Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 24

Nervös saß ich in der Turnhalle der Schule und starrte auf die vier eingerahmten Porträts, die auf dem blauen Hallenboden standen. Die Tribünen füllten sich langsam mit Schülern. Die meisten tuschelten oder unterhielten sich leise, während sie nach einem Platz suchten. Ich jedoch konnte nur stumm auf die Bilder der ermordeten Mädchen sehen. Belle. Victoria. Larissa. Malia. Als mein Wecker heute Morgen geklingelt hatte, war ich in der Erwartung aufgestanden, dass mein Vater mir den Tod eines weiteren Mädchens erklären musste. Dazu war es allerdings nicht gekommen. Vielleicht hatte der Mörder aufgrund der ganzen Polizisten aufgegeben? Kamen sie ihm möglicherweise langsam auf die Schliche? Mein Blick glitt automatisch zu den vier Polizisten, die in voller Montur neben dem Eingang standen. Trotz der Helme konnte ich ihren wachsamen Blick erkennen. Vermutlich sollten wir uns durch sie sicherer fühlen, aber mich beunruhigte ihr Anblick: Wie sie dort standen mit ihren Schlagstöckern, den Pistolen und dem Sturmgewehr, jederzeit bereit, es zu benutzen.

„Guten Morgen." Ich schreckte zusammen und sah hoch zu Alexander, den ich vorher gar nicht bemerkt hatte. Zu sehr war ich in meinen Gedanken versunken gewesen, wie so oft in letzter Zeit. „Kann ich mich zu dir setzen?" Anstatt ihm zu antworten, rutschte ich bloß ein Stück zur Seite. „Du bist heute wieder total gesprächig. Was ist los?" Er musterte mich neugierig, ich hingegen sah wieder zu den Bildern. Als ich heute Morgen die Schule betrat, hatte ich ein merkwürdiges Gefühl gehabt – offenbar sollte es sich bewahrheiten. Denn nur eine halbe Stunde nach Beginn der ersten Schulstunde kam die Durchsage, dass wir uns alle in der Turnhalle einfinden mögen, um eine Gedenkfeier für die verstorbenen Schülerinnen abzuhalten. Ich fühlte mich an den Tag von Belles Beerdigung zurückversetzt. Außerdem erinnerte es mich daran, wie furchtbar machtlos wir gegenüber dem Mörder waren. Wir konnten hier nur sitzen und den Opfern gedenken, während er wahrscheinlich schon seinen nächsten Mord plante... Meine Hoffnung, er würde sich von den vielen Beamten abhalten lassen, war nicht mehr als ein naives Hirngespinst, an das ich unbedingt glauben wollte.

„Jesse hat mir erzählt, dass ihr Morgen ein Date habt?" Er hatte was? Für einen Augenblick dachte ich, mich verhört zu haben. Doch als ich meinen Blick endlich von den Bildern und auch von den schwerbewaffneten Polizisten losriss, um Alexander anzusehen, fiel mir sein breites Grinsen auf. „So ist das gar nicht", verteidigte ich mich sofort. Hitze stieg in mir auf und ich brauchte all meine Willenskraft, um den Blickkontakt mit Alexander zu halten. „Ich will nur herausfinden, was in der Nacht von Masons Party passiert ist. Was ist, wenn Mason zwischendurch verschwunden ist? Er könnte noch immer der Mörder sein. Jesse war der erste Partybesucher, der mir eingefallen ist. Es ist also kein Date, sondern eine Ermittlung." Die Wörter brachen aus mir heraus, bevor ich es verhindern konnte. Warum hatte ich das Bedürfnis, Alexander davon zu überzeugen, dass es kein Date war? Es interessierte ihn doch sowieso nicht. Zum wiederholten Male spürte ich ein unangenehmes Ziehen in meiner Brust, das ich versuchte, zu ignorieren.

„Autsch. Du bist eine eiskalte Herzensbrecherin, Natalia Sullivan." Was sollte das denn nun schon wieder bedeuten? Bevor ich fragen konnte, fuhr er fort. „Vielleicht solltest du das auch Jesse erzählen. Er hat mich nämlich schon gefragt, ob du eher der Blumen oder Schokoladen-Typ bist. Offenbar fand er nicht nur deine Locken schön." Peinlich berührt mustere ich interessiert meine ausgelatschten Turnschuhe, um ihn nicht mehr ansehen zu müssen. Meine Gedanken wanderten automatisch zu dem Abend der Party, an dem Alexander mich geküsst hatte. Und an dem Abend, an dem er mir erzählt hatte, Jesse wäre ein Aufreißer. „Warum interessiert ihn sowas? Ich dachte, er wäre ein Aufreißer?", fragte ich meinen Mitschüler, ohne ihn anzusehen. „Vielleicht habe ich gelogen." Verwirrt sah ich auf, lange genug, um zu sehen, wie er mir zuzwinkerte. Dieses Gespräch war einfach nur paradox.

