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20.1: Si... ... weg.

Klamm und rau drückte sich die Wand an seinen Rücken.

Zwei Männer standen auf dem Dach der Kirche gegenüber und betrachteten das Land vor sich, während sie sich Notizen machten. Zumindest vermutete Chander, dass es so war. Mittlerweile konnte er nur noch dunkle Schemen ausmachen, die sich vor dem helleren Nachthimmel abzeichneten.

Er unterbrach seine Wache erst, als sich hinter ihm jemand räusperte. Mit den Fingern an den Ringen und einem kalten Prickeln in den Gliedern starrte er Ansel nieder.

„Du stehst ja immer noch da." Die Worte des Sensenmannes klebten dank reiner Belustigung und leichter Überraschung zusammen.

„Hast du keine Angst, dass Moridi ihm etwas antun könnte?", fragte Chander, der sich wieder an die Hauswand lehnte und das Glockenturmdach für keine weitere Sekunde aus den Augen ließ.

Ansel stellte sich mit verschränkten Armen vor ihn und zuckte mit den Schultern, wobei sich seine Mundwinkel solidarisch anhoben. „Wenn ich mir vorstelle, wie die beiden kämpfen, muss ich immer an diesen Film denken, in dem zwei uralte Knacker versuchen, sich zu verprügeln. Wenn die beiden Reinen entscheiden, einen Kampf auszutragen, wird das lustig, schlimmstenfalls peinlich, aber nicht gefährlich für irgendjemanden."

„Außer sie explodieren."

„Es ist höchst unwahrscheinlich, dass sie es so weit treiben würden. Anatol hat zu viel Mitgefühl und Moridi zu viel Angst."

Er wollte es nicht drauf ankommen lassen. „Was machst du eigentlich am Ende mit Moridi? Tötest du ihn auch?"

„Denk nach, Chander." Seine Lider sanken leicht herab, sein Kinn hob sich ein paar Millimeter.

Chander dachte nur ein Wort: Wichtigtuer.

„Wenn ich ihn töte, wird sein magisches Potential frei und kann in den nächsten cyndarischen Reinen fahren. Dann geht der ganze Spaß von vorne los. Nein, ihn werde ich gefangen nehmen und unserer Regierung vorwerfen. Aber um noch einmal auf deine Frage zurückzukommen: Ich habe keine Angst davor, was Anatol oder der cyndarische Reine tun könnten. Ich bin etwas besorgt, was die Leute tun könnten, die gerade mit einem beachtlichen Konvoi anrücken."

„Was?"

Ansel hob eine Hand an sein Ohr. „Ana? Mister Moridi? Leute sind auf dem Weg hierher und ich habe keine Ahnung, welcher Fraktion sie angehören. Sie sind gut ausgestattet, also will ich das eigentlich gar nicht erst herausfinden. Wir müssen los. Jetzt." Er schien einer Entgegnung zu lauschen und schnaubte. „Wenn ihr tot seid, könnt ihr auch niemandem mehr helfen." Ohne abzuwarten fokussierte er sich auf die beiden, hob sie mittels Luftmagie hoch und herunter und schob Chander auf das Shuttle im Schatten der Kirche zu. „Wir müssen jetzt wirklich los."

„Und die Anderen?", fragte Anatol, der auf dem Boden aufsetzte. „Wir müssen sie warnen."

Ein Magieblitz schlug am Rande des Dorfes ein.

Unbeeindruckt hob Ansel die Schultern. „Ich denke, das gerade sollte als Warnung ausreichen." Er öffnete die Tür links und deutete einladend ins Innere. Kurz zögerte Anatol, sein Brustkorb hob und senkte sich, dann ließ er sich nieder. Auf der Rückbank hatte es sich Moridi schon längst bequem gemacht, Ansel gesellte sich zu ihm.

Chander übernahm das Steuer und lenkte das Shuttle rücksichtslos durch das Netz der Sträßchen. Funken flogen, wann immer er an einer Wand entlangschrammte, aber er zog das Tempo nur weiter an. Blitze hämmerten in immer kürzeren Abständen auf das Dorf ein.

„Konzentrier dich auf die Straßen und fahr einfach." Ansel behielt die Umgebung im Blick.

Weiße Elektrizität entlud sich rechts von ihnen, vor ihnen, blendete Chander und ließ ihn auf die Bremse steigen. Er fuhr wieder an, in der Sekunde als ein Angriff direkt auf die Luftkuppel über dem Shuttle traf.

„Fahr", schrie Ansel.

Moridi fungierte mit seiner endlosen Litanei als beunruhigendes Hintergrundgeräusch: „Nein, das ist nichts für meine Nerven, das ist wirklich nichts für meine Nerven. Mir ist schon ganz übel und schummerig. Mein armes Herz. Was habe ich mir nur dabei gedacht, hierherzukommen?"

