3. Fragmente der Erinnerung
~•{Fragmente der Erinnerung}•~
Wie, wann und weshalb der Schriftsteller und seine Geliebte zusammenfanden, spielte keine Rolle.
Denn sie hätten in jedem Universum zueinander gefunden, so wollte es das Schicksal.
Aber so wie sie immer zusammengefunden hätten, so wären sie auch jedes Mal auseinander getrieben worden, auch das war vorherbestimmt.
Das Wasser plätscherte leise an der Bucht des Mädchenturms vor sich hin und seine Schritte trugen ihn in den Hof der kleinen Insel, wo ihn weder das Meer, noch die Stadt plagte.
Einzig die alten Mauern und die Möwen wohnten ihm hier bei, sowie vereinzelte andere Personen, welche er jedoch nur als graue Nebengestalten registrierte.
Mit einem Seufzer breitete er vor sich einige leere Papiere aus, und zückte einen Füllfederhalter, welchen er gewohnheitsmäßig in seiner Brusttasche trug.
Einen Moment hielt der Schriftsteller inne, um in dem Moment der Gegenwart zu verweilen und die Gedanken kurz atmen zu lassen.
Seine Gedanken waren stumm, vielleicht nicht einmal vorhanden. Viel zu stark war der Schmerz in ihm, welcher in seiner Brust ihren Ursprung fand und ihn stetig seine Wunde erinnerte.
Die Narbe, verursacht durch Verlust und Trauer, saß tief und bevor er die Chance hatte vollkommen zu heilen, musste er auf Papier bluten und seinen Gefühlen und Gedanken freien Lauf lassen, welches ihm nur die lautlose Kunst der Schriftstellerei ermöglicht wurde.
Ein letztes Mal, wollte er seine Geliebte mit Worten auf leeren Papier malen, Papier, dass so leblos wie sie war und niemals die Essenz ihrer Schönheit beinhalten könnte.
Jedoch schien es ein Anfang zu sein – oder ein Ende?
Mit geradem Rücken und ausdruckslosen Gesicht setzte er den Füller ans Papier und fing an das Fundament seiner Erinnerung zu legen.
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