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Kapitel 11


Chris hätte eigentlich frustriert sein müssen, doch er hatte den kleinen Blitz in ihren Augen gesehen.
Er griff in ihre blonde Mähne, fuhr dabei so gekonnt über ihren Nacken, spielte wie zufällig mit ihrer Ohrmuschel, bis sie scharf die Luft einsog.
„Gut! Dann sind die Fronten ja geklärt!" flüsterte er leise und kam ihren Lippen wieder verdammt nah!

„Guten Morgen!" Florians laute Stimme holte sie in die Wirklichkeit zurück. Er hatte am Abend noch eine Dame an der Bar abgeschleppt, keine schlechte Nacht gehabt. Er knallte Chris auf die Schulter, warf ihm eine Zeitung hin. „Na, Superstar? Gut geschlafen?"

Chris griff gleichzeitig mit Sarah nach dem Blatt.
Er ließ ihr den Vortritt. „Lies vor! Ich schau mir dann die Bilder an!" erklärte er grinsend.

„Chris Sandmann rockt Nürnberg!" begann sie mit der Überschrift. „Der Meister der leisen Töne, der lyrischen Balladen, zeigte gestern Abend, was noch alles in ihm steckt. Wer bisher dachte, der junge Mann sei ein Sänger, der sich eben auf der Gitarre begleitet, wurde eines Besseren belehrt.
Die früher eher plätschernden Nummern stellte er auf eine ganz neue Art vor: Mit harten Beats, wahnsinnigen Gitarrenriffs, souliger Stimme. Männer, in Zukunft solltet ihr eure Mädels begleiten, denn der neue Chris bietet auch eine ganze Menge für eure Ohren. Und wenn bei den wunderschönen Balladen die Herzen eurer Liebsten schmelzen, solltet ihr die Gunst der Stunde nutzen. Spekuliert werden darf, ob die absolut positive Veränderung seines Stiles, die sich schon in München angebahnt hat, etwas mit seiner „Nicht-Freundin-oder-nur-Freundin" Sarah zu tun hat, der er den Wahnsinns-Reißer „Der wütende Engel" gewidmet hat. Wenn es so sein sollte, lieber Chris, geben wir dir den Rat: Halt den Engel fest!" (Ausführliche Rezession auf Seite 5)

„Wow!" brachte Sarah nur hervor.
Zwei Bilder waren abgedruckt.
Das eine zeigte ihn bei einer Gitarreneinlage, mit geschlossenen Augen und entrücktem Gesicht, das zweite, wie er mit ihr im Arm über die Bühne fegte und das Publikum mitriss.

Sie blätterte schnell zur Seite 5. Zwei Drittel waren mit dem Text gefüllt.

Sie begann wieder vorzulesen. Jede Nummer wurde einzeln besprochen, die Unterschiede zu seinen früheren Auftritten aufgezählt.
„Wo früher ein vorsichtiger Sänger langsam die Bühne abschritt, etwas verunsichert seine schon immer fabelhaften Texte zum Besten gab, tobt heute ein Vollblutmusiker, haut uns seine geschliffenen Worte um die Ohren. Fast erwartet man, dass er nach einem Song die Gitarre zertrümmert.
Wenn dann die Balladen erklingen - ja, Leute, erklingen! - vergessen nicht nur die Damen das Atmen. Seine Stimme ist etwas tiefer, voller, samtiger, schmeichelnder, sicherer in Höhen und Tiefen – er strahlt ein ungeheures Selbstbewusstsein aus, und das auch zurecht!
Weiter so, Chris! A Star is Born!" endete der Bericht.

Chris stand auf, ging zum Fenster. Er wollte nicht, dass jemand seine Tränen sah. Sarah und Florian ließen ihm die Zeit, die er brauchte.
Schließlich drehte er sich um, grinste die beiden schief an, schniefte noch einmal und wischte sich die Augen trocken.
„Nicht schlecht, oder?" fragte er mit leicht belegter Stimme.

Sarah lächelte ihn an.
Sie konnte ihn so gut verstehen!
Sie wusste, wie gut lobende Worten einem Künstler taten.
Sie waren wichtiger als das Geld, das sie verdienten!
Sie waren die Nahrung ihrer Seele.
Wenn fremde Menschen gut fanden, was sie gemacht hatten, was in ihren Köpfen entstanden war!

