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Kapitel 6

https://youtu.be/U4m6ng7RntY

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»Argus?«, Madame Pomfrey betrat leise das Büro des Hausmeisters. Auf den ersten Blick war es leer, aber dann kam der Mann aus seiner Wohnung, sah seufzend zu der Heilerin und ging zurück, ließ aber die Tür offen. Zögernd ging Poppy ihm nach. Argus stellte eine Kanne Tee auf den Tisch und goss Mrs. Norris etwas Milch in eine Schale.

»Setz dich doch«, sagte er matt und wies auf die Couch. Die Medi-Hexe tat wie ihr geheißen. Auf dem Sofa lag ein Plüschdrache. Lächelnd nahm sie das Tier hoch.

»Der ist niedlich, ist das deiner?«, fragte sie. Argus setzte sich nun in den Sessel ihr gegenüber und schüttelte den Kopf.

»Ich denke, er gehört Harry. Er lag oben auf dem Astronomieturm. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wo er ihn herhat, denn von dem Mann, der sich Vater schimpft sicher nicht«, sagte Argus wütend. Poppy strich über das Fell des Drachen, dann setzte sie ihn wieder auf die Couch.

»Ich verstehe, dass du wütend bist«, sagte sie sacht.

»Das geht nicht gegen dich«, sagte Argus schnell.

»Das weiß ich, aber ... aber ich möchte, dass auch du dir keine Vorwürfe machst. Du kannst nichts dafür«, sagte Poppy.

»Doch, denn offenbar war ich der Einzige in den letzten Wochen, der mit dem Jungen wirklich geredet hat. Ich hätte es merken müssen, denn ich war auch so ein Kind«, sagte Argus nun matt.

»Was meinst du?«

»Ich bin auch so aufgewachsen wie Harry. Du weißt, wie meine Eltern waren, weil ich nicht zaubern konnte. Ich habe auch nie Geschenke bekommen, nie so etwas wie Anerkennung, aber ... aber ich hatte etwas, was der Junge nicht hatte, eine liebende Großmutter. Sie gab mir Wärme und Geborgenheit und das rettete mich. Verstehst du? Ich hätte ihn vielleicht retten können, wenn ich nicht so verbittert gewesen wäre.«

»Argus, du hast ihn gerettet. Du hast ihn von da runtergeholt, wer weiß, wann man ihn gefunden hätte. Du darfst dir keine Vorwürfe machen«, sagte Poppy eindringlich. Argus sah auf und seufzte.

»Er hat noch nie so etwas wie Liebe erfahren, wie er bis hierher überlebt hat, kann ich mir nicht erklären.«

»Meinst du wirklich, Severus liebt seinen Sohn nicht?«, fragte Poppy dann.

»Wenn, dann hat er es ihm sicher noch nie gezeigt.«

»Es soll sicher keine Entschuldigung sein, aber auch Severus hatte es sehr schwer als Kind und später auch als Erwachsener. Vielleicht ist er sich dessen gar nicht so bewusst«, sagte Poppy nun nachdenklich.

»Kann ja sein, aber trotz allem muss er sich nun vorwerfen, dass er seinen eigenen Sohn beinahe in den Tod getrieben hätte«, sagte Filch, stand auf und räumte die leeren Tassen in die Spüle. Auch Madame Pomfrey erhob sich jetzt.

»Ich sollte dann wieder gehen und Argus, wenn ... wenn du jemanden zum Reden brauchst, dann komm immer gerne, in Ordnung?«, fragte sie sanft. Der Hausmeister drehte sich zu ihr und nickte.

»Kann ... kann ich auch, also kann ich auch hin und wieder zu Harry?«, fragte er dann.

»Natürlich, das würde vielleicht sehr helfen. Also komm, sobald dir danach ist«, sagte die Frau lächelnd. Wieder nickte Argus. Madame Pomfrey wandte sich zum Gehen.

»Poppy warte noch. Hier, nimm den mit. Ich denke, dass er wirklich Harry gehört«, sagte Argus schnell und drückte der Heilerin den Plüschdrachen in die Hand.

»Mach ich und ... und bis später«, sagte Madame Pomfrey dann und verließ die Wohnung des Hausmeisters. Mrs. Norris strich nun schurrend um die Beine des Mannes. Dieser bückte sich und strich dem Tier durch das Fell.

