Das Casino leerte sich langsam.

Es war beinahe still, als wolle es Jake verspotten.

Seit Stunden saß er an der Bar und kippte sich mit Drinks voll.

Mar sah ihn mitleidig an. "Ach, komm schon, Jake. Lass dich davon nicht unterkriegen."

Er stöhnte. "Sie hat gewonnen, Mar. Jetzt bin ich meinen Job los!"

"Aber vielleicht, wenn du ... wenn du Harry bittest..."

Er spürte, wie der Alkohol in seinem Kopf dröhnte und er langsam müde wurde. "Stellst du dir das so vor, Mar?", lallte er.

"Ich rutsche auf Knien in sein Büro und er erbarmt sich meiner? Himmel, werd erwachsen!"

Sie zog die Augenbrauen zusammen. "Okay, du hattest eindeutig genug. Heute kriegst du nichts mehr außer einem Aspirin."

Sie wollte ihm sein Glas wegnehmen, aber er griff nach ihrem Handgelenk. "Wer bist du!? Meine Mutter!?"

"Jake, es reicht!"

Als er immer noch nicht reagierte, entzog sie ihm ihre Hand und verpasste ihm dabei eine Ohrfeige.

Sie griff nach ihrer alten Lederjacke und ging um die Bar herum Richtung Ausgang.

"Mar, komm schon.", rief Jake glucksend.

Sie beachtete ihn nicht und stieß fast mit Andrés zusammen.

"Hey, was ist denn los!?", fragte dieser, aber sie antwortete nicht, sondern stürmte zum Parkplatz.

"Jake, ich brauch deine Hilfe! Es ist ein Notfall!"

Dieser schob sich vom Hocker. "Ich kann jetzt nicht. Ich muss das klären."

"Aber Jake! Ich hab doch mit diesem Miguel gespielt und mir hohe Schulden gemacht! Und er sagte, wenn ich nicht sofort bezahle, dann passiert was!"

Inzwischen waren sie ebenfalls auf dem Parkplatz.

Aber da lag nur Mar's Lederjacke, denn Jake und Andrés sahen noch, wie sie von zwei Typen in einen Van gezerrt wurde.

"MAR!!!"

Jake rannte los, aber da zogen sie schon die Türen zu und fuhren davon.

Geschockt hob Jake die Jacke auf und drehte sich zu Andrés um, der gerade eine Telefonat beendete.

"Das war Miguel.", erklärte er leise. "Er will in 72 Stunden die 2 Millionen, die ich ihm schulde, oder er bringt Mar um."