Kapitel 8
Lucius Malfoy saß am Schreibtisch und versuchte sich, auf seine Arbeit zu konzentrieren. Es waren zwar Weihnachtsferien, aber die Bürokratie ruhte nicht. Trotz allem schaffte es der Malfoy nicht, die nötige Konzentration zu finden. Seufzend stand er auf und verließ sein Arbeitszimmer. Als er auf den Flur trat, kam ihm Narzissa entgegen.
»Schatz, alles in Ordnung? Draco sitzt in der Badewanne, es war doch etwas sehr kalt draußen. Wollen wir gleich zusammen zu Mittag essen?«
»Sei mir nicht böse, aber ich will nach Hogwarts. Das lässt mir alles keine Ruhe und ich muss noch mal mit Severus sprechen, auch darüber, dass wir eventuell Harry aufnehmen würden«, sagte Lucius mild lächelnd und legte seiner Frau eine Hand auf die Schulter. Diese nickte sofort.
»Sicher, mach das!«, sagte diese.
»Ich bin bald zurück. Sag Draco ... sag ihm ich kümmere mich um Harry«, sagte Lucius, küsste Narzissa ein letztes Mal und verließ das Anwesen.
Nach seinem Gespräch mit Dumbledore saß Severus wieder im Zimmer seines Sohnes. Filch war gegangen, als er gesehen hatte, wie blass der Tränkemeister war. Er konnte sich durchaus vorstellen, dass Dumbledore nicht gerade zimperlich gewesen war. Severus starrte ins Leere, strich immer wieder abwesend über Harrys Hand.
»Severus? Ist alles in Ordnung?«, Poppy legte dem Mann sanft eine Hand auf die Schulter. Der Lehrer nickte schwach.
»Ist etwas bei Albus geschehen?«, wollte sie wissen.
»Ich will im Moment nicht darüber reden, in Ordnung? Es tut mir leid Poppy«, sagte Severus schwach.
»Schon okay. Wenn du was brauchst, dann rufe bitte«, bat die Heilerin und ging aus dem Raum. Sie hatte gerade die Tür geschlossen, da betrat Lucius Malfoy den Krankenflügel.
»Mr. Malfoy? Das ist ja eine Überraschung«, sagte Madame Pomfrey.
»Guten Tag. Entschuldigen Sie, dass ich hier so hereinplatze, aber ich würde gerne mit Severus sprechen«, sagte der Malfoy. Die Heilerin nickte. Es war kein Geheimnis, dass Lucius Malfoy und Severus Snape enge Freunde waren und der Tränkemeister, der Patenonkel von Draco.
»Er ist bei seinem Sohn. Dort in dem Einzelzimmer. Vielleicht bekommen Sie aus ihm heraus, was geschehen ist. Er hat heute mit Albus gesprochen und ist seither vollkommen durch den Wind«, sagte Poppy besorgt.
»Ich versuche mein Bestes«, sagte Lucius. Als er das Zimmer betrat, fiel sein erster Blick auf Harry. Der Junge sah unglaublich blass aus, so wie er dort lag. Lucius hatte ihn das letzte Mal gesehen, da war er sechs gewesen. Ein kleiner Junge, mit wachen Augen und einem doch sehr einnehmenden Wesen, auch wenn er immer sehr schüchtern war. Lucius ging näher und legte Severus, der neben dem Bett saß, sanft eine Hand auf die Schulter. Der Mann schreckte auf.
»Hey«, sagte Lucius und sah seinen besten Freund besorgt an. Dieser war ähnlich blass wie sein Sohn und schon an den Augen konnte der Malfoy sehen, dass Severus nicht wirklich geschlafen hatte.
»Luc, was ... was machst du hier?«, wollte Severus nun wissen.
»Das hat mir alles keine Ruhe gelassen. Ich wollte nach euch schauen? Wie geht es ihm?«
»Unverändert, aber noch ist alles im Rahmen, sagt Poppy.«
»Okay, sag wollen wir etwas spazieren gehen? Hier kannst du doch ohnehin nichts tun, oder?«
»G-Gerne, ich frage Poppy, ob sie sich eine Weile zu Harry setzt«, sagte Severus und stand auf.
Sie liefen schweigend bis auf die Ländereien. Heute schien die Sonne und der frische Schnee knirschte unter ihren Füßen. Irgendwann setzten sie sich auf einen Baumstamm, der in der Nähe des großen Sees stand.
»Also, was ist passiert. Madame Pomfrey meinte, du seist seit heute Morgen vollkommen durch den Wind«, ergriff Lucius als Erster wieder das Wort. Severus seufzte und man spürte, wie sehr er um Fassung rang.
