt dein Satz, und ich rede weiter, weil ich keinen Punkt gesetzt habe, und weil ich dir sagen will, dass ich dich wahnsinnig nett finde!" Er atmete tief durch.

„Das war jetzt sehr schlau von dir, aber ich werde deinen Trick übernehmen und mit ganz vielen Nebensätzen sprechen, weil ich dir unbedingt sagen muss, dass ich dich wahnsinnig nett finde!"

„So lange musst du quatschen, um mir das Gleiche zu sagen wie ich dir, während ich dir doch unbedingt sagen muss, dass ich dich wahnsinnig begehre!"

„Weil ich nicht das Gleiche sagen darf, informiere ich dich eben darüber, dass ich dich voll heiß finde!" Das war eine der besten Wortspielereien, die sie je gespielt hatten!

Chris atmete tief durch.
Ab jetzt wurde es schwierig!

„Und deshalb wollte ich dir vorschlagen, dass wir einfach die Zeit, die wir zusammen auf der Tour verbringen, genießen, wie ein verliebter Mann und eine verliebte Frau das nun mal so machen, ohne uns groß den Kopf darüber zu zerbrechen, was die Zukunft bringt, weil die Zukunft sowieso niemand vorhersehen kann!" Das Wort Beziehung hatte er absichtlich ausgeklammert, sie würde schon verstehen, was er ihr sagen wollte.

Sarah lächelte, sah ihn an und gab sich zum ersten Mal geschlagen. „Dito!" sagte sie nur.

Fassungslos sah er sie an.
Sie hatte verstanden, und er hatte einen Punkt geholt!
Sanft nahm er sie in die Arme, hielt sie lange fest.
Sie waren ein Liebespaar, das hatte sich nicht vermeiden lassen, nicht bei ihren Voraussetzungen, aber sie waren ein Liebespaar auf Zeit!
Und im Grunde waren das ja alle Liebespaare, nur die Zeitspannen variierten eben!

Chris fiel ein, dass er vergessen hatte, seine Bedingung anzusprechen.
Aber während er sie im Arm hielt, wusste er, dass es unnötig war, das zu tun.
Sarah fiel ein, dass sie vergessen hatte, ihre Bedingung anzusprechen.
Aber während sie in seinen Armen war, wusste sie, dass es unnötig war, das zu tun!

Er küsste sie zart, hielt sich aber zurück.
Er wollte nicht, dass das besinnungslose Begehren von ihm Besitz nahm.
Er würde sie bekommen, das wusste er.
Er würde sie lieben dürfen, aber nicht jetzt, nicht hier, nicht so schnell!
Er würde es eine Weile genießen, verliebt sein zu dürfen in sie!
In seinen wütenden Engel, der ihm das Leben gerettet hatte, der ihn zu sich nach Hause geschleppt hatte ohne zu zögern.

Es klopfte an der Türe. Sie fuhren auseinander, als hätte sie jemand ertappt. Florian öffnete die Türe, warf einen Blick auf die beiden und verstand augenblicklich.
„Essen?" fragte er nur.
„Ja! Klar! Essen! Oder?" Chris sah Sarah fragend an.

„Ja! Essen!" antwortete sie nur.
Florian grinste.
Die wortgewandte Schriftstellerin war seltsam wortkarg.

Chris legte den Arm um sie.
Alle sollten sehen, was Sache war!
Sie ließen sich ein hervorragendes Menü schmecken, die Wortgewandtheit kam zurück, sie zogen sich auf, lachten viel zu viert.

Andreas sah etwas enttäuscht die kleinen Zärtlichkeiten, die Chris nun ganz offen mit der schönen Frau austauschte.
Ihre Blicke, die auf ihm lagen.
Seine Lippen, die sie anlächelten.
Hatte er ja mordslange durchgehalten, der Maulheld! dachte er und war überrascht, dass er zum ersten Mal etwas Negatives über den Freund dachte.

War ja klar, dass er sie rumkriegen würde!
Männer wie der kriegten die Frauen immer rum!
Da hieß es erst ganz großzügig: Ich stell sie dir vor! Ich will nichts von ihr!
Und dann, wenn er merkte, was für ein Prachtmädel das war, entschied er sich anders!
Schade! Schade auch um Sarah! Chris würde ihr ja doch nur das Herz brechen!

Florian dachte anders.
Er sah den positiven Einfluss, den Sarah auf Chris hatte.
Seine Angst war gewesen, die beiden schafften es nicht, rieben sich aneinander auf.

