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Kapitel 18

Albus Dumbledore stand am Fenster seines Büros und sah nach draußen. Gerade fuhren die ersten Kutschen ein und brachten die Schüler aus den Ferien wieder zurück nach Hogwarts. Der Direktor seufzte tief. Die heutige Ansprache gehörte mit zu den Schwersten, die er je halten musste. Aber er war sich durchaus bewusst, dass es nötig war, denn das, was Harry geschehen war, sollte nie wieder vorkommen. Die Schüler mussten verstehen, was Ausgrenzung und Schikane mit jemanden machen konnten. Beteiligt oder nicht, alle würden sich heute den Fakten stellen müssen und dazu gehörten auch die Lehrer, die nicht sehen wollten, was direkt vor ihren Augen stattfand.
Es klopfte an der Tür des Büros und Dumbledore wandte sich um.

»Herein«, sagte er und kehrte an seinen Schreibtisch zurück. Argus Filch kam in den Raum und blieb etwas unschlüssig an der Tür stehen.

»Sie wollten mich sehen, Direktor?«, fragte er.

»Ja Argus, kommen Sie«, sagte Albus und wies auf einen der beiden Stühle, die vor dem Schreibtisch standen. Zögernd ging der Hausmeister näher und setzte sich.

»Ich möchte, dass Sie heute Abend beim Festessen dabei sind – vorn am Lehrertisch«, kam Dumbledore direkt zum Punkt. Verwirrt sah Argus Filch den Mann an.

»Ich? Aber warum?«

»Nun, Sie waren der Einzige, der Harrys Leid erkannte und der versuchte ihm zu helfen. Sie haben ihn in gewisser Weise mehr als nur einmal gerettet und daher möchte ich, dass Sie dabei sind, wenn ich den Schülern Harrys Geschichte erzähle«, schloss Dumbledore. Filch nickte kaum merklich.

»Wissen Sie ... also wissen Sie, wie es ihm geht?«, fragte er dann.

»Soweit gut. Er bekommt professionelle Hilfe genau wie sein Vater. Beide werden erst nach den Sommerferien wieder an die Schule zurückkehren.«

»Muss er bei ... bei Snape bleiben?«, fragte Filch und die Wut in der Stimme des Mannes war fast schon greifbar. Albus lächelte milde.

»Ich verstehe Ihre Wut Argus, aber Harry will bei seinem Vater bleiben, das hat er auch bei einer Anhörung durch das Ministerium sehr deutlich gemacht. Severus hat viele Fehler gemacht, Fehler, die man vielleicht nicht verzeihen kann, aber Sie müssen mir glauben, dass er sich dessen sehr bewusst ist. Er hat sich geändert, er liebt seinen Sohn, aber es ihm zu zeigen fiel ihm lange Zeit sehr schwer. Die Gründe dafür sind vielfältig und er wird sich in einer Therapie helfen lassen. Harry hat ihm eine zweite Chance gegeben, vielleicht sollten wir dies auch tun«, sagte er. Filch schnaubte verächtlich, dann aber nickte er.

»Vielleicht«, war alles, dass er sagte.

»Gut, dann freue mich, Sie am Lehrertisch zu sehen«, sagte Dumbledore und der Hausmeister erhob sich.

»Natürlich«, sagte er und verließ das Büro.

In der großen Halle summte es wie in einem Bienenstock. Nach den Weihnachtsferien gab es genau wie am Beginn des neuen Schuljahres ein gemeinsames großes Festessen. Die Tische waren voll besetzt, die Schüler lachten und redeten wild durcheinander. Alle spürten aber, dass heute etwas anders war. Normalerweise wäre längst das Essen auf den Tischen, aber heute schien es länger zu dauern. Auch fiel einigen Schülern auf, dass auf Severus Snapes Platz ein anderer Mann saß. Ein Mann mit einem auffallenden Tweetumhang und einer leuchtend, smaragdgrünen Weste darunter und neben diesem saß niemand anderes als Argus Filch. Der grimmige Hausmeister saß nie am Lehrertisch, stand wenn überhaupt daneben und betrachtete die Schüler mit Argwohn. Heute aber schien er sich eher unwohl zu fühlen und spielte nervös an einem Knopf seines alten Umhanges. Nun trat Albus Dumbledore an sein Pult und es wurde still.