»Ich war bei Dumbledore. Er hat ... er mir sehr ins Gewissen geredet und zu recht natürlich. Aber ... aber er sagte, dass er die Sache dem Ministerium melden muss, und das er denkt, dass sie mir eventuell Harry wegnehmen könnten«, die Stimme des Lehrers war am Ende eher ein Flüstern, aber Lucius hatte es durch aus gehört und er konnte nicht sagen, dass er überrascht war.
»Ja, so was dachte ich mir«, sagte er.
»Aber Luc, sie können ihn mir doch nicht einfach wegnehmen!«
»Sev, du weißt, ich liebe dich, wie einen Bruder, aber ... aber das, was du getan hast oder nicht getan hast, das hat auch mich geschockt und wenn ich ehrlich bin, mache ich mir auch Vorwürfe. Ich hätte es viel, früher merken müssen. Schon, als du aufhörtest, Harry mitzubringen. Irgendwie dachte ich immer, du würdest schon ach Hilfe fragen, aber ... aber das hast du nicht. Severus, ich bin hier sicher nicht als dein Ankläger und ich denke, du hast es in den letzten Stunden schon oft genug gehört aber, dass Harry dort oben stand, war deine Schuld und ich kann verstehen, dass Dumbledore dies sagte«, Lucius Stimme war sacht und doch war der vorwurfsvolle Unterton doch sehr präsent. Severus nickte und wieder schimmerten Tränen in dessen Augen. Lucius seufzte.
»Nichtsdestotrotz müssen wir jetzt nach vorne schauen. Harry braucht dich, da bin ich sicher, denn er liebt dich, das weiß ich. Du bist sein Vater, seine Verbindung zu seiner Mutter und du musst versuchen, dich auch als genau dies zu sehen. Der Junge muss viel aufholen, viel lernen. Ich finde es falsch, ihn dir wegzunehmen, aber am Ende zählt nur, was für ihn das Beste ist«, sagte er.
»Und wenn das Ministerium entscheidet, dass nicht ich das bin?«
»Dann finden wir eine Lösung. Vergiss nicht, mein Einfluss ist groß und Fudge schuldet mir etwas«, sagte Lucius nun.
»Ähm ... es mag seltsam klingen, aber der Vorschlag kam von Draco und Narzissa und ich stimmen damit überein. Wir würden Harry ein Zuhause geben, wenn du es nicht kannst«, sagte er und Severus sah überrascht auf.
»Ihr?«
»Ja, wir. Wir würden uns freuen, aber glücklicher wären wir natürlich, wenn ihr beide das irgendwie hinbekommt.«
»Ja, das will ich. Ich will es schaffen, aber ich hoffen, dass auch Harry das will«, sagte Severus und sah wie so oft in den letzten Stunden hinauf zum Astronomieturm.
Harry öffnete die Augen und blinzelte in helles Sonnenlicht. Er setzte sich auf und sah sich verwirrt um. Es saß auf einer Wiese. Nicht weit entfernt erkannte er ein Labyrinth aus Hecken und überall blühten Rosen. Wo war er? War nicht gerade noch Winter gewesen? Der Ort war ihm seltsam vertraut, als sei er schon einmal hier gewesen. Zögernd stand er nun auf und sah sich um. In der Ferne erkannte er eine große Eiche, die an einem kleinen Teich stand. Ohne darüber nachzudenken ging Harry darauf zu, als er plötzlich eine Person erkannte, die nun auf ihn zukam. Harry blieb stehen. Was sollte er machen? Weglaufen? Aber er hatte ja nicht mal eine Ahnung, wo er genau war. Die Person war nun sehr nah. Es war eine Frau. Sie trug ein helles Sommerkleid, hatte kupferrote Haare und lächelte freundlich.
»Harry«, sagte sie und war nun ganz nah. Harry legte den Kopf schief. Er war sich sicher, die Frau zu kennen, aber woher? Ihre Augen, das waren doch seine Augen, oder täuschte er sich? Aber konnte das sein?
»M-Mum?«, fragte er stockend und die Frau nickte lächelnd.
»A-Aber ... aber wie? Bin ich tot?«, fragte Harry und fast klang so etwas wie Hoffnung in der Stimme. Lily streckte die Hand aus und legte sie Harry sanft auf die Wange. Diese simple Geste ließ es dem Jungen warm ums Herz werden. Er konnte sich nicht erinnern, schon einmal so gefühlt zu haben.
»Mein kleiner Harry. Komm, wir setzen uns ein wenig«, sagte Lily und führte den Jungen zu einer Bank, die an dem kleinen Teich stand.
