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4. Wie geht es dir?

Als Nathaniel und ich den Raum betreten, bekomme ich gleich zwei finstere Blicke zu spüren.
Amber sieht mich an, als hätte ich ihr gerade ihr Outfit zerstört und die Haare abrasiert. Ihr Blick vermittelt mir eine Art Rachegelüst, der am besten Folterei beinhaltet. Lange Folterei.
Melodys Todesblick bleibt mir natürlich auch nicht erspart. Er kommt zwar nicht an den von Amber ran, zeigt mir aber trotzdem, dass sie mich am liebsten von der Schule werfen würde, damit ich ihr nicht mehr in die Quere komme.
Ich frage mich, ob Nathaniel überhaupt etwas davon mitkriegt und wenn er es tut, was er darüber denkt.

Wie ich am nächsten Morgen gerade aus dem Bus ausgestiegen bin und mich zum Eingang der Schule begebe, sehe ich, wie ein langes, schwarzes Auto davor anhält. Es ähnelt einer Limousine aber es ist keine. Ich versuche langsamer zu gehen, ohne dass es merkwürdig aussieht, um zu erfahren, wer dort aussteigt. Vielleicht ein neuer Schüler? Ich habe das Auto zumindest noch nie zuvor gesehen. Ein Mann, der vermutlich der Chaffeur dieses Schlittens ist, steigt als erstes aus, wechselt die Seite und hält die hintere Tür auf. Den Schuh, den ich als erstes von der nun erscheinenden Person, zu sehen kriege, würde ich überall wieder erkennen. Es ist Amber. Plötzlich schlägt es bei mir ein, wie ein Blitz: Wo Amber ist, kann ihr Zwillingsbruder Nathaniel nicht weit entfernt sein! Doch die Tür schließt sich hinter Amber und der Chaffeur begibt sich zurück an seinen Fahrerplatz, um wegzufahren. Stolzierend begibt sich Amber in die Schule hinein.
Wo ist Nathaniel? Ob er sich diesen Auftritt nicht geben wollte und einfach mit dem Bus zur Schule gefahren ist?

In der Mittagspause erweist sich meine Überlegung als falsch. Nathaniel ist nicht zur Schule gekommen. So mysteriös, wie es mir gerade vorkommt, ist es aber eigentlich nicht. Schließlich wird jeder mal krank, auch so ein Vorzeigeexemplar, wie er. Ich bemerke ein lautes Schnipsen vor meiner Nase und schrecke leicht auf.
"Lisalein, wenn du nicht aufpasst, findest du den Weg zurück in die Realität nie wieder und steckst in deiner Gedankenwelt fest!", warnt mich Alexy in einem fürsorglichen Ton und mit ernstem Blick, ehe er mich dann anlacht. Ich muss kichern über diese Vorstellung. "Nein, danke."
"Dass Rosa mal wieder die Schule schwänzt, um Leigh zu sehen, passt mir gar nicht. Das neue Schuljahr hat doch gerade erst angefangen!"
Manchmal übernimmt Alexy eine Art Mutter-Rolle bei seinen Freunden aber besonders bei Armin. Ich denke nicht, dass es damit zusammenhängt, dass er auf Jungs steht und dennoch verhält sich kaum ein anderer Junge so, den ich kenne. Nathaniel hat manchmal auch leichte Züge davon, wenn er mal wieder Schülern hinterher rennt, die mehrere unentschuldigte Fehlstunden haben und Gefahr laufen, auf Grund dessen von der Schule suspendiert zu werden - wie zum Beispiel Castiel.
Ich versuche Alexy zu entspannen: "Sie weiß schon was sie tut und wenn sie einen Tag nicht da ist, kann sie das auch leicht wieder aufholen!"
"Verschöne das doch nicht ..."
"Tue ich nicht", entgegne ich ihm mit einem kleinen Schmollmund, "aber du musst zugeben, dass da ein Fünkchen Wahrheit drin steckt."
"Apropos Wahrheit ..." Ein verschwörerisches Lächeln bildet sich in seinem Gesicht. "Wir spielen Wahrheit oder Wahrheit, du bist dran!"
"Du meinst Wahrheit oder Pflicht, oder?"
"Nein, Wahrheit oder Wahrheit! Das ist mein eigenes Spiel."
"Dann kann ich doch nur Wahrheit nehmen? Typisch du!"
"Ach, du nimmst Wahrheit? So, so. Hier meine Frage: Fehlt dir heute jemand?"
Ich schaue ihn prüfend an. "Rosa? Wir haben doch gerade noch von ihr gesprochen."
Alexy ahmt ein schrilles Buzzer-Geräusch nach, um mir zu zeigen, dass dies die falsche Antwort war.
"Ich erinnere dich nochmal daran, dass du die Wahrheit sagen musst!"
"Hä, was willst -", da leuchtet es mir ein, "Nathaniel fehlt heute?"
Er klatscht in die Hände und ich sehe ihn verdattert an. "Euer gemeinsames Auftreten gestern ist mir genauso wenig entgangen wie Melody. Was habt ihr zwei denn noch getrieben, dass ihr zu spät gekommen seit?"
"Alexy, das ist doch lächerlich!" Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Wenn er einmal was gefunden hat, dann kann er nicht aufhören, darüber zu sprechen. Ich kann es nicht lassen, mich zu rechtfertigen: "Außerdem sind wir doch kaum verspätet zum Unterricht erschienen? Ich verstehe nicht, was du da jetzt hinein interpretierst!"
Er beginnt zu lachen. Natürlich findet er es amüsant, wie ich wie eine Schwerverbrecherin versuche meine Unschuld zu beteuern, jedoch ziehe ich mir das auch nicht irgendwie aus der Nase. Nathaniel und ich kennen uns kaum. Ich habe gestern ein bisschen mehr über ihn erfahren aber wenn ich das jetzt Alexy erzähle, habe ich ihn nur noch mehr als Hobbydetektiv an der Backe.
Er hat noch immer nicht aufgehört zu lachen. Ich schubse ihn leicht weg. "Hör auf, Mensch!"
"Es ist einfach zu witzig, du müsstest dich selbst sehen! Ich nehme dich doch nur etwas auf die Schippe."
"Sehr witzig", grinse ich.
"Total!"
Nach diesem Gespräch schummelte sich unser Schülersprecher nicht noch einmal in meine Gedanken hinein.