„Wenn ich herausfinde, dass Sie uns diese Mordkommando auf den Hals gehetzt haben, gebe ich Ihnen einen Grund zum Jammern", schnauzte Chander ihn an.

„Ich gebe zu, meine Regierung will mich tot sehen, um meinen Nachfolger aufladen zu können, aber ich dachte, ich hätte sie auf dem Weg hierher abgehängt." Moridis Stimme war unstet, seine Worte entrangen sich einer zugeschnürten Kehle. „Ich würde Anatol niemals in Gefahr bringen!"

Sie brachen aus dem Dorf, waren ein paar Sekunden auf freier Ebene und schlitterten dann über magisch erzeugten Sand in eine viel zu schwüle Wüstennacht.

Anscheinend wollten die hier arbeitenden Kräfte dem Blitzangriff antworten, denn schwarze Wolken türmten sich am Himmel. Eine Windböe drückte das Shuttle nach rechts. Körnchen prasselten auf Metall wie Regen.

„Wo ist der Weg?", wollte Chander wissen.

„Der Weg ist weiter rechts." Anatol durchsuchte den Blätterstapel in seinem Schoß. „Aber nicht unbedingt die beste Option."

„Was wäre denn eine bessere Option?"

„Lass mich darüber nachdenken ..."

Etwas weiter zu ihrer Linken spritzte Lava in die Luft, ausgespien von einem Mini-Vulkan.

„Wollt ihr mich eigentlich verarschen?!" Chanders Stimme war ein Krächzen. Er lenkte hart nach rechts und gab Vollgas.

Anatols Arm schnellte herüber und korrigierte leicht nach links, bevor sie von einem Mini-Vulkanausbruch getroffen werden konnten. Halb hing er über der Mittelkonsole, seine Hände auf Chanders am Lenkrad gelegt, und wich mit gruseliger Präzision Lavafontänen, Blitzeinschlägen und herabfallenden Steinen aus.

Die Stille im Schutz des Waldweges traf sie wie ein Schlag. Mit den Absorbiererlaternen entstand eine romantische Atmosphäre.

„Was ...", hauchte Moridi, „war das?" Er zitterte auf seinem Sitz wie Espenlaub, der Schweißfilm ließ ihn nur wächserner schimmern. „Anatol hat mir schon erzählt, dass ihr Schwierigkeiten hattet, hierherzukommen, aber das ist ..." Mehr als ein Kopfschütteln kam von ihm nicht.

„Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, dass die Magie uns loswerden will oder zumindest nicht besonders gut leiden kann. Unsere Verfolger aber zum Glück auch nicht." Ansel rieb sich übers Kinn. „Vielleicht sogar die ganze Menschheit? Wirklich interessant, das Ganze."

Ein Blick zurück offenbarte ein Dutzend liegen gebliebener Kampfshuttle. Nochmal so viele klebten ihnen weiterhin am Arsch.

„Übernimm du das Lenkrad, Anatol." Es klang wie ein Flehen, aber momentan war das Chander scheißegal. Er würde sie nicht durch dieses Minenfeld steuern.

„Jemand muss navigieren", widersprach der Reine.

Ein gleißend roter Magieball flog auf das Shuttle zu, explodierte an einer unsichtbaren Luftwand zu einem dunkelroten Energieknäuel, das langsam verblasste.

„Das kann doch Moridi machen. Oder ich. Oder lass Moridi fahren." Die Zeit rann ihnen mit den Metern, die sie zurücklegten, davon.

Anatol schüttelte den Kopf. „Du kannst die Karte nicht lesen und Cyrus hat keinen so guten Magiesinn wie ich und auch keinen so guten Überblick und ... sieh ihn dir doch mal an!"

„Dann lass –"

„Ansel hat nie gelernt, zu fahren und er muss uns schützen. Ich traue dir das zu, Chander, und ich würde auch nur dir mein Leben anvertrauen."

Dann war der Weg zu Ende und Sand prasselte auf das Shuttle ein, hüllte ihr komplettes Sichtfeld ein, bewegte sich im Licht der Scheinwerfer wie Insekten. Er schaltete die unnützen Lampen aus.

„Nach links!"

Chander machte einen Schlenker in angegebene Richtung und ein Meteorit schlug rechts neben ihnen ein. Wenige Zentimeter rechts neben ihnen.

„Du musst noch etwas weiter nach links, dann sollte es ruhiger werden."

