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16.1: Magieschwankungen.

„Ich finde es nicht richtig, die Habseligkeiten von Menschen zu durchwühlen und zu stehlen."

Chander schloss die Tür zu dem gelben Zimmer mit dem Babybettchen in der Mitte. Seine Schulter sendete einen Schmerzstachel zu seinem Gehirn, aber er verbat sich jegliche Reaktion. Er hatte sie gereinigt, verbunden und dem übereifrigen, selbstlosen Reinen verboten, Hand anzulegen. „Meine Güte, die Menschen sind wahrscheinlich alle tot." Als Anatol darauf eine Grimasse schnitt, fügte er hinzu: „Ich nehme nicht an, dass du mir noch abkaufst, dass ich das Zeug nur ausleihen will?" Vielleicht lag etwas Spott in diesen Worten.

„Da hatte ich damals schon meine Zweifel."

Der Trotz in der Stimme des Reinen, ließ Chander ihn mit gehobenen Brauen mustern. „Ist das so? Was hat mich verraten?" Chander verdrehte die Augen und drückte sich im Flur an ihm vorbei, um ins nächste Zimmer zu spähen. Eine Küche lockte ihn, ihre Schätze zu entdecken.

„Jaja, ich war damals etwas naiv, ich weiß schon", murmelte Anatol.

Lebensmittel wie Brot, Obst und Gemüse, schimmelten undefinierbar auf dem Tisch und der Anrichte vor sich hin. Den toten Kühlschrank knallte Chander wieder zu, nachdem ihm der süß-säuerliche Geruch darin zum Würgen gebracht hatte. In einem Hängeschrank fand er eine Chipstüte und Schokolade. „Willst du was davon?" Er legte sich ein Stück des braunen Genussmittels auf die Zunge und ließ es darauf zergehen.

Anatol schüttelte den Kopf, erzitterte und fuhr sich über die Oberarme. Trat von einem Bein auf das andere, während er Chander beobachtete, seufzte und schließlich sagte: „Ich gehe raus und suche mir am Bahnhof ein Plätzchen, an dem ich mich ausruhen kann."

„Warte", nuschelte er um zwei weitere Stücke herum. „Nimm das mit." Er drückte ihm ein In-Ear Headset in die Hand. „Du weißt, wie man – ?"

„Ja, Chander."

„Du könntest dich wenigstens auf die Suche nach einem Rucksack und Wechselklamotten für dich machen. Ich habe zwar ein paar Sachen dabei, aber schaden würde es nicht."

Anatol zuckte zusammen, schüttelte den Kopf, als wolle er Wasser aus einem Ohr vertreiben. „Mal sehen."

Da der Reine so ungeduldig wirkte, wie jemand, der dringend auf die Toilette muss, nickte er ihm nur ein letztes Mal zu und widmete sich dann wieder seiner Quest. Der schwarze Schrank in der Ecke enthielt Konserven, mit denen man ein schönes Abendessen zaubern konnte. Unwillig, seinen Rucksack für längere Zeit zu beschweren, reduzierte er die Auswahl auf Döner, Kobe Steak und Käsekuchen. Letzteres um der alten Zeiten willen. Er starrte auf die Dose mit der gelben, platten Kugel in seiner Hand, bis er sie doch gegen Zimtschnecken austauschte. Simple, unverfängliche Zimtschnecken. Seine Boots trommelten auf den Holzboden und nachdem er die Haustür hinter sich schloss, atmete er tief den verstaubten Geruch des Tages ein. Vögel zwitscherten sorgenfreier, als er es jemals war und jemals sein würde.

Aus Gewohnheit hielt er sich möglichst dicht bei den Häusern, auch wenn er hier über mehr Schutt kraxeln musste, und senkte den Kopf, die Umgebung und vor allem die Seitengassen mit Blicken absichernd. Während er der Straße folgte, in der Hoffnung, in anderen Gebäuden magische Utensilien zu finden, überlegte er, ob sie es sich leisten konnten, ein paar Tage lang hier in diesem Konservenparadies zu bleiben. Wahrscheinlich nicht.

Beim nächsten Haus auf seiner mentalen Liste fehlte ein Teil vollständig. Als wäre es ein quadratischer Kuchen, von dem jemand die Hälfte abgeschnitten und gegessen hatte. Nur der Boden des Kuchens war auf dem Teller kleben geblieben, der fleckige graue Teppich, dem die Freilandhaltung samt Regen sichtbar nicht gutgetan hatte. Dennoch verschluckten die fleckigen Fasern jegliches Geräusch seiner Schritte, während er sich einen Überblick verschaffte.

Ein Knistern in der Luft stellte seine Härchen auf. Sein Blick streifte gerade die Fotos an der Wand, da kam Bewegung in die Umgebung. „Chan...!" Sein Headset rauschte und fiepte. Vor seinen Augen materialisierte sich Mauerwerk, ein Regal mitsamt Büchern, ein Fernseher und ein Wohnzimmertisch.