Der nächste Morgen zeigt sich düster und regnerisch. Seufzend nehme ich einen unserer Regenschirme mit und begebe mich aus dem Haus. Dieses Wetter frustriert mich gleich zu Beginn und auch der volle Bus macht es nicht besser. Endlich angekommen an der Schule, schnappe ich erstmal nach der mehr oder weniger frischen Luft von draußen. Dieser Duft von Regen passt mir nicht ganz aber er lässt mich auf das anstehende Trockene freuen. Diesmal bekomme ich keine showreife Ankunft von Amber mit ... Aber auch keine von Nathaniel.
"Guten Morgen!", begrüßt mich Rosalia glücklich, wie immer, und umarmt mich. Ich habe es gerade noch so geschafft, meinen Regenschirm zu zubekommen. "Guten Morgen."
"Na, wo ist denn dein Lächeln?"
"Irgendwo zwischen diesen dunklen Wolken da draußen."
"Kann ich verstehen", gibt sie zu und wir gehen gemeinsam weiter zu unserem Klassenraum, "aber davon darfst du dir nicht zu sehr die Stimmung vermiesen lassen!"
Ich schüttle mit dem Kopf, um ihr das zu versichern.
Ich betrete die Klasse als erstes und da sehe ich ihn wieder: Nathaniels leeren Stuhl. Ich gehe in eine Ecke des Raumes und stelle meinen Regenschirm auf, damit er trocknen kann. Ich will mich nicht vor mir selbst irgendwie verteidigen aber Nathaniels Fehlen springt mir nunmal direkt ins Auge, wenn sein Platz gleich vor meinem ist. Würde er auf der anderen Seite sitzen, würde mir das niemals sofort auffallen. Wohl eher erst dann, wenn die Anwesenheit überprüft wird. Ich begebe mich auf meinen rechtmäßigen Sitzplatz und sehe plötzlich, wie Mr. Faraize bereits am Lehrerpult steht.
"So ...", beginnt er pünktlich zum Unterrichsbeginn, "Dann wollen wir mal sehen, wer heute alles da ist. Iris?"
"Hier!"
"Alles klar. Kim?"
"Anwesend."
"Melody?"
"Ja!"
"Gut. Nathaniel?"
Er bekommt keine Antwort zurück. "Nathaniel?"
Unerwartet für mich, schlägt er sich mit der Hand gegen die Stirn. "Achja", murmelt er, dennoch verständlich genug, um es nicht zu überhören. Er geht die Liste weiter durch und ich starre auf meinen Tisch. Was meint er? Ist Nathaniel doch in der Schule? Oder ist er krank geschrieben und es ist ihm gerade wieder eingefallen?
"Lisa?!"
Ruckartig sehe ich zu Mr. Faraize auf, der mich irritiert ansieht. "Warum antwortest du nicht?"
"T-Tut ... Tut mir leid." Ich spüre, wie ich langsam erröte. Dabei höre ich Rosalias leises Kichern. Ich kann nicht anders, als mein Gesicht mit beiden Händen zu verdecken. Noch dazu kann ich nicht anders, als an Mr. Faraizes Aussage zu sich selbst, in Bezug auf Nathaniels Fehlen, zu denken. Als hätte irgendjemand irgendeinen Schalter in meinem Kopf bewegt, der mein Interesse an ihm schlagartig in die Höhen hat fallen lassen. Es ist schon etwas frustrierend, gerade wenn man daran denkt, dass die Schule und der Unterricht noch keine Woche lang geht.
Wie es ihm wohl geht? Ich habe keine andere Wahl als abzuwarten, bis er wieder da ist.
Doch selbst dann, werde ich ihn vermutlich nicht "Wie geht es dir?" fragen, als würde ich jeden Tag nichts anderes tun, weil wir ja so gut miteinander befreundet sind.

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