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16. "Nicht wichtiger als du ..."

Ich spüre, wie mir eine große Hand durch mein Haar streicht. Langsam öffne ich meine Augen und realisiere erst gar nicht, wo ich mich gerade eigentlich befinde. Ich richte mich auf, noch immer ziemlich schlapp und mühsam. Das Erste, was ich erblicke, ist Nathaniels kleines, schüchternes Lächeln im Gesicht und seine roten Wangen. Da durchfährt mich ein Schock. Schnell schaue ich auf meine goldgefärbte Armbanduhr, um meine Vermutung bestätigt zu bekommen: Ich bin eingeschlafen. Es ist mittlerweile kurz nach Fünf.
"Oh ... Nein ...", gebe ich verzweifelt von mir. Wie konnte mir das nur passieren?! Nathaniel lacht leise in sich hinein und versucht mich, mit sanfter Stimme, zu beruhigen: "Mach dir keinen Vorwurf, es ist alles in Ordnung. Mir ist das auch schon öfters passiert."
Mit beiden Händen an den Kopf geschlagen, lasse ich meine Ellbogen auf den Tisch nieder.
"Das tut mir so leid, Nathaniel! Ich schwöre dir, dass ich nur kurz die Augen schließen wollte. Das war so nicht geplant ..."
Er wirkt für einen Moment nachdenklich, ehe er mich wieder anlächelt und leicht mit den Schultern zuckt: "Vieles kommt ungeplant."
Ich schaue ihn kurz schief an, lächle dann aber zurück, wenn auch peinlich berührt.
Ich hatte einen Traum. Darin hat er sanft eine Hand an meine Taille und die andere unter mein Kinn gelegt. Er hat mir so lange tief in die Augen geschaut, bis er endlich mit seinem Gesicht näher an meines gekommen ist und sich unsere Lippen fast berührten. Ich habe so ein starkes Herzklopfen verspürt, es fühlte sich wirklich realistisch an! Jedoch beschwere ich mich auch nicht darüber, durch sein achtsames Streicheln durch mein Haar geweckt worden zu sein. Wenn es nach mir geht, kann ich ab sofort jeden Morgen auf diese Art und Weise geweckt werden. Allerdings natürlich nur von ihm.
"Möchtest du noch weiterlernen oder sollen wir das ein anderes Mal fortführen?", fragt er mit einem kleinen, besorgten Unterton.
"Weiterlernen, ich werde nicht noch einmal einschlafen", lache ich, "versprochen!"
Er nickt daraufhin und hilft mir dabei, die Übungsaufgaben zu lösen. Dafür ist er noch näher zu mir gerutscht, weswegen ich innerlich erstmal einen kleinen Freudentanz veranstaltet habe. Sein Knie berührt die ganze Zeit über meins, doch weder ich noch er ziehen es weg. Vielleicht macht es einen falschen Eindruck auf mich, doch es fühlt sich so an, als würde Nathaniel gerade gerne mit mir hier sitzen. Meine Müdigkeit verschwindet im Verlauf dieser Nachhilfeeinheit auch immer weiter, bis sie schlussendlich ganz weg ist und ich auch die einzelnen Schritte in Mathe schneller nachvollziehen kann. Immer wieder lobt mich der charmante Blondschopf.
Als ich erneut einen Blick auf die Uhrzeit werfe, schrecke ich kurz auf, da es bereits kurz vor Sieben ist.
"Voll spät!", stelle ich verwundert fest und Nathaniels Gesichtszüge zieht ebenfalls ein wenig Schockierung darüber.
"Dann lass uns nachhause gehen", schlägt er vor, "ich bringe dich wieder, okay?"
Nie im Leben würde ich das Ablehnen. "Sehr gerne", grinse ich ihn an und packe meine Sachen ein.

Raus aus dem Schulgebäude, begeben wir uns Richtung Park, da es durch diesen schneller zu meinem Haus geht.
"Jetzt kann ich mich aber bedanken! Also: Vielen lieben Dank, Nathaniel. Du hast mir echt geholfen aber, um ehrlich zu sein, habe ich das auch nicht anders erwartet." Glücklich und zufrieden, schenke ich ihm mein breitestes Lächeln. So breit, dass sich auch meine Grübchen bemerkbar machen. Er streicht sich verlegen durch sein leicht wuscheliges Haar und lächelt dabei zurück. "Falls du mal wieder Hilfe brauchst, kannst du mir ja schreiben."