»Liebe Schüler, ihr werdet euch sicher wundern, dass ich nun heute hier stehe und zu euch spreche, so wie am Beginn eines Schuljahres. Ich scherze nicht, wenn ich sage, dass dies hier eine meiner schwersten Ansprachen wird, die ich je halten musste ...«, der Direktor machte eine Pause und ließ seinen Blick über die Schüler wandern, die nun teilweise mit Angst und teilweise mit Unverständnis zu ihm emporblickten.

»Ihr werdet gemerkt haben, dass Professor Snape nicht da ist, und dies hat einen besonderen Grund. Er wird in diesem Schuljahr nicht mehr zurückkehren und von Horace Slughorn vertreten, den wir nun herzlich begrüßen«, sprach Dumbledore weiter. Gemurmel wurde laut und nur vereinzelt klatschten Schüler dem neuen Lehrer zu. Albus wartete, bis es wieder ruhiger wurde, dann fuhr er fort.

»Nun nicht nur Professor Snape wird erst nach den Sommerferien zurückkehren, sondern auch sein Sohn. Ihr werdet sicher bemerkt haben, dass auch Harry nicht da ist oder ... vielleicht auch nicht. Habt ihr je mit ihm gesprochen? Habt ihr ihn wahrgenommen als Harry? Als den Jungen mit den grünen Augen und den dunklen Haaren? Als den Gryffindor? Oder war er immer nur der Sohn von Professor Snape? Oder war er einfach unsichtbar? Wie fühlt sich wohl ein elfjähriger Junge, der sich nichts sehnlicher wünscht als dazuzugehören und der doch nur Ablehnung und Ausgrenzung erfährt? Wie musste sich Harry fühlen, als er eingesperrt, verprügelt, gedemütigt und übersehen wurde und das von den Menschen, von denen er hoffte, akzeptiert zu werden? Warum wurde er zum Opfer solcher Schikanen? Ich habe lange darüber nachgedacht und dies tat sicher auch Harry. Professor Snape ist ein Mann mit Fehlern, so wie wir alle. Er behandelte seinen Sohn aus Gründen, die nur ihn und Harry etwas angehen, kühl und abweisend. Er war streng und auch ungerecht dem eigenen Kind gegenüber und auch wenn Lehrer hier an dieser Schule Vorbilder sein sollen, so betrübt es mich, dass ihr das Verhalten von Professor Snape, als Anlass nahmt nun auch Harry schlecht zu behandeln. Harry vereinsamte zwischen so vielen Menschen hier, er wurde immer verzweifelter, kämpfte jeden Tag darum nicht mehr allein zu sein und fand doch nur einen einzigen Menschen, der ihn zu verstehen schien. Einen Menschen, den ihr genauso oft überseht und vielleicht nicht wertschätzt, aber dieser Mensch versuchte Harry zu helfen, ihm das Gefühl zu geben, nicht allein zu sein ...«, Dumbledore machte eine Pause und sah zu Argus Filch, der abwesend an einen Punkt an der Wand starrte. In der Halle war es totenstill. Die Schüler blickten auf die Tische oder an die Decke, kaum einer sah dem Direktor direkt in die Augen.

»Und doch konnte auch er ihn nicht vor den Schatten bewahren, die nach ihm griffen, ...«, sprach Dumbledore weiter.

»Am Weihnachtsmorgen stieg Harry auf den Astronomieturm, um seinem Leben ein Ende zu setzen«, plötzlich war die Stille in der Halle, lauter als jedes Feuerwerk. Die Schüler sahen nach vorne, sahen auf den leeren Platz am Gryffindortisch. Man hörte plötzlich Schluchzer, Schüler die zischend die Luft einzogen. Fred und George Weasley kämpften mit den Tränen und ballten die Fäuste.

