Kapitel 3
Grübelnd stocherte ich in meinen Pfannkuchen herum.
Mittlerweile hatten wir es fast 9 Uhr und ich hatte die restliche Stunde nur damit zu tun gehabt, mir Gedanken über diese Akademie, den Werwölfen, Vampiren und Hexen zu machen.
Eve hatte mir auch nicht mehr geantwortet, weshalb das mir alles nur noch umso mehr merkwürdiger vorkam.
Gab es schon einmal jemanden der doch kein Gen in sich trägt oder.... ja.. oder gab es jemanden der zwei Gen in sich hatte?
Ging das überhaupt? Halb Mensch.... nee ein drittel Mensch, ein Drittel Vampir und ein Drittel Werwolf??
Plötzlich ging die Küchentüre auf und ich erschrak, weil ich niemanden hatte hören kommen.
Wahrscheinlich war ich zu sehr in Gedanken gewesen, als dass ich meine Mutter auf der Treppe gehört hatte. Denn diese betrat gerade die Küche und schaute mir verwundert entgegen.
„Ohh, guten Morgen, Schätzchen. Ich dachte, dass du noch schläfst. Ich wollte dir gerade Frühstück ans Bett bringen", lächelte sie müde und ging zur Kaffee Maschine.
Nach dem aufstehen war niemand von uns so richtig fit. Meistens erst nach einem Kaffee war der Morgen gerettet.
„Ich war schon eher wach und konnte vor Aufregung gar nicht wieder einschlafen", gestand ich. Zwar nicht ganz ehrlich, aber zum Teil. Das ich nicht mehr einschlafen konnte, stimmte schon.
Nachdem der Kaffe durch gelaufen war, kam meine Mutter auf mich zu und umarmte mich.
„Alles gute, mein Schätzchen!
15 Jahre! Wie die Zeit vergeht!"
Ich drückte sie auch an mich.
Durch meine ganzen Gedanken war ich etwas geschwächt...
Ich weiß auch nicht wieso, aber gleich so viele neue Informationen, dass war einfach anstrengend zu verarbeiten und dann noch die Gedanken die man selbst dazu hatte...
Nach einigen Minuten ließen wir uns los und meinte Mutter setzte sich mir gegenüber.
„Und, was hattest du heute so schönes geplant?"
Ich überlegte.
Ach ja!
„Annabelle und noch einige andere hatten eine Überraschungsfeier im Park geplant", antwortete ich.
„Überraschungsfeier? Und wenn es eine Überraschung ist, warum weißt du es dann?" Meine Mutter hob eine Augenbraue und trank einen Schluck aus ihrer Tasse.
Ups!
„Naja", verlegen strich ich mir eine meiner schwarzen Haarsträhnen hinter das Ohr und schob meinen Teller etwas beiseite. „Es kann sein, dass Bella sich verquatscht hat. Ich war so neugierig und konnte es nicht lassen nach zu bohren.... und da Bella sowieso kaum Sachen für sich behalten kann, war ich da eben an der richtigen Adresse", druckste ich herum.
Bella war Annabelles größere Schwester und auch wenn sie blutsverwandt waren, waren sie sich kaum ähnlich.
Während Annabelle die, ebenso, schwarzen Haare von ihrer Mutter vererbt bekommen hatte, hatte Bella die blonden Haare ihres Vaters. Beide besaßen zwar blaue Augen, aber wenn man in die Augen von Annabelle sehen würde, würde man das Blau mit dem tiefen Ozean vergleichen, während Bella so helle Augen wie der Himmel eines strahlenden Sommertages besaß.
Genauso wie ihre Eltern hatten beide eine schlanke, große Figur, während ich gegenüber den Schwestern eine kleine Figur aufzuweisen hatte.
Meine Mutter schüttelte derweil verärgert ihren Kopf.
„Vanessa, auch wenn Bella eine sehr gesprächige Person ist, würde sie nie eine Überraschung platzen lassen. Es sei denn jemand würde es ihr in der Alphastimme befehlen. Hast du deine benutzt?", fragte sie mich.