"Das werde ich!"
Stumm gehen wir ein paar Schritte weiter, bevor ich ihm noch etwas sagen muss: "Ich hatte viel Spaß heute. Ich weiß nicht, ob du mir das wirklich glauben kannst, weil ich für kurze Zeit eingeschlafen bin, aber es ist wahr."
Scheinbar verwundert, über meine Worte, schaut er mich an. Es sieht für einen Augenblick so aus, als wolle er antworten, doch ich komme ihm mit noch etwas, das mir auf der Zunge liegt, zuvor: "I-Ich ... Ich verbringe gerne Zeit mit dir. Das wollte ich d-dich noch wissen lassen." Mein Stottern hat es ruiniert, weswegen ich direkt beginne, mich über mich selbst zu ärgern. Unachtsam, wie ich dem Moment bin, stolpere ich plötzlich über meine eigenen Füße. Ein seltsames Geräusch, eine Mischung aus schreien und quietschen, entwischt mir dabei. Reflexartig greife ich nach Nathaniels Arm, doch dieser Junge hat noch bessere Reflexe als ich, denn er schafft es - wie damals im Lagerraum während der Chemiestunde - noch rechtzeitig, sich vor mich zu stellen und aufzufangen. Mit den Fingern fest in sein Hemd gebohrt, schmiegt sich meine eine Gesichtshälfte leicht an seinen Oberkörper. Meine andere Hand liegt nur wenige Zentimeter daneben. Mein Herz springt mir gleich aus der Brust. Vorsichtig schaue ich zu ihm rauf. Ich bin wirklich peinlich heute. Furchtbar peinlich! Meine Wangen glühen vor Scham.
Nathaniel schaut mich erst noch ziemlich überrumpelt an, doch dann lächelt er wieder. Es ist ein erleichtertes und warmes Lächeln. Warm, wie seine Körpertemperatur, der ich gerade in unmittelbarer Nähe ausgesetzt bin.
"Du musst wirklich lernen, besser auf dich aufzupassen", schmunzelt er vernehmlich. Mir fehlen die Worte. Er lässt mich auch nicht wieder los, wobei ich jetzt auch wieder von alleine aufrecht stehen kann. Dagegen wehren, tue ich mich natürlich nicht. Stattdessen blicke ich weiterhin in seine schönen Augen und er in die Meinen. Die Zeit steht still, bis er leise, stotternd hinzufügt: "Ich ... Ich verbringe auch gerne Zeit mit dir."
Das war der Satz, den ich hören wollte. Er lässt mich von Null auf Hundert mehrere Glücksgefühle gleichzeitig verspüren, während ich äußerlich seinem Blick standhalte und ihn einfach nur anlächle. Er lächelt zurück. Eine leichte Windbriese weht, die mir eine Haarsträhne vor die Augen wirft. Nathaniel kümmert sich darum, indem er sie mir grinsend und rücksichtsvoll aus dem Gesicht streicht. Anschließend nimmt er seine Hand nicht zurück zu sich, sondern legt sie an meine linke Wange. Da geht es mit mir durch: Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, nein, bis zum Haaransatz und dann ist da noch diese unbeschreibliche Hitze, die meinen Körper durchfährt, wie ein Blitz.
Bitte, lieber Gott, bitte lass ihn die Offensive gehen! Es ist der perfekte Moment!
"So eine Überraschung", höre ich auf einmal jemanden sagen. Nathaniel und ich blicken beide in die Richtung, aus der der Satz gekommen ist und finden Castiel vor. Ausgerechnet Castiel. Das darf nicht wahr sein! Zusammen mit seinem Hund geht er ein wenig auf uns zu.
"Na toll", höre ich Nathaniel murmeln, der mich zugleich wieder loslässt.
"Wie schön euch zu sehen", bringt Castiel sarkastisch hervor. Sein Hund, Demon, ein Beauceron, bellt daraufhin einmal. "Warum habt ihr euch wieder voneinander getrennt?" Castiels Stimmlage hat etwas provozierendes in sich, das an Nathaniel auch nicht vorbeigeht.
"Warum gehst du nicht einfach weiter und ignorierst uns?", fragt er genervt.
"Wärst du alleine, würde ich das machen aber du hast Lisa bei dir."
"Und?"
"Ganz einfach: Ich mag sie. Ich werde ihr ja wohl noch einen guten Abend wünschen dürfen."
Nathaniel verdreht die Augen. "Dann mach es und geh wieder."
