Kapitel 8
Ein ohrenbetäubender Knall und ein angsterfülltes Kreischen veranlassten Severus dazu, seinen erhobenen Zauberstab sinken zu lassen und den Blick von Dawlishs verängstigtem Gesicht abzuwenden.
Wie ein Schlag ins Gesicht, traf ihn die Erkenntnis, dass er sich gerade in Nichts von den anderen Todessern unterschieden hatte. Er war einer von ihnen gewesen. Ein Diener des dunklen Lords. Ein Diener des Mannes, der nun plötzlich, auf magische Weise zwischen den kämpfenden erschien, gegenüber vom Zaubereiminister, der im Kampf bisher gegen jeden Gegner die Oberhand behalten hatte.
Doch Severus wusste, dass es damit nun vorbei war. Niemand konnte Voldemort besiegen. Wer versuchen würde gegen ihn anzukämpfen, würde sterben. Und der Zaubereiminister, würde vermutlich der erste sein, der an diesem Tag durch die Hand des dunklen Lords sein Leben lassen würde.
Das Gesicht des Mannes, mit dem kahlen, blassen Kopf, verzerrte sich nun zu einem grässlichen, grotesken Lächeln, das seine Augen nicht erreichte. Dann erhob sich seine kalte, unbarmherzige Stimme über den Raum:,,Rufus Scrimgeour ... Ich weiß, dass du leben willst. Jeder will das und ich kann dir diesen Wunsch erfüllen. Wenn du dich ergibst, dann werde ich Gnade walten lassen und dich und deine Leute leben lassen. Wenn du dich allerdings weigerst, dann werdet ihr alle eines qualvollen Todes sterben."
Einen kurzen Moment lang, hielt Voldemort inne, jedoch ohne, das schreckliche, grausame Lächeln aus seinem Gesicht verschwinden zu lassen. Er wartete auf eine Antwort.
Doch statt im diese zu geben, erhob der Zaubereiminister seinen Zauberstab gegen ihn. Er würde kämpfen und sterben, so wie Severus es vorhergesehen hatte. Wenn er Glück hatte, würde ihm der Tod schnell beschert werden.
Dieses Mal kämpfte keiner mehr, außer den beiden Männern. Stattdessen, bildete sich ein enger Kreis um die Kämpfenden herum und niemand wollte sich auch nur eine Bewegung entgehen lassen.
Einigen stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, während andere nahezu zufrieden über den Ausgang der Situation zu sein schienen und das Duell mit fieberndem Blick verfolgten.
Severus dagegen fühlte sich vollkommen leer. Er wusste nicht mehr, wer er war und zu wem er gehörte und er konnte die Gedanken an das Gefühl, das ihn zuvor im Kampf durchströmt hatte, nicht vertreiben.
Er fühlte sich wie versteinert, als er zwischen den Hexen und Zauberern eingekeilt dastand und seinen Blick nicht von dem Spektakel vor ihm abwenden konnte. Er fühlte, wie ihm eine lähmende Kälte in die Glieder kroch, die sich nicht vertreiben ließ und ihn beinahe bewegungslos erstarren ließ.
Mühsam versuchte er sich in Erinnerung zu rufen, wer er war. Er versuchte mit aller Kraft, sich Lilys Gesicht vorzustellen, um zurück in die Realität zu gelangen. Es war zwar eine kalte und schmerzende Realität, doch immerhin fühlte sie sich echt an.
Doch letztendlich, waren es nicht die grünen Augen seiner großen Liebe vor seinem inneren Auge, die ihn wieder zur Besinnung brachten, sondern ein gleißend heller, grüner Blitz, der den großen Flur der Ministeriumsabteilung für einen kurzen Moment erhellte.
Ein gemeinsamer Schrei ging durch die Menge, der sich für Severus sowohl verängstigt, als auch triumphierend anhörte. Zahlreiche Stimmen vermischten sich miteinander zu einem einzigen lauten Aufschrei.
Ohne darauf zu achten, ob er jemanden anrempelte, drängelte er sich durch die umherstehenden Zauberer nach vorne, um freie Sicht, auf die Geschehnisse zu haben. Und das was er sah, erschreckte ihn, trotz der Tatsache, dass genau das geschehen war, was er vorhergesehen hatte.
Voldemort stand mit einem triumphalen und zugleich höhnischen Lächeln, vor den anwesenden Todessern und Ministeriumsangestellten und vor ihm auf dem Boden, lag Rufus Scrimgeour, mit weit von sich gestreckten Gliedern und aufgerissenen Augen. Den Zauberstab hielt er verkrampft in der Hand, so als befände er sich immer noch im Kampf.
Doch der Kampf war zu Ende. Und Rufus Scrimgeour weilte nicht mehr unter den Lebenden.
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