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Kapitel 10


Chris stand an der Verbindungstüre, die er natürlich abgeschlossen hatte, schon um sich selbst und vor allem sie vor ihm zu schützen.

„Mein Prinzip schließt nicht grundsätzlich Sex mit älteren Mädchen aus, nur Beziehungen!" erklärte er ihr lachend, ohne zu wissen, ob sie ihn hörte und vor allem, ohne zu wissen, warum er das sagte.

„Ah! Das hättest du mir auch früher sagen können! Jetzt habe ich mein Gebiss schon rausgenommen!" konterte sie.

„Was bei einem Blow-Job von Vorteil sein könnte!" schlug er vor.
„Ich bin eigentlich nicht von der bissigen Sorte! Hättest Sven danach fragen können!" So schnell kriegst du mich nicht, Chris Sandmann!

„Na, vielleicht treffe ich ihn ja wieder einmal! Dann lasse ich ihn alles genau beschreiben! Und wenn mir gefällt, was ich höre, gehe ich mal in mich!"
Das war gut! dachte Sarah. Es wurde immer schwerer, ihn zu besiegen. „In dich? Meinst du, da hat neben deinem riesengroßen Ego noch etwas Platz?"

Chris lachte. „Morgen gewinne ich!"
„Träum weiter!" haute sie ihm hin. „Ich übe die ganze Nacht durch!"

„Das ist unfair! Du brauchst keine Übung!" beschwerte er sich.

„Wer hat gesagt, dass ich fair bin?"

Er lachte wieder leise. „Schlaf gut, unfaires Biest!"

Er zog sich aus, schlurfte gottergeben wieder unter die Dusche.
Na ja!
Selber schuld! dachte er. Lass halt deine losen Sprüche. Sie heizt dich ja schon so genug an!

Im Bett dachte er nach, was auch nicht gerade heilsam war.
Was wollte er?
Was wollte er von ihr?

Sie! Er wollte sie! Die Antwort war eigentlich ganz einfach!
Er wollte mit ihr ins Bett, wollte sie lieben bis zur Atemlosigkeit!
Aber er wollte auch neben ihr aufwachen, neben ihr am Frühstückstisch sitzen, wollte sich mit ihr bei Wortgefechten messen, wollte irgendwann einmal gegen sie gewinnen.

Er wollte, dass sie jeden Tag vor der Bühne stand und hinter der Bühne mit ihm lachte.
Aber dann wollte er sie wieder im Bett haben!

Und das alles ging eben nicht!
Er war sich klar darüber, dass er auf einem dünnen Seil balancierte, wenn er sie immer wieder so herausforderte!
Wenn er ihr so nah kam!
Aber er wollte, dass sie ihn wollte, auch wenn er sie nicht wollte!

Jetzt bist du aber endgültig übergeschnappt, Alter! sagte die Stimme in seinem Kopf.

Ich weiß! antwortete er. Schon eine ganze Weile!

Als er merkte, dass an Schlaf nicht zu denken war, griff er nach ihren Büchern.
Er wählte das vorletzte, das von dem drogensüchtigen Mädchen handelte.
Schon der erste Satz zog ihn in den Bann.

Larissa ging durch die leeren, dunklen Straßen ihrer Stadt und war angefüllt von der übergroßen Leere in ihr, so voll davon, dass kaum noch Platz für Atemluft blieb.
Fast hoffte sie, angegriffen, überfallen, vergewaltigt, verletzt zu werden. Vielleicht würden dann ihre Eltern so etwas wie Gefühl für sie empfinden, irgendein Gefühl. Nicht Liebe, auch nicht Zuneigung, die Hoffnung darauf hatte sie schon lange aufgegeben.
Aber Wut? Mitleid? Scham? Das wäre auch schon ein Erfolg.
Sterben wollte sie nicht, denn dann könnte sie dieses womöglich aufkeimende Gefühl nicht erleben!

Gefühle! Sie war hungrig nach Gefühlen, war es immer gewesen, war aber nie satt geworden!
In der Schule hatte sie versucht, sich diese Gefühle zu erkaufen, hatte die anderen Kinder mit Geschenken überhäuft, aber nichts dafür bekommen als ignoriert zu werden.
Ignoriert, nicht einmal gehasst, was ihr lieber gewesen wäre, weil es ein Gefühl gewesen wäre.