"Das hättest du wohl gerne."
"Ja, hätte ich."
Da beginnt es wieder. Eine Auseinandersetzung zwischen den beiden größten Streithähnen überhaupt.
"Sollen wir nicht einfach weitergehen?", frage ich Nathaniel in einem flüsternden Ton. Dieser schüttelt nur mit dem Kopf. Grandios - Castiels Provokation hat gewirkt.
"Was macht ihr hier überhaupt? Ist das ein Date oder was soll das sein?", hakt Castiel nach. Er steckt seine freie Hand in seine Hosentasche. Ich will gar nicht wissen, ob diese Hand sich bereits zu einer Faust geballt hat, denn das könnte alles nur weiter zuspitzen.
"Warum interessiert dich das überhaupt?", wende ich schließlich ein. Ich habe keine Lust auf diese Konversation, ich will einfach mit Nathaniel weitergehen und so diesen bisherigen schönen Tag abschließen.
"Denk nach."
Irritiert darüber, mache ich das auch, während Nathaniel weiter stichelt: "Eifersüchtig oder warum?"
In dem Augenblick weiten sich Castiels Augen. Demon bellt mehrere Male.
"So ein Schwachsinn!"
"Macht aber den Anschein, wenn du dich hier gerade so aufspielst."
"Pass besser auf!"
Da leuchtet es mir wieder ein, was Castiel mir auf Armins und Alexys Party gesagt hat. Dass es auch noch andere Jungs gibt, die sich für mich interessieren. Jedoch habe ich nur kurz darüber nachgedacht, wen genau er damit meint. Jetzt habe ich ein Vermutung, die mir aber alles andere als gefällt.
"Ich möchte jetzt einfach nachhause gehen, könnt ihr das nicht auf wann anders verschieben?!"
Nathaniel sagt daraufhin nichts, während Castiel meinem Blick nur ausweicht. Er geht wieder ein paar Schritte auf uns zu und hält schließlich neben mir noch einmal kurz an, um mir zu sagen: "Gute Nacht."
Mittlerweile ist die Sonne untergegangen und die Dunkelheit ist eingebrochen. Castiel ist weg und Nathaniel und ich setzen unseren Weg zu mir fort.
"Dass ausgerechnet der auftauchen musste", beschwert er sich.
"Schon unglücklich ..."
"Wirklich."
Wir gehen weiter, bis er wenige Meter vor meinem Haus stehen bleibt. Er blickt zunächst noch zu Boden, bis er dann ausspricht, was ihm im Kopf vorgeht: "Was hat Castiel gemeint? Weißt du, warum er so reagiert hat, als er uns zusammen gesehen hat? Mal davon abgesehen, dass er dich mag ..."
Ich schaue zu ihm zurück und drehe mich um. Die Schritte, die uns jetzt noch voneinander trennen, gehe ich, um ihm wieder näher zu sein. Ich habe mir schon gedacht, dass er das noch fragen wird.
"Um ehrlich zu sein, weiß ich es auch nicht hundertprozentig. Ich habe nur eine Vermutung ..."
"Und die wäre?"
"Auf Armins und Alexys Party hat er es irgendwie geschafft zu erraten, als ich durch die Menge geschaut habe, dass ich nach dir suche. Er sagte mir, dass du dich für nichts weiteres als Schule interessierst und dass das auch immer so bleiben wird. Stattdessen gäbe es andere Jungs, die sich für mich interessieren. Danach ist er gegangen, weswegen ich keine Gewissheit darüber habe, wen er mit 'andere Jungs' meint. Er war außerdem betrunken. Ich hätte nicht gedacht, dass er sich noch daran erinnert."
Nathaniel blickt zur Seite. Ich frage mich, ob er gerade nachdenkt oder einfach nur wütend wird, einfach weil diese Worte ausgerechnet aus Castiels Mund kamen.
"Er scheint wohl Gefallen an dir zu haben", sagt er kühl. So habe ich ihn noch nie zuvor sprechen hören. Mir gefällt diese Stimmlage nicht.
"Was man ihm auch nicht verübeln kann", ergänzt er murmelnd, jedoch noch verständlich genug für mich. Er geht die restlichen Meter bis zu meinem Zuhause weiter. Ich folge ihm und wir halten vor meiner Haustür an. Er nimmt mich in die Arme, um sich zu verabschieden. Kein Lächeln, keine strahlenden Augen. Er ist gerade wie ausgewechselt.
