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4. Kapitel, in dem es Tinte spritzt.

***

"Kann ich deinen Pudding haben?", fragt Trevor.

"Was?" Ich versuche nicht mal mehr meinen Kopf abzustützen und habe ihn ganz nonchalant auf die Tischplatte fallen lassen.

"Du siehst nicht aus, als würdest du den noch essen, aber es ist tatsächlich das einzige genießbare Gericht in dieser Kantine...wär schade drum."

Ich zucke mit den Schultern, ohne den Kopf zu heben. Ich höre durch die Tischplatte hindurch das Rauschen des kleinen Schälchens, als Trevor es zu sich zieht.

"Ist alles in Ordnung, Henry? Du siehst müde aus."

"Das sagt der Richtige", murmele ich. Seit ich an der Schule bin, sind Trevors Augenringe immer tiefer geworden. Es hat vermutlich nichts mit mir zu tun, trotzdem bin ich beleidigt. So langweilend kann ich doch nicht sein.

Die Schulglocke schreckt mich aus meinen inhaltslosen Gedanken. Gerade als ich aufstehen will, zieht mir jemand den Stuhl weg. Ich entscheide mich dazu, einfach auf dem Boden liegen zu bleiben und erst aufzustehen, wenn der Unterricht begonnen hat.

Wer genau auf mir rumtrampelt kann ich nicht genau sagen, aber es ist unfassbar nervig. Besonders, weil ich weiß, dass ich gleich heute Abend ein hässliches Hämatom in Rippenähe finden werde.

"Henry!", höre ich Trevor rufen. Als ich ein Auge öffne, blicke ich auf seine ausgestreckte Hand.

Zerstreut ergreife ich sie. "Was ist nur los mit mir?", frage ich Trevor. Er setzt zu einer augenscheinlich recht ausführlichen Antwort an, sodass ich mich beeilen muss, ihn zu unterbrechen.

"Rhetorische Frage, die an mich gerichtet war", rufe ich schnell und greife nach meiner Tasche.

Er nickt. "Du musst dich beschweren. Es gibt eine Schulpsychologin oder so. Mein Vater hat mich mal zu ihr geschickt, als...egal, auf jeden Fall habe ich vergessen, wo ihr Büro liegt und auch wie sie aussieht, also..."

"Muss ja eine unglaublich ertragreiche Sitzung gewesen sein." Wir schließen uns dem Strom aus Schülern an und lassen uns zu unserem Raum spülen.

"Der Punkt ist, Mobbing ist eine ernste Sache und kann zu Amok führen."

"Hast du die Broschüren vor dem Sekretariat gelesen?", frage ich und rümpfe die Nase. Ich kann es nicht fassen, dass ich dieses Gespräch führe.

"Sehe ich aus, als würde ich demnächst Amok laufen?"

Trevor schüttelt sehr langsam den Kopf. "Nicht direkt, aber -", setzt er an.

"Na dann ist doch alles gut", bilde ich die Synthese und betrete das verstaubte Zimmer, in dem wir Matheunterricht haben. Weder Kreise noch Kugeln interessieren mich und dennoch scheinen sie essenziell für meinen Werdegang als lebensfähiger Mensch zu sein. Zumindest besteht der Referendar darauf.

Lächerlich.

Ich tippe unkonzentriert auf meinem Taschenrechner herum, ohne eine Ahnung zu haben, was vor sich geht. Trevor stößt mich an. "Ich meine es ernst."

"Ich aber nicht", grummele ich.

Von der anderen Seite lehnt sich Janice Copper zu mir.

"Gott, warum bin ich eigentlich immer von euch beiden eingeschlossen, das ist ja die Hölle."

"Braucht der kleine Henry Therapie, weil er nicht mit der Wahrheit umgehen kann? Wie süß und erbärmlich zugleich."

"Entschuldigung, wer genau hat jetzt dich gefragt?", zische ich zurück.

"Uh, schlagfertig, ich kann nicht mehr."

