Kapitel 4: Todesangst
Zelda
Der blaue Himmel war wieder da. Und die dunkle Gegend. Ich hörte Schritte und Grummeln. Doch noch immer waren die Schattenwesen da. Und zwei von ihnen stürmten geradewegs auf mich zu.
Obwohl die schwarzen Geister keine Körper hatten, konnte sie mich an den Armen hochziehen. Ihr Griff war fest. Viel zu fest. Ich brauchte gar nicht erst versuchen mich zu wehren, das war mir klar. Dann sah ich ihn. Link, dessen Haut noch immer grau und seine Klamotten noch immer schwarz waren. Seine roten Augen durchbohrten die meinen. Wut zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Er schritt mit gezogenem Schwert genau auf mich zu. Er wollte mich töten, daran bestand kein Zweifel.
Aus Panik begann ich schneller zu atmen. Gänsehaut zierte meinen Körper. Ich hatte Todesangst. Ich wollte nicht so sterben. Nicht durch ihn!
Er kam immer näher. Es waren nur noch wenige Meter, die uns voneinander trennten. Ich beobachtete seinen Arm, dessen Muskeln sich durch die Anspannung in seinem Körper noch ausgeprägter zeigten. Die kräftigen blauen Adern, die sich abzeichneten... er hatte Kraft. Spätestens jetzt war mir das ohne Zweifel klar.
"Link, du musst das nicht tun...", versuchte ich fast wimmernd auf ihn einzureden. "Wenn du den König wieder auferstehen lassen willst, dann werde ich dich nicht davon abhalten...", redete ich einfach weiter, unsicher darüber, ob er mich überhaupt hören konnte. Vielleicht würde er mich am Leben lassen, wenn ich mich kompromissbereit zeigte. Und ich musste am Leben bleiben, - zumindest bis diese Gefahr gebannt war - ansonsten wäre Hyrule verloren.
Plötzlich blieb er abrupt stehen. Durch die vielleicht zwei Zentimeter, die uns voneinander trennten, konnte ich seinen Atem spüren. Ich musste in seine roten Augen schauen. Etwas anderes blieb mir wohl auch nicht übrig. Link öffnete seinen Mund. Er sagte aber nichts. Dann schloss er ihn wieder, so, als hätte er es sich gerade anders überlegt, und drehte mir seinen Rücken zu. Ich blickte auf das goldene Funkeln seiner Schwerthalterung und fragte mich eins. Wie konnte das alles nur passieren? Warum nur hatte ich es soweit kommen lassen? Wir hatten es doch fast geschafft.
"Nehmt sie mit!", ertönte plötzlich seine Stimme. Doch anders, als ich sie gewohnt war. Viel lauter und strenger. Wo war der Link, den ich kannte?
Ich wurde ein Stück nach Vorne gedrückt.
Dann begann die vielleicht schlimmste Reise meines Lebens.
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