»Er lebt, aber er wäre gesprungen. Er konnte nicht wissen, dass ein Zauber einen Sturz verhindert hätte. Wieder war es Argus Filch, der aus reiner Intuition zur rechten Zeit am rechten Ort war und Harry rettete. Nun frage ich euch, wie verzweifelt, wie gebrochen muss ein kleiner elfjähriger Junge sein, damit er so etwas auch nur in Erwägung zieht? Wie einsam muss Harry gewesen sein, als er an einem kalten Weihnachtsmorgen auf den Turm stieg, um zu sterben – allein? Ich gebe niemandem ausschließlich die Schuld daran, denn wir alle haben Schuld auf uns geladen. Lehrer sowie Schüler. Wir haben nicht gesehen, wir haben nicht zugehört, nicht glauben wollen. Wir alle haben Harry im Stich gelassen. Wir alle hätten einen Unterschied machen können, wenn wir es nur gewollt hätten. Vielleicht ist Severus Snape nicht der beste Vater, vielleicht fiel es ihm lange schwer, die Liebe, die er für sein Kind hat, diesem auch zu zeigen, aber gerade aus diesem Grund hätten wir Harry all die Liebe, die Anerkennung, die ihm vielleicht bis dahin fehlte, geben müssen. Am Ende aber entschieden sich einige von euch dafür, ihn lieber auszugrenzen, weil er in Gryffindor war, statt in Slytherin, weil er kaum sprach, weil er einem Lehrer ähnlich sieht, den ihr oft als streng und ungerecht empfindet. Harry wird nun geholfen, genau wie seinem Vater. Sie werden zurückkehren, die Frage ist nur wohin? In alle meinen Jahren hier, war ich immer stolz auf den Zusammenhalt unter den Schülern – egal welches Haus, aber ich denke, in den letzten Jahren haben wir uns zu sehr im Kampf unter den Häusern verloren und ich frage mich, ob Hogwarts noch immer ein Ort ist, an dem Toleranz und das Gemeinschaftsgefühl den höchsten Stellenwert haben? Ich möchte ... nein, ich verlange, dass ihr ..., dass wir darüber nachdenken und bis dahin ...«, Dumbledore hob seinen Zauberstab und die Hausbanner verschwanden, genau wie die Gläser, in denen die Hauspunkte gesammelt wurden. Die Schüler trugen nicht mehr ihre Hausfarben, sondern einfache schwarz-graue Umhänge mit dem Hogwartswappen, so wie sie die Erstklässler vor der Zuteilung trugen. Erschrockene Rufe waren zu hören, aber nur kurz, dann war es wieder still. Dumbledore atmete tief durch und sprach nach einer Pause weiter.

»Ihr seid noch immer Gryffindors, Slytherins, Ravenclaws und Hufflepuffs. Ihr seid noch immer ihr selbst und doch möchte ich, dass ihr alle darüber nachdenkt, wie diese Schule ein Ort für jeden wird. Vielleicht ist Harry kein Einzelfall? Vielleicht gibt es andere unter euch, die manchmal einsam sind, die vielleicht auch Ausgrenzung erfahren oder erfahren haben. Ich fordere jeden von euch auf, hinzusehen, hinzuhören! Wir sind nicht allein, das ist niemand und es ist wichtig, dass jeder das versteht, damit ich nie wieder hier stehen muss, um euch mitzuteilen, dass ein Mitschüler sich versuchte aus purer Verzweiflung das Leben zu nehmen. Doch nun lasst das Gesagte, das Erfahrenen sacken und stärkt euch, denn dieser Abend ist noch nicht vorbei. Auch die Hauslehrer wollen mit euch reden. Ich werde später zu den Slytherins gehen, aber nun lasst es euch trotz allem schmecken«, schloss Dumbledore seufzend, klatschte in die Hände und das Essen erschien so, wie es, es immer tat, und doch war ab heute alles anders. Keiner der Schüler rührte sich zu Anfang, erst als auch die Lehrer anfingen, langsam zu essen, begannen sie. Kaum einer sprach und wenn dann flüsterten sie leise miteinander. Einige starrten auch nur abwesend auf ihre Teller. Besonders am Tisch der Gryffindors war es sehr still. Ron Weasley schob seinen Teller von sich, wie so viele an diesem Abend.
Argus Filch erhob sich, aber Minerva McGonagall hielt ihn zurück.