„Das tut verdammt gut, oder?" fragte sie ihn.
„Du kennst das ja! Man macht etwas, hat keine Ahnung, ob andere es gut finden, und dann schreibt ein vollkommen Fremder so etwas! Das tut fucking gut, ja!" Er sah sie ernst an. „Du hast ja eine Menge toller Rezessionen bekommen, aber ich glaube, du freust dich über jede wie über die erste!"

„Natürlich! Es sind ja immer wieder andere Menschen, die über einen schreiben! Und irgendwie sollen ja alle mögen, was man tut!"
Florian merkte, dass die beiden ihn vollkommen vergessen hatten, dass er vollkommen überflüssig war. Die zwei waren verwandte Seelen, da störte ein dritter nur.
Er deckte sich am Büffet mit Futter ein, suchte sich einen anderen Tisch.

Chris sah Sarah an, ihr Verständnis tat ihm fast so gut wie die Besprechung des Konzertes. „Komm, gehen wir ein paar Schritte!" bat er.
Sie liefen durch die Straßen, redeten, tauschten ihre Gedanken aus, auch welche von denen, die eigentlich sonst immer tief in ihrer Seele verborgen gewesen waren.
Sie öffneten sich einander, wie sie sich noch niemandem geöffnet hatten.

Irgendwann fanden sie sich in der Innenstadt wieder, kamen an einem Zeitschriftenladen vorbei.
Auf einem Boulevardblatt prangte die reißerische Überschrift: „Wer ist die unbekannte Schönheit an der Seite von Chris Sandmann?" Im Untertitel stand: „Wir wissen es!"

Er nahm ein Blatt, ging hinein, um es zu bezahlen.
Der Verkäufer erkannte ihn natürlich. „Und, ist sie es?" fragte er, gierig darauf, die Antwort aus dem berufensten Mund zu bekommen.

„Mit Sicherheit!" erklärte Chris. „Wer auch immer!"
Damit ließ er den jungen Mann stehen, der nicht klüger war als zuvor.

Auf dem Bürgersteig suchten sie den Artikel im Innenteil. „Wie wir aus sicherer Quelle aus dem Umfeld der jungen Frau wissen, handelt es sich bei ihr um die großartige und preisgekrönte Schriftstellerin Sarah von Steinhausen. Sie scheint das neueste Opfer der Charmeattacken des Sängers zu sein! Was ein wenig verwundert, ist die Tatsache, dass sich die 26jährige deutlich jenseits der Altersgrenze von Sandmanns früheren Gespielinnen befindet. Die weiblichen Fans dürften sich aber keine großen Sorgen machen müssen, können die Sache ruhig aussitzen, bis Sandmann wieder auf Freiersfüßen wandelt!"

Sarah schüttelte den Kopf. „Mein Gott, was für ein Deutsch! Meine Fußnägel haben sich aufgerollt!"

„Wer hat da gequatscht, was glaubst du?" fragte er.
„Ja, Sven wahrscheinlich!" antwortete sie. „Sonst weiß ja keiner aus meinem Umfeld Bescheid, von was auch immer!"
Sie grinste ihn an.
„Ist das unangenehm für dich?" wollte er wissen.

„Nö! Gibt Schlimmeres, als ein Verhältnis mit einem so hübschen Jungen angedichtet zu bekommen!" Ihre Augen blitzen ihn an. „Aber dein Jagdverhalten scheint ja bekannt zu sein!"

Seine Augen blitzten zurück. „Ist auch gut so! Dann machen sich nicht die Falschen Hoffnungen!"
Autsch!
Das saß!
Sie musste sich zusammenreißen, sich die leichte Verletzung nicht anmerken zu lassen.
„Hoffnungen worauf?" Sie zwang sich zu einem Lächeln.
„Darauf, mich einzufangen!"
„Hältst du dich denn für einen so guten Fang?" meinte sie ironisch.
Batsch!
Diese Ohrfeige hatte er sich verdient.
Lachend legte er den Arm um sie, gab sich wieder einmal geschlagen.