Tatsächlich schien dort der Sand weniger aggressiv an dem Metall zu schmirgeln, sank sogar abrupt zu Boden, als hätte ein Kind das Interesse verloren, damit zu spielen. Von einem Augenblick auf den anderen war der Himmel über ihnen dunkelblau und gesprenkelt von den leuchtend gelben Sommersprossen der Nacht.

Kleine Raketen, Feuerwerkskörpern gleich, prasselten auf breiter Fläche um sie und auf den Luftschild ein, verrieten damit ihren Standort gut genug, dass ihre Verfolger ihren Kurs anpassen konnten. Doch auch dem folgenden Angriff hielt die Barriere stand.

„Scharf rechts! Geradeaus. Jetzt dreißig Grad weiter nach rechts. Gut."

Den nächsten Schwall Orientierungsraketen fing der Sensenmann nahe am Abschussort ab, sodass die Explosionen die Fahrer hinter ihnen blenden mussten. Offensichtlich war da jemand sehr ungeduldig, denn ein großes Magielicht stieg dem Himmel entgegen und erhellte die Umgebung. Ihre Gegner. Sie selbst. Die Windböe, die mehr und immer mehr Sand aufwirbelte, ansog, wuchs, weiter wuchs, bis sich ein Wirbelsturm auf sie zubewegte.

Pferde mitsamt Reitern erhoben sich aus dem Sandmeer, galoppierten neben den Shuttles der Feinde als auch neben ihrem Shuttle her. Aus auf die Gefährte ausgerichteten Handflächen schossen verschiedenfarbige Energiekugeln, hefteten sich an das Metall, schmiegten sich daran und sickerten ein. Ein gegnerisches Fahrzeug wurde getroffen und stellte sofort den Betrieb ein.

„Weiter geradeaus, Chander!", verlangte Anatol, sobald er Chanders eigenmächtige Kurskorrektur bemerkte.

„Um mich von dem Tornado erfassen zu lassen? Vergiss es!" Zwar nicht mehr auf Kollisionskurs mit dem Sturm, hatte er hier wieder mit spontanen Eruptionen und Gesteinsregen zu kämpfen.

Er schickte das Shuttle gegen Protest eine Düne hinauf, konnte es nicht mehr bremsen, als sie über die Spitze kippten. Hinunterschlitterten. Angesogen wurden, von einem weiteren, größeren Tornado.

Ansels „Fu..." klang in Chanders Ohren.

Sie wurden in die Luft gerissen, Chander in seinem Sitz nach oben, unten, links, rechts, die Notbeleuchtung blinkte rot, ein Warnton schrillte im gleichen Takt. Für einen Augenblick schwebte er in den Gurten, sah ein Meer, gesprenkelt von Tornados, Vulkanen und sandverschlingenden Rissen. Niemals, dachte er. Niemals wären sie da durchgekommen.

Bitterkeit trieb Chander Tränen in die Augen. Das Shuttle stabilisierte sich stöhnend und schoss aus dem Wirbel heraus. Es beschrieb eine schöne Parabel, glitt im Bogen nach oben, erreichte den Höhepunkt und folgte einer Kurve abwärts.

In seinem Leben hatten sich Panik und Erleichterung selten in so hastiger Abfolge abgewechselt. Nach einem Blick auf den schnell näherkommenden Grund und den zusammengesunkenen Reinen auf dem Beifahrersitz, wollte erneut Panik aufkeimen, da umfing sie eine Rosenwolke und setzte sie sanft auf dem Boden ab.

„Ich bitte Sie", kam das Flehen leise, hoch und zittrig von hinten, „verlassen Sie nie wieder Anatols Pfad." Ein Blick in den Rückspiegel offenbarte, dass dieses Einschreiten Moridi seine Fassade gekostet hatte. Darunter kamen silberne Wunden zu Tage, die sich in unterschiedlicher Intensität in die braune Haut gebrannt hatten oder sie brandblasenartig aufwarfen. Ihm war die Sonnenbrille abhandengekommen, weswegen man den leeren linken Sockel betrachten konnte. Als hätte das Silber Lid und Auge weggeätzt.

Selten hatte Chander ein gehässiger Spitzname so quer im Hals gesteckt wie in dieser Sekunde.

„Es tut mir leid." Chander verstand sich kaum selbst und er wusste auch nicht, bei wem er sich genau entschuldigte. „Es tut mir leid."

Eine Hand legte sich auf Chanders verkrampfte Finger am Lenkrad, drückten beruhigend zu. „Weiter", krächzte Anatol, der sich schließlich am Armaturenbrett hochstemmte. An ihm ließen sich noch keine so tiefgreifenden Veränderungen erkennen. „Wir müssen weiter."

Am Horizont streckte sich die Sonne dem Morgen entgegen.

Chander dankte allen Göttern, als sich das Shuttle ohne Murren über den Boden erhob. „Welche Richtung?"