»Ist das der Himmel?«, fragte Harry und sah mit Tränen in den Augen zu seiner Mutter.
»Nein, das ist der Ort, an den du dich in deinem Geist zurückgezogen hast«, erklärte Lily ruhig.
»A-Aber ... das heißt, ich bin nicht tot?«, fragte Harry. Lily schüttelte den Kopf.
»Du schläfst nur. An was kannst du dich noch erinnern?«
»D-der Astronomieturm und ... ich stand da oben und dann kam Filch und ... ich weiß nicht.«
»Er holte dich von der Brüstung und brachte dich auf die Krankenstation und dort bist du noch«, erklärte Lily sanft. Harry sah hinaus auf das Wasser des kleinen Teichs, ehe er wieder den Blick seiner Mutter suchte.
»Aber warum bist du hier?«
»Weil du jemanden brauchtest, der dich führt.«
»Wohin?«
»Das entscheidest du. Aber im besten Fall zu deinem Vater«, sagte Lily und ein trauriger Ausdruck lag nun auf ihrem Gesicht. Harry schüttelte den Kopf.
»Er will mich gar nicht«, sagte er.
»Das stimmt nicht Liebling. Er will dich und er liebt dich«, sagte Lily.
»Aber ... aber das hat er noch nie gesagt, er ... er hat mich noch nie in den Arm genommen und ...«, Harry schluchzte auf und spürte die streichelnde Hand seiner Mutter auf dem Kopf.
»Dein Vater ist kein einfacher Mensch, das war er noch nie, aber du musst mir glauben, dass er dich wirklich liebt. Er ist, seitdem du im Krankenflügel liegst, kaum von deiner Seite gewichen«, sagte Lily. Harry blickte auf und wischte sich über die Augen.
»E-Er ist wieder in Hogwarts?«
»Natürlich.«
»Aber warum war er so zu mir?«, Lily seufzte schwer.
»Das kann er dir nur selber beantworten.«
»Weißt du es nicht?«
»Harry, ich weiß vieles, aber nicht alles. Ich existiere in deinem Kopf, weil du mich brauchtest, aber ich kann dir nicht alle Fragen beantworten.«
»Wenn das stimmt, woher wusste ich dann, wie du aussiehst? Ich habe noch nie ein Foto gesehen«, fragte Harry nun.
»Nun, das vielleicht nicht, aber dein Vater, hat mich dir beschrieben, als du noch sehr klein warst. Dein Bewusstsein erinnerte sich daran«, sagte Lily und lächelte. Harry nickte und blieb dann still. Nach einer Weile spürte er Lilys Hand auf der Wange.
»Was ist los Schatz?«
»Weißt du, wo wir hier sind?«, wollte Harry wissen.
»Ja, ich glaube, das ist der Park von Malfoy Manor. Erinnerst du dich?«, fragte Lily und Harry sah sich wieder um. Ganz langsam kam die Erinnerung zurück. Ja, das war Malfoy Manor. Er kannte den Park. Als er sechs war, hatte ihn sein Vater das letzte Mal mit hergenommen. Draco und er durften den ganzen Nachmittag im Park spielen und Harry, der sonst keinen Kontakt zu anderen Kindern hatte, war nie glücklicher. Warum hatte er das vergessen? Draco und er hatten sich immer gut verstanden und Harry wäre am liebsten für immer im Manor geblieben. Aber nach diesem Sommer ließ Severus ihn an Weihnachten immer alleine in Spinner's End zurück. Nicht nur dann, auch oft einfach mal so, wenn er die Malfoys besuchte, aber dann meist nur für eine oder zwei Stunden.
»Du erinnerst dich, oder?«, fragte Lily und wies auf den Teich, auf welchem nun Enten schwammen, so wie damals.
»Ja, ab dann wurde alles irgendwie noch schwerer«, sagte Harry traurig.
»Wenn ich nicht zu Vater zurückkehre, was mache ich dann? Bleibe ich hier?«, fragte er nun.
»Ja, das könntest du, aber hier wärst du alleine. Ich könnte nicht bleiben, aber ja, wenn du es willst, dann kannst du bleiben«, sagte Lily traurig.
»Ich will nicht mehr alleine sein«, schluchzte Harry nun und Lily nickte.
