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7.1: Ein wahres, erwachsenes Wunder ...

Eigentlich hatte er ja sofort dem Polizeihauptkommissar einen Besuch abstatten wollen, aber da alle Feuer und Flamme waren, dem Reinen zu helfen, hatte er sich gefügt. Außerdem brauchte Weberin Zeit, um herauszufinden, wo der Gute überhaupt wohnte und wie man bei ihm einbrechen konnte. Da war es natürlich einfacher, eine schon vorhandene Adresse in das Navigationsgerät eines gekaperten Taxis zu geben.

„Sie haben ihren Zielort erreicht", flötete das hellblaue Taxi-Shuttle und hielt vor dem Zauntor. Eine Seite hing halb in den Angeln, die andere hatte schon aufgegeben. „Ihre bisherigen Fahrtkosten belaufen sich auf null Tauben. Soll auf Ihre Rückkehr gewartet werden?"

„Ja." Chander schlug die Tür zu und betrat das Gelände.

Auf dem Parkplatz spross die Natur durch den Asphalt. Am Horizont würde die Sonne bald im Häusermeer versinken. Davor zeichnete sich die Silhouette eines Gebäudes ab. Er fuhr sich übers Kinn. Weit und breit war kein anderes Gebäude zu sehen, ausgenommen diesem großen, grauen Klotz.

Je näher sie kamen, desto mehr Details schälten sich aus dem Zwielicht. Der Putz war heruntergebröckelt und bildete mit Glasscherben zertrümmerter Fenster einen Teppich. Weiter oben waren die Scheiben intakt und auch kein Graffiti reichte höher als drei Meter.

Anatol wurde langsamer, bis er schließlich anhielt. Seine Schultern hoben und senkten sich.
„Vielleicht haben sie hier einmal gearbeitet", murmelte Anatol zaghaft.

Konnte sein. Es war vor einiger Zeit ein Labor gewesen, die Buchstaben 'Harv Analytics GmbH' prangten rosa verblasst, aber lesbar an der Hauswand im obersten Stock. Der Gedanke, dass der Reine von irgendwelchen schlauen Wissenschaftlern abstammte, war gar nicht so abwegig.

„Komm, lass es uns herausfinden." Ohne weiter auf ihn zu warten setzte sich Chander in Bewegung. „Und vielleicht finden wir auch Hinweise auf den Verbleib deiner Eltern."

Bei der Tür ließ er seinem Begleiter den Vortritt, der die Sicherheitsmechanismen kaum eines Blickes würdigte. Die Schiebetürhälften öffneten sich für den Reinen, als hätten sie ihn erwartet.

Menschen waren hier nicht hereingekommen, aber das Wetter hatten die Systeme nicht ganz abgehalten. Der ursprünglich willkommen heißende Empfangssaal versprühte jetzt gegenteilige Schwingungen. Schimmel färbte Decken, Ecken und Polster schwarz. Im schwindenden Licht, das durch ein viereckiges Glasfenster in der Decke fiel, blinkten Staubkörnchen und es beleuchtete auch die Papierfetzen, die immer noch auf dem Tresen herumlagen und unleserliche Geheimnisse bewahrten. Hatte hier jemals Desinfektionsmittelgeruch die Oberhand gehabt, war er von dem Moder besiegt worden.

Chander blies die Backen auf, betrachtete kurz den vergilbten Etagenwegweiser und folgte mit dem Blick den Treppenstufen, die am anderen Ende in den ersten Stock führten. Vielleicht war das doch keine gute Entscheidung gewesen hierherzukommen.

„Wo sollen wir anfangen?" Anatol sah sich mit hängenden Schultern ebenso überfordert um.

Drückte dieser Ort auf sein Gemüt, die Suche oder die Möglichkeit, etwas über seine Eltern herausfinden zu können?

„In den Büroräumen", antwortete Chander und zeigte Richtung Decke.

Sie folgten dem weißen Streifen auf dem Boden zu den schwarzen Stufen. Die schienen nichts an ihrer Stabilität eingebüßt zu haben, aber Chander testete dennoch jeden Schritt.

Im ersten Stock begrüßten sie überwiegend leere Zimmer. In ein paar Ecken oder Gängen standen die Gerüste von Metallbetten, sonst gab es hier nur Mäuse. Das zweite Stockwerk war mit einem weiteren Mechanismus gesichert, den Anatol in Sekundenbruchteilen überwand. Zwar nahmen die Zimmer hier mehr Raum ein und wiesen große Scheiben auf, aber auch sie waren leer. Eins weiter oben verlief es ähnlich. Bei der vierten Etage runzelte Anatol die Stirn und brauchte tatsächlich ein paar Sekunden, um die Barriere zu öffnen.

Kaffeeduft hieß sie willkommen und wenn das noch kein Indiz war, dann der Mann, der ihnen entgegenblinzelte. Effektiver als die Barriere ließ sie das zögern einzutreten. Die Tür glitt automatisch wieder nach rechts, doch Chanders Arm – und etwas Magie eines Armbands, die ihn als Lebewesen auswies – hielt sie davon ab, sich zu schließen. Das brach den Bann.

„Hätte ich gewusst, dass ich Besuch bekomme, hätte ich aufgeräumt." Das Lächeln des Mannes war unter dem weißen Rauschebart kaum zu sehen, aber um seine Augen bildeten sich noch mehr Fältchen. „Hier gibt es nichts zu stehlen, aber bitte, schaut euch ruhig um." Der alte Mann hob die dampfende Tasse in seiner Hand zur Einladung an.