Müde setzten sie sich auf eine Bank am Flussufer.
„Du schreibst gut!" begann er nach einer Weile. „Ich habe manche Sätze immer wieder lesen müssen, weil mir die Formulierungen so gut gefallen haben!" Er zitierte einige Beispiele.
Sarah sah ihn verblüfft an. „Hast du das Buch auswendig gelernt?"
„Nein, aber ich kann mir Worte gut merken! Also, gute Worte! Und deine Worte sind sehr gut!"

„Danke! Aber deine auch!" gab sie zurück.

Er lachte. „Das kann man doch nicht vergleichen! Du schreibst 600 Seiten, ich vielleicht 4 Strophen!"
„Aber ich kann nicht singen und nicht komponieren!" hielt sie dagegen.
„Brauchst du ja auch nicht! Wer soll sich schon 600 Seiten lange Lieder anhören!"
Sie boxte ihn. „Du bist ein Depp, Chris Sandmann!" sagte sie, und ihre Stimme war alles andere als klar.
Er lehnte sich relaxt zurück, legte die Arme auf die Lehne der Bank und schloss die Augen. „Ich weiß!"

Sarah wollte nicht auf seinen Bauch sehen, der unter dem hochgerutschten T-Shirt auftauchte. Sie wollte die feinen, braunen Härchen nicht sehen und auch die fantastischen Muskeln nicht. Ihre Hand zuckte, sie wollte unbedingt dorthin.
Wie konnte die Haut eines Mannes so samtig aussehen?
Ob sie sich auch so anfühlte?
Mach die Augen zu, Sarah! befahl sie sich. Und vor allem: Atme!

Chris beobachtete sie aus halbgeschlossenen Augen, sah ihren Blick, merkte, wie ihre Hand zuckte.
„Tu es!" flüsterte er und wusste, dass diese beiden Worte seinen Tod besiegeln konnten.
Sie fuhr aus ihren Gedanken hoch. „Was?"
„Fass mich an, kleine Spannerin!" Seine Augen waren noch immer halbgeschlossen.
„Was erwartest du, wenn du dich so räkelst und mir mehr zeigst, als ich sehen sollte?" fragte sie.
„Das!" sagte er nur, griff nach ihrer Hand und legte sie auf seinen Bauch.

Sie fühlten beide die Blitze bei dieser Berührung, schnappten gleichzeitig nach Luft.
Er wurde schlagartig hart, sie feucht.
Er ließ ihre Hand los, wollte sehen, wie mutig sie war.
Als sie der feinen Haarspur folgte und an seinem Gürtel entlang fuhr, als sie ihre Fingerkuppen zurück zu seinem Nabel gleiten ließ, sah er Sterne, atmete stoßweise.
Mein Gott! dachte er. Eine so unschuldige Berührung, und ich bin kurz davor zu kommen!

Er hielt ihre Hand doch wieder fest. „Ich hatte meine Beherrschung falsch eingeschätzt!" sagte er heiser.
Dann fuhr er mit seiner anderen Hand ihren Hals entlang zum Nacken, zog ihren Kopf sanft zu sich, legte seine Lippen vorsichtig auf ihre.
Und dieses Mal rettete ihn niemand und nichts!

Er strich ein paarmal über ihre Lippen, blieb an den Mundwinkeln etwas länger, um sanft daran zu knabbern, kam zurück. Seine Zunge bat um Zugang, sie öffnete die Lippen leicht.
Ihre Zungen spielten eine Weile, dann zog er sich wieder zurück, um das quälende Spiel von vorne zu beginnen.
Keiner von beiden wusste, wie lange sie so saßen und sich liebkosten.
Keiner von beiden wusste, ob sie das Wort „liebkosen" schon einmal gedacht hatten.
Der Kuss war unendlich, und er war unendlich schön, aber er war auch unendlich erregend, und sie wussten wirklich nicht, wie lange sie diese Erregung noch aushalten konnten!

Chris musste als erster passen.
Hinter den Knöpfen seiner Jeans pochte es schmerzhaft.
Wenn er jetzt nicht aufhörte, würde es peinlich werden.
„Frauen sind eindeutig im Vorteil!" sprach er seine Gedanken offen aus.

Sarah wusste genau, was er meinte. „Na, wenigstens etwas!" parierte sie.
Chris lachte, strich über ihr Gesicht. „Weißt du, wie schön du bist? Ich habe noch nie ein so vollkommenes Gesicht gesehen!"
„Aber ich bin nicht jünger geworden!" Sie musste etwas gegen die angeheizte Stimmung tun, sonst zerrte sie ihn in die Büsche zu einer Runde Petting!

