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Die Straßen waren nass. Irgendwann zwischen meinem letzten Spaziergang mit Loaf und dem Verlassen meiner Wohnung musste es heftig geregnet haben.

Perfekt, dann würde Kamara Juliana vermutlich seine Jacke geben oder seinen Arm um ihre Schultern legen.

Ich gab mir Mühe, nicht daran zu denken, während ich zum Kino fuhr. Mittlerweile hatte es zwar wieder zu regnen aufgehört, aber über dem Himmel hing noch immer eine dicke, bleigraue Wolkendecke.

Diesmal war ich nicht so blöd und würde auf der offenen Straße parken, oh nein. Wenn der Stalker hier in der Nähe war, dann würde ich zumindest dafür sorgen, dass mein Auto sicher war, also stellte ich es in eine videoüberwachte Parkgarage, obwohl das mitten in New York teuer werden konnte. Aber es war mir lieber, als noch ein weiteres Set-Reifen kaufen zu müssen.

Alaina war schon da, als ich vor dem Eingang des Kinos ankam. Überall blinkten goldene und rote Lichter, riesige, beleuchtete Plakate priesen die neuesten Filme an, unter anderem auch den, den wir uns ansehen wollten (oder mussten) und ein dicker, roter Teppich führte uns durch die Glastüren ins Innere des Kinos.

Es war wärmer als es draußen durch den plötzlichen Regen war und es roch nach Popcorn, Nachos, Käsesauce und Cola. An diesem regnerischen Samstagabend hatten offenbar einige Leute beschlossen, ins Kino zu gehen. Einerseits beruhigend, weil es so einfacher war, in der Menschenmenge unentdeckt zu bleiben, andererseits war es unpraktisch, weil ich gehofft hatte, jemanden finden zu können, der Alaina an diesem Abend auf Schritt und Tritt verfolgen würde. Aber so leicht würde der Stalker es uns ohnehin nicht machen.

Alaina zog sich die Kapuze ihres grauen Sweatshirts, in dem sie beinahe unterging, herunter und lächelte mich zögerlich an. Diesmal waren ihre braunen Haare wieder spiegelglatt.

„Hey."

„Hey."

„Ich... hab noch nie sowas seltsames gemacht", gestand sie und vergrub die Hände in der Bauchtasche des Sweatshirts.

„Mit einem praktisch Fremden ins Kino gehen oder auf das hören, was ein Stalker dir sagt?"

„Beides", lächelte sie.

„Danke, übrigens", meinte ich, bevor ich darauf vergessen konnte. „Du müsstest das nicht tun."

Sie sah mir nicht mehr in die Augen. „Es ist mein Stalker. Nicht deiner. Ich schätze, du bist nur in diese Sache hineingerutscht. Es wäre nicht fair, dich damit alleine zu lassen."

Ich zog die Karten aus meiner Jackentasche heraus und wir steuerten die Snackausgabe an. Ich war mir nicht sicher, ob ich nach Juliana und Kamara Ausschau hielt, oder nach einer Person, die uns beobachtete. Das Problem war nämlich, sobald man sich beobachtet fühlte, schienen einen alle Personen zu beobachten, das machte es um einiges schwieriger jemand bestimmtes in der Menge auszumachen.

Über den Köpfen der Mitarbeiter prangten die Aktionspreise der verschiedenen Snacks und im Hintergrund liefen Filmtrailer auf verschiedenen Bildschirmen.

„Was willst du haben?", fragte ich sie. Sie schüttelte schnell den Kopf.

„Das musst du nicht machen, ich weiß, dass du unfreiwillig hier bist, und die neuen Autoreifen waren bestimmt auch teuer..."

„Bitte, lass mich dir eine Tüte Popcorn kaufen, sonst kriege ich eine Kopfnuss von meinem besten Freund, der ständig versucht, mich zu einem besseren Menschen zu machen." Ich zog kopfschüttelnd die Augenbrauen zusammen. „Was auch immer das sein soll."

Jetzt lächelte sie. „Okay, dann... sag deinem besten Freund Danke von mir, wenn du ihn das nächste Mal siehst."

„Nein, auf keinen Fall, sonst macht er weiter damit, mich verbessern zu wollen."

Vielleicht wollte ich auch nicht unbedingt, dass Alaina wusste, dass ich im Augenblick ziemlich knapp bei Kasse war. Warum genau mir das wichtig war, wusste ich nicht, aber der Gedanke war ohnehin sofort verschwunden, als ich Julianas blaue Haare vor dem Verkaufstresen für die Tickets erkannte. Kamara stand neben ihr, beugte sich zu der Verkäuferin und sie schob zwei Karten über den Tisch. Er bezahlte und die beiden stellten sich ein paar Menschen hinter uns in die Schlange für die Snacks.

„Wunderbar", murmelte ich und sofort überrollte mich wieder schlechte Laune. Kaum zu glauben, dass meine Laune noch sinken konnte, wenn man bedachte, dass mich die Erpressungsversuche eines Irren hier her getrieben hatten.

„Was ist?", fragte Alaina und sah sich unruhig um.

„Nichts..."

„Hey, ist das nicht das Mädchen aus dem Starbucks-Café? Das mit den blauen Haaren, ich erinnere mich an sie."

„Ja", brummte ich widerwillig. „Sie ist meine Nachbarin."

„Du scheinst ja nicht sehr erfreut, sie hier zu sehen. Magst du sie nicht?"

Im Gegenteil. Das Problem war offensichtlich, dass ich sie zu gerne mochte. Ich musste Alaina keine Antwort geben, denn wir waren an der Reihe, unsere Snacks zu kaufen. Einen großen Popcornkübel und zwei mittlere Cola. Ich hatte keine Lust auf Pepsi, nicht, wenn Juliana mit ihrem Date heute Abend hier war.

Gott, hoffentlich sitzen sie irgendwo hinter uns. Sonst würde ich sie den ganzen Film über ansehen müssen, das wusste ich. Ob sie einander an den Händen hielten, ob sie sich aneinander lehnten, ob sie aus demselben Becher tranken!

Ich wollte das alles gar nicht wissen und darüber nachzudenken verursachte einen Knoten in meinem Magen.

Die Türen des Kinosaals waren noch verschlossen, also setzten wir uns auf zwei der Stühle, die an den Wänden zwischen den Eingängen der Säle aufgereiht waren und stellten das Popcorn und die Getränke auf den Boden vor uns. Außer uns war noch niemand da, also auch der Stalker nicht. Das gab mir die Gelegenheit, ungestört mit ihr zu reden und vielleicht ein bisschen mehr über sie und den Stalker zu erfahren und meine Gedanken von Juliana und Mr. Kamara wegzubringen.

„Was... was war denn das Abgedrehteste, das der Stalker je getan hat?", fragte ich schließlich, weil ich ihn einschätzen wollte.

Alaina zog die Schultern hoch und klemmte beide Hände zwischen die Knie. „Ich würde sagen... Naja, als er in meine Wohnung, in der du jetzt wohnst, eingebrochen ist und alles verwüstet hat. Das war schon ziemlich unheimlich. Oder... als ich die Fotos von mir an meinem Abschluss im Briefkasten gefunden habe, mit den Worten: Du warst sehr hübsch heute und ich bin unfassbar stolz auf dich. Zu wissen, dass er da war, in der Menge applaudierender Familien, und ich ihn nicht einmal bemerkt habe, war auch nicht unbedingt schön."

„Mrs. Graves hat gedacht, du hättest die Schule gar nicht beendet", bemerkte ich und Alaina schmunzelte leicht.

„Doch, nur habe ich zu der Zeit noch gar nicht in deiner Wohnung gewohnt und ich habe es nie erwähnt. Ich habe meinen Abschluss kurz vor meinem achtzehnten Geburtstag gemacht. Eine Bekannte meiner Eltern hat in dem Krankenhaus gearbeitet, in dem ich meine Ausbildung beginnen wollte und hat ein gutes Wort für mich eingelegt, also konnte ich schon drei Monate nach meinem Abschluss dort anfangen. Nebenbei musste ich Kurse besuchen. Meine Eltern wollten aus der Stadt ziehen, also habe ich mir eine Wohnung gesucht. Deine Wohnung. Aber der Stalker hat mich sofort gefunden. Ich habe nur neun Monate in deiner Wohnung gewohnt, bevor ich wieder umgezogen bin und meine Ausbildung abgebrochen habe."

