Einundzwanzig
Im Van stank es nach billigem Alkohol und Zigarren.
"Das ist nicht fair.", sagte Mar irgendwann. "Der Gestank ist zwar schlimm, aber wir sind ja nicht ewig hier eingesperrt.", erwiderte Jake.
Sie schüttelte den Kopf. "Das meinte ich nicht. Es ist nicht fair, dass Miguel einfach jemanden entführt, einen Cop erschießen lässt und trotzdem sein Geld bekommt."
"Uns hat ja keiner gefragt."
"Und das tut auch jetzt keiner, also haltet gefälligst eure Schnauzen!", erklang es aus dem Fahrerhäuschen.
"Wir sind in fünf Minuten da.", erklärte Miguel und Mar konnte das Grinsen in seiner Stimme praktisch hören.
Plötzlich quietschte und ratterte etwas. "Was ist da los?", rief eine Stimme.
"Verdammt!", schrie eine andere. "Festhalten, es-"
"Da zog der Wagen auch schon eine scharfe Kurve und in der Sekunde darauf überschlug er sich.
Jake und Mar hatten natürlich keine Sicherheitsgurte und wurde durch den Van geschleudert.
Als das Fahrzeug endlich liegen blieb, war Mar die erste, die sich rührte. Ihr Kopf dröhnte und nach ein paar Sekunden stellte sich fest, dass nichts gebrochen war.
Mit verdammten Glück hatte sie nur eine Schramme an der Stirn und ein paar Kratzer davongetragen.
Langsam richtete sie sich auf und sah sich um. Jake lag neben ihr. Und sein rechtes Bein war eingeklemmt. Sie fluchte leise.
"Mar?", flüsterte Jake leise. "Bist du verletzt?" "Nein, aber du. Jake, dein Bein ist eingeklemmt. Kannst du es rausziehen, wenn ich dir helfe?"
Er rückte nur ein paar Zentimeter zur Seite und musste sich sofort einen Aufschrei unterdrücken.
"Nein, nein kann ich nicht." Ihre Augen brannten, als eine kleine Blutlache bei seinem Bein hervortrat. "Gott, Jake! Du brauchst sofort einen Arzt."
Jemand riss die hinteren Türen auf und ein blutüberströmter Miguel richtete eine Waffe auf die beiden.
"Wer von euren kleinen Freunden war das? Wer hat den Unfall verursacht? Ach, ist doch egal, ich hab doch gesagt, wenn es Probleme gibt, knall ich euch beide ab!"
Mar schloss die Augen und drückte Jakes Hand.
Ein Schuss fiel und verhallte in der Nacht.
Langsam öffnete sie die Augen.
Miguel lag leblos vor ihnen, aber dafür tauchte ein Polizist hinter ihm auf. "Jones!", rief Jake überrascht. "Ich dachte..."
"Der Schuss war nicht tödlich.", erklärte dieser knapp. "Ich hab schon einen Rettungswagen gerufen. Tut mir leid. Ich hab den Wagen ein wenig manipuliert, aber dass ihr in den Unfall so mitreingezogen werdet, war nicht geplant."
Mar lächelte schwach. "Du hast uns gerade das Leben gerettet. Also danke."
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