»Argus bitte bleiben Sie und essen Sie mit uns«, bat sie. Der Hausmeister seufzte, setzte sich aber wieder und nahm sich etwas von dem Essen. In der Halle blieb es das gesamte Essen über still. Lediglich das Klappern des Geschirrs durchbrach die bedrückende Stille.

»Es ist doch in Ordnung, dass ich mit den Slytherins spreche, Horace?«, fragte Dumbledore, nachdem die meisten Schüler inzwischen die Halle verlassen hatten.

»Natürlich, das ist mir sehr recht, aber ich wäre gerne dabei«, sagte der Mann und erhob sich nun auch.

»Sicher, also dann wünsche ich uns allen ... nun alles Gute für diese Gespräche«, sagte der Direktor und die anderen Lehrer nickten matt.

Im Gemeinschaftsraum der Gryffindors war es ähnlich still wie in allen anderen und das, obwohl alle Schüler versammelt hier saßen oder standen und auf Minerva McGonagall warteten.

»Was wird jetzt geschehen?«, flüsterte Ron leise, der neben seinen Brüdern saß.

»Was denkst du denn? McGonagall wird uns ebenfalls einen Einlauf verpassen«, raunte George zurück.

»Ja und das zurecht«, flüsterte Fred und sein Zwilling nickte.

»A-Aber das war doch nur Spaß ... also ...«, stotterte Ron leise. Die Zwillinge sahen sich irritiert an, ehe George, Ron am Kragen nahm.

»Was habt ihr gemacht?«, knurrte er und inzwischen blickten auch andere zu ihnen.

»N-Nichts Schlimmes. Nur ... also mal seine Decke versteckt oder seine Sachen, aber ...«

»Nicht schlimm? Spinnst du?«, keuchte Fred.

»Ja, wie würdest du dich fühlen, wenn dich der eigene Vater schon so behandelt und du dann denkst, du findest Freunde und dann schikanieren dich hier auch noch alle?«, sagte George nun lauter und schnipste Ron gegen die Stirn, als er eine Hand auf der Schulter spürte. Minerva McGonagall sah ihn fast schon mitfühlend an und George ließ seinen Bruder los. Sie hatten gar nicht gemerkt, dass die Lehrerin hereingekommen war und nun alle Blicke auf ihr und den Weasleys ruhten.

»Entschuldigen Sie Professor«, sagte Fred und die Frau schüttelte den Kopf.

»Schon gut Mr. Weasley. Ich sehe, dass sie wohl zu den wenigen gehörten, die sich um das Wohl von Mr. Potter sorgten«, sagte sie nun und trat in die Mitte des Raumes.

»Ich möchte die Rede des Direktors an dieser Stelle nicht wiederholen. Sie war sehr eindringlich, wie ich fand und ich möchte glauben, dass sie alle von Ihnen erreicht hat. Doch Mr. Weasley, wenn Sie es nicht als schlimm empfinden einen Klassenkameraden nachts ohne Decke schlafen zu lassen oder dessen Dinge zu verstecken, dann frage ich mich, ob Sie es wirklich verstanden haben?«, McGonagall sah Ron so ernst an, dass dieser tief in das Polster der Couch rutschte.