Im Bruchteil einer Sekunde zieht sie eine Tintenpatrone aus ihrer Federtasche und leert sie über meinem Block. Ich blicke einen Moment lang auf die Sauerei vor mir, um zu verarbeiten, was gerade passiert ist.

"Erstens", sage ich schließlich. "Wer schreibt, sobald er die Grundschule verlassen hat, bitte noch mit Füller? Zweitens: Glaubst du ehrlich, dass auch nur irgendetwas in diesem Block verwertbare Information ist, ohne die ich in der nächsten Klausur bestimmt durchfalle? Honey, dazu brauche ich deine Hilfe wirklich nicht, das schaffe ich alleine." Ich lächele und werfe ihr den Block auf den Tisch.

Sie wirft mir einen teuflischen Blick zu. Dann ruft sie:"Harisson!"

Alle anderen Schüler blicken sich zu uns um. Verwirrt sehe ich sie an. Auch der Referendar kommt auf uns zu. "Was ist denn jetzt los? Könnt ihr bitte leise sein?"

"Harisson hat seine Tinte auf meinem Block verschüttet. Absichtlich!", kreischt Janice. Ich seufze.

Noch während ich ansetze, dem Referendar zu erklären, dass ich garantiert nicht mitgeschrieben habe und die Tinte ja wohl offensichtlich aus Janices Besitz stammt, schickt er mich vor die Tür.

"Was soll das denn für eine Erziehungsmethode sein?", frage ich. "Ob ich jetzt drinnen oder draußen bin, ich werde garantiert nichts bereuen, was ich nicht getan habe."

Ich verschränke die Arme, aber der Referendar beharrt auf meinen Rauswurf. Entnervt packe ich meine Sachen zusammen und verschwinde. Anstatt wie gewünscht vor der Tür zu warten bis die Stunde vorbei ist, gehe ich einfach nach Hause. Es ist eine Woche vergangen und ich habe jetzt schon keinen Bock mehr.

Aber eine Idee habe ich, immerhin beschäftigt sich mein Gehirn den Tag über mit vielen Dingen, die wenig mit dem Unterricht zu tun haben.

Ich schlendere die Straße entlang. Es ist ein wenig her, dass ich einen ruhigen Gang tätigen kann, ohne von Neandertalern verfolgt zu werden. Der Tag ist regnerisch, passend zu meiner Laune. Kleine Pfützen haben sich auf dem Gehsteig gebildet.

Ich umgehe diese Problem, indem ich meinen Weg auf der Straße fortsetze. Deprimiert lasse ich meinen Blick über die Fußgängerzone schweifen. Vereinzelt sehe ich Anzugträger mit Regenschirmen, die ihre Mittagspause abbrechen, um noch mehr arbeiten zu können.

Oh man, ich hoffe inständig, dass ich nicht einiges Tages ganz genauso wie sie ende. Gefesselt an einen Schreibtisch ohne jegliche Freude oder Spannung. Hin und wieder ein Meeting mit asiatischen Firmenleitungen und der alltäglichen Frage des Warums.

Warum sitze ich hier? Warum bin ich nicht meinem Kindheitstraum gefolgt und Pirat geworden? Warum bin ich so unglücklich?

Und zumindest für die letzte Frage gibt es eine eindeutige Antwort.

Seufzend setze ich mich auf die Bank der Bushaltestelle und warte, dass sich etwas in meinen sonst so lebhaften Gedanken regt.

Aber da ist nichts und das macht mich wütend. Wie kann Janice Copper es wagen, meine heilige Welt der Brillanz auseinanderzunehmen ohne sich zu schämen. Wie kann sie es wagen?

Als der Bus laut Fahrplan über zwanzig Minuten zu spät ist, beschließe ich, den Weg einfach zu Fuß zurückzulegen. Und mit jedem Schritt bäumt sich die Erbitterung in mir weiter auf. Bis nur ein einziger Gedanke die Herrschaft übernimmt: Janice Copper muss weg.

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