»Na Mrs. Norris, keine Sorge ... den Kleinen biegen wir schon wieder hin«, sagte er.

Als Poppy wieder auf die Krankenstation kam, saß Minerva noch immer am Bett des Jungen.

»Wie geht es Argus?«, wollte sie wissen, als die Heilerin zu ihr trat.

»Es geht, aber er macht sich Vorwürfe. In all meinen Jahren hier, habe ich nie erlebt, dass er sich so um einen Schüler sorgt, aber Harry erinnert ihn wohl an sich selber«, sagte Madame Pomfrey. Minerva sah auf und nickte.

»Ja, Argus hatte es auch nie leicht«, sagte sie.

»Ist das Harrys Drache?«, fragte sie dann, als sie das Stofftier in der Hand der Heilerin entdeckte.

»Oh, also ich denke. Argus fand ihn auf dem Astronomieturm und nahm an, dass es Harrys sei«, sagte Poppy.

»Ja, das ist er. Er hat ihn gestern aus einem der Knallbonbons gezogen«, sagte Minerva milde lächelnd. Poppy nickte und legte das Stofftier nun Harry in den Arm.

»Wir sollten ihn in eines der Einzelzimmer legen. Er braucht Ruhe und ... und ich denke, wenn Severus kommt, ist es besser, die beiden hätten etwas Privatsphäre. Ich denke zwar nicht, dass in den Ferien hier viel los sein wird, aber man weiß ja nie«, sagte sie dann und hob den Zauberstab, aber Minerva stoppte sie.

»Nein, lass mich das bitte machen«, sagte die Lehrerin, beugte sich hinunter und hob Harry auf die Arme.

»Aber Minerva ...«

»Nein Poppy, das sind wir ihm schuldig«, sagte sie dann und lief mit dem Kind auf dem Arm in Richtung des Einzelzimmers, während Madame Pomfrey nach dem Drachen griff und ihr folgte.

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Severus Snape sah hinauf zum Schloss. Er stand in Hogsmeade und schlug den altbekannten Weg ein. Das Schneetreiben hatte nachgelassen und der Weg hinauf war bereits etwas von den Schneemassen geräumt worden. Severus spürte mit jedem Schritt, wie sein Magen sich mehr zusammenzog. Er wusste nicht, was er denken sollte oder fühlen. Da war nur Leere, aber als Dumbledore heute vor ihm gestanden hatte, hatte er nie mehr angst gefühlt. Es war wie damals, als er in Godric's Hollow gestanden hatte und nicht wusste, ob Lily und Harry noch lebten. Nach seinem Gespräch am Abend mit den Malfoys war ihm klargeworden, dass er wohl Fehler gemacht hatte – viele Fehler. Doch wie schlimm diese waren, wurde ihm erst jetzt schmerzlich bewusst. Unwillkürlich musste er an den Tag denken, als Lily ihm gesagt hatte, dass sie schwanger sei.

Rückblick

Spinner's End – Anfang Dezember 1979

Severus Snape gähnte herzhaft. Es war ein langer Tag gewesen und er freute sich auf sein Bett und vor allem auf Lily. Seine Ausbildung zum Tränkemeister war anstrengend und die Arbeit in der Apotheke von Mr. Mortimer war nicht weniger fordernd, aber sie brauchten das Geld, auch wenn Severus nicht gerade wenig geerbt hatte, aber seinem verhassten Vater wollte er die Genugtuung, dass er nur mit dessen Geld klarkam nicht gönnen, auch wenn der Mann schon eine Weile tot war. Severus schloss den Laden ab und machte sich auf den Weg zum Tropfenden Kessel. Als er in Cokeworth ankam, fröstelte er. Im Gegensatz zu London, wo es noch erstaunlich warm war für diese Jahreszeit, wehte hier ein eiskalter Wind. Er beeilte sich und stand gleich darauf vor seinem Haus, in welchem auch Lily, seit ihrem Schulabschluss wohnte. Lily machte eine Ausbildung im St. Mungo's. Sie wollte Heilerin werden, die vielen Male, in denen sie Lupin beigestanden hatte, wenn dieser nach einer Verwandlung mal wieder tagelang auf der Krankenstation lag, hatten ihren Entschluss dazu sicher gefestigt. Severus konnte nicht sagen, dass er es mochte, wenn Lily sich mit Potter und den anderen traf, aber er liebte sie und so akzeptierte er es mit schwerem Herzen. Lupin war da noch derjenige, den er am ehesten akzeptieren konnte. Zwar hatten Potter und Black ihn, nachdem er und Lily ein Paar wurden, weitestgehend in Ruhe gelassen, aber verzeihen konnte und wollte Severus ihnen nicht.