»Dieses Haus stand von jeher für Mut und Tapferkeit, aber auch Ritterlichkeit. Ich frage mich nur, wo waren diese Eigenschaften, als hier ein kleiner Junge gequält wurde? Nicht jeder von Ihnen hat sich daran beteiligt, aber Sie alle hätten einen Unterschied machen können. Sie hätten sich einem von uns anvertrauen können oder Sie hätten ihn einfach beschützen, ihm beistehen können, aber Sie entschieden sich anders und Sie ... wir alle haben verdient, nun hier in grau und schwarz zu sitzen. Auch wir Lehrer haben Fehler gemacht, allen voran natürlich Harrys Vater, aber dies ist kein Grund, es ihm oder uns gleichzutun. Bei Merlin, Sie alle sind doch nicht ohne Grund in diesem Haus ...«, aufgebracht lief McGonagall nun auf und ab.

»Sie alle sind mutig, tapfer und loyal oder sollte sich der Hut so getäuscht haben? Sollte ich mich getäuscht haben? Kann ich noch länger Ihre Hauslehrerin sein, wenn meine eigenen Schüler, einen Hauskameraden einsperren, so dass dieser so verzweifelt ist und sich beim Versuch, sich zu befreien, die Hände bricht?«, ein kurzen lautes Einatmen durchbrach die Stille. Ein paar der älteren Jungen blickten verschämt auf den Boden. Auch McGonagall sah das und trat nun auf diese zu.

»Mr. Collins, Mr. Marks, Mr. Taylor wollen Sie dazu etwas sagen?«, fragte sie streng.

»Es tut ... es tut uns leid. Wir wollten nur ...«, stotterte einer der Viertklässler.

»Was wollten Sie? Ihn bestrafen, weil der Vater so streng mit ihm war, ihm Punkte abzog?«, ein schwaches Nicken war die Antwort.

»Das ist erbärmlich. Sie drei kommen morgen nach dem Unterricht zu mir«, sagte McGonagall seufzend und die drei, die noch immer nicht aufsahen, nickten.

»Ihnen wird aufgefallen sein, dass auch Mr. Greene nicht unter uns weilt und dies hat einen sehr triftigen Grund. Mr. Bone, würden Sie bitte herkommen«, bat McGonagall nun nicht gerade freundlich. Der schlaksige Junge aus dem fünften Jahr trat nach vorne. Er war blass und seine Hände zitterten.

»Was geschah im Tropfenden Kessel, als Sie und Mr. Greene, dort waren?«, fragte McGonagall tonlos. Oliver Bone schluckte und starrte auf den Boden.

»Wir warten Mr. Bone.«

»Wir ... wir waren mit unseren Eltern dort und sind nur kurz auf ... also auf die Toilette gegangen und da kam ... also Pot- ... Harry kam herein. Paul ... Paul hat ihn sich geschnappt. Ich dachte, also ich dachte, er wollte ihm nur etwas Angst machen, aber dann ... Er hat ihn mit dem Kopf in ... in die Kloschüssel gesteckt. Ich hatte gerufen, er solle das lassen, aber Paul hat erst aufgehört, als Harry ... als er schon ganz blaue Lippen hatte. Wir sind dann abgehauen«, schloss Oliver und spürte die geschockten Blicke auf sich.

»Mr. Greene hätten Harry um ein Haar ertränkt und dass nur, weil er glaubte, dass nichts dabei wäre, den Jungen zu mobben. Warum haben Sie nicht energischer eingegriffen?«, fragte McGonagall nun.

»Ich weiß nicht ...«, sagte Oliver matt.

»Warum haben Sie ihn nicht von Harry weggezerrt? Ihn angeschrien?«

»Ich weiß nicht ...«

»Warum haben Sie nicht den Mut gefunden, ein hilfloses Kind vor dem Ertrinken zu bewahren?«

»Ich weiß es doch nicht«, schluchzte Oliver nun auf und sank noch mehr in sich zusammen. McGonagall ging zu ihm, führte ihn zur Couch und drückte ihn auf das Polster.