Sein Blick bewölkte sich. „Ja, ich weiß!" Er wich ihren Augen aus und zog sie hoch. „Komm, wir haben ein ganzes Stück zu laufen!"

Auf dem Rückweg sprachen sie kein Wort.
Sie liefen nebeneinander her wie zwei Fremde.

Im Hotel steckte er wortlos die Karte in die Türe, verschwand wortlos dahinter, knallte sie zu.

Sarah verstand ihn nicht, sich nicht und die Welt schon gar nicht mehr!
Warum hatte er sie geküsst?
Warum hatte sie es zugelassen?
Warum hatte sie es so genossen?
So war sie noch nie geküsst worden!
Nicht annähernd!
Sie sah sich im Spiegel an. Ihre Augen leuchteten, ihre Haut glühte von innen.

Sie ließ sich aufs Bett fallen. Das sah verdammt nach Verliebtsein aus! Dann heulte sie sich den ganzen Frust von der Seele, vielmehr versuchte sie es.

Chris stand atemlos an die geschlossene Türe gelehnt. Während der letzten Meter hatte er gedacht, er schaffe es nicht.
Tränen standen in seinen Augen, der Versuch, sie weg zu schlucken, hatte ihm die Luft abgeschnürt.
Er jaulte auf wie ein verwundeter Wolf, rutschte in die Hocke.
Fuck! Fuck! Fuck!
Warum hatte er sich denn nicht zusammengerissen?
Warum hatte er diesen Kuss so sehr gewollt?
Warum hatte er diesen Kuss so sehr genossen?

Und jetzt?
Was erwartete sie von ihm?
Was wollte sie von ihm?
Gut! Er hatte schon gemerkt, dass er sie anmachte, er war ja keine 16!
Und natürlich hatte er auch seit dem ersten Blick auf sie gewusst, dass sie ihn anmachte!
Warum hatte er sie auf diese Tour mitgenommen?
Aber sie hatte ihn unglaublich beflügelt, die Kritiken bewiesen das ja!

Fuck! Fuck! Fuck!
Und wenn sie beide jetzt Stress bekamen, wegen diesem blöden, wundervollen, idiotischen, erregenden Kuss?
Wäre er dann wieder der alte, lustlose Langweiler auf der Bühne?
Warum hatte er nicht alles so lassen können, wie es war?
Er brauchte eine Frau!
Eine, bei der er sich wieder einmal austoben konnte!
Die ihm die Flausen aus dem Kopf trieb!
Die Flausen, Sarah zu wollen!

Doch alleine bei dem Gedanken wurde ihm übel, und seine Erregung brach zusammen.
Er bekam einen Lachanfall!
Seit Tagen lief er mit einem Dauerständer rum, wenn sie in der Nähe war, und wenn er an eine andere Frau dachte, war das wirkungsvoller als ein Duschbesuch!
Himmelherrgott Donnerwetter!
Er raufte sich die Haare!
Es gab nur einen Ausweg!
Er musste mit ihr schlafen, er musste sie haben, musste sie besitzen!
Sie musste ihm gehören.
Bald!
Jetzt!

Aber sie musste auch verstehen, dass es keine Beziehung geben würde zwischen ihnen!
Nie!

Keine gemeinsame Wohnung und den ganzen Tamtam!
Kein Zusammenleben, nur einfach Sex!

Sie würden frei sein, konnten sich jederzeit andere Partner suchen.
Er konnte sich nach der Frau fürs Leben umsehen, sie nach einem hübschen Mann ohne Macken.
Das alles musste er ihr klar machen, bevor er mit ihr schlief!

Und noch, während er das alles dachte, wusste er, wie verquer es war!
Das würde nicht klappen, weil es ihn umbringen würde, wenn sie ihm gehört hatte, und sie sich nebenbei einen anderen Mann suchte!

Weil er- fuck – schon so – fuck - verliebt war – fuck – in sie – fuck – wie noch nie im Leben!

Er sprang wieder auf, tigerte durchs Zimmer.
Also, wo war die Lösung?
Es gab keinen Ausweg.


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