Er lächelte, als er sah, dass im Haus Licht brannte, das hieß, dass Lily ebenfalls schon von ihrer Schicht da war. Es wunderte ihn, denn normalerweise, würde sie heute erst spät am Abend kommen. Severus betrat das Haus, streifte den Mantel ab und zog seine Schuhe aus.

»Schatz? Ich bin da«, rief er und schon kam Lily aus der Küche. Lächelnd beugte sie sich vor und küsste Severus.

»Hey«, sagte sie und Severus sah sie fragend an.

»Hab ich was verpasst oder vergessen?«, wollte er wissen.

»Warum?«, fragte Lily möglichst unschuldig.

»Na ja, hier riecht es nach meinem Lieblingsessen und du bist schon zu Hause«, sagte Severus und küsste Lily erneut.

»Durchschaut«, sagte diese und zog ihren Freund in die Küche.

»Setz dich«, sagte sie und stellte einen Teller vor Severus auf den Tisch.

»Lil, komm schon sag, was los ist«, bat dieser und zog Lily an der Hand zu sich. Diese setzte sich auf Severus' Schoß und strich ihm sanft über die Wange.

»Du weißt doch, dass ich seit ein oder zwei Wochen immer mal wieder mit Übelkeit zu kämpfen habe«, begann sie und Severus nickte. Es stimmte. Seit einiger Zeit ging es Lily nicht sonderlich gut. Meist verschwanden diese Attacken schnell wieder, aber Sorgen machte Severus sich trotzdem.

»Also habe ich heute Connors gebeten, mich zu untersuchen«, sagte Lily dann.

»Okay und weiter? Komm schon Schatz, mach es nicht so spannend. Was ist rausgekommen? Ist es was Schlimmes?«, fragte Severus, der langsam Angst bekam. Aber Lily lächelte.

»Nichts Schlimmes, auf jeden Fall denke ich das«, sagte sie kryptisch.

»Lil soll ich Legilimentik anwenden oder sagst du es mir freiwillig«, knurrte Severus nun.

»Untersteh dich! Also ich werde ab sofort viel zu Hause sein und ich werde größere Sachen brauchen – bald«, sagte Lily und grinste. Nur sehr langsam begriff Severus, was seine Freundin ihm versuchte zu sagen.

»Heißt das ... du, also wir ...«, stotterte er und Lily nickte.

»Ja, wir werden Eltern«, sagte sie und strahlte.

»Bei Merlin, das ist ja ... ich weiß gar nicht«, Severus sprang mit Lily auf, drückte sie an sich und küsste sie übermütig.

»Du freust dich also?«, fragte sie zwischen den Küssen.

»Natürlich! Wir werden Eltern Lily, das ist das Schönste, was ich mir vorstellen kann«, sagte Severus und strich über den noch nicht vorhandenen Bauch seiner Freundin. Diese lehnte sich gegen ihn.

»Meinst du wir schaffen das? Wir sind doch beide erst neunzehn und ...«

»Hey, na klar schaffen wir das – zusammen. Ich liebe dich!«, sagte Severus und strich Lily sanft über die Haare.

Rückblick Ende

Damals hatte er das wirklich geglaubt. Hatte gedacht, dass sie beide es zusammen schaffen konnten, und dann war alles anders gekommen. Severus merkte kaum, dass er inzwischen vor dem Schloss stand. Er sah hinauf zum Astronomieturm und ein kalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter. Er betrat das Schloss und war froh, dass er niemandem begegnete als er zum Krankenflügel hinaufstieg. Als er in den Saal trat, war niemand zu sehen. Er schloss die Tür und in diesem Moment kam Madame Pomfrey aus einer Tür am hintersten Ende des Raums.

»Ah Severus, du bist da«, sagte sie und kam näher. Severus nickte matt und legte seinen Mantel auf eines der leeren Betten.

»W-wie geht es ihm?«, fragte er dann und sah sofort Poppys besorgten Blick.