Ich wich ihrem Blick aus und starrte vor mir auf dem Tisch. Langsam nickte ich.
„Junges Fräulein, ich warte auf eine Antwort", setzte sie noch drauf.
Sie kannte mich einfach zu gut.
Verlegen schaute ich ihr in die Augen und gestand.
„Ja hab ich. Ich habe meine Alphastimme eingesetzt, um es aus ihr heraus zu bekommen."
Zufrieden, dass ich ihr eine Antwort gegeben hatte, nickte meine Mutter.
Zufrieden, dass ich meine innere Luna raus gelassen hatte, war sie nicht.
„Du wirst es wohl nie lassen... dass mit deiner Alphastimme. Aber gut... dass zeigt dass du eine wahre Luna wirst." Diesen einen Satz hörte ich schon mein ganzes Leben lang. Dass ich eine wahre und gute Luna wäre, aber selber würde ich das nie von mir behaupten. Warum? Dass würde man von alleine heraus finden, wenn man mich gut genug kennen würde.
Ich besaß nicht wirklich große Verantwortung, war unordentlich und wählte fast immer die falschen Entscheidungen.
Aber für mich war bis hierhin nie etwas falsch gewesen. Nur für die anderen.
Mit voller Wucht klatschte ich mir gegen die Stirn.
Meine Mutter zuckte erschrocken zurück und musterte mich überrascht.
„Was ist denn jetzt passiert?", fragte sie auch sogleich.
„Mir ist nur gerade aufgefallen, dass ich weder weiß wann und wo die Feier los gehen soll. Klar, sie ist im Park, aber der Park ist groß und Annabelle wollte mich abholen. Am besten noch vor dem Mittag. Das heißt...", ich schaute kurz auf die Uhr. „In 90 Minuten kommt sie.... noch mal 20 Minuten weg, da sie immer zu früh kommt!! Ich muss los!"
Eilig stellte ich mein Geschirr in die Spüle und hastete aus der Küche.
Ich hörte meine Mutter nur noch so etwas wie „Kinder" und „Stress" zu hören. Auch konnte ich mir richtig gut vorstellen, wie sie dabei die Augen verdrehte.
Ich grinste, während ich die Treppen hinauf rannte.
In meinem Zimmer angekommen, atmete ich erst einmal durch und ging dann zu meinem Kleiderschrank.
Die Tür hatte ich gleich auf gelassen, damit ich danach schnell ins Bad weiter konnte.
Ich riss die Türen meines Schrankes auf und überlegte was ich anziehen sollte.
Ein Kleid... eine Bluse... oder ein Pullover? So schwer.
Aber ich hatte heute Geburtstag, dass heißt es musste etwas schickes sein.
Am Ende entschied ich mich für ein dunkelblaues, bis zu den Knien reichendes Kleid. Am Dekolleté war das Kleid mit etwas Spitze verziert.
Aber nach dem Wetter draußen sollte ich vielleicht noch eine weiße Strickjacke drüber ziehen.
Auch wenn draußen die Sonne schien, der Wind würde noch auffrischen.
Nachdem ich dann auch im Bad mich umgezogen, geschminkt und vorher noch geduscht hatte, kam ich wieder in mein Zimmer. Außerdem hatte ich mir noch ein paar schöne Ohrringe und eine goldene Kette angelegt.
Ich blickte auf die Uhr.
Noch ungefähr 10min und sie würde mich abholen kommen.
Gerade wollte ich mich auf meinen Schreibtischstuhl setzen, als mein Vater von unten rief.
„Vanessa Gärmann! Auf der Stelle kommst du nach unten!"
Oh oh, dass klang gar nicht gut.
Mit zitternden Beinen stand ich auf und lief in die Küche, aus der die Stimme meines Vaters kam.
Dabei kam mir eine Frage in den Sinn: was hatte ich nun wieder falsch gemacht?
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Ich wollte schon einmal jetzt meinen Dank aussprechen an alle die meine Geschichte lesen, Voten und kommentieren.
Danke sehr !
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