„Entschuldigen Sie bitte die Störung." Anatol verbeugte sich leicht. „Wir wollen Ihnen nichts tun." Damit wandte er sich ab, wurde aber von Chander aufgehalten.

„Wohnen Sie hier?", hakte Chander nach. „Sie wissen nicht zufällig, ob es hier noch Personalakten gibt?"

„Warum wollen Sie das wissen?"

Der Reine schaltete sich ein, trat dabei von einem Fuß auf den anderen: „Wir suchen meine Eltern. Es kann sein, dass sie hier einmal gearbeitet haben. Vielleicht können Sie uns weiterhelfen? Aber wir wollen wirklich keine Umstände bereiten."

Wieder vertieften sich die Lachfältchen, seine Augen sahen dabei sanft aus. „Ah, da hast du Glück. Ich habe fast mein ganzes Leben hier verbracht. Doktor Emilio Serrano." Der Mann strich über seinen weißen Kittel, fast liebevoll, auf jeden Fall stolz. „Wenn jemand deine Eltern kannte, dann ich. Und ich helfe so einem netten jungen Mann gerne bei so einer Sache. Kennst du denn die Namen deiner Eltern?"

Anatol schüttelte den Kopf. „Aber ... In meiner Akte steht, dass ich hier geboren wurde. Erinnern Sie sich vielleicht an eine Geburt? Oder gab es hier viele Geburten? Gibt es ein Geburtenverzeichnis?"

Für Chanders Geschmack hatte er schon viel zu viele Informationen preisgegeben und das Weiten der Augen des Doktors schien ihn darin zu bestätigen.

„Ha ... Anatol", flüsterte der Mann und kam auf ihn zu. „Ich hätte niemals gedacht, dich wiederzusehen. Sieh dich nur an. Ein wahres, erwachsenes Wunder ..." Er streckte die Hände nach ihm aus, wurde sich dann aber der Tasse gewahr und trat wieder einen Schritt zurück. Beschränkte sich darauf, ihn mit leuchtenden Augen zu mustern.

Vorsichtshalber blieben Chanders Finger auf seinen Ringen, der Reine schien derweil nicht einmal im Entferntesten an Gefahr zu denken.

Aufgeregt schlug Anatol die Hände zusammen. „Sie kannten meine Eltern?"

„Deine Eltern ..." Doktor Serrano zuppelte an seinem Kittel, überlegte und nickte dann entschlossen. „Ich will dir etwas zeigen."

Der Reine folgte ihm auf dem Fuße, als wäre er in Trance, vorbei an Zimmern mit Couches und Fernsehern, Schreibtischen, Büchern und Kochutensilien. Alles war zusammengewürfelt, als hätte jemand ein Krankenhaus ausgeraubt, aber sauber. Im Abendrot wirkte es sogar gemütlich.

Am anderen Ende der Etage befand sich ein Aufzug, den der Doktor mit seiner Magie entriegelte. Dann ging es nach unten und Chander wurde das Gefühl nicht los, freiwillig die Speiseröhre einer Bestie hinunterzurutschen.

Als sich die Türen öffneten, wurde die Aufzugkammer von kaltem Wind geflutet. Ihre Passagiere blickten ins Nichts. Dann sprangen Reihe für Reihe Neonröhren an. Beleuchteten schrittweise immer mehr undurchsichtige Tanks unter ihnen. Manche waren zerbrochen oder blinkten in rotem Licht, andere brummten leise vor sich hin.

Der Doktor wies zu der Wand zu ihrer Linken, an der sieben überlebensgroße Porträts von Menschen in weißen Roben hingen.

Anatol wankte langsam darauf zu.

„Wisst ihr, wer das ist?", wollte der Doktor wissen.

Auch Chander näherte sich den Bildern, kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn. „Ist das Anatol? Diomid von Kamsk und Elpis von Frenland? Oder sind das die Eltern der Reinen? Eine Ähnlichkeit ist da, aber ..."

Doktor Serrano teilte ein verschwörerisches Lächeln mit ihnen. „Das sind die sieben ursprünglichen Reinen. Von links nach rechts: Anurú, Busem, Cresar, Duam, Euinqena, Fesa, Geptim. Die mächtigsten Magier, die die Welt je gesehen hat. Gesegnet von dem Meteoriten, der vor 1000 Jahren nahe eines winzigen Dörfchens einschlug. Sie zogen damals aus, um den Menschen zu helfen und unterstützten sieben Länder, die dank ihnen zu den ursprünglichen Großmächten wurden. So viel ist offiziell bekannt, nicht? Es ist außerdem leicht zu verstehen, dass keines dieser Länder seinen Status verlieren wollte." Er hielt kurz inne und strich sich über seinen Bart. „Ich kann euch auch nicht alles sagen. Man weiß zum Beispiel nicht mehr, wer von ihnen damit anfing, an dem Erhalt der Reinen zu arbeiten." Jetzt war es sein Kittel, der eine Streicheleinheit erfuhr, während er leise murmelte: „Ich war immer der Meinung, dass ihr die Wahrheit verdient habt."

„Und was ist die Wahrheit?", hakte Chander nach. „Dass ihr in diesen Forschungseinrichtungen Menschen kreuzt, um das perfekte Erbgut zu erhalten?"

„Über die Generationen wäre das Reinen-Blut viel zu wässrig geworden." Der Doktor schüttelte den Kopf, sein Bart schlenkerte mit. Lange Finger tanzten über den Monitor eines alten Computers, der noch keinen Holo-Modus verfügte und unter den Reinen-Bildern installiert war. „Die Lösung ist viel besser."

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