»Körperlich fehlt ihm nichts. Etwas dünn ist er vielleicht, aber ... aber emotional ist er sehr angegriffen. Ich habe ihn in Zauberschlaf versetzt. Er sollte ein oder zwei Tage schlafen. Aber am Ende entscheidet er, wann er aufwacht«, sagte die Heilerin sacht.

»Wie geht es dir«, fragte sie nun besorgt, aber Severus schüttelte den Kopf.

»Geht schon. Ich möchte zu ihm, okay?«

»Ja sicher. Geh nur. Er liegt in dem Einzelzimmer. Ähm ... dort steht auch ein zweites Bett, nur wenn du ...«

»Danke Poppy«, sagte Severus nun und versuchte ein schwaches Lächeln. Die Heilerin nickte und der Tränkemeister lief zum Zimmer seines Sohnes. Er zögerte einen Moment, ehe er den Raum betrat. Als er die Tür geschlossen hatte, sah er Minerva McGonagall an einem Bett sitzen. Sofort erhob sich die Lehrerin, als sie Severus erblickte.

»Severus, schön das du so schnell gekommen bist«, sagte sie.

»Natürlich ... ich, ähm Minerva ich weiß nicht ...«, stotterte er und ging näher. Harry lag bleich im Bett, atmete aber ruhig und gleichmäßig. Stockend setzte sich Severus neben das Bett und streckte die Hand aus. Zu erst streichelte er sanft über die Hand seines Sohnes, ehe er vorsichtig den Plüschdrachen an sich nahm. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, denn er kannte das Plüschtier nur zu gut.

»Woher ist der Drache?«, fragte er zögernd.

»Oh, also Harry ... er hat ihn gestern beim Weihnachtsessen aus einem der Wunschknallbonbons gezogen. Warum? Kennst du ihn?«, Severus schluckte schwer, strich über das weiche Fell des Tieres und legte ihn wieder Harry in den Arm.

»Kurz nachdem ich wusste, dass Lily schwanger war, habe ich ein solches Plüschtier gekauft und ihr geschenkt. Sie nahm es damals mit als sie ... ich dachte einfach nicht, dass ich es noch mal sehen würde«, sagte Severus und starrte ins Leere. Minerva nahm sich einen weiteren Stuhl und setzte sich neben den anderen.

»Hör zu Severus, ich wollte schon eine ganze Weile mit dir sprechen. Ich wusste nur nicht, wie ich anfangen sollte, aber nun ... Erinnerst du dich, als Argus Harry in diesem Schrank fand und er daraufhin bei ihm Strafarbeit ableisten musste?«, Severus sah zu Minerva und nickte.

»Nun inzwischen ist klar, dass alles, was Harry sagte, der Wahrheit entsprach. Jungen aus seinem ... aus Gryffindor haben ihn tatsächlich dort eingesperrt. Bei dem Versuch, auf sich aufmerksam zu machen, schlug er wohl gegen die Tür. Dabei verletzte er sich beide Hände ziemlich schlimm, aber er hielt es wohl geheim ...«

»Er war an dem Abend bei mir, es ist mir nicht aufgefallen«, sagte Severus geschockt und nahm sanft eine Hand des Jungen in seine.

»Ja offenbar nicht. Argus aber fiel es am Abend auf und er brachte Harry zu Poppy. Sie behandelte ihn.«

»Aber warum hat mir das niemand gesagt?«

»Aus einem einzigen Grund. Dein Sohn flehte Poppy und auch Argus an, dir nichts zu sagen. Er wollte nicht, dass du ihm oder den anderen Jungen weiter Punkte abziehst, also hielt er es geheim. Argus ist der Meinung, dass er auch glaubte kein Mitleid, von dir erwarten zu können, und daher nicht wollte, dass du es weißt«, sagte Minerva. Severus nickte, er wusste genau, warum Harry das dachte, und wieder versetzte es ihm einen Stich. Was hatte er dem Kind nur angetan?