„Lieber Schülerinnen, liebe Schüler." Ich war so auf die Situation konzentriert, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, wie voll die Halle inzwischen war. Der Schulleiter stand vor den Fotos der brutal Ermordeten und hatte offenbar gerade die Gedenkfeier eröffnet. Beinah meldete sich mein schlechtes Gewissen, da ich über den Beginn erleichtert war. Hoffentlich mussten Alexander und ich das Gespräch später nicht weiterführen... „Wir haben uns hier versammelt, um vier wunderbaren jungen Frauen zu gedenken, denen das Leben so brutal und kaltherzig genommen wurde. Bevor mit der kleinen Zeremonie begonnen wird, möchte ich Sie aber auf folgendes hinweisen: Ab heute steht ein Kriseninterventionsteam zu Ihrer Verfügung. Wenn Sie mit jemanden darüber reden möchten, was hier gerade passiert, stehen dort ausgebildete Berater rund um die Uhr zur Verfügung. Sie finden die Berater in unserem Kunstraum, der über die Zeit nicht genutzt werden kann. Das gilt für alle Schülerinnen und Schüler dieser Schule genauso wie für die restlichen Einwohner von Evanston."

Kriseninterventionsteam. Allein bei dem Gedanken daran, spürte ich, wie Panik in mir aufstieg. Die vielen Polizeibeamten, die Verhängung der Ausgangssperre durch den Bürgermeister und nun wurden auch noch Psychologen zur Verfügung gestellt. All das machte mir immer deutlicher, wie schlimm die Situation war. Möglicherweise war das der Punkt, an dem ich aufhören sollte, nach dem Mörder suchen sollte. Keine junge Frau in dieser Stadt war mehr sicher vor diesem Psychopathen – erst recht nicht jemand, der versuchte, seine Identität herauszufinden. Er könnte dies irgendwie mitbekommen, denn Evanston war eine kleine Stadt und ich ging oftmals nicht sehr diskret vor. Begab ich mich in Lebensgefahr? Oder war ich allein durch mein Alter, mein Geschlecht und durch den Besuch der örtlichen High-School sowieso schon in Lebensgefahr?

Pünktlich um 16:00 Uhr betrat ich das kleine Café von Toran. Adrenalin durchflutete meinen Körper als ich auf meinen Chef zuging, der an dem Tresen lehnte und mir ein freundliches Lächeln zuwarf. Er konnte nichts von dem Einbruch wissen, oder? Bemüht mich so normal wie möglich zu verhalten, erwiderte ich sein Lächeln. „Natalia, super, dass du es geschafft hast. Kannst du heute die Schicht bis 22 Uhr übernehmen?" Sofort nickte ich. Trotz allem war ich froh, diesen Job noch immer zu haben. „Super. Ich bin hinten im Büro, falls du etwas brauchst." – „Danke, Toran. Für alles." Er nickte mir zu, ehe er aus meinem Sichtfeld verschwand. Langsam ebbte das Adrenalin ab und ich merkte, wie ich ruhiger wurde. Mein Chef wusste definitiv nicht, dass ich bei ihm eingebrochen war, womit sich meine Vermutung vom vergangenen Abend bestätigte.

Ich legte meine Schultasche unter dem Tresen ab, band mir meine Schürze um und verschaffte mir einen Überblick über die momentane Lage. Momentan saß nur ein älterer Herr an einem der Tische, der gerade damit beschäftigt war, den vor ihm stehenden Kuchen zu essen. Um mich zu beschäftigen, wischte ich mit einem feuchten Tuch über die Arbeitsfläche. Vielleicht würde es doch eine ganz ruhige Schicht werden, sodass meine vorherige Aufregung völlig umsonst gewesen war.

Als hätte er den Gedanken gehört, trat Toran im nächsten Moment aus seinem Büro heraus. Augenblicklich beschleunigte sich mein Herzschlag wieder, die Nervosität war wieder allgegenwärtig. Aber zumindest hatte ich mittlerweile gelernt, meine Atmung in solchen Situationen zu kontrollieren. „Ich suche ein Notizbuch mit grünem Einband. Da sind wichtige Sachen drin. Falls du es hier irgendwo findest, kannst du es mir auf den Tisch legen?" Ich schluckte, während sich die Nervosität in Angst verwandelte. Das grüne Notizbuch, das wir in Torans Wohnung gefunden hatte. Ich hatte die Existenz des ekelerregenden Buches, das voll mit Fotos von Belle war, schon wieder verdrängt. Mein Vater hatte es mir abgenommen, als er mich mehr oder weniger verhaftet hatte. „Klar, mache ich." Meine Stimme zitterte, was ich nicht verhindern konnte. Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig. Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, wurde mir so übel wie noch nie in meinem Leben. Warum war ich so eine beschissene Lügnerin?

„Ich war mir sicher, du würdest es mir erzählen, wenn ich dich darauf anspreche. Ich weiß, was du getan hast, Natalia." 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro