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Kapitel 2

Ciel

Vivi und ich standen immer noch vor dem großen Baum, in der Mitte der Lichtung des Veersheilwalds. Vor unseren Gesichtern schwebte Eanelle, die kleine, goldene Fee, hin und her und versuchte uns zu erklären, was zurzeit in der Welt passierte.
Ich stand mittlerweile ganz kurz vor einem totalen Nervenzusammenbruch. Mein Kopf war bereit zu platzen, von all den Informationen, mit denen die Licht-Fee uns bewarf. Das Meiste davon ergab noch nicht einmal Sinn.

"Also, um das zusammenzufassen," sagte Vivi stirnrunzelnd. "Vor mehreren Jahrhunderten wurde ein großer Zauber ausgesprochen, der unsere Welt in zwei geteilt hat. Eine, in der wir, ohne Magie, gelebt haben und eine mit all den magischen Kreaturen?"

Eanelle nickte. "So ungefähr."

"So ungefähr?" wiederholte ich hysterisch.

"Nun ja, obwohl wir Feen ein Teil des Zaubers waren, kennen wir nicht die ganze Geschichte. Dieses Wissen besitzen nur die Seher. Deine Sippe."

Ich schüttelte energisch den Kopf. "Nein, nein. Fang bitte nicht wieder damit an. Ich bin ein Mensch und keiner von diesen Sehern."

Eanelle sah mich mit einem traurigen Lächeln an. "Ich verstehe, dass das schwer zu fassen ist, aber es ist die Wahrheit."

"Aber was genau ist denn mit ihm passiert?" fragte Vivi jetzt.

Eanelle überlegte kurz, drehte sich dann einmal um die eigene Achse und antwortete theatralisch: "Er war zur richtigen Zeit, am richtigen Ort."

Sie meint wohl, zur falschen Zeit, am falschen Ort.

Als sie sah, dass wir uns nicht so sehr mit Begeisterung überschlugen wie sie, beruhigte die Fee sich ein wenig.

"Wisst ihr, Mount. Mephisto war das Versteck der Seher. Ich weiß nicht, wie sie es getan haben, aber irgendwie haben sie dort ihre Magie gespeichert und dann in deinen Körper transferiert, als unsere Welten sich wiedervereint haben."

"Magie transferiert? Was? Das ergibt keinen Sinn," murrte ich und fuhr mir mit einer Hand durch die roten Locken auf meinem Kopf.

Eanelle seufzte. "Vielleicht. Aber wenn du genauere Antworten bekommen willst, dann musst du die anderen Seher fragen."

"Aber hast du vorhin nicht gesagt, dass Ciel der letzte Seher ist?" fragte Vivi, nachdem wir einen verwirrten Blick ausgetauscht hatten.

Die Fee nickte. "Die Seher sind ein sehr... einzigartiges Volk. Wisst ihr, alle sterblichen, magischen Wesen haben Magie, die durch ihren Körper fließt. Wenn der Körper stirbt, verlässt die Magie ihren Körper und wird zu dem, was wir eine Seele nennen."

"Heißt das, Menschen haben keine Seelen?" fragte Vivi mit großen Augen.

"Genau," antwortete Eanelle und fuhr fort. "Bei den Sehern ist das jedoch ein bisschen anders. Ihre Magie ist nicht so sehr an den Körper gebunden, sondern an die Person selbst, ihre Erinnerungen und Gefühle. Zudem haben sie untereinander eine extrem starke magische Bindung."

"Und was passiert dann, wenn sie sterben?" fragte ich.

"Eigentlich das gleiche, wie bei den anderen magischen Wesen."

"Aber... Ich verstehe nicht... Was ist denn jetzt das Besondere?" stammelte ich, noch verwirrter als vorher.

"Das Besondere daran, ist, dass diese Bindung zwischen Magie und Person, dazu führt, dass die Erinnerungen des sterbenden Sehers mit auf seine Seele übertragen werden. Du, als lebender Seher, bist mit den anderen Sehern verbunden, beziehungsweise deine Magie ist mit der Magie aller anderen Seher verbunden. So kannst du auf ihre Seelen zugreifen und durch ihre Augen sehen."

Okay, das war mir nun eindeutig zu viel. Erschöpft ließ ich mich rückwärts auf die grüne Wiese der Lichtung fallen und schloss die Augen vor den grellen Sonnenstrahlen. Währenddessen unterhielten sich Vivi und Eanelle getrost weiter.

"Bedeutet das, Ciel kann die Vergangenheit sehen?"

"Zum Teil. Er kann nur die Erinnerungen anderer Seher sehen. Alles was sie wissen, wird er auch wissen."

Ich wollte das alles gar nicht hören. Wie gerne wäre ich jetzt Zuhause, in meinem Bett, aufgewacht und hätte festgestellt, dass das alles nur ein Traum gewesen war. Dass ich in Wahrheit nicht in einem magischen Labyrinth gefangen war und mit dem Baum des Lebens und Feen, auf einer Lichtung saß, um von irgendwelchen Zaubern und Seelen... Magie-Krams zu erfahren. Mein Leben war ein totales Chaos geworden.

Ich spürte irgendwann, wie Vivi sich neben mich ins Gras legte und drehte meinen Kopf in ihre Richtung. Sie lag neben mir, auf dem Bauch, und stützte sich mit ihren Armen am Boden ab.

"Wo ist die Fee hin?" fragte ich sie.

"In die Baumkrone. Eine andere Fee ist gekommen und hat ihr irgendetwas zugeflüstert. Scheint wohl wichtig zu sein."

Vivi sah mich für einen kleinen Moment schweigend an.

"Das ist ziemlich viel auf einmal," sagte sie dann.

"Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich glauben soll. Das fühlt sich alles wie ein Traum an. Ein wirklich verwirrender und verrückter Albtraum."

"... Es ist aber nicht alles schlecht, oder?"

Vivi sah mich mit großen, braunen Augen und einem kleinen Lächeln auf den Lippen an. Es war offensichtlich, dass sie da von sich selbst sprach.

"Nein, nicht alles," antwortete ich und verkniff mir das Grinsen, welches sich auf meinem Gesicht breit machen wollte. "Zum Glück scheint die Sonne."

Dafür bekam ich einen Schlag auf den Arm – einen harten. Aber Vivi lachte auf, das war es also Wert.

"Nein wirklich, stell dir vor, es würde regnen," fügte ich lachend hinzu. Vivi schüttelte dazu nur den Kopf.

"Wenigstens wissen wir jetzt, was mit dir passiert ist," sagte sie dann etwas ernster.

"Ja... Und, dass ich nie wieder zu meinem alten Leben zurückkehren kann."

Am Anfang hatte ich ständig an meine Mutter gedacht und daran, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, aber jetzt... Vielleicht war es sogar das Beste, wenn ich von Zuhause fern bleiben würde, wenn alle glaubten, ich sei tot; In irgendeiner Art und Weise, war ich das ja auch.

Ich seufzte schwer und drehte mich dann zu Vivi, auf die Seite. Mit einem Arm, stützte ich mich am Boden ab, völlig egal, ob die Ärmel meines weißen Shirts dabei schmutzig wurden.

"Was ist denn?" fragte ich sie, nachdem sie mich eine Weile grübelnd beobachtet hatte.

Sie schüttelte den Kopf. "Sie sind anders... Deine Augen, meine ich. Es ist schwer zu erklären. Die Bewegung hat sich irgendwie verändert."

Ich zog die Augenbrauen zusammen. Als ich sie in meinem Spiegelbild gesehen hatte, sahen meine Pupillen und Iriden wie ein einziger wilder, roter Strudel aus.

"Wie sind sie denn jetzt?" fragte ich vorsichtig.

Vivi presste ihre Lippen kurz zusammen, während sie ihre nächsten Worte wählte. "Es ist langsamer, irgendwie ruhiger."

Vielleicht, weil ich innerlich nicht mehr so aufgebracht war? Konnte das denn sein?

Vivi sah mich weiterhin interessiert an. Es war komisch. Vor nur zwei Tagen konnte sie mir noch nicht einmal richtig in die Augen sehen und jetzt studierte sie neugierig ihre Bewegung.

Ich wusste nicht, wann sie näher an mich herangerückt war, doch ihr Gesicht war jetzt nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Ihr Atem streichte leicht an meiner Haut entlang, was mir am ganzen Körper Gänsehaut verlieh.
Die warmen, braunen Augen, mit denen sie in Meine starrte, glitzerten förmlich im Sonnenlicht und mit jeder Sekunde, die verging, schien mein Herz einen Takt schneller zu schlagen.

Ganz kurz, huschte mein Blick hinunter, zu ihren Lippen. Sie waren schmal und unscheinbar, und doch fragte ich mich, wie sie sich wohl auf Meinen anfühlen würden.
Ich hob meine freie Hand und strich ihr sanft damit über die Wange und dann weiter durch ihre schulterlangen, goldblonden Haare. Nun riss sich ihr Blick auch von meinen Augen los und wanderte, an meinem Gesicht herunter. Dann, endlich, beugte ich mich vor, um die Lücke zwischen uns zu schließen.

"So –, da bin ich wieder!"

Erschrocken, zuckten wir beide zusammen. Meine Hand fiel von Vivis Wange und ich sah zu Eanelle hoch, die fast lautlos kicherte, als hätte sie das geplant.

"Entschuldigt. Ich musste mich kurz um jemanden kümmern," sagte sie anschließend. "Also, wo waren wir stehengeblieben?"

Vivi räusperte sich und wir setzten uns beide auf. "Die Seher können in die Vergangenheit anderer Seher blicken."

"Ah ja, dann habe ich gar nicht mehr so viel zu erzählen. Die Prophezeiung noch und dann könnt ihr den Wald verlassen."

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Hey 👋
Entschuldigt, wenn die Szene mit dem Fast-Kuss nicht so toll geschrieben ist. Es war das erste mal, dass ich sowas geschrieben habe ... Aber es war schön, endlich mal wieder bei Ciel & Vivi weiter zu schreiben.

Zu der Prophezeiung: Habt ihr sie noch im Kopf? Wenn ihr wollt, kann ich sie euch in ein extra Kapitel schreiben. Dann wisst ihr immer, wo ihr sie finden könnt, falls ihr sie nochmal lesen möchtet. 😊

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