»Ich weiß und das wirst du auch nicht mehr. Glaube mir, dein Vater hat eingesehen, was er falsch gemacht hat. Spürst du es nicht?«, Harry sah seine Mutter verwirrt an. Dann schloss er die Augen. Was sollte er spüren? Doch dann war da etwas. Ein Streicheln auf seiner Hand, auf seiner Wange. Leise Worte, die Stimme seines Vaters. Konnte das sein? Harry öffnete wieder die Augen. Die Gestalt seiner Mutter war nun fast schon durchscheinend.
»Mum, geh nicht weg!«, flehte er.
»Wir sehen uns wieder Schatz, aber erst lebst du – für mich, in Ordnung?«, fragte Lily noch und als Harry endlich nickte, war die Frau verschwunden und Harry saß alleine auf der Bank im Park. Tränen rannen ihm über das Gesicht und zum ersten Mal seit langer Zeit wünschte er sich nichts sehnlicher, als bei seinem Vater sein zu können.
Severus und Lucius liefen gerade wieder in Richtung, als Severus es spürte. Sein Körper kribbelte, die kleinen Härchen auf seinen Armen stellten sich auf.
»Was ist?«, wollte Lucius wissen, als Severus stoppte.
»Harry wacht auf!«, sagte er und rannte los. So schnell wie noch nie schaffte er den Weg hinauf in den Krankenflügel. Er warf seinen Mantel ab und stürmte in das kleine Einzelzimmer. Madame Pomfrey stand an Harrys Bett und hatte eine Hand auf der Stirn des Jungen.
»Was ist?«, wollte Severus außer Atem wissen.
»Alles okay, er wird langsam wach«, sagte Poppy sanft und machte dem Tränkemeister Platz. Dieser legte Harry nun eine Hand auf die Wange und streichelte seine Hand.
»Harry, komm schon mach die Augen auf. Alles ist gut«, sagte er leise und sanft. Es dauerte eine Weile, aber irgendwann öffnete Harry die Augen und blinzelte. Er war überrascht, als er seinen Vater über sich gebeugt sah, die Augen des Mannes waren mit Tränen gefüllt.
»V-Vater?«, stotterte Harry und der Mann nickte. Severus merkte, wie sich Harry etwas anspannte, also zog er sich zurück und setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand.
»Ich lass euch alleine«, sagte Poppy leise und Severus nickte. Lucius, der eben noch in der Tür gestanden hatte, folgte der Heilerin.
»Haben Sie erfahren, warum es ihm so schlecht geht?«, wollte diese wissen. Lucius nickte und rieb sich verlegen den Nacken.
»Dumbledore muss die Sache dem Ministerium melden und es besteht die Möglichkeit, dass dieses Severus den Jungen wegnimmt«, sagte er. Geschockt hielt sich Poppy die Hand vor den Mund.
»A-Aber ... ja, also Severus hat Fehler gemacht, aber für Harry wäre es sicher noch schlimmer, wenn er jetzt von ihm wegmüsste«, sagte sie.
»Ja, das sehe ich auch so, daher muss ich zum Direktor. Sie achten auf die beiden?«, fragend sah Lucius die Frau an.
»Sicher, gehen Sie nur«, sagte sie und der Malfoy eilte aus dem Krankenflügel.
Er stieg die Treppen nach oben, bis ihm einfiel, dass er das Passwort gar nicht kannte. Also müsste er es auf einen Versuch ankommen lassen oder wieder zurück zum Krankenflügel gehen.
»Ich muss dringend den Direktor sprechen«, sagte er und sah zu den steinernen Wasserspeiern. Es dauerte einige Momente, aber dann wurde der Zugang freigegeben. Lucius atmete auf und klopfte gleich darauf an die Tür zum Büro des Schulleiters. Er trat ein und ein überraschter Dumbledore stand aus seinem Stuhl auf.
»Mr. Malfoy, Sie hier? Wollten Sie nach Severus und Harry sehen?«, fragte er und bot dem Mann einen Platz an. Lucius setzte sich und nickte.
»Ja unteranderem. Allerdings würde ich gerne auch noch etwas mit Ihnen besprechen«, sagte er.
»Ich nehme an, dass Severus Ihnen erzählt hat, dass ich dem Ministerium den Selbstmordversuch melden werde?«, fragte Dumbledore.
»Ja und verstehen Sie mich nicht falsch. Ich verstehe Ihre Gründe und ich würde genauso handeln, allerdings halte ich eine Trennung von Harry von Severus für falsch. Natürlich hat Sev Fehler gemacht, sehr viele Fehler, die sicher auch nicht zu entschuldigen sind, aber Harry in eine Pflegefamilie oder gar in ein Waisenhaus zu geben, würde weder ihm noch Severus helfen. Ich kenne Sev schon, seit wir hier zur Schule gingen, und ich weiß, dass er seine Fehler einsieht. Er braucht Zeit, diese aufzuarbeiten, aber er liebt den Jungen, das weiß ich. Als Harry noch kleiner war, da hat er ihn immer mit zu uns genommen, er hat ihn umsorgt und auf ihn geachtet, warum er das irgendwann verloren hat, kann ich nicht sagen, aber ich glaube daran, dass er es wiederfindet!«, schloss Lucius. Dumbledore nickte, stand auf und lief einige Male auf und ab.