Blätterrascheln war zu hören, die Augen des Reinen scannten die verworrenen Linien. Die Linie, die seine Lippen bildeten, war dagegen viel einfacher zu lesen. „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, in welcher Richtung der Tempel liegt." Damit riss er die Kontrolle des Shuttles an sich.

Sie schossen vorwärts, die Schnauze rammte die Spitze eines kleinen Sandhügels, hob weiter in die Luft ab und krachte wieder herunter. Hinter ihnen öffnete sich ein Loch im Boden, ein riesiger, Sand verschlingender Abfluss an der Stelle, an der sie gestanden hatten. Vielleicht hatte Ansel recht, dachte Chander. Vielleicht hasste die Magie sie wirklich.

„Anatol." Das Wispern kam von Cyrus. Gebannt starrte der Mann aus dem Fenster, auf die blaue Masse, höher als die Kirche im Dorf, eher den Wolkenkratzern in Landra Konkurrenz machend. Eine Monsterwelle, die das Sandmeer in weniger als einer Minute in Meeresboden verwandeln würde. Chander war sich sicher, dass diese Menge Wasser vor ein paar Herzschlägen noch nicht auf sie zugerollt war.

„Ich mache das schon", knurrte Ansel.

Seufzend stellte Anatol den Tempomat ein, umfasste Chanders Hand und lächelte ihn an. Er wusste nicht, ob es beruhigend sein sollte oder auf einen Abschied vorbereiten.

Dann schlug das Wasser auf die Luftblase um das Shuttle ein und der Sensenmann schrie auf.

„Wag es nicht!", fauchte Moridi Richtung Anatol, der sich im Sitz umgedreht hatte.

Erneut explodierte Bitterkeit im Wagen, umrankt von Rosenduft. „Lass das!" Ansel hatte den fremden Reinen gepackt und schüttelte ihn, bevor den Sensenmann die Kräfte verließen und er auf Moridi zusammensackte. „Du bringst dich und damit uns alle um, Reiner."

„Unterschätzen Sie mich nicht. Ich kenne meine Grenzen sehr wohl. Und ich kann auch sagen, dass Sie sich der Ihrigen nähern. Soll also Anatol diese Bürde tragen?" Nach kurzem Schweigen fuhr er fort. „Dann sind wir uns ja einig."

Die Sonne blendete Chander so unverhofft, dass er zusammenzuckte. Seine Haare stellten sich auf und ein leiser Druck breitete sich in seinem Hinterkopf aus. Schmerzenslaute verklangen im Wageninneren, die drei übrigen Männer krümmten sich und hielten sich die Köpfe. Chander griff sich das Lenkrad und trat die Bremsen durch. Um Haaresbreite stoppte die Schnauze vor der Tempelwand. Er sackte in seinem Sitz zusammen und wandte leicht den Kopf nach links. Von Cyrus hinter ihm konnte er nichts sehen, aber Anatol und Ansel hatten einen Schweißfilm auf der bleichen Haut und eine Miene, als hätte ihnen jemand in die Eier getreten.

Eine kleine Weile blieb es still, abgesehen von den keuchenden Atemzügen und dem Ticken des Motors, dann streckte sich Chander und öffnete die Tür. Gras wisperte unter seinen Schuhen. „Worauf wartet ihr? Dass unsere Verfolger uns einholen?"

„Du kannst froh sein, dass du die Magiemenge eines Stück Brotes besitzt", murmelte der Sensenmann. Er stieg ebenfalls aus, stützte sich aber weiter an der offenen Tür ab. Auf den fragenden Blick Chanders erklärte er: „Um den Tempel waren die Schwankungen enorm. Aber jetzt scheinen wir im Auge des Sturms zu sein, hier fühlt sich alles normal an. Sehr interessant."

Eine treffende Beschreibung, wirbelte doch auf der einen Seite eine Sandwand, auf der anderen eine Wassermauer in jeweils einem perfekten Halbkreis um den Tempel herum, bis zum Himmel, wo ein rundes Stück Blau zu sehen war und eine Sonne, die zu hoch stand, für diesen frühen Morgen. Sie beschien ein sandfarbenes Gebäude in Form einer Glocke. In die Fassade waren Hieroglyphen geritzt, über deren Bedeutung die klügsten Köpfe der Jahrhunderte vergebens gebrütet hatten.

„Ich bleibe draußen", fuhr Ansel fort und machte es sich auf der Schnauze des Shuttles im Schneidersitz bequem, „falls sie kommen, werde ich sie aufhalten."

In der Zeit hatten sich Anatol und Cyrus auf den Weg zum offenen Eingang gemacht, verschwanden in der Dunkelheit dahinter.


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