Dass Chris wieder in sein altes Selbstmitleidgehabe zurückfiel!
Mit all den Folgen!
Aber er hatte ihn schon seit Tagen um nichts mehr gebeten.

„Nur zur Sicherheit!" begann Florian. „Seid ihr jetzt oder seid ihr nicht?"

Chris grinste Sarah an. „Wir sind!" antwortete er.

Doch dann schweiften seine Gedanken plötzlich ab, er wurde still, seine Augen sahen ins Leere.

Er beteiligte sich nicht mehr am Gespräch, schien meilenweit entfernt zu sein.

Unvermittelt sprang er auf, murmelte: „Sorry!" und verschwand.
Sarah fühlte sich, als hätte jemand einen Eimer Eiswasser auf sie geschüttet.

Doch Florian nahm ihre Hand. „Er muss komponieren! Ihm ist etwas eingefallen, da hält ihn nichts zurück!"
Sie lächelte erleichtert.

Andreas schnitt dieses erleichterte Lächeln ins Herz.
Du wirst noch öfter betreten dreinschauen, Mädchen, wenn er seine Trübsal-Anfälle hat, wenn er niemanden an sich heranlässt, wenn er alles verbeißt, was ihm in die Nähe kommt!
Mit mir hättest du es etwas leichter!
Aber du willst natürlich den Helden, nicht den Steigbügelhalter!

Die Drei gingen auf einen Absacker in die Bar.
Andreas wagte es, Sarah um einen Tanz zu bitten.
Florian sah ihn finster an.
Der Kumpel brach im Moment die eiserne Regel, die immer gegolten hatte, seit sie sich für das andere Geschlecht interessierten. „Hände weg vom Mädchen des anderen!"

Andreas sah den Blick schon, zuckte aber nur mit den Schultern.
Doch beim Tanzen merkte er, dass er einen Fehler gemacht hatte.
Ihre Nähe, ihr Duft, alles an ihr wurden ihm fast zu viel.
Er war erleichtert, als der Song zu Ende war.

Sarah war es auch.

Sie hatte schon die Blicke auf sich gespürt in den letzten Tagen!
Aber sie konnte nicht mit jedem etwas anfangen, der sich in sie verguckte!
Und sie hatte in den letzten Jahren auch die Marotte abgelegt, Mitleid mit den Abgewiesenen zu haben, sie trösten zu wollen, Erklärungen abzugeben.

Deshalb plauderte sie auch besonders angeregt mit Florian, der sie offen und nicht mit so glasigen Augen ansah.
Andreas verstand die stummen Signale, die sie ihm sandte und musste lächeln.
Sie war schon eine Type.
Sein Blick klärte sich, er beteiligte sich am Gespräch, lachte mit den beiden.

Chris wusste, dass er unhöflich gewesen war, dass er sie vor den Kopf gestoßen hatte, aber das Lied musste aus ihm heraus.
Andererseits war sie selbst ja auch eine kreative Künstlerin, wer, wenn nicht sie, sollte ihn denn sonst verstehen?

Die Töne hatten sich so unvermittelt in seinem Kopf formiert, dass er sie eigentlich nur noch aufschreiben musste.
Er schrieb auch gleich noch die Noten für die Instrumente der Band, dann konnten die Jungs ihn schon bald dabei begleiten.
Die Worte flossen genauso schnell in die Tasten.
Ich darf, was ich will! lautete der Titel.
Er erklärte ihr und allen, die das Lied hören würden, wie viel es ihm bedeutete, sie lieben zu dürfen.

Es war der offenste Text, den er je geschrieben hatte, der ehrlichste!

Ich weiß nicht, was morgen wird!
Wohin sich mein Herz verirrt.
Wohin sich dein Herz verirrt.

Doch heute und hier
Gehörst du mir!
Gehöre ich dir!
endete der Song.

Er spielte das ganze Lied noch einmal durch, besserte ein paar Worte aus, die sperrig gewesen waren, bis er zufrieden war.
Er knallte noch eine Gitarreninterpretation raus, weil ihm einfach danach war.
Da sah er, dass im Nebenzimmer das Licht angegangen war.
Mein Gott! Sarah!
Er hatte sie den ganzen Abend mit den Freunden alleine gelassen!
Vor allem mit Andreas!
Hoffentlich hatte Florian ein Auge auf sie gehabt!

Er ging zur Verbindungstüre.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro