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Kapitel 9

Es war bereits spät am Abend, und Cassian wartete ungeduldig im Zaubertränkeklassenzimmer. Er hatte alles vorbereitet für die Nachhilfestunde mit Harry, aber es vergingen Minuten und schließlich eine Stunde, ohne dass Harry auftauchte. Das Unbehagen wuchs in ihm, und bald wurde ihm klar, dass etwas nicht stimmte. Harry war in letzter Zeit emotional sehr aufgewühlt gewesen, und Cassian konnte sich nicht vorstellen, dass er absichtlich fernblieb.

Mit einem beklemmenden Gefühl in der Brust verließ Cassian das Klassenzimmer und begann, nach Harry zu suchen. Er durchstreifte die leeren Gänge von Hogwarts, blickte in die Bibliothek und den Gryffindor-Gemeinschaftsraum, doch Harry war nirgends zu finden. Schließlich, fast wie eine plötzliche Eingebung, erinnerte sich Cassian an einen Moment, als Harry ihm erzählt hatte, dass er gerne allein auf dem Astronomieturm war, um nachzudenken.

Cassian machte sich sofort auf den Weg dorthin. Die Treppen waren kalt und dunkel, und als er den Turm erreichte, schlug ihm die eisige Nachtluft entgegen. Dort, allein auf der Mauer sitzend, entdeckte er Harry. Er war in sich zusammengesunken, seine Schultern bebten, und es war deutlich, dass er weinte. Cassian fühlte, wie sich sein Herz zusammenzog. Ohne zu zögern ging er auf Harry zu, zog seinen Zauberstab und wirkte einen Wärmezauber, der Harrys halb erfrorenen Körper sofort mit wohltuender Wärme durchdrang.

»Harry«, flüsterte Cassian sanft, als er sich neben ihn setzte. »Du wirst noch erfrieren.«

Harry hob den Kopf, und Cassian sah, dass seine Wangen von Tränen überströmt waren. Seine Augen waren rot, seine Schultern bebten noch immer. »Warum bist du hier?« fragte Harry heiser. »Du solltest nicht...«

Cassian unterbrach ihn sanft. »Ich habe auf dich gewartet«, sagte er ruhig. »Aber du bist nicht gekommen. Ich hab mir Sorgen gemacht.«

Harry schüttelte den Kopf und sah wieder hinaus in die Dunkelheit. »Das hättest du nicht tun sollen. Es spielt doch keine Rolle.«

Cassian legte eine Hand auf Harrys Schulter, spürte, wie angespannt der andere war. »Natürlich spielt es eine Rolle. Du spielst eine Rolle, Harry. Du bist wichtig.«

Doch Harry schien diese Worte nicht zu hören. Er wischte sich grob über das Gesicht, als wollte er die Tränen verdrängen, doch neue schossen in seine Augen. »Es ist alles meine Schuld«, murmelte er. »Sirius... meine Eltern... ich hab sie alle verloren, weil ich nicht stark genug war. Weil ich nicht gut genug bin.«

Cassian war geschockt von der Intensität dieser Worte. Er hatte gewusst, dass Harry mit Schuldgefühlen zu kämpfen hatte, aber das hier – das war etwas ganz anderes. »Harry«, sagte er langsam, »du kannst nicht wirklich glauben, dass du schuld bist.«

Harry lachte bitter, und es war ein schmerzhafter, rauer Laut. »Warum nicht? Es ist doch die Wahrheit. Ich hab Sirius in den Tod geschickt. Wenn ich nicht so verdammt stur gewesen wäre, würde er noch leben. Und meine Eltern... sie sind tot, weil sie mich beschützen wollten. Und ich...« Seine Stimme brach, und er umklammerte die kalte Mauer, als ob er sich daran festhalten könnte. »Ich will einfach nicht mehr, Cass. Ich bin so müde. Es fühlt sich an, als ob es alles egal ist. Als ob nichts, was ich tue, einen Unterschied macht.«

Cassians Herz zog sich zusammen. Harrys Worte trafen ihn mit voller Wucht, und er spürte, wie ihm selbst Tränen in die Augen traten. Der Gedanke, dass Harry sich die Schuld für all das gab und jetzt so am Boden zerstört war, ließ in ihm eine tiefe Verzweiflung aufsteigen. »Nein, Harry«, sagte er leise, aber fest. »Das stimmt nicht. Du kannst nicht so denken.«

»Doch«, flüsterte Harry, »so ist es.«

Cassian drehte sich zu ihm, legte beide Hände auf Harrys Schultern und zwang ihn, ihn anzusehen. »Hör mir zu, Harry. Es ist nicht deine Schuld. Keines von all diesen Dingen ist deine Schuld. Sirius hat sich entschieden, dir zu helfen, weil er dich liebt. Deine Eltern sind gestorben, weil sie dich beschützen wollten – weil du es wert bist, beschützt zu werden. Du bist nicht verantwortlich für das, was Voldemort getan hat, und du bist nicht verantwortlich für die Entscheidungen anderer.«

Harry schüttelte heftig den Kopf, die Tränen flossen unaufhaltsam über seine Wangen. »Aber es fühlt sich so an«, sagte er verzweifelt. »Es fühlt sich an, als ob ich nur Unglück bringe, wohin ich gehe.«

Cassian konnte es nicht mehr ertragen, Harry so leiden zu sehen. Die Verzweiflung, die in Harrys Augen stand, brachte ihm fast den Atem zum Stocken. »Harry«, sagte er, seine Stimme erstickt vor Emotionen, »du weißt nicht, wie wichtig du für die Menschen um dich herum bist. Du bist nicht nur der Junge, der überlebt hat. Du bist so viel mehr als das. Und ich... ich brauche dich. Du bist alles andere als allein.«

Harry sah ihn durch einen Tränenschleier an, seine Schultern bebten, und Cassian spürte den Schmerz, der in Harrys Brust tobte. Er wusste, dass Worte allein nicht ausreichen würden, um Harrys Schuldgefühle zu lindern. Er musste ihm auf eine andere Weise zeigen, wie viel er ihm bedeutete.

Ohne groß darüber nachzudenken, beugte sich Cassian langsam vor. Seine Hand glitt sanft über Harrys Wange, die immer noch feucht von Tränen war, und er drückte einen langen, intensiven Kuss auf Harrys Lippen. Es war ein Kuss voller Zärtlichkeit, aber auch voller Verzweiflung und all der unausgesprochenen Gefühle, die sich in den letzten Wochen zwischen ihnen aufgestaut hatten.

Für einen Moment zögerte Harry, doch dann erwiderte er den Kuss, zaghaft zuerst, dann immer intensiver, als ob er sich in Cassians Nähe verankerte, um nicht vollständig in seiner Trauer zu versinken. Als sie sich schließlich voneinander lösten, atmeten beide schwer, und Harrys Augen waren weit vor Überraschung und Verwirrung.

»Cass...« begann Harry, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

Cassian hielt ihn fest, seine Stirn gegen Harrys gelehnt. »Ich liebe dich, Harry«, sagte er leise, seine Stimme bebend. »Ich wollte es dir schon so lange sagen. Und ich weiß, dass es schwer ist. Aber du bist nicht allein. Ich werde immer da sein. Egal, was passiert.«

Harry blinzelte, die Tränen trockneten langsam auf seinen Wangen, doch eine neue Art von Unsicherheit lag in seinen Augen. »Was passiert jetzt?« fragte er leise, Angst schwang in seiner Stimme mit.

Cassian sah ihn sanft an, hielt ihn fest und ließ ihn nicht los. »Was auch immer du willst, dass passiert. Wir müssen nichts überstürzen, Harry. Aber ich werde hier sein. Egal, was kommt.«

Harry sah ihn einen Moment lang an, und dann nickte er langsam. »Ich... ich liebe dich auch, Cass. Ich hab es nur nicht gesehen. Ich hatte so viel Angst, dass du... dass du mich nicht so sehen würdest.«

Cassian drückte Harry fest an sich, und in diesem Moment schien die Kälte der Nacht für sie beide zu verschwinden. Sie blieben so eine Weile stehen, in der stillen Umarmung, die ihnen beiden Trost und Hoffnung spendete, während die Dunkelheit der Nacht sie umgab.

Und zum ersten Mal seit langem spürte Harry, dass er nicht allein war – dass es jemanden gab, der ihn verstand, der bei ihm war.

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