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Kapitel 3

Erstaunt sah ich zu Alexander hoch, wie er einfach nur da stand und genau das aussprach, was mich seit Tagen beschäftigte. Belle, meine glückliche beste Freundin Belle, hätte sich niemals einfach das Leben genommen. Ich war davon ausgegangen, dass jeder der sie gekannt hatte das genauso gut wusste wie ich. Doch meine Überzeugung war falsch - tatsächlich sahen mich viele nur mit diesem ‚Du tust mir so leid- Blick' an, wenn ich ihnen die Wahrheit erzählte. Keiner wollte sie hören, keiner wollte sie glauben. Fast eine Woche nach ihrem Tod hatte ich allerdings jemanden gefunden, der der gleichen Ansicht war wie ich. Alexander kannte Belle auch gut, nicht so gut wie ich, aber gut. Dass er davon ausging, dass sie sich nicht umgebracht hat, hätte für mich keine Überraschung sein sollen. Aber das war es.

„Talia?", hakte er nach und mir fiel auf, dass ich ihm noch immer nicht geantwortet hatte. Schnell wischte ich mir, zum hundertsten Mal an diesem Tag, die Tränen aus den Augen und sah zu ihm hoch. „Wie soll ich dir denn helfen können?", fragte ich den hochgewachsenen Jungen schnell, der gerade dabei war, sich neben mich in den Sand zu setzen. Die Frage war ehrlich - ich wusste nicht, wie ich ihm helfen sollte. Mein größtes Talent lag wahrscheinlich darin zu lernen, meine größte Schwäche war alles andere im Leben. Wahrscheinlich würde ich ihm eher im Weg stehen, anstatt wirklich hilfreich zu sein. Außerdem gab es die Polizei, vielleicht könnten wir zu zweit ins Präsidium gehen und unsere Zweifel aussprechen. Vielleicht würden wir zu zweit ernst genommen werden und es wurde nicht auf die Trauer eines unerfahrenen Menschen geschoben. - Nein. Die Polizei würde rein gar nichts tun, genauso wie sie die ganze Zeit nichts tat und es einfach als Selbstmord abstempelte. Selbst der General glaubte mir nicht, dabei versuchte er immer das Gute und die Wahrheit in jedem zu sehen.

„Dein Vater arbeitet doch bei der Polizei, oder?" Verwirrt nickte ich kurz. Was hatte der General nun damit zu tun? Oder besser gesagt sein Job? „Perfekt. Wir müssen an die Akte über Belle's Tod herankommen." Tod. Da war es wieder, dieses große böse Wort, welches mich jedes Mal wieder aus der Bahn warf. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, doch ich hielt mich an dem Gedanken fest, dass dieses Gespräch stattfand, um Belle die letzte Ehre zu erweisen. Um die Wahrheit herauszufinden, die immer so wichtig für meine beste Freundin war. Ich überdachte Alexanders Satz noch einmal bis ich endlich verstand, was er damit meinte. Er wollte die Akte von der Polizei klauen, um zu überprüfen, ob es dort auch als Selbstmord aufgeführt war. „Du möchtest die Polizei beklauen? Bist du bescheuert?", fragte ich leicht schockiert, worauf für einen kurzen Moment sein schiefes Grinsen wieder in seinem Gesicht zu finden war. Seit Belle's Tod hatte ich ihn nicht mehr grinsen sehen und ich wusste auch warum; Belle hatte ihm viel mehr bedeutet, als er zugab.