Er drückte sich an die Wand neben die Bilder, dachte: Muss denn immer alles sofort verrückt werden, sobald ich mit dem Reinen zu tun habe?

„Anatol?", flüsterte er heiser. Doch nur Rauschen im Headset antwortete ihm.

Und ein Klagen. „Mama! Papa! Bitte! Kommt zurück. Bitte. Bitte!"

Draußen grollte etwas, wie Donner, nur dass es den Boden und den Fernseher zum Vibrieren brachte. Ein Buch fiel herab und klatschte auf den orangen Teppich. Nicht mehr regenfleckig, nein, ein sattes Orange. Immer noch hässlich.

Chander schob sich Richtung Wohnzimmertür und drückte sich durch den Spalt, so unauffällig wie möglich. Dennoch brachte irgendetwas das kleine Mädchen auf dem schwarz-weißen Läufer vor dem Eingang dazu, ihm ihr tränen- und rotznasses Gesicht zuzuwenden. Für drei Sekunden war es still, dann begann sie wieder zu plärren. Dabei drückte sie einen einohrigen Teddy so fest an sich, dass Chander fast Mitleid mit dem Ding bekam. Durch die geöffnete Haustür hatte man eine schöne Aussicht auf den gleißenden Blitz, der sich in den Boden grub und das nächste Mini-Erdbeben auslöste.

Seine Finger fuhren durch seine Haare, während er nickend der Kleinen näherkam und versuchte, mit allem klarzukommen, das sich ihm präsentierte.
„Hey, Kleine, sh sh sh, hör mir mal kurz zu, geht das, ja?" Er ging vor ihr in die Knie und sie verstummte. „Mein Name ist Chander. Ich will dir helfen, ja? Weißt du, wohin deine Eltern verschwunden sind? Haben sie etwas von einem Schutzraum gesagt?"

Sie schüttelte ihren Kopf und wischte sich mit dem Handrücken über die Stupsnase. „Ich will zu meiner Mama", wimmerte sie. „Sie wollten gleich wiederkommen."

Erneut spießte ein Blitz den Boden auf, näher dieses Mal.

„Okay, wie wäre es, wenn wir sie suchen gehen?"

Die Kleine rieb sich mit dem Ärmel über die Nase, was nicht viel brachte, musterte ihn mit zusammengezogenen Brauen von oben bis unten, nickte und streckte die Arme nach ihm aus. Ihre Unterlippe zitterte. Bereitwillig hob er sie hoch und drückte sie samt Bär und Flüssigkeiten an sich, auch wenn seine Schulter laut protestierte. Dann joggte er raus, sah sich auf der Straße um und schob die Verwunderung ob der unzerstörten Häuser beiseite. Entschied sich, dass alle Richtungen okay waren, ausgenommen die, aus der es Bomben regnete.

„Mein Name ist Chander", begann er, als er sich für eine Straße entschied, die ihn hoffentlich zum Bahnhof brachte. Ihm fiel ein, dass er sich schon vorgestellt hatte und er räusperte sich. „Und deiner?"

„Kylie." Ein Windstoß wehte ihm ihre glatten, schwarzen Haare ins Gesicht.

„In Ordnung, Kylie. Kannst du deine Eltern beschreiben? Damit ich sie nicht übersehe." Bis jetzt hatte er keine anderen Menschen gesehen, weder lebendig noch tot, aber wenigstens gab es dem Mädchen etwas zu tun.

Seine Blicke streiften Fassaden, Gärten und dann eine Seitengasse, an deren gegenüberliegendem Ende, auf der Parallelstraße, eine Person in schwarzem Umhang vorbeiging. Natürlich gab es in diesem Albtraum keine Menschen, außer den einen, den er nicht sehen wollte.

„Fuck, fuck, fuck", murmelte er vor sich hin, was das Mädchen mit einem Kichern quittierte. Zusammen mit ihrem Heulkrampf ergab das ein Hicksen, das das Potential hatte, Chander in den Wahnsinn zu treiben.

Vierhundert Meter vor ihnen explodierte ein Haus, als sich ein Blitz hineinfraß. Das Mädchen schrie in sein Ohr und drückte sich an ihn, erwürgte nun ihn und den Bären gleichzeitig, während Chander in eine andere Straße abbog und losrannte. Wenigstens war der Schluckauf weg.

Im selben Moment, in dem er einen weißen Schimmer am Himmel genau über sich bemerkte, sackte er durch den Boden und schlitterte in Finsternis einen steilen Abhang herab. Seine Armen waren so plötzlich leer, dass er sich auf einmal selbst umarmte. Zerrissen wurde die Schwärze eine Sekunde später von grellstem Licht. Feuerwerke brannten sich in seine Augen, begleitet von einem Lärm, der ihm in die Ohren schnitt.


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