Im Gymnasium hatte sie aufgehört zu hoffen, im Elternhaus schon lange.
Bei offiziellen Anlässen durfte sie neben den Eltern stehen, ein herausgeputztes Püppchen.
Manchmal hatte ihre Mutter sogar den Arm auf ihre Schultern gelegt, und sie hatte den brennenden Wunsch verspürt, sich an die Mutter zu pressen, Kontakt zu ihrem Körper zu bekommen, und vielleicht dann auch Kontakt zu ihrem Herzen."

Chris las nahezu atemlos. Das war ihre Sprache, so drückte sie sich aus. Beim Schreiben natürlich noch etwas geschliffener als beim Reden, aber viel Unterschied war nicht!

Um vier Uhr sah er zum ersten Mal auf den Wecker auf seinem Nachttisch. Ein Viertel des Buches hatte er gelesen. Er musste sich zwingen, es aus der Hand zu legen.
Er sah auf die Verbindungstüre, wollte sich jetzt gerne mit ihr unterhalten, wollte ihr gestehen, dass er sich über die Drogenproblematik bei den Mädchen hinter der Bühne keinen Kopf gemacht hatte, dass es ihm leid tat, wollte ihr gestehen, dass er bisher außer sich selbst nicht sehr viel auf der Welt bemerkt hatte.

Doch es war mitten in der Nacht, und er bezweifelte, dass er morgen den Mut dazu haben würde.

Sarah fuhr ihren Computer hoch, öffnete das mit Passwort geschützte Tagebuch.
Die erste Seite füllte sie nur mit einem Wort.
„Idiot! Idiot! Idiot!"

Die zweite mit „Bastard"!
Dann heulte sie erst einmal eine halbe Stunde.
Was hatte sie erwartet, als sie zusagte, ihn auf der Tournee zu begleiten?
Nichts, denn sie hatte nicht eine Sekunde lang nachgedacht!
So hirnlos spontan hatte sie noch nie gehandelt!

Hatte sie ernsthaft gehofft, zwei asexuelle Wesen würden sich zwei Monate lang gut unterhalten, zusammen lachen – und sonst nichts?

Er war ein ausgesprochen heißer Typ, und sie war auch nicht hässlich! Anfangs hatte sie sich noch sicher gefühlt durch seine Aussage, er wollte nur junge Mädchen.
Aber die Aussage an der Türe eben, dass er Sex durchaus auch mit Frauen jenseits der Altersgrenze haben könnte, war zwar frech, aber höchst beunruhigend.
Nachdem sie eine weitere Seite mit „Fuck! Fuck! Fuck!" gefüllt hatte, begann sie zu schreiben.
versuchte sich an alle Worte zu erinnern, an alle Gefühle.

Als sie den letzten Wortwechsel aufgeschrieben hatte, hatte sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht eingegraben.
Das war trotzdem ein schöner Tag gewesen! Prall voll mit Leben, mit Erleben, mit Hochs und Tiefs!

Sie legte sich ins Bett, sah auf die Verbindungstüre. Es war drei Uhr, noch immer schimmerte ein Lichtschein von seinem Zimmer durch.

Was, wenn sie jetzt einfach klopfte?
Lächelnd schlief sie ein.

Am Morgen trafen sie sich gegen elf am Frühstückstisch. Chris sah ein wenig übernächtigt aus.

„Zu lange Pornos geguckt?" begrüßte sie ihn.
Er grinste sie an. „Ah! Hast du den Sender auch entdeckt?" gab er zurück.
„Ist in Hotels immer das erste, was ich mache!" versicherte sie.

„Schon wieder etwas, was wir gemeinsam haben!" konterte er.

„Hast du geübt heute Nacht?" fragte sie.
„Nein, ich habe gelesen!" gab er zu.
„Du kannst lesen?"

„Hm! Seit ich fünf bin!" Er stand schon wieder kurz vor einem Lachanfall. „Ich habe es dann bloß wieder vergessen!"
„Ah! Und dann hast du bloß noch Bilder angeschaut!"
„Korrekt!"

„Comics oder Play Mates?"