So viel Persönliches hatte ich sie noch nie auf einmal sagen hören und ich wollte ihren Redefluss nicht unterbrechen. „Also hattest du den Stalker schon zu deiner Schulzeit?", hakte ich nach und sie nickte.

„Ja, als ich siebzehn war hat es angefangen, glaube ich. Mit den Briefen, die zwar unheimlich, aber nicht bedrohlich waren. Sie waren sogar manchmal ganz nett. Aber je mehr Zeit vergangen ist, desto... schlimmer wurde es." Sie verstummte, als eine Gruppe Mädchen an uns vorbeizog und sich laut lachend einige Meter von uns entfernt setzte.

„Erinnerst du dich noch an den ersten Brief?"

Sie nickte sofort. „Ich habe ihn so oft gelesen, dass ich sogar schon davon geträumt habe. Es war ein Mittwoch. Ein sonniger Tag. Ich bin von der Schule nach Hause gekommen und meine Mom meinte, dass Post für mich gekommen sei. Auf dem Briefumschlag stand nur mein Name und ich habe ihn mit auf mein Zimmer genommen. Darin stand: Ich war mir nie sicher, ob du mich auch liebst. Aber jetzt tu ich es. Jetzt weiß ich es. Heute hast du mir gezeigt, dass du mich auch liebst und dafür danke ich dir. Diese Unsicherheit war unerträglich. Ich weiß, dass wir im Augenblick nicht zusammen sein können. Aber ich werde jede Sekunde für den Rest deines Lebens bei dir sein, das verspreche ich. Du wirst nie wieder alleine sein." Sie senkte den Blick und ihre Augenbrauen zuckten verächtlich. „Tja, danach war ich tatsächlich niemals wieder alleine. Nicht wirklich."

Ich war mir nie sicher, ob du mich auch liebst", wiederholte ich nachdenklich. „Das Wort nie impliziert eine ziemlich lange Zeitspanne." Sie nickte wieder.

„Ich weiß. Ich schätze, diese Person verfolgt mich schon länger, als ich es mir vorstellen kann."

„Stand in einem der Briefe jemals eine Anspielung darauf, wann dich der Stalker zum ersten Mal gesehen hat?"

Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Aber ich habe jedes Detail des Tages, an dem ich den ersten Brief bekommen habe, wieder und wieder durchgespielt. Jede Person, der ich an diesem Tag begegnet bin, war plötzlich ein potentieller Stalker."

„Weil er meinte, dass du an diesem Tag deine Liebe zu ihm gezeigt hast", nickte ich verstehend.

„Genau. Aber... naja, ich habe mich ziemlich lange und intensiv mit Stalking beschäftig. Für manche Stalker reicht ein Blick in ihre Richtung schon aus. Ein Lächeln. Ein Wort. Und sie sind fixiert an ihr-... die Person. Es hätte also der Postbote sein können, jeder im Schulbus, der Fahrer, etliche unserer Nachbarn, denen ich an dem Tag über den Weg gelaufen bin, so ziemlich alle Schüler und Lehrer aus meiner Schule... sogar scheinbar Fremde auf der Straße, an die ich mich gar nicht mehr erinnere... Es hätte jeder sein können und der Briefschreiber hat nie wieder einen Hinweis auf seine Identität fallen lassen." Sie seufzte und schüttelte den Kopf. „Lassen wir das. Es ist zwecklos. Ich habe so lange versucht, herauszufinden, wer es ist, dass ich... Ich habe einfach keine Lust mehr, darüber nachzudenken, verstehst du? Es führt zu nichts und kostet nur Energie."

„Also willst du das alles einfach so über dich ergehen lassen?", fragte ich ungläubig. „Der Kerl ruiniert dein Leben."

„Wenn du zwei Jahre lang einen eigenen Stalker hast, dann reden wir weiter." Für sie war das Thema damit offensichtlich beendet und ich konnte beinahe sehen, wie sie eine unsichtbare Wand hochzog und wusste, dass es mir im Augenblick unmöglich war, hinüberzuklettern.

Wie aufs Stichwort kam ein Mitarbeiter und sperrte die Türen zum Kinosaal auf.

Ich war so vertieft in das Gespräch mit Alaina gewesen, dass ich Juliana gar nicht bemerkt hatte, die mit Kamara uns gegenüber auf zwei Stühlen saß und mich mit einem Ausdruck beobachtete, den ich nicht deuten konnte. 

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