"Bis morgen."
Nach diesen letzten Worten geht er und ich kann nichts weiter tun, als ihm dabei hinterher zu schauen. Er dreht sich auch nicht noch einmal um.

Bereit zum schlafen, mummle ich mich in mein warmes Bett ein. Der Nachmittag war so schön aber der Abend hat es ein wenig ruiniert. Oder besser gesagt: Castiel hat es ein wenig ruiniert. Ich wünschte dieser dauerhafte Streit zwischen den Beiden, würde endlich ein Ende nehmen. Doch, was wäre diese Schule, ohne dass sich die beiden nicht ausstehen können? Traurig aber wahr.
Der Nachrichtenton meines Handys reißt mich aus meinem Gedanken.
Rosalia: Wie war es? ❤️
Ich würde so gerne schreiben, dass es nahezu perfekt war aber das wäre es nur gewesen, wenn Castiel nicht aufgetaucht und Nathaniel mich geküsst hätte ...
Ich: Ganz gut, eigentlich. Einzelheiten gibt es morgen! ❤️
Ich will mein Handy gerade wieder weglegen, da klingelt es erneut. Diesmal ist es aber nicht Rosalia, die mir schreibt.
Nathaniel: Hey ... Tut mir leid für die etwas schroffe Verabschiedung.
Ich muss ein klein wenig lächeln. Das ist ziemlich aufmerksam von ihm.
Ich: Kein Problem :)
Ich: War es wegen Castiel?
Nathaniel: Ja ...
Ich: Verstehe ...
Nathaniel: Es hat mich einfach wütend gemacht, dass er aufgetaucht ist.
Nathaniel: Aber noch viel mehr das, was er zu dir gesagt hat.
Meine Neugier ist unaufhaltsam. Ich muss weiter nachhaken.
Ich: Warum? 😳
Nathaniel: Weil es nicht wahr ist!
Nathaniel: Ja, Schule ist mir wichtig aber nicht wichtiger als alles andere auf der Welt.
Nathaniel: Zum Beispiel nicht wichtiger als du ...
Da ist es wieder. Dieses Herzklopfen, das die Stille in meinem Zimmer mehrfach übertönt. Hat er das gerade wirklich geschrieben?! Ich glaube, ich würde umkippen, wenn ich nicht bereits im Bett liegen würde.
Ich: Wow. Das zu lesen hat mich gerade echt gefreut :)
Nathaniel: :)
Ich: Du bist mir auch wichtig :)
Nathaniel: Ehrlich?
Ich: Ehrlich. ❤️
Nathaniel: ❤️
Ich: Ich gehe jetzt schlafen, damit ich morgen nicht wieder so müde bin 😅
Nathaniel: Hahaha, okay 😂
Nathaniel: Gute Nacht und träum was schönes :) ❤️
Ich: Danke, du auch ❤️
Ich sperre gerade mein Handy, da blinkt noch eine weitere Nachricht auf:
Nathaniel: Warte!
Ich: Ja?
Nathaniel: Als ich gesehen habe, dass du schläfst, hab ich dich nicht sofort geweckt, wie du vielleicht gemerkt hast.
Nathaniel: Du erinnerst mich an Dornröschen, wenn du schläfst :)
Nathaniel: Ich habe dir dazu verholfen, dich auf den Tisch zu legen. Du bist einfach nicht davon wach geworden, einen richtigen Tiefschlaf hast du! :)
Ich: Haha, das ist lieb von dir gewesen :) ❤️
Ich: Tut mir auf jeden Fall nochmal leid!
Nathaniel: Ist nicht schlimm, wie gesagt. Du sahst friedlich aus. Und auch irgendwie süß :)
Ich sterbe. Nathaniel muss mich also beobachtet haben, wenn auch nur kurz und er findet mich süß! Ich bin gerade so glücklich, ich kann gleich sofort einschlafen. Das ist der beste Tag seit langem!
Ich: Haha, oh man aber danke 😳❤️
Nathaniel: ❤️
Damit beende ich dieses Gespräch und mache mein Handy aus. Ich drehe mich um, auf die andere Seite und kann nicht aufhören zu grinsen. Ich bin Nathaniel und seiner Art so verfallen ... Selbst wenn er sich niemals in mich verlieben sollte, hoffe ich, dass er mir immer erhalten bleibt. Aber in erster Linie hoffe ich natürlich, dass er mir genauso verfällt, wie ich ihm.

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