»Nun gut, ich stimme mit Ihnen überein. Sicher wäre eine Unterbringung von Harry in einem anderen Umfeld ähnlich traumatisierend, aber was schlagen Sie vor? Ich kann natürlich versuchen, ein gutes Wort bei Fudge einzulegen, aber am Ende, werden sie sicher auch Harry hören wollen und dann weiß ich nicht, wie sie entscheiden. Zumal sicher auch Argus gehört werden wird, ihm hat sich Harry ja zuerst anvertraut«, sagte Albus.
»Ich ... ich würde mich freuen, wenn Sie auch ein gutes Wort für mich einlegen«, sagte Lucius.
»Für Sie?«
»Ja, denn meine Frau und ich, wollen, sollte Severus noch Zeit brauchen, Harry zu uns nehmen. Es war Dracos Vorschlag und ich denke, wir könnten ihm für den Übergang ein Zuhause geben, welches keinen so großen Einschnitt bedeutet«, sagte der Malfoy. Albus nickte nachdenklich und setzte sich wieder.
»Sie Mr. Malfoy sind ein integerer Mann, Sie spionierten für das Ministerium und wurden in der Öffentlichkeit, als Spion gefeiert. Niemand wird Ihnen eine Eignung als Pflegevater absprechen, aber denken Sie nicht, dass Sie zu sehr persönlich involviert sind?«
»Ich verstehe Ihre Bedenken, aber am Ende sind wir neben Severus, Harrys beste Option. Der Junge braucht jetzt Hilfe, Ansprache und ein sicheres Umfeld. Ihnen ist sicher bewusst, dass er nicht sofort wieder am Unterricht teilnehmen kann«, sagte Lucius. Dumbledore seufzte.
»Gut, ich gebe Ihnen recht. Ich habe in zwei Tagen einen Termin mit Cornelius und dann werde ich Sie als Pflegefamilie vorschlagen, bis wir wissen, wie es mit Harry und Severus weitergeht. In all meinen Jahren ist das tatsächlich das erste Mal, dass ich mich mit einem Selbstmordversuch eines Schülers auseinandersetzen muss und Sie werden verstehen, dass man sich drauf wohl nicht vorbereiten kann«, sagte er dann.
»Nein, kann man nicht. Aber wie wollen Sie die Sache mit dem Mobbing aufarbeiten, ohne Harry dabei zu sehr in den Mittelpunkt zu rücken?«
»Das wird schwer, aber wir müssen mit den Schülern reden. Das darf sich auf keinen Fall wiederholen. Wir werden Mobbing und Ausgrenzung nicht akzeptieren. Wir werden Harrys Namen nicht nennen, aber die Schüler werden es wissen. Daher ist es wichtig, dass Harry vielleicht ein paar Wochen nicht hier ist, solange bis auch die Presse, die unweigerlich davon erfahren wird, das Interesse verliert. Ich könnte auch Severus beurlauben, ich denke, Horace wird aus seinem Ruhestand heraus sicher gerne einige Wochen wieder unterrichten.«
»Ja, vielleicht wäre das ganz gut. Wie gesagt, Narzissa und ich stehen bereit und ich werde Fudge auch persönlich einen Brief schicken, sobald Ihr Termin vorüber ist«, sagte Lucius.
»Mach Sie das und ... und danke«, sagte Dumbledore, erhob sich und reichte dem Malfoy die Hand. Dieser war sehr überrascht, stand aber auf und schüttelte diese.
»Sicher. Ich geh dann wieder und schau nach Severus. Harry ist vorhin aufgewacht.«
»Das sind gute Neuigkeiten. Ich werde am Abend nach ihm sehen. Wir hören voneinander, Mr. Malfoy«, sagte Dumbledore nun. Lucius nickte, hob den Arm zum Gruß und verließ das Büro des Direktors. Das es vielleicht jetzt alles sehr schnell gehen könnte, damit hatte Lucius, als er herkam nicht gerechnet, aber nun schien es ihm genau so richtig. Er musste mit Narzissa sprechen und vor allem mit Draco. Aber zuerst musste er wissen, wie es Harry ging.
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