»Nun, aber ich weiß es. Sie wollten nicht das Opfer werden. Sie alle halfen nicht oder sahen weg, weil Sie Angst hatten, an Harrys Stelle zu geraten. Und ich sage Ihnen was, ich kann es verstehen. Trotz allem haben wir alle Schuld auf uns geladen. Mr. Greene wurde der Schule verwiesen und kehrt nicht zurück, er wird in Durmstrang seinen Abschluss machen und darüber hinaus Strafstunden im St. Mungo's leisten müssen. Mr. Bone ist auf Bewährung hier und das sind wir alle. Ich glaube, nein ich weiß, dass wir wieder zu dem Haus werden können, dass Godric Gryffindor im Sinn hatte, als er es gründete. Wir müssen zusammenhalten, einander helfen und beschützen, denn wenn wir es nicht tun, wer dann? Harry und sein Vater haben eine zweite Chance bekommen. Severus Snape hat selbst Mobbing hier an dieser Schule erfahren und es hat ihm zu dem Menschen gemacht, der er nun ist. Nun wird ihm geholfen und damit auch Harry. Versprechen Sie mir alle, dass ich nie wieder hier stehen muss, um mit Ihnen über das Mobbing und den versuchten Selbstmord eines Mitschülers zu sprechen. Versprechen Sie mir, dass Sie alle in sich gehen und versuchen herauszufinden, wer Sie sein wollen und ... und versprechen Sie mir, dass wenn Sie je das Gefühl haben zu verzweifeln, sich nicht mehr wohlzufühlen, wenn Sie glauben allein zu sein, dann zu mir oder einem anderen Lehrer gehen«, McGonagall blickte über ihre Schüler hinweg, diese nickten. Alle sahen tief betroffen aus und Amanda Kline, hatte Oliver, der sich noch immer nicht beruhigt hatte, eine Hand auf die Schulter gelegt.

»Professor, ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass es uns unendlich leidtut. Besonders mir, da ich Vertrauensschüler bin und früher hätte einschreiten müssen. Wir versprechen, dass wir Sie wieder stolz machen werden und, dass wir Harry hier das Zuhause geben werden, dass er verdient«, sagte Thomas Green, der aufgestanden war und nun in der Mitte des Raumes stand. Zustimmendes Gemurmel wurde laut.

»Ich glaube Ihnen Mr. Green, aber dies wird nicht mehr möglich sein. Harry wird nicht nach Gryffindor zurückkehren, sondern in das Haus seines Vaters wechseln und nun gehen Sie alle schlafen. Egal, was geschehen ist, ich möchte, dass Sie wissen, dass meine Tür Ihnen allen nach wie vor offensteht. Es wird für uns alle noch ein langer Weg zurück zum Alltag, aber wir werden es schaffen. Gute Nacht!«, sagte McGonagall, klopfte Thomas Green auf die Schulter und verließ den Gemeinschaftsraum. Fred und George Weasley rannten ihr nach, während die anderen leise in ihre Schlafsäle gingen.

»Professor!«, rief Fred und holte zusammen mit seinem Bruder die Frau an der Treppe ein.

»Die Herren Weasley, was kann ich noch für Sie tun?«, fragte sie.

»Geht es ihm wirklich gut?«, fragte Fred matt.

»Mr. Potter? Ja, das tut es ... sagen wir den Umständen entsprechend. Ich weiß, Sie beide machen sich Vorwürfe, doch ich weiß, dass Sie ihn mögen und ihm sicher geholfen hätten, wenn Sie es geahnt hätten. Machen Sie sich daher nicht so fertig. Das tun schon genug Menschen«, sagte McGonagall sacht.

»Dürfen wir ... dürfen wir ihm schreiben?«, fragte George nun zögernd.

»Sicher. Ich gebe Ihnen die Adresse, aber nun gehen Sie zu Bett«, sagte McGonagall, berührte kurz sacht Fred und George Wangen und stieg die Treppe hinab.

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Wollt Ihr auch noch etwas von der Ansprache bei den Slytherins hören?

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