„Ich möchte sie nicht beklauen. Ich möchte mir die Akte anschauen und die wichtige Seite kopieren", umschrieb er das Wort klauen so, dass es nicht mehr nach einer Straftat klang. Dabei waren es gleich zwei schwere Straftaten - Einbruch und Diebstahl. Und das alles auch noch in einer Polizeiwache. „Und dafür brauchst du mich und meinen Vater, weil...?", fragte ich, da alles in mir sich dagegen sträubte, seine Idee als gut zu befinden. „Weil dein Vater einen Schlüssel haben wird für die Aktenschränke und ich jemanden brauche, der die Wache davor ablenkt, während ich meinen Plan ausführe." Er wusste von den Aktenschränken in dem separaten Zimmer, vor dem nur eine Wache stand. Also war er schon da gewesen und hatte es alleine versucht... Evanston war klein, es gab keine super geheimen Akten - wenn hier was passierte, wusste es sowieso jeder. Aus diesem Grund war das Zimmer wenig bewacht und man konnte leicht unbemerkt hineingelangen. Besonders wenn man die Tochter eines hochrangigen Offiziers war. Ich war schon einmal dort eingebrochen, um zu schauen, ob Belles damaliger Freund irgendwelche Vorstrafen hatte, denn er war mir nicht ganz geheuer. Trotzdem war das hier eine ganz andere Nummer - wir wollten eine Akte über einen Todesfall haben, der in der ganzen Stadt Thema war. Außerdem war ich nun älter und musste an meine Zukunft denken.

„Wenn das herauskommt, wird mich die Northwestern University niemals zum Jura-Studium zulassen. Ich weiß, wie wichtig dir die Wahrheit ist, Alexander. Mir ist sie genauso wichtig. Aber ich arbeite seit Jahren hart auf diesen Studienplatz hin, das ist meine Zukunft. Ich kann das nicht riskieren." In dem Moment fühlte ich mich, als wenn ich meine beste Freundin im Stich gelassen hätte. Aber so war es nun mal: Während andere draußen mit Freunden herumhingen, lernte ich für die Schule. Während andere auf Partys waren, arbeitete ich meine Nachtschicht im Café ab, um mir das College leisten zu können. Wenn ich eine Straftat dieser Schwere begehen würde, würde mich das College nie annehmen und die jahrelange Arbeit wäre im Endeffekt für nichts gewesen.

„Du meinst die Zukunft, die deiner besten Freundinnen genommen worden ist? Wir müssen herausfinden, wer ihr das angetan hat. Wir wissen beide, dass sie es nicht selbst war", unternahm er einen weiteren Versuch, mich zu überreden. Und irgendwie schien es zu funktionieren, denn ich spürte, wie in meinem Inneren ein Kampf ausbrach. Nein wäre wohl die beste Antwort gewesen. Jedoch war es nicht die richtige, ich wusste, dass Alexander Recht hatte. Ihre Zukunft war ihr genommen wurden, also warum sollte meine intakt bleiben? Selbst wenn wir erwischt werden, was sollte großartig passieren? Nichts konnte damit verglichen werden, was ich jetzt gerade durchmachte. Ich musste es einfach für Belle tun, sie würde dasselbe für mich machen. Davon war ich überzeugt. Sie war ein guter Mensch gewesen, loyal und ein unglaublich treues Herz. Sie wollte die Welt verändern, sie wollte die Welt verbessern.

In meiner Erinnerung tauchte ein Bild von einem ganz normalen Tag auf, an dem ich zu Belle gegangen war.
Die Sonne schien hoch am Himmel und ich spürte wie ich Sonnenbrand im Gesicht bekam. Ich war gerade einmal acht Jahre alt, genauso wie Belle. Wie jedes Mal klingelte ich an der Tür, als ich ein Bellen hörte. Sekunden später machte Belle mir auf - einen kleinen hellen Labradorwelpen auf dem Arm. „Darf ich dir vorstellen? Talia, das ist Fuchur. Er wurde in einem Pappkarton an die Tankstelle gestellt und niemand war da, um ihn wieder mitzunehmen. Ich behalte ihn."

Ihre Eltern hatten ihr damals tatsächlich erlaubt, dass sie Fuchur behielt. Leider war der kleine Kerl krank gewesen, vermutlich der Grund für seine Aussetzung, und bereits ein Jahr später wieder gestorben. Doch Belle hatte bis zuletzt über diesen kleinen Hund geschwärmt, der ihre Leben so viel besser gemacht hatte. Ihr Leben, welches gewaltsam genommen wurde. Jeder in dieser Stadt hätte es mehr verdient. „Ich bin dabei. Aber lass mich die Akte holen, ich weiß, wo ich sie finden kann."

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