»Severus, ich weiß, dass es mich nichts angeht, aber Harry ist auch mein Schüler und ich kannte Lily. Sag mir bitte nur eines. Liebst du deinen Sohn? Ich frage das, weil Harry selber nicht denkt, dass du das tust. Ich weiß auch, dass man mit Schuldzuweisungen weder dir noch dem Jungen helfen kann, aber ...«

»Schon gut Minerva. Um deine Frage zu beantworten ... ja, ja natürlich liebe ich ihn. Er ist das Einzige, was mir von Lily geblieben ist und am Ende der einzige Grund, warum ich noch leben.«

»Aber wenn das so ist, warum ... warum behandelst du ihn so, wie du es tust. Ich weiß, du willst ihn stark machen, aber Severus ein Kind, das ohne Zuneigung aufwächst, kann nie so stark werden, wie du vielleicht denkst und das solltest gerade du wissen«, flehend sah die Frau nun zu Severus, der wieder die Hand seines Sohnes hielt.

»Ich weiß, ich habe viele Fehler gemacht, sehr viele. Mir war lange nicht klar, was ich ... ich hatte Gefühle in mir, mit denen ich nur schwer umgehen konnte, daher versuchte ich eine Distanz zu ihm aufzubauen. Die Trennung von Lily war furchtbar, ich konnte ... das mit James. Ich ertrug es nicht und als sie starb da ... ich konnte ihn nicht ansehen ohne zu denken ...«, Severus brach ab.

»Gibst du ihm die Schuld?«, wollte Minerva vollkommen geschockt wissen. Severus schüttelte den Kopf.

»Ich tat es ... irgendwie. Ich wusste die gesamte Zeit, dass es falsch war und ich ihm unrecht tat, aber ich konnte mich nicht dagegen wehren«, Severus liefen nun Tränen über das Gesicht. Zum ersten Mal in all den Jahren setzte er sich wirklich mit seinen Gefühlen auseinander. Hätte er es früher getan, dann hätte Harry nie so leiden müssen. War es jetzt vielleicht zu spät? Er spürte eine Hand auf seinem Unterarm. Minerva sah ihn mitleidig an.

»Es gibt noch etwas, dass ich dir sagen muss, und mir ist erst jetzt bewusst geworden, dass ich es schon viel früher hätte tun müssen«, sagte sie und Severus sah überrascht auf.

»Lily besuchte mich kurz vor Harrys Geburt. Sie brauchte jemanden zum Reden. Natürlich sprachen wir auch über eure Trennung und die Hochzeit mit James. Sie sagte mir auch, dass sie ... dass sie dich immer noch liebte und das James sie nur heiratete, damit sie und das Baby abgesichert waren.«

»A-Aber ... aber sie und James sie standen sich immer nah und ...«

»Nein Sev, du siehst das falsch. Auch wenn du mir vielleicht jetzt nicht glaubst, aber ... aber Lily sagte mir, dass James und Sirius Black seit Jahren ein Paar waren und auch noch, als Lily zu ihnen zog«, Severus sah die Frau vollkommen verwirrt an. James Potter schwul? Konnte das sein? Sicher, dieser und Black standen sich so nahe wie Brüder, aber so nah?

»Ich denke, Lily sagte dir nichts, weil die beiden es nicht wollten«, erriet Minerva die Gedanken des Mannes. Sie stand nun auf und legte ihm kurz eine Hand auf die Schulter.

»Ich weiß, das war jetzt sehr viel. Ich lass dich ... euch alleine, aber Severus ich weiß, dass du dich schuldig fühlst, und damit hast du sicher auch recht, aber Schuld ist ein schlechter Berater. Du musst jetzt nach vorne schauen und für Harry versuchen herauszufinden, ob du der Vater sein kannst, den er verdient«, sagte sie und ging dann zur Tür. Doch ehe sie den Raum verließ, drehte sie sich noch einmal um.

»Im Übrigen hast nicht nur du Schuld auf dich geladen. Wir werden mit den Schülern das Thema Mobbing und Ausgrenzung aufarbeiten, denn an Harrys Zustand tragen auch seine Peiniger eine nicht erhebliche Mitschuld und das sind nicht einzelne, sondern viele«, sagte sie. Severus nickte matt und kurz darauf, war die Frau aus dem Raum verschwunden. Der Tränkemeister drehte sich wieder zu seinem Sohn und nahm dessen Hand. Sanft strich er über den Handrücken. Zum ersten Mal fiel ihm das kleine Muttermal auf, welches wie ein kleiner Stern auf dem Daumen zu erkennen war. Nie zuvor hatte er es bemerkt. Er selbst hatte genau dasselbe, an eben dieser Stelle.

»Es tut mir leid Harry«, flüsterte er nun und eine einzelne Träne fiel auf den weißen Bettbezug. 

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