„Erst das eine, später das zweite!"
„Und was hat dir besser gefallen?"
„Eindeutig das zweite!" Er machte sein Handy an. „Ich habe übrigens ein besonders heißes in meiner Galerie! Möchtest du es sehen?"
„Ich steh nicht auf Frauen! Danke!" Sie schaltete ihr Gerät an. „Aber ich habe ein männliches Exemplar! Auch nicht schlecht!"

„Kategorie?"
„Ziemlich weit oben!"

„Zeig mal!" Er entriss ihr das Telefon.

Sie biss einstweilen in ihre Semmel, trank einen Schluck Kaffee.
Er hatte immer noch das Handy vor seinen Augen.
„Du bist aber ganz schön verliebt in dich, so verzückt wie du dreinschaust!" zog sie ihn auf.

„Hm!" sagte er nur und leckte sich genüsslich über die Lippen.
Da kam ihr ein schrecklicher Verdacht.
„Du Bastard!" rief sie und wollte ihm das Handy entreißen.
Er sprang auf, hielt es hoch, unerreichbar für sie.
Dann scrollte er weiter durch die Aufnahmen, die Anja von ihr gemacht hatte.
Er war schon bei den sehr freizügigen angekommen.
„Gib das her! Sofort! Oder ich fange an zu schreien!"

„Das beeindruckt niemanden! In meiner Nähe fangen Frauen grundsätzlich zu kreischen an!" konterte er. „Warte kurz! Ich drücke nur noch auf Senden! Und wenn du nicht stillhältst, vertippe ich mich, und sie landen auf meiner Facebook-Seite!"

Sie erdolchte ihn mit Blicken, war echt sauer!
O je!
Der wütende Engel war ein saurer Engel geworden! „Ich habe die Bilder ja gar nicht gesendet! Schau!" beruhigte er sie.
Er öffnete seine Galerie, es war nur das eine Foto drauf. „Aber du solltest dein Handy nicht unbeaufsichtigt lassen, jetzt wo ich weiß, welche Schätze darauf gespeichert sind!"

Er hatte nur ein wenig an schlechtem Gewissen.
Er hatte die Wahnsinnsbilder an sein Laptop geschickt, da hatte er ja eindeutig mehr davon als auf dem kleinen Bildschirm!
Im Krieg und in der Liebe war schließlich alles erlaubt!
In der Liebe? keifte die Stimme in ihm.
Halt die Klappe! keifte er unhörbar zurück.

„Wer hat die Fotos gemacht? Sven?" Seine Stimme klang nur ein kleines bisschen gepresst, etwas, worauf er sehr stolz war.
„Ein paar Sven, ein paar Tom, ein paar Alex!" knallte sie ihm hin. Sie war noch immer leicht angefressen.

„Die sind aber alle an einem Tag datiert!" wandte er grinsend ein.

„Na und?"

Er verschluckte sich wieder einmal. „Aha!" sagte er nur. „Eine begehrte Lady!"

„Es gibt Männer, die keinen Altersnachweis bzw. einen Jugendnachweis fordern, bevor sie mit mir ins Bett gehen!"

Chris lachte. „Ich habe es dir heute Nacht schon erklärt, dass ich das bei einem One-Night-Stand auch nicht so genau nehme!"

„Ist das ein eindeutiges oder ein zweideutiges Angebot?" fragte sie sicherheitshalber nach.
„Was genau wäre da der Unterschied?" wollte er wissen.

„Ein eindeutiges Angebot heißt: Komm jetzt nach oben und schlaf mit mir! Ein zweideutiges Angebot heißt: Es könnte sein, dass ich mich irgendwann einmal in ferner Zukunft herablassen würde, mit dir zu schlafen, also wenn ich einen besonders großzügigen Tag habe!"
Chris lachte Tränen. „Und was würdest du lieber hören?"

„Das eindeutige! Denn dann könnte ich gleich antworten: Nein, danke! Kein Interesse!"

Er ließ sie nicht aus den Augen. „Okay!" sagte er gedehnt. „Dann war es ein eindeutiges Angebot!"
Er sah sie immer noch an. „Ich warte auf die Antwort!"
Sarah wich seinem Blick nicht aus. „Nein, danke! Kein Interesse!" sprach sie die Lüge ihres Lebens aus.


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